Der Hass vieler Christen

Rund um Bibel und Glaube
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PastorPeitl
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Re: Der Hass vieler Christen

Beitrag von PastorPeitl »

Und wieder einmal sind wir nicht auf dem Boden der Bibel unterwegs. Dort steht:
Lukas 6,27 Aber ich sage euch, die ihr zuhört: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; 28 segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen.
Mt 6,33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
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Travis
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Re: Der Hass vieler Christen

Beitrag von Travis »

Spice hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 15:09 Man möchte meinen, Christen haben keinen Hass. Aber immer wieder spüre ich einen Hass der Christen auf die "böse Welt" und die Weltmenschen.
Eben las ich etwas vom Transsexuellen Kim de l´horizon:
Kann man aus den Zitaten entnehmen, dass es sich dabei um Christen handelte? Also um Christen im Sinne der Bibel, die ihr Leben bewusst Jesus übergeben und durch ihn neues Leben geschenkt bekommen haben?
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PastorPeitl
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Re: Der Hass vieler Christen

Beitrag von PastorPeitl »

Also: Wenn ich mir den Umgang der Christen untereinander nur online anschaue, kann ich die Frage eigentlich durchaus verstehen. Und einmal ehrlich gefragt: Wie viele angebliche Christen gibt es, die nicht alle anderen christlichen Glaubensströmungen gleich lieben, wie ihre eigene? Du und Helmut haben uns das ja in den letzten Tagen wieder einmal vorgeführt.

Und frank hat uns gestern gezeigt, wieviele Vorurteile er insgesamt gegen Freimaurer hat. Höchstwahrscheinlich noch dazu, ohne auch tatsächlich welche zu kennen.
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Spice
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Re: Der Hass vieler Christen

Beitrag von Spice »

Travis hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 06:46
Spice hat geschrieben: Di 25. Okt 2022, 15:09 Man möchte meinen, Christen haben keinen Hass. Aber immer wieder spüre ich einen Hass der Christen auf die "böse Welt" und die Weltmenschen.
Eben las ich etwas vom Transsexuellen Kim de l´horizon:
Kann man aus den Zitaten entnehmen, dass es sich dabei um Christen handelte? Also um Christen im Sinne der Bibel, die ihr Leben bewusst Jesus übergeben und durch ihn neues Leben geschenkt bekommen haben?
Nein. Das wollte ich auch gar nicht behaupten, sondern lediglich auf eine allgemein menschliche Gesetzmäßigkeit hinweisen, deren Wirken mir auch bei vielen Christen aufgefallen ist. Solange man eben das Empfinden hat, das, was ich tue schränkt mich ein, ist die Folge davon, dass man diejenigen hasst, die es nicht für nötig halten, sich einzuschränken.

"Denn ich ereiferte mich über die Ruhmredigen, da ich sah, dass es den Frevlern so gut ging.“ (Psalm 73,2-3)

"Warum geht es den Menschen, die dich missachten, so gut? Warum leben alle, die dir untreu sind, in Ruhe und Frieden?" Jer. 12,1

Solange man nach dem "Warum?" fragt, ist es in Ordnung. Aber das Unbehagen daran, dass es ihnen gut geht, ist ja da. Dieses kann nur überwunden werden, wenn man eine Antwort auf diese Frage erhellt, die einen so befriedigt, dass dieses Unbehagen schwindet. Sonst bleibt es eben nicht bei diesem, sondern wird es zu Hass, den man allerdings nicht zugeben möchte, sondern verdrängt.
Aber jedesmal wenn man zu jammern beginnt, über die böse Welt oder gar ihnen Gericht wünscht, sieht man, wie dieser Hass auf andere, sich Bahn bricht.
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Travis
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Re: Der Hass vieler Christen

Beitrag von Travis »

Spice hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 07:21 Nein. Das wollte ich auch gar nicht behaupten, sondern lediglich auf eine allgemein menschliche Gesetzmäßigkeit hinweisen, deren Wirken mir auch bei vielen Christen aufgefallen ist.
Ah, ok. Hatte mir das mehrmals durchgelesen und mich gefragt, wie man von diesen Text auf wiedergeborene Menschen kommt. Das Zitat ist völlig frei von Bezügen zu speziellem Verhalten von Christen... daher auch das "allgemein", "menschlich" und "Gesetzmäßigkeit". Du hast einen beliebigen Text genommen um zu zeigen "Seht her! So verhalten sich Christen! Sie sind oft von Hass geleitet!" Dass es in dem Text gar nicht um Christen geht, er deshalb auch gar nicht beispielhaft speziell für Christen sein kann spielt keine Rolle. Ich fühle mich an eine "Radio Eriwan" Meldung erinnert.

