Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite I

Politik und Weltgeschehen
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Johncom
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Johncom »

Hiob hat geschrieben: Mo 1. Jan 2024, 09:40
Johncom hat geschrieben: Mo 1. Jan 2024, 05:09 Schwappt eine Welle einfach so herüber?
Ja - üblicherweise haben wir in Deutschland Entwicklungen in den USA 10 Jahre später bei uns auf dem Tisch. Dies hat viel mit Medien zu tun, womit ich damit besonders die Unterhaltungs-Industrie meine. Das Menschenbild und die Art der moralischen Sprüche in amerikanischen Filmen werden gezielt eingesetzt.
Ja, da fliesst eine Menge Weltbild rüber. In meiner Jugend gab es noch das staatliche Fernsehen ohne die privaten Sender, es war übermässig einseitig gefüllt mit Ami-Produktionen, einigen britischen und ein bisschen französischen. Drüben in der DDR flossen wahrscheinlich die osteuropäischen Geschichten in die Köpfe der Medienbenutzer. So werden Menschen geprägt, ideologisch ausgerichtet.

Das mit "10 Jahre später" hat sich heute verkürzt.
Hiob hat geschrieben: Mo 1. Jan 2024, 09:40
Johncom hat geschrieben: Mo 1. Jan 2024, 05:09Der böse Kreml (Putin) behauptet ganz offiziell, Deutschland ist bis heute besetzt, also nicht souverän.
Die Medien-Lizenzen damals in den Besatzungszonen wurden von den Besatzern vergeben, das ist belegt.
Natürlich. Aber das spielt heute keine Rolle mehr.
Kennst du in Deutschland ein Massenmedium, das sich kritisch gegenüber EU, USA, NATO äussert?
Hiob hat geschrieben: Mo 1. Jan 2024, 09:40
Johncom hat geschrieben: Mo 1. Jan 2024, 05:09Seit Beginn der westdeutschen BRD sind deren Medien zu 99% mit amerikanisch-britischer Ideologie versorgt. Und natürlich auch mit deutschen Inhalten aber nur so weit sie nicht stören.
Oder?
Nein, in den 60er und 70er Jahren waren die Medien ziemlich antiamerikanisch.
Auch die amerikanischen Medien wurden antiamerikanisch, zeitgleich. My Lai wurde aufgedeckt, Seymour Hersh ausgezeichnet. Nixon fiel über Watergate. Der Vietnam-Krieg scheiterte wegen der Presse-Enthüllungen, sagte die Forschung nachher.

Schon 1990 unter dem alten Bush wurden nur noch hörige Journalisten mitgenommen, embedded press. Seitdem geht wieder das Narrativ um, der Westen bombardiert nur wegen seiner höheren Werte. Demokratie usw ...

Der ganze Mainstream hier bombardiert mit. Ja, die armen Opfer ... aber es geht ja gegen den nächsten Diktator. Der heißt dann Saddam oder Assad oder Gadaffi oder Putin, immer wird alles Böseste auf diese Namen projeziert. Obwohl man weiß, in den anderen Ländern haben die größere Zustimmung im Volk als jeder 4-Jahre Kanzler bei uns.

Was unsere Medien fernhalten von der Leserschaft: Aus allen Ländern, die der Westen bekriegt, kommen die Rohstoffe, die jeder braucht.
Besonders Russland ist extrem reich an Rohstoffen. Unter Jelzin wurde Russland nie als Feind gesehen, schliesslich waren "unsere" Konzerne dabei.

Erst seit Putin dem Westen die Tür zeigte, ist Russland das Reich des Bösen.
Ja, unsere Medien haben eine Zeitlang fair dokumentiert. Aber jetzt in der Kriegsphase kommen da keine ehrlichen Gegenstimmen mehr.

Umso mehr von den alternativen Medien:

TELEPOLIS (heise) - Internet Magazin

NACHDENKSEITEN

Hintergrund - Nachrichtenmagazin

AG Friedensforschung !

Lebenshaus Schwäbische Alb

Arbeiterfotografie

Netzwerk Friedenskooperative - Aktuelles !

World Socialist Web Site

Gerhard Wisnewski

Manova

Neue Rheinische Zeitung

NuoViso TV

Journalistenwatch

Epoch Times

.. und da kommen ständig neue dazu.
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Johncom
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Johncom »

Eine ganz andere Zeit heute, als die, an die sich Ältere erinnern:
Die Mehrheit der Jugendlichen in Deutschland misstraut einer Umfrage zufolge den Medien. 75,8 Prozent der Jugendlichen haben kein Vertrauen in Zeitungen und 71,6 Prozent in Journalisten, wie eine sogenannte Vertrauensstudie der Universität Bielefeld im Auftrag der Bepanthen-Kinderförderung des Pharmakonzerns Bayer ergab. Für die Untersuchung befragten Forscher mehr als 1.500 sechs- bis elfjährige Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre.

