Gewissen und Schuldgefühle

Säkularismus
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Oleander
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Re: Gewissen und Schuldgefühle

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Mo 8. Mai 2023, 07:51 Warum aber verstecken Diebe es?
Weil sie irgendwann mal lernten, dass, wenn man sie erwischt, sie bestraft werden dafür?

Schon mal beobachtet, wie ein Kleinkind beim Discounter einfach was aus dem Regal nimmt(zum Beipiel ne Packung Gummibärchen), weil das grade in Augenhöhe war und es das will und sich nimmt?
Es nimmt einfach etwas, ohne sich bewußt zu sein, dass man das bezahlen muß oder es Diebstahl wäre..
Die Mutter bemerkt es erst an der Kasse, nimmt es dem Kind weg (das fängt womöglich zu weinen an) und legt es aufs Band um zu bezahlen.
Das Kind muß erst lernen, was es darf und was nicht...
Daher wird bei dem Kind auch kein "Gewissen" anschlagen können.

Würde zum Beispiel in der Bibel das Gebot stehn: Du sollst am Wochenende keine Jeans tragen, weil es dem HERRn ein Greuel ist..
Wird jemand, der den Inhalt der Bibel(und dieses Gebot) gar nicht kennt, kein schlechtes Gewissen haben können, wenn er am Wochenende Jeans trägt.

Römer 3,19
19 Wir wissen aber, dass alles, was das Gesetz sagt, es denen sagt, die unter dem Gesetz sind, damit jeder Mund verstopft wird und die ganze Welt dem Gericht Gottes verfallen ist.
20 Darum: Aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden;
denn... durchs Gesetz ->⟨kommt⟩ Erkenntnis <-der Sünde.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Oleander
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Re: Gewissen und Schuldgefühle

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Mo 8. Mai 2023, 07:51 regt sich das Gewissen in ihm
Mir fiel grade was "Aktuelles" dazu ein...
Du selber hast dir was auferlegt :
Helmuth hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 18:25 Wer Persönliches mit mir oder anderen bereden will, dazu eröffne ich hier dieses Thema. Ich möchte in den Sachthemen das nicht tun.
Aber wer mir etwas sagen will, könnte das hier tun bzw. sage ich hier anderen was ich ihnen persönlich sagen will, was aber nicht im offenen Forum stehen sollte.
Dein Vorsatz war das :)
Und trotz deines eigenen Vorsatzes wurdest du immer wieder in Sachthemen persönlich....
Hat dein "Gewissen" da nicht Alarm geschlagen? ;)
(Upps, ich wollte doch ...)
Oder wurde es "überhört"?
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Re: Gewissen und Schuldgefühle

Beitrag von Hiob »

Helmuth hat geschrieben: Mo 8. Mai 2023, 07:51 Solange der Mensch nicht völlig verdorben ist, regt sich das Gewissen in ihm, und das zuerst nonverbal. Damit verbunden ist noch kein Abwägen von gut und böse
Klar - die intellektuelle Abwägung kommt, wenn überhaupt, erst sehr spät.

Was das Stichwort "verdorben" angeht: Vielleicht ist das in weiten Kreisen die Regel. Die Frage ist dann, wodurch das Gewissen verdorben wurde.
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Helmuth
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Re: Gewissen und Schuldgefühle

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Mo 8. Mai 2023, 16:00 Was das Stichwort "verdorben" angeht: Vielleicht ist das in weiten Kreisen die Regel. Die Frage ist dann, wodurch das Gewissen verdorben wurde.
Wie ich das verstehe durch konsequentes Übergehen des Gewissens. Dann stumpft es irgendwann ab. Damit einhergehend schwinden auch die Schuldgefühle mit der Zeit. Man brüstete sich dann sogar mit seiner Bosheit. Aber so offenbart sich, dass du ein Same der Schlange geworden bist.

Ich bin aber absolut nicht davon überzeugt, dass ein kleines Kind schon so ist. Klarerweise kann es durch permanenten schlechten Umgang derart verroht werden. Das ist leider bekannt. Solange sie klein sind, lacht man vielleicht noch über ihre witzigen Streiche und nennt sie "Lausbuben", bis sie älter werden und nicht mehr so niedich sind, weil dann der angerichete Schaden enorm sein kann.

