Hiob hat geschrieben: ↑So 15. Jan 2023, 12:21
Thaddäus hat geschrieben: ↑So 15. Jan 2023, 11:20
Die Weste sitzt nicht tadellos.
Also wurde sie nicht richtig zugeknöpft.
Genau das kann genauso gut falsch sein. Denn "richtig zugeknöpft" ist ein Urteil, das in philosophischen/geisteswissenschaftlichen/gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen oft davon abhängt, WAS man als "richtig zugeknöpft" bezeichnet. - Beispiel:
Frage: "Schadet es Kindern, wenn sie in homosexuellen Beziehungen aufwachsen?"
Wissenschaftliches Ergebnis oder wenn Du willst logisches Ergebnis:
1) "Es schadet nachgewiesenerweise" -> bei einem Modell und bei Begriffs-Definitionen, die von einem fundamental-christlich orientierten Wissenschaftler gesetzt wírd.
2) "Es schadet nachgewiesenerweise NICHT" -> bei einem Modell und bei Begriffs-Definitionen, die von einem weltanschaulich dementsprechend formatierten Wissenschaftler gesetzt wird.
Beide arbeiten wissenschaftlich einwandfrei und sehen am Ende eine "Weste, die richtig zugeknöpft ist", aber von der Gegenseite als falsch zugeknöpft nachgewiesen ist.
Deine Beispiele sind wiederum an den Haaren herbeigezogen und falsch, insofern du damit etwas über Logik aussagen willst.
Zunächst einmal sitzt nach obiger Vorgabe eine Weste genau dann tadellos, wenn sie korrekt zugenknöpft ist. Du kannst jederzeit einwenden, dass es noch weitere Prämissen dafür gibt, ob eine Weste tadellos sitzt, als das Zuknöpfen. Die werden dann einfach alle zu zusätzlichen Prämissen der Schlussfolgerung und logisch kommt es nur darauf an, ob diese deine Zusatzprämissen einleuchtend und korrekt sind. Sind sie es und werden sie erfüllt, sitzt die Weste immer noch tadellos. Wenn alle oder einige Prämissen nicht erfüllt werden, dann eben nicht.
Hiob hat geschrieben: ↑So 15. Jan 2023, 12:21
Thaddäus hat geschrieben: ↑So 15. Jan 2023, 11:20
Es ist, wie ich oben schon bemerkt habe: praktisch alles, was du im Zusammenhang mit Logik, Erkenntnistheorie und Epistemik schreibst, ist falsch oder der Korrektur bedürftig.
Wenn Du "Knopf eins" als Variable anerkennen würdest, würdest Du ganz anders urteilen. Du fängst in Deinem Denken mit "Knopf zwei" an - das unterscheidet uns.
Das ist Quatsch.
Hiob hat geschrieben: ↑So 15. Jan 2023, 12:21
Thaddäus hat geschrieben: ↑So 15. Jan 2023, 11:20
Eine formal logisch korrekte Argumentationskette ist immer wahr, gleichgültig welche Annahmen man ansonsten noch macht.
FORMAL richtig, aber das Ergebnis in Bezug auf die Wirklichkeit kann trotzdem komplett falsch sein - siehe Beispiel oben.
Dein obiges Beispiel ist Quatsch und Annahmen sind nur relevant, insofern sie als Prämissen eines Schlusses eingeführt werden müssen, wenn ihre Relevanz offensichtlich ist. Und das müssen dann auch ganz konkrete Prämissen sein und nicht so ein Larifarizeugs wie: "Ja, vom naturalistischen Standpunkt aus" oder "Ja, vom materialistischen Standpunkt aus" oder ähnlicher Unsinn. Das spielt alles keine Rolle für die Korrektheit eines logischen Schlusses.
Hiob hat geschrieben: ↑So 15. Jan 2023, 12:21
Thaddäus hat geschrieben: ↑So 15. Jan 2023, 11:20
Zunächst verwechselst du logisch mit ontisch.
Eben NICHT. Ich habe DICH gefragt, ob DU beides etwa verwechselst, weil Du den Eindruck machst, Du würdest es verwechseln.
Da ich es offensichtlich nicht verwechsle, musst du es wohl sein. Eben ganz so wie in deiner obigen Kritik im letzten post.
Hiob hat geschrieben: ↑So 15. Jan 2023, 12:21
Thaddäus hat geschrieben: ↑So 15. Jan 2023, 11:20
Logik macht Aussagen
über die formale Korrektheit von Aussagen, die etwas über die Welt behaupten.
EBEN!!!!!
Du scheinst immer noch nicht zu begreifen, was das bedeutet.
Es bedeutet, dass
deine obigen einschlägigen Aussagen als logisch inkorrekt nachgewiesen wurden, was bedeutet, dass die darin von dir getroffene Aussagen über die Welt eben keine Tatsachen sind, sondern schlicht falsch. Du hast dich in Widersprüche verstrickt, weshalb die Tatsachenbehauptungen in diesen deinen Aussagen unzutreffend sind. Falsch sind damit insbesondere deine Behauptungen in diesem Zitat von dir:
Hiob hat geschrieben:Ontische Wirklichkeit und Überzeugungen stimmen dann überein, wenn letztere authentisch zu ersterem stehen. Ob und wann dies so ist, ist nicht absolut zu ermitteln. Wege zu dieser Übereinstimmung sind geistiger Instinkt und/oder philosophische Hermeneutik. Es ist letztlich Sache der ontischen Wirklichkeit, ob man als Subjekt mit ihr übereinstimmt. Entscheiden kann man dies selber nicht.
Hiob hat geschrieben: ↑So 15. Jan 2023, 12:21
Thaddäus hat geschrieben: ↑So 15. Jan 2023, 11:20
Ich weise dir damit nach, dass du dir - im Akt der Behauptung - selbst widersprichst.
Das kannst Du doch erst, wenn Du die Begriffe, die ich verwendet, so verstehst, wie ich sie verwende. - Du hast mir einen Widerspruch "nachgewiesen", weil ich "Wissen" wissenschaftlich und Du offenbar ontisch verstanden hast - das ist ein ganz erheblicher Unterschied.
Nein. In deinem als Selbstwiderspruch widerlegten, hier rot gesetzten Zitat steht kein Begriff, der besonders geklärt werden müsste. Insbesondere steht darin nicht der Begriff "Wissen"!
Du verlangst unsinnigerweise also die Klärung eines Begriffs in einer Aussage von dir, der dort überhaupt nicht zu finden ist. Wenn ich nicht so geduldig mit dir wäre, würde ich mir verarscht vorkommen. Ich bezweifle, dass du intellektuell in der Lage bist, dieser Diskussion hier zu folgen.
Hiob hat geschrieben: ↑So 15. Jan 2023, 12:21
Thaddäus hat geschrieben: ↑So 15. Jan 2023, 11:20
Und wiederum: Qed.
INNERHALB Deiner formalen Welt mag das richtig sein. Aber Du kommst regelmäßig ins Schleudern, wenn das rein formale Feld verlassen wird - und das ist halt mal so, wenn man Logik nicht nur formal betrachtet, sondern konkret anwendet.
Das ist nicht
"innerhalb meiner formalen Welt" richtig.
Es ist richtig in jeder Welt, in der die logischen Gesetze gelten. Und es gibt nicht einmal
mögliche Welten (in der modalen Logik), in der die logischen Gesetze nicht gelten, denn eine solche Welt wäre so chaotisch, dass wir sie uns weder vorstellen, noch sie mit Sprache beschreiben könnten, denn es gälte auch keine Sprachlogik.