Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

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Philippus
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Philippus »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 00:06
Philippus hat geschrieben: Fr 15. Dez 2023, 01:07 Unsere (eher konservative) Gemeinde befindet sich in einer aktuellen Situation weil unser Prediger in Rente gegangen ist und wir einen neuen suchen. Jetzt hat sich eine Frau bei uns beworben. Zum ersten Mal in unserer Gemeinde Geschichte.
Was für eine Gemeinde ist das denn? Eine Freikirche?

Predigen können Frauen durchaus, wenn sie von Gott dazu berufen sind, man nennt das auch Weissagung; prophetische Rede. 1. Kor. 11
Aber Gemeindeleitung alleine an der Spitze, und unter Umständen fehlgeleitete Schäfchen, auch männliche Schäfchen, eventuell energisch zurechtweisen müssen... da würde ich als Frau die Finger davon lassen.

Der Ältestenrat kann die Gemeinde doch erst einmal leiten. Älteste können auch predigen.

Betet eure Gemeinde eigentlich um Führung in dieser Frage? Lässt sie sich von Gott zeigen, ob Er jemanden als Ersatz für den Prediger vorgesehen hat? Ist die Gemeinde bereit, so lange zu warten, bis eine Antwort eintrifft, die von vielen übereinstimmend als Reden Gottes erkannt wird?
LG


Wir sind eine evangelische landeskirchliche Gemeinschaft.
Wir warten jetzt schon seit über einem Jahr auf einen neuen Prediger. Wir arbeiten inzwischen mit Aushilfs-Predigern von anderen Gemeinden.
Es war mir von Anfang an schon klar, dass weibliche Prediger einfacher zu bekommen sind als männliche.
Wäre die Frage, ob wir die Situation nicht einfach so belassen wollen und die Predigersuche ganz aufgeben?
Philippus
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Philippus »

Einen ganz profanen Punkt haben wir bisher wohl noch gar nicht besprochen, der eher auch dagegen spricht, eine Frau einzustellen:
Es ist schon über 30 Jahre her, da habe ich -bevor ich in eine andere Stadt gezogen bin- regelmäßig eine evangelische Kirche in unserem Dorf besucht.
Das war die Zeit zwischen meinen zwei Ehen, wo ich gar nicht verheiratet war, also nix mit Ehebruch mit den Augen...
Da war eine junge Pfarrerin eingestellt, die auch recht gut predigen konnte und ihre Sache nicht schlecht machte.
Sie hatte wie in der evangelischen Kirche üblich, ihren schwarzen Talar an.
Es war wohl im August wo es recht heiss war und nach dem Gottesdienst ging sie gar nicht erst in den Umkleideraum sondern hatte sofort ihren Talar ausgezogen.
Aber wow, ey alder, ich habe nicht schlecht gestaunt, solche Kurven und solch einen üppigen Busen hatte ich hinter dem Talar gar nicht vermutet.
Ohne den Talar hätte ich mich auf ihre Predigt wohl kaum noch konzentrieren können.
Die Liberalen werden jetzt freilich sagen.....Du geiler Bock, Du sollst ja auch den Frauen nicht auf den Busen starren......... aber was wäre das für eine Predigt, wo die Männer alle auf die Rückwand starren, während die Frau vorne predigt? Und die älteren und schon etwas schwerhörigen lesen eh immer auf den Lippen mit, was gerade gesprochen wird
Man stelle sich jetzt mal vor, in unserer in der Beziehung eher liberalen Gemeinschaft ist ein Talar gar nicht mehr üblich.
Wenn jetzt diese Frau in unserer Gemeinde ohne Talar predigen würde, wären wohl alle Männeraugen wie gebannt auf ihr Dekollete gerichtet.
Auf die Predigt wird sich dann wohl kaum noch jemand konzentrieren können.
Ein typisch weibliches Thema halt, ich habe noch nie gehört, dass ein Mann seinen Zipfel raushängen lässt, um damit anzugeben, dass er länger sei als der bei anderen Männern, aber bei Frauen ist es gesellschaftlich anerkannt, dass sie ihre Oberweite mit einem freizügigen Dekollete auch zur Schau stellt.
Wie soll man sich nun verhalten bei der Stellenausschreibung? Man stelle sich die Stellen Ausschreibung vor................Predigerin gesucht, soll aber flachbrüstig und kurvenarm sein ......das würde wohl gegen jedes Antidiskriminierungsgesetz verstoßen.

