Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
Salome23
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Salome23 »

Demian hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:Du willst mir doch nicht weismachen wollen, dass du unangenehme Gefühle/Emotionen den angenehmen vorziehst und nicht lieber ausweichen würdest, wenn es möglich wäre-
Selbstverständlich gibt es für mich angenehme und unangenehme Gefühle, "Lieblingsgefühle" und leidvolle Gefühle.
Schmerz gehört aber zum Leben dazu. Weshalb sollte man Schmerz unterdrücken und verdrängen, anstatt ihn anzuschauen und zu spüren?
Ich versuch das mal zu zerlegen, da ich den Eindruck habe, es wird einfach aneinander vorbei geredet= jeder denkt dabei an etwas anderes.
Ich sprach nicht von "verdrängen" sondern:
Logisch, weil der Mensch immer nach angenehmen Gefühlen strebt-und die unangenehme vermeiden will...
Beispiel: In einer Familie streiten sich die Eltern, es wird lautstark und das Kind beobachtet diese Eskalation und jetzt:
Unbehagen stellt sich ein= die Emotion fühlt es grade und nun verzieht sich das Kind in sein Zimmer und hält sich die Ohren zu und beruhigt sich somit..
Warum geht es ins Zimmer?
Weil es im Prinzip nach einem angenehmen Gefühl(Ruhe) sucht und das unangenehme vermeiden will- sonst wäre es ja bei den streitenden Eltern geblieben...
Anderes Beispiel:
Du bist in einer Beziehung oder Ehe und diese ist auf Grund von "xxx" nicht mehr tragbar und somit löst du die Beziehung auf, weil sich ständig negative Gefühle (in der Beziehung) bei dir einstellten du aber positive Gefühle bevorzugst, die sich durch wieder einkehrende innerliche Ruhe bemerkbar machen...

Und nun sagst du, man soll sich diesen Schmerz(Unbehagen) anschauen und bewusst spüren?
Trotzdem in der Beziehung bleiben?

Darum denk ich, wir gingen von total verschiedenen Aspekten aus ;)
Und Lena redetet wieder von etwas ganz anderem-weil sie dabei an etwas anders dachte als du oder ich
Weshalb sollte man Schmerz unterdrücken und verdrängen, anstatt ihn anzuschauen und zu spüren?
Denk an deine Worte und nimm sie dir zu Herzen, wenn du mal höllische Zahnschmerzen hast.... und versuch sie ja nicht durch Arzneimittel zu unterdrücken :lol:
Salome23
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Salome23 »

Lena hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben: Träumer
Die Welt beinhaltet grausames. Menschen reagieren unterschiedlich.

1. Man sieht es und bleibt Gleichgültig.
2. Der Gewalt wird mit Gewalt begegnet.
3. Man streitet indem man sich für das Recht einsetzt.
4. Man sieht es und hält es nicht aus.

Punkt 4:

Man flüchtet. In Zerstreuung durch Süchte, Sex, Spiele, Sport, Filme, Romane, PC Rollenspiele, Religiosität, Essen, Trinken usw.

Die einen flüchten ebenfalls. Sie flüchten in ihre Scheinwelt. Nur hat diese wenig mit der Realität zu tun. Mit dem täglich sich auseinandersetzen von Missständen.

Verstehen kann ich es sehr gut. Nur braucht es für dieses Leben wenig mut.
Na da sind wir beide uns ja mal(fast) einig im denken :Herz:

Nur ergänze ich es damit, in dem ich sage : Es braucht in all dem Trubel der Welt einen Ort der Scheinwelt- jeder hat da seine persönlichen Vorlieben, die er zur Psychohygiene(oder was auch immer) heran zieht, um....
Andere sehn halt das diesige Leben auf dem Planeten-also diese Welt-als Scheinwelt und sind "geistig" woanders daheim...
Wind

Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Wind »

kamille hat geschrieben: Gelassenheit bedeutet ja nicht automatisch Handlungsunfähigkeit.
Was nützt es dir denn, wenn du z.B. im Kriegsfall abdrehst, dich emotional erregst ?

Man muß eben unterscheiden lernen in welchen Situationen man handeln kann und soll und wann man absolut unfähig dazu ist.

Angst z.B. war schon immer ein schlechter Ratgeber und ebenso sind es die Aufgeregtheiten bei Vorkommissen.

Ich verstehe Demian so, dass er sagen will, das man immer im Jetzt leben sollte, sich der Gegenwart bewußt sein soll, denn nur so kann man dem Leben entsprechend begegnen, also es beurteilen und entsprechend handeln, oder auch nicht, je nach Möglichkeit, nur so bleibt man in der guten Ruhe und Besinnung.
Das hast du anschaulich erklärt, kamille. Gefällt mir! Weil es ganz praktisch ist.