Da ich mit vielen Christen im Kontakt stehe kann ich sagen, dass mir diese "Gesetzmäßigkeit" zum deutlich artikulierten Hass nicht aufgefallen ist. Ich kenne niemanden unter meinen Geschwistern, der Nichtchristen wegen deren Verhalten hassen würde. Im Gegenteil stelle ich zunehmendes Mitgefühl und Empathie fest. Denn meinen Geschwistern ist sehr deutlich vor Augen, dass wir nicht gegen Fleisch und Blut kämpfen.
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PastorPeitl
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Re: Der Hass vieler Christen

Beitrag von PastorPeitl »

Travis hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 07:35 Da ich mit vielen Christen im Kontakt stehe kann ich sagen, dass mir diese "Gesetzmäßigkeit" zum deutlich artikulierten Hass nicht aufgefallen ist. Ich kenne niemanden unter meinen Geschwistern, der Nichtchristen wegen deren Verhalten hassen würde. Im Gegenteil stelle ich zunehmendes Mitgefühl und Empathie fest. Denn meinen Geschwistern ist sehr deutlich vor Augen, dass wir nicht gegen Fleisch und Blut kämpfen.
Da will ich Dir zustimmen. Nicht Christen werden von den wenigsten christlichen Gemeinschaften gehasst. Weil man ja doch hofft, sie in die eigene Gemeinschaft gewinnen zu können. Der Hass der Glaubensgemeinschaften richtet sich meist eher gegen die anderen christlichen Gemeinschaften. Weil: Die könnten ja in dem einen oder anderen Fall beim Gewinnen von Nichtchristen erfolgreicher sein.
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Helmuth
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Re: Der Hass vieler Christen

Beitrag von Helmuth »

Spice hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 07:21 Aber das Unbehagen daran, dass es ihnen gut geht, ist ja da. Dieses kann nur überwunden werden, wenn man eine Antwort auf diese Frage erhellt, die einen so befriedigt, dass dieses Unbehagen schwindet.
Um Gottes Willen, das würde für mich ja bedeuten, ich soll gefühllos und kalt werden. Ich fasse das so auf. Und das soll frei machen? Nein, ich möchte nicht, dass mir mein Unbehagen genommen wird. Dann hätte ich ja keine Möglichkeit mehr das Böse auch zu erkennen und alles wird zum Wischi Waschi. In eine solche Vernebelung meiner Sinne möchte ich nicht geraten , sondern immer Klarheit haben.

Darum rede ich von der Lenkung durch den HG. Wir sind Gottes Ebenbild, wir lieben und wir hassen. Diese Charaktereigenschaften haben wir von Gott selbst mitbekommen. Aber durch die Sünde lieben wir auf einmal Dinge, die wir hassen sollten und wir hassen Dinge, die wir lieben sollten. Darüber predigen die Propheten.

Das soll man nicht plattmachen durch eine religiöse Übungen wie Auslöschung oder dämonischen Geistern, die einem was einreden wollen, sondern durch die Erneuerung unserer Geistes, den wir infolge der Neugeburt vo Gott erhalten. Dann richten wir uns neu aus und zwar indem wir uns an den Willen Gottes anpassen. Er lehrt uns, was wir lieben und was wir hassen sollen und damit überwinden wir auch das Böse, weil er uns dazu auch die Kraft gibt.

Das Ziel ist Liebe aus reinem Herzen durch den Glauben an unseren Erlöser Jesus Christus, aber das auch ungeheuchelt! Letzteres ist enorm wichtig, denn daran erkennt man religiöse Eiferer, die nur vorgeben "Christ" zu sein. Jesus lehrt da gar viel darüber.

Klarerweise ist die Voraussetzung, dass man zuvor seine eigenen Sünden vor Jesus Christus eingestanden hat, was man Buße nennt und bekennt, dass man bisher dein eigenen Weg gegangen ist und nicht den, den wir sollten. Und die zweite Voraussetzung ist, dass man auch real umkehrt, indem wir uns nun anleiten lassen wie wir es nun besser machen können, was mit der Zeit die entsprechenden Früchte unseres Geistes hervorbringt.

