ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑So 16. Jul 2023, 12:42
Spice hat geschrieben: ↑So 16. Jul 2023, 07:47
Viel wichtiger erscheint mir, dass man die naturwissenschaftlichen Zeitangaben nicht unter den Teppich kehrt. Nach ihnen fand im Zeitraum von ca.6000 v. Chr. bis heute keine weltweite Sintflut statt...
Auch taucht der Mensch ca. 100000 J. früher auf usw.
Wie weit aber reichte das Vermögen des "biblischen" Menschen große Zeiträume zu erfassen? Selbst wir können uns nicht Mill. Jahre vorstellen.
Ich berücksichtige diese Zeitangaben wenn es darum geht, innerhalb der wissenschaftlichen Modelle zu argumentieren. Aber für meine eigene auf der Bibel begründeten Weltanschauung kann ich diese Zeitangaben nicht ernst nehmen, weil nur suggeriert wird, dass diese das Ergebnis von Forschungen sind, in Wahrheit aber sind sie reine Postulate der Notwendigkeit für diese Modelle. Wir haben es da mit Zirkelschlüssen zu tun.
Bei zwei unterschiedlichen Zeitschienen kann aber
eine ganz gewiss nicht stimmen. Bischof Ussher datierte an Hand der bibl. Angaben den Schöpfungszeitpunkt auf den 23. Oktober 4004 v. Chr. Wie er auf die Tages- und Monatsangaben kam, weiß ich nicht. Aber offensichtlich ist er dabei ähnlich vorgegangen, wie unser Freund R.F., der meint irgendwelche Angaben auf das zukünftige Geschehen machen zu können.
Selbst die Kreationisten sind von dieser Angabe abgekommen und reden von einer Schöpfung zw. 6000 - 10000 J. v. Chr. Aber damit sind sie eigentlich schon "unbiblisch".
Ich denke, man kann davon ausgehen, dass da die naturwissenschaftl. Angaben da weit sicherer sind. Wann soll den sonst die Sintflut oder der Turmbau zu Babel (wenn man das wörtl. nimmt) stattgefunden haben?
Dass keine SIntflut vor ca. 6000 Jahren stattgefunden habe wenn sowieso schon ganz andere Zeiträume postuliert, ist ja dann kein Wunder. Diese 6000 Jahre zurück im Weltmodell der Bibel entsprächen dann einem vielfachen davon im Weltmodell der Naturwissenschaft.
Regionale Fluten kommen immer mal vor. Aber das ist keine Sintflut, die alles Leben auf der Erde vernichtet.
Spice hat geschrieben: ↑So 16. Jul 2023, 07:47Schade. Du kennst noch andere Texte von ihm?
Ich habe in meiner Liste einige Artikel von seiner Webseite gespeichert, deren Speicherdatum vor ungefähr 3 Jahren war. Der erste von Feburar 2020. Kann sein, dass ich da mal durch dich drauf gekommen bin. Ich weiss es nicht mehr. Jedenfalls hatten wir vor ziemlich genau 3 Jahren schon mal eine Diskussion über Reichelt :
viewtopic.php?p=386064#p386064
Anmerkung : Hab mir die alte Diskussion parallel noch mal durchgelesen, und wir sollten da nicht wieder anknüpfen.
Aha, danke. Wusste ich gar nicht mehr.
Spice hat geschrieben: ↑So 16. Jul 2023, 07:47Der Punkt ist doch, dass Reichelt Naturwissenschaft und christl Theologie in Harmonie bringt, sodass für ernsthafte Sucher einsichtig werden müsste, dass der christl. Glaube die Vollendung allen Wissens ist. Das ist doch die großartigste Leistung, die sich denken lässt!
Ich sag ja auch nix gegen den Versuch, aber deswegen muss ich ja nicht mit allem übereinstimmen. Mit Naturwissenschaften hab ich mich auch schon beschäftigt, lange bevor ich zum Glauben an das Evangelium kam und die Bibel ernsthaft studierte.
Spice hat geschrieben: ↑So 16. Jul 2023, 07:47Welche Weltanschauung und Denkrichtung hast du denn?
Dem Kind einen Namen zu geben sehe ich mich nicht genötigt. Aber für was ich einstehe, solltest du doch so halbwegs gemerkt haben. Ich sehe die Bibel als Offenbarung Gottes, leider vielfach missverstanden und falsch interpretiert durch Übersetzungen und hellenistisch-persische Weltanschauungen.
Was zum Beispiel wurde falsch interpretiert und missverstanden durch hellenistisch-persische Einflüsse?
Spice hat geschrieben: ↑So 16. Jul 2023, 07:47
Aber muss man denn am Eigenen festhalten, wenn sich etwas Besseres eröffnet?
Nein, ich habe schon vielfach verworfen.
Spice hat geschrieben: ↑So 16. Jul 2023, 07:47Mich spricht auch vieles nicht an. Trotzdem gibt es da einiges, an dem ich ohne Schaden zu nehmen, nicht vorrübergehen kann. Dann kniee ich mich eben auch in solches rein.