Mit 37,9 Prozent vermutet mehr als ein Drittel der jungen Menschen, dass die Medien absichtlich wichtige Informationen zurückhalten. 32,8 Prozent denken, dass Medienschaffende nur ihre eigene Meinung verbreiten.
https://www.zeit.de/gesellschaft/2022-0 ... gstheorien
Die Bildungseinrichtungen wissen es jetzt genauso wie die Medien-Macher.
Werden deshalb schon männliche "Trans-Tanten" in Kindergärten geschickt, die den Kleinsten die Gender-Beliebigkeit vorspielen sollen?

Machen die Journalisten nur mit aus intellektueller Unfähigkeit? Oder weil man halt einen guten Job hat und dem Diktat lieber folgt und einem der Aufstieg winkt. Und wer hält die Zügel, welcher Chef-Redakteur bestimmt, was geschrieben wird. Warum machen die alle mit?

Nationalsozialismus, DDR-Soziaismus oder EU-Global-Sozialismus .. immer habe wenige Geldgeber die Macht. Wer Geld gibt, bestimmt die Linie, die Ideologie.

Wenn einzelne in den Medien nicht mitmachen, liest man in Wikipedia, sie seien "umstritten".
Gut zu wissen. Ich wäre auch lieber umstritten. Lieber ein Umstrittener als ein Mitläufer.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

Johncom hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 01:48 In den USA gang und gäbe, die Presse wird extrem vom Staat überwacht
Da würde ich nicht von "Überwachung" sprechen - eher ist es in den sehr patriotischen USA common sense, auf national interests zu schauen. In der Tat ist die Folge eine eingeschränkte bzw. tendenziöse Berichterstattung. Noch mal: Das finde ich nicht schlimm. SChlimm finde ich, wenn man so etwas nicht erkennt und meint, so etwas gäbe es nur in undemokratischen Ländern.
Johncom hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 02:53 Schon 1990 unter dem alten Bush wurden nur noch hörige Journalisten mitgenommen, embedded press. Seitdem geht wieder das Narrativ um, der Westen bombardiert nur wegen seiner höheren Werte. Demokratie usw
Datieren könnte ich es nicht, aber prinzipiell sind wir uns da einig. Das hat allerdings weniger mit Unterdrückung der Medien zu tun als mit einer Konditionierung des Volkes, aus dem dann die Medienvertreter kommen. Es steckt überall immer ein Stück Orwell drin.
Johncom hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 03:22 Machen die Journalisten nur mit aus intellektueller Unfähigkeit? Oder weil man halt einen guten Job hat und dem Diktat lieber folgt und einem der Aufstieg winkt. Und wer hält die Zügel, welcher Chef-Redakteur bestimmt, was geschrieben wird. Warum machen die alle mit?
Das wäre ein eigenes Thread-Theme. Hier ein Abriss:

Als in den 60ern/70ern die revolutionäre und gar terroristische Jugendbewegung in einer Sackgasse geriet, wurde der Begriff "Marsch durch die Institutionen" immer aktueller, den Rudi Dutschke 1967 geprägt hatte. Man versuchte also den Staat von innen heraus zu revolutionieren. Dies ist über die Generationen geglückt. Zwar nicht im Sinne der Erfinder dieses Begriffs, die wirklich links waren, aber sehr wohl in einer rotgrünen Wohlstands-Variante. Nebenbei: Ich bin ebenfalls ein "Roter", was aber unter Willy Brandt etwas ganz anderes war als heute.

Dieser Marsch durch die Institutionen hat zu einer geistigen Wohlstandsverwahrlosung geführt, die sich ausdrückt in einer Sucht nach empörungs-fähigen Peripherie-Themen sowie in Narrativen, die von den sogenannten Eliten der jungen Generation mehrheitlich als "normal" empfunden werden. Dies könnte man abtun mit "Die Zeiten ändern sich halt", was sicherlich immer so war.

