Logik und Erkenntnis

Philosophisches zum Nachdenken
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Paul
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Re: Logik und Erkenntnis

Beitrag von Paul »

:lol: :lol: :lol:

finds selber raus :D
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

es gibt nichts gutes, außer man tut es

https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E

das huhn ist im auftrag des herren unterwegs 8-)
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Paul
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Re: Logik und Erkenntnis

Beitrag von Paul »

er ist übrigens österreicher...und ein sir, um nicht zu sagen ein riese :mrgreen:
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SilverBullet
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Re: Logik und Erkenntnis

Beitrag von SilverBullet »

Hiob hat geschrieben: Do 11. Mai 2023, 23:29Wer ist aktiver Körper?
Das ist wohl der Punkt, an dem wir uns unterscheiden.
Der aktive Körper ist aus meiner Sicht weder "Vehikel" noch "Stellvertreter" für irgendeine fiktive Zutat.
Hiob hat geschrieben: Do 11. Mai 2023, 23:29Kann man machen, aber das ist ein klassisches Beispiel für Spezialsprache, die außerhalb eines speziellen Systems nicht verstanden wird.
Welchen Begriff sollte man verwenden, wenn man sich einen Realitätshintergrund (also eine "Detailrealität") ausdenkt, aber noch nicht weiss, ob das richtig ist?
Es gibt ja bei Fiktion durchaus ein Realitätsprinzip, d.h. dass die bisherige Realität Bestand haben soll.
Aus meiner Sicht ist eine Realitäts-Theorie, also eine Überlegung, wie die Realität (hinter einer Tatsache) aussehen könnte, eine Fiktion, die aber halt noch nicht als "richtig" oder "falsch" entlarvt ist.

Ich denke, man sollte so ein Sich-Ausdenken nicht vornehm behandeln und eine Art "Qualität" suggerieren.
Deshalb ist der Begriff "Fiktion" gar nicht schlecht.
Die Fiktion eines Wissenschaftlers hat nach aussen keinen Millimeter mehr Qualität, als die Fiktion eines Nicht-Wissenschaftlers, denn sie kann genauso falsch sein und dieser Status ist dann auf jeden Fall ohne jegliche "bessere Qualität".

Man sollte sich angewöhnen, die Tatsachen als Kronjuwelen anzusehen und den Rest in einem deutlichen Abstand einzuordnen.
Sollte Philosophie etwas sein, dass dann schlecht wegkommt, dann ist das halt so.
Hiob hat geschrieben: Do 11. Mai 2023, 23:29Ich akzeptiere wirklich, dass man sein System so einrichten kann, wie Du es tust.
Das ist letztlich nur ein "Osterhasi Nikolausi"-Spiel.
Ich sehe nirgendwo eine Berechtigung von einem "sich ein System einrichten" zu sprechen, wenn es um den Menschen in der Welt geht.

Du schiebst einfach nur eine philosophische Erfindung (Fiktion) vor.
Auf Biegen und Brechen soll der Mensch etwas "Hintergründiges" zur Welt sein.

Auf meine Frage, wie der Weg zu dieser Fiktion aussehen soll, sagst du gar nichts.
Klar, ich gehe davon aus, dass es diesen Weg gar nicht gibt, sondern es sich nur um einen Glaubenssprung handelt.
Ich habe Texte vorgelegt, in denen einfach mit dieser Fiktion begonnen wird, was wohl das Standardvorgehen ist.
Hiob hat geschrieben: Do 11. Mai 2023, 23:29Du verstehst "Tatsachen" als Wahrheit
Nein, "Wahrheit" ist letztlich ein Grad an Harmonie.
Man spricht von "Wahrheit", wenn eine gewisse "Passgenauigkeit" erreicht ist.
"Wahrheit" hat einen Einschätzungsanteil.

Tatsache ist hingegen eine Einbahnstrasse für Reaktion (keine Wahlmöglichkeit), egal wie viel Interaktion stattfindet.
Hier wieder die Beispiele:
Beim Durch-Einen-Tisch-Gehen kommt es nicht zu einer Einschätzung, sondern die motorische Handlung wird gestoppt.
Beim Etwas-Nicht-Wissen kommt es nicht zu einer Einschätzung, sondern es findet keine Wissens-Reaktion statt.
In diesen Fällen gibt es keinen Spielraum, um sich etwas vorzumachen.

Man kann das bei Wiki nachlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wahrheit

Der Begriff der Wahrheit wird in verschiedenen Zusammenhängen gebraucht und unterschiedlich gefasst. Gemeinhin wird die Übereinstimmung von Aussagen oder Urteilen mit einem Sachverhalt,[1][2] einer Tatsache oder der Wirklichkeit im Sinne einer korrekten Wiedergabe als Wahrheit bezeichnet.
Hier wird "Wahrheit" explizit nicht mit "Tatsache" gleichgesetzt.
Hiob hat geschrieben: Do 11. Mai 2023, 23:29Letzteres ist mir sympathisch, weil Popper damit nicht in der Philosophie rumrührt.
Ich habe jedenfalls kein Problem damit, kein Philosoph zu sein :-)
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Paul
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Re: Logik und Erkenntnis

Beitrag von Paul »

hiob, hast du nicht mal gesagt, dass du in jungen erfahrungen in london gesammelt hast?

was hast du nochmal studiert, philologie glaube ich war es...