Im außereuropäischen Ausland habe ich tatsächlich schon solche Stellenangebote gesehen, sinngemäß wie..... Verkäuferin gesucht, soll aber gerade Zähne und schöne Haare haben und freundlich lächeln können.... mich hat es geschaudert ob solch menschenverachtender Werbung.
Reinhold
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Reinhold »

Magdalena61 hat geschrieben:Der Ältestenrat kann die Gemeinde doch erst einmal leiten. Älteste können auch predigen.
Mit Verlaub Madame, Aufseher-sprich Älteste können nicht nur in der Gemeinde predigen-sprich diese belehren, gem. folgenden Anforderungen an einen Ältesten in 1.Tim. 3:1,2, ist das Predigen oder Lehren eine unabdingbare Voraussetzung als Aufseher oder Gemeindeleiter überhaupt erst eingesetzt werden zu können:
Voraussetzungen für das Amt des Gemeindeleiters 
1 Es ist ein wahres Wort: »Wenn jemand die Leitung einer Gemeinde erstrebt, dann sucht er eine große und schöne Aufgabe.« 2 Der Gemeindeleiter soll ein Mann sein, an dem es nichts auszusetzen gibt. Er darf nur einmal verheiratet sein. Er muss ein nüchternes Urteil haben, besonnen und charakterfest sein. Er muss gastfreundlich und ein guter Lehrer sein.
Wie du (hoffentlich) einsiehst kann ein Ältester nicht nur ein guter Prediger oder Lehrer sein, er muss es sogar als Gemeindeleiter sein. Ansonsten kann er "NUR" als Diakon oder Helfer der Ältesten in der Gemeinde eingesetzt werden. Habe die Ehre
:wave:
"Alles hat er so eingerichtet, dass es schön ist zu seiner Zeit. Auch die Ewigkeit hat er den Menschen ins Herz gelegt. Aber das Werk Gottes vom Anfang bis zum Ende kann kein Mensch begreifen."
Pred. 3,11
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Helmuth
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Helmuth »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 17:54 Damit haben wir die Eingangsfrage des Threads noch nicht beantwortet. Eine Frau als Pastorin, als Haupt der Gemeindeleitung?
Eine Frau soll nicht herrschen. Ich verstehe das als universale Gottesordnung, also weder über ihren eigenen Mann noch über andere. Und das über andere Männer gilt ja ebenso für Männer, denn gerade deshalb setzt Gott auch Obrigkeiten, die für alle damit gesetzt sind, Männer wie Frauen.

Es geht, wie ich schon ausgeführt habe, nicht um das Reden allgemein, sondern wer dabei, wie man so sagt, das letzte Wort hat, denn das bedeutet Herrschen. Das soll in keinen Belangen eine Frau sein, wenn weitere Männer mitinvolviert sind. Und so sieht Helmuth die Welt. 👌

Damit sehe ich die Frage beantwortet. Du gibst sie dir hier grundsätzlich auch schon selbst:
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 17:54 Die Frau wurde als Hilfe (nicht Ge- hilfin! das ist Luthersprech) des Mannes geschaffen, nicht als sein Haupt.
Nun musst es nur noch leben. ;)
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Lena
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Lena »

Philippus hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 23:24 Einen ganz profanen Punkt haben wir bisher wohl noch gar nicht besprochen, der eher auch dagegen spricht, eine Frau einzustellen
Frauen können sich auch in einen charismatischen Prediger vergucken.
In seine Augen, seine Redegewandtheit.
Die Sünde lauert überall.

Eine Gemeinde funktioniert wie die Politik.
Wer in der Partei aus der Reihe tanzt ist das schwarze Schaf.
Oder er ist dann "schuld" das es zu einer Spaltung kommt.

Jesus war nur seinem himmlischen Vater verpflichtet.
Er predigte die Freiheit :Herz2:
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Oleander
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: So 17. Dez 2023, 07:11 Eine Frau soll nicht herrschen. Ich verstehe das als universale Gottesordnung...
1.Mose 1
27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.

28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.
Helmuth hat geschrieben: So 17. Dez 2023, 07:11 ....sondern wer dabei, wie man so sagt, das letzte Wort hat, denn das bedeutet Herrschen.
Leider hat dieses " herrschen" oft einen unguten Beigeschmack...
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Herrschen hat ja auch was mit "Verantwortung übernehmen/tragen" zu tun...(mitunter für andere)

Wie verstehst du denn das "herrschen" (untertan machen) im Zusammnhang mit der angeführten Bibelstelle, wo beiden diese "Aufgabe" zukommen sollte?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Abischai
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Abischai »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 17:54 Damit haben wir die Eingangsfrage des Threads noch nicht beantwortet. Eine Frau als Pastorin, als Haupt der Gemeindeleitung?
Gut, Helmuth hat das beantwortet, aber mir stach der Satz förmlich ins Auge, das tut weh!
Argumentativ kann man das mit einigen wenigen Beispielen belegen oder mit dem was klar in der Schrift steht.
Emotional wirkt das auf mich wie Gendern, so wie Heinz-Rudolf Kunze das in etwa beschrieben hat: "wenn ich Gendern höre, wird mir körperlich übel..."

