Nachdem der Herr eine gewisse Zeit in öden Gegenden verbracht hat, finden wir Ihn wieder in Kapernaum, vermutlich im Haus von Simon und Andreas. Seine Rückkehr ist bekannt geworden, und schon belagern viele Menschen das Haus, so dass man nicht einmal mehr durch die Tür kommt.Und nach einigen Tagen ging Jesus wieder nach Kapernaum hinein, und es wurde bekannt, dass er im Haus war. Und sogleich versammelten sich viele, so dass selbst an der Tür kein Raum mehr war; und er redete zu ihnen das Wort. Und sie kommen zu ihm und bringen einen Gelähmten, von vieren getragen. Und da sie wegen der Volksmenge nicht an ihn herankommen konnten, deckten sie das Dach ab, wo er war; und als sie es aufgebrochen hatten, ließen sie das Bett hinab, auf dem der Gelähmte lag. Markus 2,1–4
Was zieht diese Menschen so an? Sind es die Wunderheilungen Jesu? Offensichtlich ist es auch die Kraft seiner Predigt. Hier im Haus hören sie „das Wort“. Es sind Worte Gottes, Worte der Gnade, die gute Botschaft des Heils. Es sind Worte, die sich an Herz und Gewissen wenden. Was für ein Segen für die Einwohner von Kapernaum! Doch was haben sie daraus gemacht? Sie gleichen den Menschen, von denen Hesekiel schreibt: „Sie kommen scharenweise zu dir und sitzen vor dir als mein Volk und hören deine Worte, aber sie tun sie nicht … siehe, du bist ihnen wie ein liebliches Lied, wie einer, der eine schöne Stimme hat und gut zu spielen versteht; und sie hören deine Worte, doch sie tun sie nicht“ (Hesekiel 33,31.32).
Während die Mehrheit des Volkes nur emotional berührt ist, gibt es auch Ausnahmen: Das Haus ist gedrängt voll von Menschen. Davon lassen sich vier Freunde, die einen Gelähmten zu Jesus bringen wollen, aber nicht abhalten. Sie entfernen Dachziegel, um den Freund direkt zu Jesus herabzulassen. Ist das nicht unverschämt? - Hier zeigt sich echter Glaube, wie wir noch sehen werden.
Aus www.gute-saat.de