jsc hat geschrieben: ↑Sa 22. Jul 2023, 18:45
Es wäre doch sehr seltsam, wenn man sich nur persönlich zurückmelden kann und dafür quer durch die Republik reisen muss...
In der Tat
![Lachend :lol:](./images/smilies/icon_lol.gif)
Aber ich meinte ja nicht die simple Rückmeldung, sondern bezogen auf die mögliche Teilnahme am endgültigen Bürgerrat.
jsc hat geschrieben: ↑Sa 22. Jul 2023, 18:45
In einem Rechtsstaat wie Deutschland ist man da doch relativ machtlos. Was soll man denn tun? die 20.000 zwingen?
Besonders viel halte ich von Zwangsmitteln sowieso nicht, wenn es nicht gerade Straftaten geht oder Verhalten, dass ich selber für extrem schädlich und moralisch verwerflich halte.
Aber unabhängig davon hat der Staat auch generell nicht so viele Probleme mit Zwang, wie es seiner Eigendarstellung entspricht. Ich gehörte zu den Glücklichen Auserwählten für die Volkszählung. Ich fand das selber gar nicht so schlecht, dennoch unterließ man es aber nicht, mir subtil mit den Folgen zu drohen, wenn ich mich dem nicht hätte fügen wollen. Ich verstehe das eben nicht als freundlichen Hinweis, sondern tatsächlich als Bedrohung und Nötigung, wenn Behörden oder Staatsbedienste so mit mir reden, wenn ich niemandem ein Leid zugefügt habe und auch für niemanden eine Gefahr bin.
So viel nur mal dazu...
Aber natürlich möchte ich nicht, dass jemand zur Teilnahme am Bürgerrat gezwungen werden soll. Die Abwägung und Erwägung der Möglichkeiten, wie man möglichst viele oder gar alle Menschen zur möglichen Teilnahme bewegt, ist eine weit komplexe Fragestellung. Primär müssen da die Lebensbedingungen der Menschen auch entsprechend gestaltet werden. Dass einige Menschen unter gewissen Lebensumständen darauf gar keine Lust haben, kann ich sehr gut verstehen.
jsc hat geschrieben: ↑Sa 22. Jul 2023, 18:45
Das Vorgehen wird meiner Meinung nach vollkommen zu unrecht "heruntergemacht".
So ähnlich sehe ich das auch. Runter gemacht wird es mit den aus meiner Sicht völlig verkehrten Herangehensweisen und Argumenten. Bestenfalls sind das Punkte, die man auch kritisieren kann, aber nicht auf diese beschränken sollte. CDU gefällt sich gerade einfach nur möglichst gut in der Rolle als Opposition.
jsc hat geschrieben: ↑Sa 22. Jul 2023, 18:45
Ich vermute mal, dass man sich mit solchen Dingen noch nicht wirklich beschäftigt hat. Eigentlich ist das Vorgehen mindestens guter Standard.
Man nimmt erst einmal eine große Zahl, die zufällig ausgewählt wird. Die 20.000 zu nehmen wäre schon gut - aber es gibt zwei Probleme:
* man kann niemanden zwingen
* 20.000 sind für das Vorhaben viel zu viel
Als Experiment finde ich das erst mal akzeptabel. Aber es müsste kommuniziert weden, dass man noch an den Verfahren arbeitet. Hier meint man aber schon, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.
jsc hat geschrieben: ↑Sa 22. Jul 2023, 18:45
Man muss also darauf hoffen, dass sich genug bereit erklären. Diese 2.200 kann man aber auf keine Fall jetzt nehmen, weil die genau diesen von dir genannten Bias haben (im Artikel wird eine Akademierquote von 70% erwähnt - das stützt deine These erst einmal!). Aber genau weil man das weiß, geht man ja einen Schritt weiter und nimmt ein Subset der 2.200 und berücksichtig verschiedene Kriterien (damit es wieder eine repräsentative Subgruppe ist). Automatisiert werden sogar 1.000 Kombinationen automatisiert ermittelt und dann eine davon ausgelost.
(Das widerlegt deine These widerum!)
Ich finde nicht, dass es meine These auch nur ansatzweise widerlegt. Wenn man eine repräsentative Abbildung haben wollte, würde man direkt Menschen aus den bestimmten Milieus wählen (die man ja offensichtlich doch zuordnen kann). Wenn man 160 hätte haben wollen (bzw. sich damit zufrieden gibt), braucht man nicht vorher 20000 Zufällige.
jsc hat geschrieben: ↑Sa 22. Jul 2023, 18:45
Klar wäre es besser man hätte die repräsentative randomisierte Gruppe direkt aus den 83 Millionen Einwohnern genommen - aber dann hätte man die 160 ausgewählten Menschen zwingen müssen, weil jede Absage die Stichprobe wieder kaputt gemacht hätte...
Wieso denn überhaupt 160 ? Diese Anzahl, die gar nicht zur Diskussion zu stehen scheint, also als eine der Kritik enthobenen Prämisse im Raum steht, stößt mir übel auf. Wenn sie schon vorher fest steht, wieso ? Wenn sie aber nicht vorher fest steht, hätte sie auch höher oder niedriger sein können. Wieso sagt man dann nachträglich : Ok, dann eben 160. Für repräsentativ halten diese Menge jedenfalls die wenigsten Kritiker, soweit ich es vernommen habe.