Doch gibt es auch solche, die aus einem solchen Umfeld irgendwann ausbrechen, egal welche Konsequenzen das hat, weil sie ihr Gewissen nicht ständig vergewaltigen lassen wozu andere sie verleiten. Diese fühlten sich im Grunde genommen schon lange schuldig eben des Gewissens wegen und werden dann zum Samen der Frau, für die das Lösegeld Christi bezahlt wurde.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Gewissen und Schuldgefühle

Beitrag von Hiob »

Helmuth hat geschrieben: Mo 8. Mai 2023, 18:41 Wie ich das verstehe durch konsequentes Übergehen des Gewissens.
Das klingt mir zu bewusst. Als würden die Menschen sagen: "Ich will etwas tun, von dem ich weiß, dass es böse ist". Das gibt es AUCH, aber es ist nicht die Regel.
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Helmuth
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Re: Gewissen und Schuldgefühle

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Mo 8. Mai 2023, 20:01 Das klingt mir zu bewusst. Als würden die Menschen sagen: "Ich will etwas tun, von dem ich weiß, dass es böse ist". Das gibt es AUCH, aber es ist nicht die Regel.
Dann hast mich nicht verstanden. Es ist demjenigen völlig wurscht, ob seine Handlungen gut oder böse waren. Das sind gar nicht seine Denkkategorien, sondern er ignoriert einfach, dass der HG an ihm arbeiten möchte. Er bekommt das irgendwann gar nicht mehr mit. Und so verroht er.

Und selbstverstänbdlich läuft das bewusst ab. Ein Dieb stiehlt nicht rein zufällig, d.h. unbewusst. Er kommt nicht mit einem Auto nach Hause und, na hoppla, das ist ja gar nicht meines. Wie das? Nein, er hat sich bewusst Zugang zu einem fremden Fahrzeug verschafft und es entwendet.

Oder neben einem Mörder fällt nicht zufällig einer tot um. Ja Mensch, wieso bist du denn auf einmal tot? Nein, er hat bewusst eine Waffe gezückt und abgedrückt. Wie kommst du auf unbewusst?

Du denkst für mich zu intellektuell und erkennst nicht, wie der Mensch wirklich ist. Ich vermute, dass du davon ausgehst, deine Denkweise haben andere auch. Ich meine aber, da rennt gar nix mit deiner Philosophie, wie du meinst, dass es abläuft, Bruder. Es ist viel trivialer, nämich was Sünde eben aus dir macht: Ein dreckges Arschloch.

Oder anders ausgedrückt. Der eine hat sehr rasch Schuldgefühle, selbst wenn er jemand auch nur völlig unabsichtlich auf die Zehen getreten ist. Der macht sich also über alles zu viele Gedenkan. Sofort bittet er mehrmals um Entschuldigung, weil ihn das schmerzt.

Und der, dem er auf die Zehen getreten ist, kennt so was wie Schuldgefühle gar nicht mehr, sondern völlig gedankenlos fährt er denjenigen sofort an: "Heast Oida, bist blind im Schädel, hau schnell ab, sonst hast ein blaues Aug, du Trottel!"

Und sag nicht, das wäre nicht real. ;)
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Re: Gewissen und Schuldgefühle

Beitrag von Hiob »

Helmuth hat geschrieben: Mo 8. Mai 2023, 20:56 Es ist demjenigen völlig wurscht, ob seine Handlungen gut oder böse waren. Das sind gar nicht seine Denkkategorien
Da sind wir uns schon einig. Wenn ein Rauschgifthändler in einem lateinamerikanischen Land sich aus den USA den Dollars holt, weil er dorthin Rauschgift vertickt, hält er sich für gut, weil er einen Teil des verdienten Geldes in Krankenhäuser und Kindergärten seines Landes steckt.
Helmuth hat geschrieben: Mo 8. Mai 2023, 20:56 Ich vermute, dass du davon ausgehst, deine Denkweise haben andere auch.
Überhaupt nicht. Der Normalfall ist, dass der Mensch etwas merkt oder nicht. Für mich ist entscheidend, dass das Nicht-Merken oft unschuldig ist.
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Helmuth
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Re: Gewissen und Schuldgefühle

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 01:10 Der Normalfall ist, dass der Mensch etwas merkt oder nicht. Für mich ist entscheidend, dass das Nicht-Merken oft unschuldig ist.
Das ist zu einseitig und war bei Adam und Eva auch nicht der Fall. Sie merkten deutlich etwas, nachdem sie übertreten haben. Und ich sagte, dass Gott den Menschen nicht schon gefühllos und verdorben zur Welt kommen lässt.