...genau, ein kollege von nietzsche :D
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Hiob
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Re: Logik und Erkenntnis

Beitrag von Hiob »

SilverBullet hat geschrieben: Fr 12. Mai 2023, 20:02 Der aktive Körper ist aus meiner Sicht weder "Vehikel" noch "Stellvertreter" für irgendeine fiktive Zutat.
Dann wärest Du weltanschaulich so etwas wie ein Naturalist.
SilverBullet hat geschrieben: Fr 12. Mai 2023, 20:02 Aus meiner Sicht ist eine Realitäts-Theorie, also eine Überlegung, wie die Realität (hinter einer Tatsache) aussehen könnte, eine Fiktion
Bei mir auch, da ich "Realität" und "Tatsache" als Synonyme verstehe - also gibt es keine Realität hinter einer Tatsache, sondern die Realität IST Tatsache (wir definieren also "Tatsache" unterschiedlich).
SilverBullet hat geschrieben: Fr 12. Mai 2023, 20:02 Ich sehe nirgendwo eine Berechtigung von einem "sich ein System einrichten" zu sprechen, wenn es um den Menschen in der Welt geht.
Du tust es aber selbst, weil auch Du nur wahrnimmst, wie Du wahrnimmst. Niemand kommt da drum rum.
SilverBullet hat geschrieben: Fr 12. Mai 2023, 20:02 Man spricht von "Wahrheit", wenn eine gewisse "Passgenauigkeit" erreicht ist.
"Wahrheit" hat einen Einschätzungsanteil.
Auch das ist eine systemische Definition - so ist es halt bei Deinem Weltbild.
SilverBullet hat geschrieben: Fr 12. Mai 2023, 20:02Ich habe jedenfalls kein Problem damit, kein Philosoph zu sein
Warum reflektierst Du dann?
Spice
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Re: Logik und Erkenntnis

Beitrag von Spice »

SilverBullet hat geschrieben: Fr 12. Mai 2023, 20:02
Hiob hat geschrieben: Do 11. Mai 2023, 23:29Wer ist aktiver Körper?
Das ist wohl der Punkt, an dem wir uns unterscheiden.
Der aktive Körper ist aus meiner Sicht weder "Vehikel" noch "Stellvertreter" für irgendeine fiktive Zutat.
Er ist Werkzeug der Seele.
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Oleander
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Re: Logik und Erkenntnis

Beitrag von Oleander »

Spice hat geschrieben: Sa 13. Mai 2023, 07:35 Er ist Werkzeug der Seele.
Nimm dir mal die Zeit (vielleicht 1-2 Tage) und beobachte genau jeder deiner Handlungen und wodurch sie ausgelöst werden.
Warum du was tust und warum du was unterlässt.
Auf welche körperlichen(geistigen) Reize du reagierst.

Oder: in deinem Kühlschrank sind verschiedenste Speisen.
Warum wählst du ausgerechnet Joghurt aus und nicht die Erdbeeren daneben...?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Spice
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Re: Logik und Erkenntnis

Beitrag von Spice »

Oleander hat geschrieben: Sa 13. Mai 2023, 09:18
Spice hat geschrieben: Sa 13. Mai 2023, 07:35 Er ist Werkzeug der Seele.
Nimm dir mal die Zeit (vielleicht 1-2 Tage) und beobachte genau jeder deiner Handlungen und wodurch sie ausgelöst werden.
Warum du was tust und warum du was unterlässt.
Auf welche körperlichen(geistigen) Reize du reagierst.

Oder: in deinem Kühlschrank sind verschiedenste Speisen.
Warum wählst du ausgerechnet Joghurt aus und nicht die Erdbeeren daneben...?
Da muss man schon etwas über das Alltägliche hinaus denken, wenn man begreifen will, was die Seele ist. Sie ist unsterblich.
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Oleander
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Re: Logik und Erkenntnis

Beitrag von Oleander »

Spice hat geschrieben: Sa 13. Mai 2023, 16:17 ...wenn man begreifen will, was die Seele ist.
Ich zeig dir mal etwas:
4.Mose 31
28 Und erhebe von den Kriegsleuten, die ins Feld gezogen sind, eine Abgabe für den HERRN: je eine Seele von fünfhundert, von den Menschen und von den Rindern und von den Eseln und von den Schafen. 29 Von ihrer Hälfte sollt ihr sie nehmen, und du sollst sie dem Priester Eleasar geben als eine Opfergabe für den HERRN.
Ich versteh das so: Sowohl Menschen als auch Tiere sind Seelen.