Allerdings haben diese Zeitenänderungen im Journalismus weitgehend zu einer narrativ-vergötzenden Haltung geführt, die noch garniert wird mit schlichter Bildungsferne. Man ist zwar durchaus intellektuell begabt, aber ungebildet. Dazu kommt noch die ich-süchtige Marotte, alles Mögliche bewerten zu müssen, statt erst einmal fair darüber zu berichten. Und so kann es vorkommen, dass bei komplexen Themen wie etwa Corona, Russland, Missbrauch, etc., je nach Thema, Verpflichtungen gegenüber linguistischen, (sozial)geschichtlichen und rechtskulturellen Gegebenheiten nicht erfüllt werden, weil man mehr damit beschäftigt ist, das zu zelebrieren, was man heute "Haltungsjournalismus" nennt, was nichts anderes ist als "Gesinnungsjopurnalismus", womit die Brücke zur Putin-Medien betreten, wenn nicht sogar überquert wird.

Auf Diene Frage bezogen: Ich glaube nicht, dass der durchschnittliche Journalist absichtlich etwas in sich unterdrückt, wenn er narrativ-vergötzt schreibt - er meint es so, weil seine Generation und die Generation seiner Eltern meinen, dies sei die Wahrheit. Fatal ist oft, dass man auch zwischen den Zeilen oft nichts an Fakten rausholen kann, weil der Begriff "Haltungsjournalismus" die Einladung zu etwas ist, was man "Ich-Journalismus" nennen könnte. Man zelebriert sich und seine Haltungen und liefert dazu Bestätigung per ausgewählten Fakten.

Ich würde den Medien empfehlen, die Idee der Falsifizierung von den Naturwissenschaften zu übernehmen. Also nicht "Wo muss ich suchen, um meine Gesinnung bestätigt zu finden", sondern "Wo muss ich suchen, um meine Gesinnung auf die Probe zu stellen". Aber davon sind wir weit weg.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Spice »

Johncom hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 02:53 Erst seit Putin dem Westen die Tür zeigte, ist Russland das Reich des Bösen.
Wer ernsthaft den Einsatz von Atomwaffen in Erwägung zieht, ist böse und wenn man das Geschrei in den russischen Medien verfolgt, so ist das teuflisch.
Man hatte eben Putin verkannt, hat ihn für einen Demokraten gehalten. Das ist das Dilemma!
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

Spice hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 15:00 Wer ernsthaft den Einsatz von Atomwaffen in Erwägung zieht, ist böse
Die einzige Nation, die jemals die Atombombe eingesetzt hat, war die USA. Und als bei der Kuba-Krise (wie jetzt im NATO-Russland-Konflikt) feindlöiche Atombomben auf Amerika gerichtet waren, konnte nur haarscharf ein Atomkrieg verhindert werden. Bei irgendeinem anderen Präsidenten hätten die USA nicht gezögert, die Atombombe zu zünden. Dies wird in vergleichbaren Fällen auch in der Zukunft so sein.
Spice hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 15:00Man hatte eben Putin verkannt, hat ihn für einen Demokraten gehalten. Das ist das Dilemma!
Das Stichwort "Demokratie" nützt hier nichts, weil bisher abgeworfene Atombomben "demokratische" Atombomben waren. Im übrigen habe ich Putin nie als Demokraten verstanden, allein deshalb, weil die russische Kultur zaristisch und nicht demokratisch gepolt ist. Dies kann man zwar langfristig ändern, aber ob dies eine Änderung zum Guten ist, bleibt dabei offen. Die Ukraine ist ähnlich gepolt und wird deshalb auf ihrem Weg in die Demokratie noch einige Überraschungen erleben. Es sei hier angemerkt, dass die Ukraine vor dem jetzigen Krieg als eine der korruptesten Länder galt.

Nein, die Nicht-Demokratie in Russland ist eher nicht das Problem. Russland war immer verlässlich, wenn es sich nicht bedroht gefühlt hat. Das Problem, das die Russen haben, ist ein anderes: die meisten dort sind zwar nicht aktiv für Krieg, stehen aber hinter diesem Krieg, den sie als unvermeidbar halten - es ist also nicht ein verrückt gewordener Herrscher namens Putin, sondern etwas Objektives, was die jetzige Situation herbeigeführt hat).
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Johncom »

Hiob hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 15:26 Das Stichwort "Demokratie" nützt hier nichts, weil bisher abgeworfene Atombomben "demokratische" Atombomben waren. Im übrigen habe ich Putin nie als Demokraten verstanden, allein deshalb, weil die russische Kultur zaristisch und nicht demokratisch gepolt ist. Dies kann man zwar langfristig ändern, aber ob dies eine Änderung zum Guten ist, bleibt dabei offen. Die Ukraine ist ähnlich gepolt und wird deshalb auf ihrem Weg in die Demokratie noch einige Überraschungen erleben. Es sei hier angemerkt, dass die Ukraine vor dem jetzigen Krieg als eine der korruptesten Länder galt.