Wenn man die Aufgaben der Menschen von Gott her betrachtet, so wäre der Antipol zu einer Frau als Pastorin in etwa ein Mann, der sich nicht mehr männlich um seine Familie kümmert, der alles gelten läßt was seine "Lieben" so antsellen und der seine Frau mit allen Kräften unterstützt das zu werden, was sie meint werden zu müssen. In der Bibel ist soetwas nicht zu finden, aber das spielt ja keine Rolle was in der Bibel steht...

Über die nachweislichen Folgen solcher Handhabe reden wir jetzt nicht, das verwirrt nur...

Ich persönlich akzeptiere keine Anführerin in der Gemeinde Jesu. (Die Zugeteilten Dienste w.z.B in der Kinderarbeit meine ich damit NICHT, denn das sind Dienste und keine Führung.)
Vielmehr noch, ich toleriere eine Pastorin nicht mal. Solche Gemeinschaft würde ich wortlos verlassen.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
Zippo
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Zippo »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 18:48
Zippo hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 17:02 Und mit der Frau hatte er schon im Paradies bessere Möglichkeiten, weil sie auf das Begehrliche mehr geachtet hat, als auf das Wort Gottes.
Deswegen, sollte sie ja auch dem Mann untertan sein. Und für den von Gott autorisierten Paulus hieß das, daß die Frau in der Gemeinde schweigen soll.
Dass Eva einseitig Schuld trägt, gibt ja schon 1. Mose 3 nicht her. Dennoch impliziert Paulus genau dies in 1. Timotheus 2,12-14 nach herkömmlicher Lesart. Als Argument in diesem Kontext taugt es jedenfalls überhaupt nicht. Adam hat nicht nur mit gemacht und wurde folglich also genau so betrogen, sondern er versäumte auch, Eva zu belehren. Dass er es doch tat, kann man zwar voraussetzen, aber man kann es auch bleiben lassen.
Von einseitiger Schuld sprach ich nicht. Natürlich war Adam mit Schuld und wird ja auch mit bestraft. Er hatte ja die Worte Gottes auch gehört und hätte Eva korrigieren müßen.
Er hatte sogar die Hauptverantwortung, denn wo liest man im NT etwas von der Sünde Evas ? z. Bsp. Rö 5,14... Der Herr Jesus mußte doch für die Sünde Adams sterben. Rö 5,17

Deswegen hat Gott angemahnt, er solle das Haupt über die Frau sein 1 Mo 3 und die Frau ihm untertan, dafür trägt er auch die Verantwortung. Auch für das, was die Frau redet. Und in der Gemeinde sollte sie eben deswegen nicht lehren.
Prof

Wäre Eva, und mit ihr alle ihre weiblichen Nachkommen derart vererbt und unaufhebbar fehlprogrammiert, anfällig für Betrug und Verführung zu sein, viel mehr als der Mann, dann sollte sich jeder Mann ernsthaft fragen, ob die Beziehung zu einer Frau überhaupt noch als legitim erklärt werden kann. Der Mann wäre ja dann ebenfalls zum Dominieren und Kontrollieren verdammt. Genau so erscheinen ja auch die patriarchalen Verhältnisse früher und heute.
Das sind jetzt wieder eher menschliche Gedanken. Natürlich kann man sich fragen, ob die Frau sich leichter verführen läßt, als der Mann ?
Es steht so in 1 Tim 2 und wird mit der Verführbarkeit Evas im Paradies begründet. Liegt es an der Genetik ?
Frauen wollen alles schön haben und achten auf Beziehung, Männer achten auf Wahrheit, Brauchbarkeit und Funktionalität ?
Mir scheint da was dran zu sein, obwohl auch Männer als Verführer in der Welt auftreten können.
Und hier im Forum haben wir doch den besten Beweis. Bei den harten Diskussionen um theologische Fragen, sind eher Männer beteiligt.
Frauen dagegen bevorzugen eher andere Themen.

Gruß Thomas
Zuletzt geändert von Zippo am So 17. Dez 2023, 17:56, insgesamt 1-mal geändert.
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Magdalena61
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von Magdalena61 »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 18:56
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 17:54 Die Frau wurde als Hilfe (nicht Ge- hilfin! das ist Luthersprech) des Mannes geschaffen, nicht als sein Haupt.-
Ja, die Frage ist nur, für was der Mann Hilfe braucht.
"Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine Frau"-- sagt der Volksmund.
Beide brauchen einander. Weil Mann und Frau sich mit ihren geschlechtsspezifischen Begabungen und Fähigkeiten in der Regel ergänzen.
Nicht nur Mann und Frau, sondern Menschen überhaupt brauchen einander.