Laut anderen Bibelstellen befindet sich die Seele(Leben) im Blut
3Mo 17,14 Denn ⟨was⟩ die Seele alles Fleisches ⟨betrifft⟩; sein Blut, das ist seine Seele – und ich habe zu den Söhnen Israel gesagt: Das Blut irgendwelches Fleisches sollt ihr nicht essen, denn die Seele alles Fleisches ist sein Blut; jeder, der es isst, soll ausgerottet werden. –
1Mo 1,30 aber allen Tieren der Erde und allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, in dem eine lebende Seele ist, ⟨habe ich⟩ alles grüne Kraut zur Speise ⟨gegeben⟩.
Kurz bevor Jesus am Kreuz starb, sagte er:
Lk 23,46 Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist!
Dito Stephanus:
Apg 7,59 Und sie steinigten den Stephanus, der betete und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!
Nix von "Seele"....
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Claymore
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Re: Logik und Erkenntnis

Beitrag von Claymore »

Hiob hat geschrieben: Do 27. Apr 2023, 18:42
Claymore hat geschrieben: Di 18. Apr 2023, 20:42 Ich verwende den Begriff "anthropozentrisch", wie er ursprünglich gebraucht wurde.
Willst Du historisch authentisch sein oder willst Du nach dem Sinn suchen? Worte machen keinen Sinn, wenn ihnen nicht eine Vorstellung von Substanz zugrunde legt. Konkret: Wenn Darwin meint, die Evolutionstheorie als Argument dafür verwenden zu können, sie sei ein Indiz, dass das christliche Weltbild mit seinem exklusiven Begriff der Ebenbildlichkeit irre, macht er einen Kategorienfehler. Du wirst Menschen finden, die geistig entgegensetzen, dass die Verabsolutierung von Modell-Ergebnissen der Wissenschaft mehr anthropozentrisch ist als das, was das Christentum sagt. Es ist eine Frage der jeweiligen geistigen Grundlagen.
Erinnere Dich doch bitte, wie wir an diesen Punkt gelangt sind: Du bist jemand, der andere Standpunkte gerne mit abwertenden Etiketten versieht - wie eben "anthropozentrisch". Das ist Dein modus operandi: Schublade auf und rein damit.

Dazu kommt noch, dass Du diese Worte auf eigentümliche Weise verstehst. Gemäß diesem Verständnis mögen sie sogar formal zutreffen, kannst Du dann reklamieren. "Günstigerweise" schwingt die negative Konnotation weiter mit, obwohl die unter der neuen Bedeutung gar nicht mehr passt. Das ist also der Trick.

Primär wird "anthropozentrisch" im ethischen oder teleologischen Sinne verstanden, und das nicht erst heute, sondern seit 1850. Es soll also bei ethischen Überlegungen allein um die Interessen des Menschen gehen, oder die ganze Welt soll ihren Sinn im Menschen finden.

Heutzutage empfindet man das als Hybris.

Aber Dein Verständnis von "anthropozentrisch" ist ja nur ein Optimismus bzgl. des menschlichen Erkenntnisvermögens und eine Ablehnung der spekulativen Metaphysik. Also Teil des humanistischen Programms. Nur "humanistisch" fehlt die negative Konnotation, und deswegen verwendest Du es nicht... ist es nicht so?
Claymore hat geschrieben: Di 18. Apr 2023, 20:42 Ja, Kant's Auffassungen sind maximal anthropozentrisch.
Das ist der Fluch der Setzungen. So gesehen kann man wahrscheinlich nachweisen, dass Billie Eilish eine Großtante von Queen Elisabeth ist.
Oh Mann, was für ein Käse.

Meyer Lexikon von 1905, "Darwinismus":

Der folgenschwerste und bedeutungsvollste Akt dieser Übertragung der allgemeinen Naturgesetze auf die Entwickelungserscheinungen des Alls bestand aber offenbar darin, daß, wie einst die Erde durch Kopernikus aus ihrer Mittelpunktsstellung geworfen wurde, nunmehr der Mensch selbst, der bisher eine Ausnahmestellung einzunehmen gewillt war, sich als über der Natur stehend namentlich in seinem geistigen Leben betrachtete und die Natur nur um seinetwillen erschaffen ansah (Anthropozentrismus), als ein zugehöriger Teil des Ganzen reklamiert und mitten in die Natur hinein versetzt wurde.

Descartes und Kant dachten in diesem Sinne extrem anthropozentrisch (was keine absonderliche "Setzung" von mir ist, sondern einfach die Standardverwendung des Wortes, seitdem es in die deutsche Sprache seinen Eingang fand). Tiere und ihre Gefühle hatten für sie nicht den geringsten eigenen Wert.

Descartes war von ganz besonderer Brutalität und führte sogar öffentliche Vivisektionen durch, die die Menschen damals nur noch mehr abstumpfen ließ bzgl. dem Leid von Tieren.

Aber selbst nach Deinem Verständnis, also "Optimismus bzgl. des menschlichen Erkenntnisvermögens und eine Ablehnung der spekulativen Metaphysik" sind Descartes und Kant "Anthropozentriker". Descartes meinte immerhin, der Mensch könne a priori die Existenz Gottes beweisen. Und zwar nicht einmal als logischer Schluss, wie bei Anselm. Sondern, indem wir einfach von angeborenen Ideen auf die tiefsten Wahrheiten schließen können. Eine Tatsache, die Du hartnäckig ignorierst und unter den Teppich kehrst.
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