Paul hat geschrieben: ↑Di 9. Mai 2023, 07:08um die materielle welt zu erkunden eignet sich am besten die naturwissenschaftliche methodologie...kleiner hinweis, naturwissenschaftler sind bei ihren experimenten bestrebt, auswahleffekte zu vermeiden, bedeutet, sie versuchen, eine objektive position gegenüber der welt einzunehmen, um möglichst unwiderlegbare tatsachen (ist ein pleonasmus, ich weiß

) zu liefern.
Die "naturwissenschaftliche Methodologie" ist eine Art Werkzeug und die Tatsachen, die erarbeitet werden, sind die Ergebnisse.
Das muss man streng auseinanderhalten.
Die Leistung, die man vom Wissenschaftsbetrieb erwartet, sind die Ergebnisse, nicht die Werkzeuge.
Ein Kunde von Wissenschaft steht den Tatsachen gegenüber und er hat kein Interesse daran, dass dies vermischt wird mit den Werkzeugen.
Wenn er sich dafür interessiert, wie die Forscher an eine Tatsache herangekommen sind bzw. herankommen wollen, dann kann er ja explizit nachfragen und dann kann man die Theorien und Verdachtsmomente, also insgesamt "die Weltbilder" vorlegen.
Jegliche Vermischung verbietet sich.
Paul hat geschrieben: ↑Di 9. Mai 2023, 07:08dass eine solche methodologie nicht geeignet ist, andere tatsachen in der welt wie z.B., ... sagen wir mal, die bundesrepublik deutschland existiert ... zu untersuchen, sollte eigentlich jedem einleuchten
Nun, Behauptungen müssen den Tatsachenstatus erst einmal erreichen.
Wird der Tatsachenstatus nicht erreicht, dann besteht die Leistung des Wissenschaftsbetriebes darin, genau dies aufzuzeigen.
Umgekehrt ist es Manko, wenn diese Leistung nicht erbracht wird.
Bringt Philosophie diese Leistung nicht zustande?
("Bundesrepublik Deutschland existiert" riecht nach dem Weltbild von Markus Gabriel und in dieser Form sehe ich keine Chance für einen Tatsachenstatus)