Dazu fiel mir spontan eine Aufforderung von Jesus ein, nicht zu sorgen. Er hat das auch ziemlich anschaulich erklärt, warum es sinnlos ist, zu sorgen:
in Matthäus 6 hat geschrieben:27 Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt?
Wenn man sich erst mal klar macht, dass das ganze Sorgen und aufregen überhaupt nichts bringt. Viel mehr führt es eher dazu, vor lauter Aufregung nicht mehr fähig zu sein, Lösungen zu finden, was man wirklich verändern kann. Dann fällt erst richtig auf, wie sinnlos solche Emotionen sind.

"Gelassenheit" beinhaltet das Wort "Loslassen".
Irgendwann vor längerer Zeit habe ich mal entdeckt, dass in dem Loslassen für fast alle Bereiche meines Lebens die besten Chancen liegen, Lösungen für Probleme zu finden. Seitdem empfinde ich es fast wie ein Abenteuer, die Chancen des Loslassens in irgendwelchen Problemen zu suchen und einzusetzen.
Zuletzt geändert von Wind am Di 21. Jan 2014, 14:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Lena
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Lena »

:Herz: :Herz: :thumbup:
Salome23 hat geschrieben: Andere sehn halt das diesige Leben auf dem Planeten-also diese Welt-als Scheinwelt und sind "geistig" woanders daheim...
Und wieder Andere sehen diese Welt nicht als ihr endgültiges zu Hause an...

:wave:
Salome23
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Salome23 »

[color=#008000]Wind[/color] hat geschrieben: Wenn man sich erst mal klar macht, dass das ganze Sorgen und aufregen überhaupt nichts bringt. Viel mehr führt es eher dazu, vor lauter Aufregung nicht mehr fähig zu sein, Lösungen zu finden....
Moment!
Mir ist schon klar-wie es gemeint ist mit dem "Sorge dich nicht"
Aber man darf trotzdem nicht vernachlässigen, dass es automatische körperliche Reaktionen gibt die durch Neurotransmitter ausgelöst werden-und sich somit nicht auf Knopfdruck abschalten lassen und es nun mal auf Grund dessen zu Angst und sich Sorgen machen(Beunruhigung) führt.

Beispiel: Du siehst wie dein Kind die Strasse überquert und von einem Auto überfahren wird und... (ich erspare die Details)
Und nun möchte ich den betroffenen Elternteil sehn-der da ruhig und gelassen reagiert
Dito Prüfungsangst-wenn sie da ist, ist sie da-kannst nur versuchen, dich selber irgendwie zu beruhigen-entweder es gelingt oder nicht.
Also es ist nicht immer alles so einfach...

Es ist eine Sache-ob ich diese Jesus Aussage bejahe und auch nach vollziehn kann(Theorie) und eine andere-auch so in jeder Situation zu handeln(Praxis)
....
Klar, wer möchte nicht wie Jesus auf dem Wasser wandeln(über den Dingen stehn) oder im Boot bei (Lebens)stürmen ruhig und gelassen bleiben dahin schlafen-es wird schon wieder-alles in Gottes Hand...

Die Realität sieht da schon a bisserle anders aus, nä? :)
[color=#0000FF]kamille[/color] hat geschrieben: Angst z.B. war schon immer ein schlechter Ratgeber u...
Zu einseitig gedacht -denk an den hungrigen Löwen, der sich plötzlich hinter dir im Anlauf auf dich befindet...
Wenn du nicht davor Angst hättest-er könnte dich angreifen und fressen-würdest du gelassen stehn bleiben
Wind

Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Wind »

Salome23 hat geschrieben:Die Realität sieht da schon a bisserle anders aus, nä?
:)

Denn Jesus und auch Kamille haben genau beschrieben, wie sie es meinen. Es geht da um das Sorgen bei Dingen, die man durch blosses Sorgen nicht ändern kann. Wo das Sorgen eher die Handlungsfähigkeit einschränkt und letztendlich nichts bringt.

Das Kind auf der Straße passt da nicht rein. Denn die Mutter sorgt nicht nur (dazu hat sie keine Zeit mehr), sondern sie handelt!

Auch die Prüfungsangst bringt nicht wirklich etwas. Die Prüfung wird nicht an dem Maße der Angst bemessen sondern an dem, was man gelernt hat. Angst macht das Ergebnis auch nicht besser - eher das Gegenteil. Sie ist also sinnlos.