Aus der Bedürftigkeit eines anderen einen egoistischen Nutzen zu ziehen, nenne ich Sünde. Eltern dürfen ihre Kinder nicht benützen, Kinder dürfen ihre Eltern nicht ausnützen, der Unternehmer soll die Arbeitnehmer, die von ihm abhängig sind, nicht ausbeuten, und die Arbeiter sollen Loyalität gegenüber dem Unternehmen und dessen Führung beweisen. Die Frau soll ihrem Ehemann Achtung erweisen und ihm dienen (in Würde und mit Verstand, vor allem aber "im Herrn"), und der Mann soll seine Frau lieben und ihr den Halt geben, den sie so notwendig braucht.
Landläufig und traditionell hat man das wohl verstanden im Sinne der Haushaltsführung. Und tatsächlich, bei den Griechen war der Haushalt (oikonomia) in den Händen der Frau, während der Mann sich mit Muße und höheren Tätigkeiten beschäftigen sollte.
Das ist heute noch bei den meisten Paaren so, wenn beide berufstätig sind. Irgendwie ist der Haushalt mehr Sache der Frau als des Mannes.
übertrug den Sklavendienst aber wiederum auf den Mann, nur mit dem Unterschied, ihm jetzt in, mit und durch die Erwerbsarbeit das Gefühl demokratischer politischer Teilhabe zu geben, obwohl gerade in der Sphäre der Wirtschaft (Arbeitsplatz) ein Großteil seiner Zeit und Kraft geopfert wird und dort alles andere als demokratischer Zustände herrschten und herrschen.
So sehe ich das auch.
LG
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Re: Darf eine Frau in der Gemeinde predigen?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Zippo hat geschrieben: So 17. Dez 2023, 13:29 Von einseitiger Schuld sprach ich nicht. Natürlich war Adam mit Schuld und wird ja auch mit bestraft. Er hatte ja die Worte Gottes auch gehört und hätte Eva korrigieren müßen.
Er hatte sogar die Hauptverantwortung, denn wo liest man im NT etwas von der Sünde Evas ? z. Bsp. Rö 5,14... Der Herr Jesus mußte doch für die Sünde Adams sterben. Rö 5,17
Du sprachst nicht davon, aber Paulus tut es an der einen Stelle. An anderer Stelle die du hier eben genannt hast, sagt er es wieder anders. Da gibt es ein Spannungsverhältnis, das im traditionellen Verständnis wenig bis gar nicht reflektiert wird.
Zippo hat geschrieben: So 17. Dez 2023, 13:29 Deswegen hat Gott angemahnt, er solle das Haupt über die Frau sein 1 Mo 3 und die Frau ihm untertan, dafür trägt er auch die Verantwortung. Auch für das, was die Frau redet. Und in der Gemeinde sollte sie eben deswegen nicht lehren.
Wenn der Mann die Herrschaft hat, gleichzeitig aber auch die Verantwortung tragen soll, macht das die Herrschaft eigentlich gleich wieder zunichte, weil er dann Ansprüchen und Wohl von anderen unterworfen ist. Diese Herrschaft ist also nicht nur kein Privileg, wie oben schon besprochen, sondern auch nichts anderes, als nur Last und Mühe. Dieses prinzipielle Problem ist auch Jesus schon bekannt gewesen, wie ich es oben schon erwähnte. Das, wovon Paulus dann spricht, kann er nur rhetorisch meinen in Erwartung der Einsicht, dass das alles überhaupt nicht gut oder erstrebenswert ist. Wie schon gesagt, deutet er es in 1. Korinther 7 an. Die Menschen (Männer) lasten sich Dinge auf, die sie nicht tragen können, daran scheitern und dann hoffentlich kapitulieren.
Zippo hat geschrieben: So 17. Dez 2023, 13:29 Das sind jetzt wieder eher menschliche Gedanken.
Es geht ja auch um zwischenmenschliche Beziehungen, und darüber äußerte Paulus auch seine Gedanken. Es gibt da keinen endgültigen Standpunkt.

Zippo hat geschrieben: So 17. Dez 2023, 13:29 Und hier im Forum haben wir dich den besten Beweis. Bei den harten Diskussionen um theologische Fragen, sind eher Männer beteiligt.
Frauen dagegen bevorzugen eher andere Themen.
Das ist kein Beweis, sondern nur ein Zirkelschluss. Keiner von uns argumentiert hier unabhängig von seiner Herkunft. Seit Jahrhunderten werden die Verhältnisse immer wieder reproduziert. Es ist nicht unaufhebbar, aber die ersten Schritte dazu sind sehr mühsam und langwierig.
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