Nein, die Nicht-Demokratie in Russland ist eher nicht das Problem. Russland war immer verlässlich, wenn es sich nicht bedroht gefühlt hat. Das Problem, das die Russen haben, ist ein anderes: die meisten dort sind zwar nicht aktiv für Krieg, stehen aber hinter diesem Krieg, den sie als unvermeidbar halten - es ist also nicht ein verrückt gewordener Herrscher namens Putin, sondern etwas Objektives, was die jetzige Situation herbeigeführt hat).
Das patriotische Zusammenhalt der Russen scheint immens stark. Ob ihnen Hitler die Rohstoffe klauen will oder die NATO, das machen sie keinen Unterschied. Parlamentarische Demokratie hat Russland wie wir, eine schwache Wahlbeteiligung allerdings. Ja, es kann sein, das die zaristische Haltung noch besteht, vergessen sollte man auch nicht die sie stützende Kirche.
Vielleicht wollen die Russen eine einigende Ordnung, ihre Ideale pflegen, im Gegensatz zum EU-US Westen, der ja alles nieder reißt, was "heilig" ist. Russland als Ganzes will der Jugend keine Homosexualität vortanzen, im Westen steht schon in den Schulplänen, was die Russen "Propaganda" nennen. Wie sich Erwachsene ab 18 betätigen, wird nicht vorgeschrieben, es wird auch nichts verheimlicht und viele prominente Künstler sind schwul, aber das ist privates Leben.

Aber mal ernsthaft, man könnte auch die arabischen Länder skandalisieren. Das sind Erb-Diktaturen. Aber sie werden hofiert weil sie NATO-Basen auf eigenem Boden zulassen. Russland ist deshalb mit westlichem Militär umzingelt, weil es gewaltige Ressourcen besitzt, an denen das westliche Kapital nicht partizipiert.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Johncom »

Spice hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 15:00Man hatte eben Putin verkannt, hat ihn für einen Demokraten gehalten. Das ist das Dilemma!
Das einzige Dilemma sehe ich darin, das manche überhaupt keine Geopolitik verstehen.
Wie auch sich Anthroposophen Nennende, die Steiner nicht gelesen haben:


«Kampf um den russischen Kulturkeim»
Ein fundamentaler Hinweis Rudolf Steiners
:arrow: https://www.perseus.ch/PDF-Dateien/Stei ... ltkeim.pdf
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

Johncom hat geschrieben: Mi 3. Jan 2024, 00:41 Ja, es kann sein, das die zaristische Haltung noch besteht, vergessen sollte man auch nicht die sie stützende Kirche.
Ja, das gehört zusammen - und zwar nicht, weil man sich unbedingt inhaltlich einig wäre, sondern weil beide autokratische Strukturen haben, was historisch nicht negativ zuj bewerten sein muss, bedenkt man, dass bereits Aristoteles die Demokratie als schlechte Regierungsform bezeichnete, wobei er damit eher das meinte, was man heute "Ochlokratie" nennen würde:
"Ochlokratie (altgriechisch ὀχλοκρατία, aus ὄχλος óchlos, deutsch ‚Menschenmenge‘, ‚Masse‘, ‚Pöbel‘, und -kratie), deutsch auch Pöbelherrschaft, ist ein abwertender Begriff für eine Herrschaftsform, bei der eine Masse ihre politischen Entschlüsse als Mehrheit oder durch Gewalt eigennützig durchsetzt". wik
Es wird kaum einer bestreiten, dass unsere Medien- und Meinungs-Demokratie deutliche ochlokratische Züge trägt.
Johncom hat geschrieben: Mi 3. Jan 2024, 00:41 Vielleicht wollen die Russen eine einigende Ordnung, ihre Ideale pflegen, im Gegensatz zum EU-US Westen, der ja alles nieder reißt, was "heilig" ist.
Ja - das sehe ich genauso.
Johncom hat geschrieben: Mi 3. Jan 2024, 00:41 Russland als Ganzes will der Jugend keine Homosexualität vortanzen, im Westen steht schon in den Schulplänen, was die Russen "Propaganda" nennen. Wie sich Erwachsene ab 18 betätigen, wird nicht vorgeschrieben, es wird auch nichts verheimlicht und viele prominente Künstler sind schwul, aber das ist privates Leben.
Auch in Russland war es in den letzten Jahrzehnten kein Problem, homosexuell zu leben. Das Problem ist, wenn Homosexualität offensiv propagiert wird. - Ich kann mich noch an die 1960er/70er in Deutschland erinnern, in denen die Erwachsenen wussten, wer "von der anderen Truppe", also homosexuell ware("andere Truppe" - so nannte man es in meiner Gegend), und damit diskret umgegangen sind. Diese Homosexuellen waren in Vereinen, am Arbeitsplatz und sonstwo in der Gesellschaft genauso willkommen wie Heterosexuelle, solange sie nicht am Wirtshaustisch damit prahlten. Ob es wirklich ein Fortschritt ist, über eine Leben-und-leben-lassen-Haltung hinaus Homosexualität zum Gesellschaftstrend zu erheben, mag bezweifelt werden. Jedenfalls würde solches und anderes in Russland nicht geduldet werden. Das sollte man verstehen, ohne die Russen deshalb für rückständig zu halten, die uns im Gegenzug für dekadent halten. Da sollte jede Kultur ihren eigenen Weg finden. Das deutsche Wesen, an dem die Welt genesen soll, muss nicht immer das Mittel der Wahl sein.
Johncom hat geschrieben: Mi 3. Jan 2024, 00:41 Aber mal ernsthaft, man könnte auch die arabischen Länder skandalisieren. Das sind Erb-Diktaturen.
Klar. Muslimische Kulturen sind von unserer Kultur um Längen weiter entfernt als die europäische Kultur der Russen. man vergesse nicht, dass Russland (mit welchen Mitteln auch immer) die europäische Kultur bis zum Pazifik getragen hat. In Wladiwostok stehen orthodoxe Kirchen und man liest dort Tolstoi und Goethe.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Johncom »