Und die hungrigen Löwen interessiert es auch nicht, ob man Angst hat oder nicht. Wenn man kann, muss man sich in Sicherheit bringen, wenn nicht, dann wird man gefressen - mit und ohne Angst.
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kamille
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von kamille »

kamille hat geschrieben:
Angst z.B. war schon immer ein schlechter Ratgeber u...
Salome hat geschrieben:Zu einseitig gedacht -denk an den hungrigen Löwen, der sich plötzlich hinter dir im Anlauf auf dich befindet...
Wenn du nicht davor Angst hättest-er könnte dich angreifen und fressen-würdest du gelassen stehn bleiben
Hallo Salome.
So einfach wie du Situationen zusammenzimmerst ist es im Leben aber nicht.
Jeder hat sein eigenes Schicksal, was dem einen Menschen einmal oder öfter passiert, erfährt ein anderer niemals.

Das ist ein ganz simples Modell, aber es zeigt auf, dass alles auf einen Menschen zugeschnitten erscheint, dass er durch seine Lebensituation etwas bestimmtes lernen soll.

Was die Angst angeht, so ist es schon eine altbekannte Tatsache, dass man das aufsich zieht, wovor man Angst hat.
Das ließ sich ganz einfach testen.
Denn alles hängt von den Denkmustern ab, einer positiven oder negativen Einstellung.
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....
Salome23
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Salome23 »

@Wind
Und die hungrigen Löwen interessiert es auch nicht, ob man Angst hat oder nicht. Wenn man kann, muss man sich in Sicherheit bringen, wenn nicht, dann wird man gefressen - mit und ohne Angst.
Was den Löwen interessiert oder nicht- oder die vom Berg herabrasende Lawine -die auf dich zukommt-interessiert oder nicht, ist in dem Fall nicht relevant..
Sondern die Angst vor...-setzt deinen Arsch in Bewegung :roll:
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kamille
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von kamille »

Wind hat geschrieben:Seitdem empfinde ich es fast wie ein Abenteuer, die Chancen des Loslassens in irgendwelchen Problemen zu suchen und einzusetzen.
Hallo Wind.
Manchmal gelingt es und manchmal nicht.
Es ist ja nicht nur ein Willensakt, sondern hat zuerst mit den Denkmustern zu tun. Diese immer zu erkennen ist nicht so einfach, weil man ja an das geglaubt hat, was man als Erkenntnis annahm.
Oft liegen solche Denkmuster als Steuerorgane im Unterbewußtsein und dann klagt man, dass man nicht kann obwohl man will. :|
Darum ist eben die Meditation, ob nun in der Zentradition oder in westlicher Kontemplation so wichtig, um versteckte und autonome Funktionen zu erkennen.

Ich hab da schon seit einiger Zeit was in Arbeit und ich hoffe, es in den nächsten Wochen zu finden. Solange man nämlich noch mit etwas verbunden ist, also sich damit identifiziert und es im Ich integriert hat ist es äußerst schwierig.
Ohne den Glauben und die Hoffnung aus der geistigen Lichtquelle ginge bei mir garnichts.

Aber wer suchet der findet, und wer bittet, dem wird gegeben werden, aufdass es hell werde und die Freiheit durch die Wahrheit erlangt werde. :angel:
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....
Demian
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Re: Ruben Habito: Zen leben - Christ bleiben

Beitrag von Demian »

Lena hat geschrieben:Hallo Demian
3 Kinder schlagen und treten auf ein Viertes ein das am Boden liegt. Ich komme vorbei. Jetzt habe ich zwei Möglichkeiten, mindestens.
1. Ich laufe vorbei und denke - alles darf sein. Ist ja nicht so schlimm. Wir müssen am Ende alle sterben.
Alle Gefühle dürfen sein, alles was in der Welt ist darf sein, denn es gibt Gründe dafür. Wenn ich mit allem, auch dem, was ich als schmerzvoll und ungerecht empfinde Frieden schließe, dann finde ich auch wirklich Frieden. Wenn ich Gewalt und Frieden als eine bestimmte Energie begreife, die sich innerhalb von Beziehungen bewegt, dann ist Gewalt eine Entladung negativ angesammelter Energie. Dem liegt also nicht ein "böswilliger" Wille zugrunde, sondern eine tieferer im Bewusstsein verankerter Prozess. Im Buddhismus spricht man vom KARMA - im Christentum von der Sünde. Eigentlich hat das Christentum eine sehr tiefe Psychologie entwickelt, leider wird das aber gerne auf eine moralische Ebene reduziert: "Du sollst/Du musst". Aber ich kann nicht lieben müssen oder anderen keine Gewalt zufügen - psychisch oder physisch - wenn ich mit mir selbst nicht im Frieden bin. Schon ein bestimmtes Ressentiment ist eine Gewalttat auf geistiger Ebene. Zum Beispiel frage ich mich, wie viele von meinen Worten du wohl missverstehst, weil du etwa ein bestimmtes Schema des Buddhismus im Kopfe hast - und inwiefern da wohl dein MIND die christlichen Positionen von den anders gearteten abzugrenzen versucht. :)
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