Ok, das erklärt vielleicht, warum ich bei Reichelt widersprechende Aussagen finde zu deiner Behauptung, Gott hätte keinen Plan gehabt. Seine Vorstellung von Evolution läuft ja doch auf eine Teleologie hinaus.
Wo siehst du da Widersprüche? Ich denke, er hat den Prozess des Entstehens von etwas (Schöpfung), wie kein anderer überzeugend dargestellt, und das in Harmonie mit Ansätzen, die bereits bei den bedeutendsten Geistern zu finden waren. Ich denke, etwas Besseres kann es gar nicht geben.
Und wenn du meinst, Gott habe keinen Plan, so gäbe es einen Plan über Gott, was dann stattdessen Gott genannt werden müsste.
Verstehe ich jetzt nicht. "Gott" ist einfach die Bezeichnung für das Höchste, das der Mensch sich vorstellen kann.
Spice hat geschrieben: ↑Sa 15. Jul 2023, 07:46Wo wurde denn eine Schöpfung heil gemacht? Dergleichen finde ich nicht mal in der Bibel. Jetzt gehts mit der Erde bergab und du redest vom Heil?
Vor dem Sündenfall war alles sehr gut gemacht, wie Gott bestätigt.
Spice hat geschrieben: ↑Sa 15. Jul 2023, 07:46Wie würdest du sie beschreiben?
Das Böse kam nicht von außen in diese Welt. Das würde das Problem nur verschieben, aber nicht lösen.
Da sind wir uns ja einig!
Die Störung der heilen Schöpfung wurde initiiert durch die Eigendynamik in der Kommunikation zwischen Schlange und Mensch.
Wenn man die Schlange als innerseelisches Faktum ansieht, wie Reichelt, ist alles klar. Er hat das früher schon hier -
https://www.academia.edu/41907610/Der_d ... s_Menschen - klar dargestellt
Dadurch wurden Fehler produziert die eigentlich harmlos gewesen wären, denn sie sind korrigierbar.
Nein, da konnte überhaupt nichts korrigiert werden, weil es nicht durchschaut werden konnte. Plötzlich war eine irrationale Angst da, die ja uns Menschen bis heute beherrscht. Korrigiert werden kann es nur durch uns selbst, wenn wir durchschauen, dass diese Angst unbegründet ist.
Nur weil keiner der Beteiligten von einem Mitwirken hin zu diesen Fehlern was wissen wollte und Beschuldigungen mit ins Spiel kamen, hat Gott den Menschen aus der bisherigen Schutzzone entfernt. Statt dass der Mensch nun den Garten bewahrte, verwahrloste die Natur und entwickelte wiederum ihre Eigendynamik, deren Folgen und fortlaufenden Prozess wir heute noch sehen.
Mit der Urangst war der Mensch zwangsläufig aus der unbewussten Harmonie gefallen. Da war nichts mehr zu machen.
Das Fehler auch in einer heilen Schöpfung passieren können ist nicht dramatisch und auch kein Widerspruch. Paulus sagt :
Römer 5,13 denn bis zu dem Gesetz war Sünde in der Welt; Sünde aber wird nicht zugerechnet, wenn kein Gesetz ist.
Es gab, seit dem Sündenfall bis heute keine heile Schöpfung mehr. Wie kommst du nur darauf? Da stehst du völlig allein mit dieser Ansicht.
Das Gesetz Mose gab es zwar im Paradies noch nicht, aber ein eindeutiges und klares Gebot gab es sehr wohl. Ohne Buße wird man auch die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen. Nicht das Gesetz ist das Böse, nicht mit dem Verstoß kam etwas Böses von Außen in die Welt, sondern das sich immer weiter fortsetztende Leid wird als Böse empfunden. Damit kam auch keine Polarität in die Welt, sondern lediglich eine Wahrnehmung der Welt unter der Bedingung von Polarität. Dies ist wiederum die Folge der Erkenntnis von Gut und Böse, die der Mensch als Bild Gottes ja schon vorher hatte, nun mit dem Sündenfall aber nicht mehr richtig damit umgehen kann. Falls du dich nicht an meine Gedanken dazu erinnern solltest, hier noch mal zur Auffrischung :
viewtopic.php?p=422791#p422791
Gebote müssen nur gegeben werden, wo es dem Menschen an Einsicht mangelt und damit er durch diese Grenzziehungen zur Einsicht kommt.
Da wird aber gar nichts erklärt, sondern nur verschiedene Behauptungen gegenüber gestellt und der einen ein Vorzug gegeben, weil sie moderner ist. Niemand war im interstellaren Raum, das sind alles nur Schreibtischmodelle.
Ich denke schon, dass recht deutlich wird, dass bei der Abfassung des Bibeltextes ganz naive Vorstellungen im Spiel waren. Man lebte bereits in einer Zeit, da man mitbekommen hatte, dass man an Hand der Sterne (zu denen ja damals Sonne und Mond als Hauptsterne zählten) Zeit "messen" konnte. Aber es waren eben nur "Lichter", so wie ein Kind sie sieht, wenn es in den Nachthimmel blickt und noch kein weiteres Wissen hat.
Die Babylonier sahen da ja noch Götter... Das ist etwas mehr als nur Lichter.