PastorPeitl hat geschrieben: ↑Mo 6. Feb 2023, 06:42
Da hat mich doch heute jemand ganz entsetzt auf Facebook gefragt, ob ich denn tatsächlich daran glauben würde, dass wir all den Obrigkeiten Untertan sein sollen. Und ich habe ihn natürlich entwarnen können.
Nun ist das doch noch Thema geworden. Nun denn. Wir erinnern uns, dass das Volk Israel Gott zum König hatte und Richter Recht sprachen. Ansonsten war es ein herrlich freies Volk, dass nur dem Recht unterworfen war. Ohne ein Rechtssystem geht es also nicht. Das wissen wir sicherlich auch. Denn ohne eine allgemeingültige Ordnung wäre Anarchie an der Tagesordnung und der Stärkere würde wie in einem klassischen Western sein Recht durchsetzen.
Dann wollten die Israeliten einen König haben. So wie es in ihren Nachbarstaaten üblich war. Und trotz aller Warnungen bekamen sie Saul zum König.
Aus der Bibel entnehmen wir, dass Regierungen gottgewollt sind. Entweder regiert er selber, eine von Menschen eingesetzte oder sich selbst ernannte Regierung. Egal wie, es ist immer noch besser als Anarchie und der totale Zerfall eines Volkes oder Staates.
Eine Regierung muss aber immer das ganze Volk im Auge haben. Gleichgültig, was es glaubt oder nicht glaubt. Und so haben sich auch Kirchen und Religionsgemeinschaften ihren Regierungen unterzuordnen. Gut wäre es, wenn jeder Staat eine Gewaltenteilung hätte. Wir wissen schon: Legislative, Judikative, Exekutive. Vorteilhaft auch das föderale Staatensystem mit seinen Bundesstaaten. So können regionale Besonderheiten besser berücksichtigt werden, als wenn es einen Zentralregierung gäbe.
Das Schlimmste wäre ein Gottesstaat, der seine Gebote dem ganzen Volk aufdrücken würde.
Ideal ist es, wenn eine Regierung ihre Macht aus dem Volk bezieht und diese Regierung Menschenrechte garantiert, die verfassungsmäßig und unverletzlich verankert sind. In solch einem Staat können seine Bürger und Bürgerinnen sich politisch aktiv beteiligen, für Ämter kandidieren, Parteien wählen und mit deren Amtsträgern im Gespräch bleiben.
Christen können in solch einem freiheitlichem System also aktiv am politischem Leben teilnehmen.
Und wenn das System unfrei ist, immer noch im Herzen beten.