Hiob hat geschrieben: Mi 3. Jan 2024, 02:01 Es wird kaum einer bestreiten, dass unsere Medien- und Meinungs-Demokratie deutliche ochlokratische Züge trägt.
Es gibt bestens organisierte "Brot und Spiele" Ablenkungen, aber die Zügel in der Hand halten akademische Thinktanks, Experten, die Medien und Politik beraten.
Diese Homosexuellen waren in Vereinen, am Arbeitsplatz und sonstwo in der Gesellschaft genauso willkommen wie Heterosexuelle, solange sie nicht am Wirtshaustisch damit prahlten. Ob es wirklich ein Fortschritt ist, über eine Leben-und-leben-lassen-Haltung hinaus Homosexualität zum Gesellschaftstrend zu erheben, mag bezweifelt werden. Jedenfalls würde solches und anderes in Russland nicht geduldet werden. Das sollte man verstehen, ohne die Russen deshalb für rückständig zu halten, die uns im Gegenzug für dekadent halten. Da sollte jede Kultur ihren eigenen Weg finden.
Genau. Homosexuelle sind überwiegend geduldet, in ganz Asien jedenfalls. Sie haben ihre Treffpunkte, zu Familienfeiern lädt man sie ein wie jeden anderen auch. Und ganz ähnlich die Frauen, also Frauen sind die halbe Menschheit. Aber zuerst im Westen, hier in der "revolutionären" EU-USA wurden sie zur immer unterdrückten "Minderheit" erklärt, die jetzt -endlich- auch ihre Rechte einfordern sollen.

Es scheint mir, was die Medien angeht, sie brauchen Zoff. Ständig Krieg. Links gegen rechts, Frauen gegen Männer, alt gegen jung ...
Klar. Muslimische Kulturen sind von unserer Kultur um Längen weiter entfernt als die europäische Kultur der Russen. man vergesse nicht, dass Russland (mit welchen Mitteln auch immer) die europäische Kultur bis zum Pazifik getragen hat. In Wladiwostok stehen orthodoxe Kirchen und man liest dort Tolstoi und Goethe.
Und das wünsche ich für alle Welt. Dass die russische, genauso wie auch die asiatische Kulutur, genauso wie die Philosphie der Religionen überall verstanden werden.

Aber? Geopolitik will es nicht. Es werden jedesmal neue Feinde kreiert. Immer da, wo die nächsten begehrten Bodenschätze locken.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Spice »

Hiob hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 15:26
Spice hat geschrieben: Di 2. Jan 2024, 15:00 Wer ernsthaft den Einsatz von Atomwaffen in Erwägung zieht, ist böse
Die einzige Nation, die jemals die Atombombe eingesetzt hat, war die USA.
Das ist nicht zu vergleichen mit der jetzigen Situation, wo eine große Atommacht andere Atommächte herausfordert und der Einsatz einer Atombombe einem Weltuntergang gleichkäme. Aber den will ja Putin gern in Kauf nehmen, wenn er nicht seinen Willen bekommt.
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