Etwas nicht zu merken oder sagen wir so, eines Tages nichts mehr zu merken, sprich gefühllos zu werden, ist ein Entwicklungsprozess in welche Richtung du dich bewegst. Das hat mit Verstockung zu tun, die eintritt, wenn man sich dauerhaft einem Sachverhalt versperrt. Ich lege dir dafür die für mich undiskutierbare Wortgrundlage:
Jes 6,9-10 hat geschrieben: Und er sprach: Geh hin und sprich zu diesem Volk: Hörend hört, und versteht nicht; und sehend seht, und erkennt nicht! Mache das Herz dieses Volkes fett, und mache seine Ohren schwer, und verklebe seine Augen: damit es mit seinen Augen nicht sieht und mit seinen Ohren nicht hört und sein Herz nicht versteht und es nicht umkehrt und geheilt wird.
Das ist Gottes Wort und nicht diskutierbar. Du machst m.E. folgenden Denkfehler. Nichts zu merken gilt nur solange auch keine Sünde vorliegt. Der HG hätte dann keine Veranlassung dein Gewissen zu belasten. Das gilt nicht mehr wenn du sündigst. Fällst du in Sünde, muss Gott auch eine Maßnahme setzen, denn er will ja nicht, dass du verlorengehst.

Es ist daher völlig unlogisch "nichts zu merken" mit unschuldig zu identifizieren, noch dazu, da widerspruchlos feststeht, dass jeder auch sündigt, d.h. irgenwann zu sündigen beginnt. Wir können nur nicht den Zeitpunkt ansetzen, meist schon sehr früh, wie Gott selbst in 1 Mose 8:21 sagt. Sein Wort ist damit wieder nicht diskutierbar. Ich meine nun, dass es am Anfang jeder auch merkt.

Jeder Mensch beginnt für mich wie Adam und Eva, und ob er sich zu einem gefühlskalten Kain oder warmherzigen Abel entwickelt, hängt davon ab, wie er auf Gottes Wort bzw. das Wirken des HG reagiert. Dass das Gewissen abgestumpft werden kann lehren uns die Apostel. Man sollte das daher als Basis setzen. Jesaja 6:9-10 ist aus dem Munde Gottes, und damit haben wir das Pendant zum AT dazu, das uns einen Endzustand zeigt.

Gott zeigt uns, dass sich das Herz Kains verstockt hatte und damit gewissenlos und wir wir sagen gefühllos wurde, weshalb er im NT auch als Typus für den bösen Menschen steht und bei Abel gehen wir davon aus, dass dem nicht der Fall war, da Jesus selbst ihn gerecht spricht.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Oleander
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Re: Gewissen und Schuldgefühle

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 10:27 Jes 6,9-10 hat geschrieben:
Und er sprach: Geh hin und sprich zu diesem Volk: Hörend hört, und versteht nicht;
Wenn ich (oder andere)zu dir sprach: Helmuth, schau mal...lass es...
Hat es irgendwas bewirkt bei dir (außer: Geh ma ned am Arsch und...)
"Was gehts dich an, ich lass mir nur durch den HG was sagen?"

Wenn Vati (der kein Christ war) zu mir sagt: Lern aus "meinen " Fehlern, ich meins dir nur gut?
Was war da sein Anliegen?
Sich durchzusetzen (seinen Willen)oder weil ers mit mir gut meinte?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Re: Gewissen und Schuldgefühle

Beitrag von Hiob »

Helmuth hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 10:27 Das ist Gottes Wort und nicht diskutierbar.
Aber verstehen sollte man es. Ja, diese Bibel-Aussage ist wahr, widerspricht aber nicht meinen Ausführungen.
Helmuth hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 10:27 Es ist daher völlig unlogisch "nichts zu merken" mit unschuldig zu identifizieren
Übergeordnet hast Du recht, obwohl Du gegen die Erbsünde bist. Aber subjektiv fühlt sich ein Betroffener oft unschuldig, gar arglos, um dann irgendwann zu erkennen, dass er gesündigt hat.
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