Hass wird dadurch nicht verschwinden, aber neu ausgerichtet. Die negative Konnotation des Begriffs ist eine falsche theologische Lehrauffassung, dass Hass grundsätzlich immer nur falsch ist. Ja wie könnte dann Gott hassen? Auf diese Weise wird dann auch der Begiff Liebe schwammig und entspricht nicht dem, was man unter Gottes Liebe versteht. Es ist dies auch ein typisch humanistischer Weg.

Spice hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 07:21 Sonst bleibt es eben nicht bei diesem, sondern wird es zu Hass, den man allerdings nicht zugeben möchte, sondern verdrängt.
Ja die Verdrängung ist ein typische Muster, wie es das Fleisch macht. Man kann es dann auch als dem HG widerstreben bezeichnen, und man so unbelehrbar wird. Das gibt es nicht nur Nichtchriten, es betrifft auch viele Christen. Christen sollte es aber besser wissen.

Richtig wäre es sich dem konkret zu stellen. Wenn mich der HG einer Sünde überfüjhrt, weil ich etwas hasse was ich aber lieben sollte, dann ist es ein falsche Reaktion das nur zu verdrängen. Richtig wäre das Gebet: "Herr, wie mache ich es hinfort besser?" Der Herr verurteilt uns damit ja nicht, sondern weist dir dann schon den rechten Weg.
Zuletzt geändert von Helmuth am Mi 26. Okt 2022, 07:59, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Der Hass vieler Christen

Beitrag von Spice »

Helmuth hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 07:47
Spice hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 07:21 Aber das Unbehagen daran, dass es ihnen gut geht, ist ja da. Dieses kann nur überwunden werden, wenn man eine Antwort auf diese Frage erhellt, die einen so befriedigt, dass dieses Unbehagen schwindet.
Um Gottes Willen, das würde für mich ja bedeuten, ich soll gefühllos und kalt werden.
Das bedeutet es keinesfalls, sondern es bedeutet, dass du liebevoll wirst. Diese Hass, den Gläubige häufig haben, ist ja ein Neid auf die Ungläubigen, denen es gut geht. Hätte man aber selbst Erfüllung, würde man keinen Neid verspüren.
Zu alttestamentlicher Zeiten konnten die Gesetzeserfüller keine Erfüllung haben, da eben das Halten der Gesetze nur die eigenen bösen Neigungen einschränkt und einem selbst nur bewusst macht, dass man solche - wie jeder Mensch - hat. Der Ungläubige ist also ein Mensch, wie jeder andere. Aber durch Christus sind wir frei gemacht, von diesen Neigungen und haben Erfüllung in ihm. Und damit Glückseligkeit. Ein glücklicher Mensch bedauert höchstens, dass andere nur ein vergängliches Glück haben oder sie sich selbst Leid antun, indem sie anderen Leid antun.
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PastorPeitl
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Re: Der Hass vieler Christen

Beitrag von PastorPeitl »

Helmuth hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 07:47 Darum rede ich von der Lenkung durch den HG. Wir sind Gottes Ebenbild, wirlieben und wir hassen. Genau wie Gott haben wir diese Charaktereigenschaften mitbekommen. Aber durch die Sünde lieben wir auf einmal Dinge, die wir hassen sollten und wir hassen Dinge, die wir lieben sollten. Darüber predigen die Propheten.
Verstehe ich. Auch wenn Jesus hierzu meint:
Matthäus 5,43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« und deinen Feind hassen.[5] 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen,[6] 45 auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? 48 Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.
Aber einmal ehrlich: Was zählen echt praktizierenden Christen heute die Worte Jesu wirklich?

Wobei Helmut ich nicht anzweifle, dass Du in diesem Fall Recht hast. Ja, genau das tun die meisten. Sie hassen, obwohl wir laut Bergpredigt nicht hassen sollten. Einer der das hinterfragt, ist dann natürlich ein schlechter Christ. Weil: Wie kommt der auf die Idee, sich an die Worte Jesu zu halten?
Zuletzt geändert von PastorPeitl am Mi 26. Okt 2022, 07:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Hass vieler Christen

Beitrag von Travis »

PastorPeitl hat geschrieben: Mi 26. Okt 2022, 07:55 Aber einmal ehrlich: Was zählen echt praktizierenden Christen heute die Worte Jesu wirklich?
Alles. Denn er ist das personale und lebendige Wort Gottes.
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