Spice hat geschrieben: ↑Di 30. Jan 2024, 10:38
Divers ist eben nicht gleich.
So, wie es meine, schon. Es gibt einen Korridor (hier political correctness, dort Kreml), innerhalb dessen jeder machen kann, was er will. Wir sind uns einig, dass die Bandbreite im Westen größer ist.
Spice hat geschrieben: ↑Di 30. Jan 2024, 10:38
Ich denke du bist wegen deiner katholischen Prägung unzufrieden, weil du zu wenig katholische Werte oder Positionen vertreten siehst.
Das ist nicht der Grund. Man kann in einer Zeit, die seit Generationen philosophisch und im Nachgang gesellschaftlich auf einer materialistischen Schiene fährt, keine breite Pro-Presse zugunsten geistiger/geistlicher/katholischer Werte erwarten - und das tue ich auch nicht. Was mich stört, ist der genauso ideologisch selbstbewusste wie intellektuell unredliche Weg, auf dem man indiskutabel mit Dingen umgeht, denen gegenüber man geistig bildungsfern ist. Da müsste gelten "Worüber man nichts sagen kann, soll man schweigen".- Würden die Journalisten auf ihren Hans-Joachim Friedrichs hören ("sich nicht mit Dingen gemeinmachen", "Empörung = no go"), wäre das Problem weitgehend gelöst.
Spice hat geschrieben: ↑Di 30. Jan 2024, 10:38
Was ist da unseriös? Es ist doch wirklich erschreckend, wenn diejenigen, die in den Augen der Welt Moralapostel sind, dermaßen versagen.
Du reflektierst journalistische Mainstream-Aussagen dazu, statt sie kritisch zu hinterfragen. Genau das ist das Problem. "Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen" (Kant). Der "Andere" ist hier der Journalismus, der zwar als Stichwortgeber wichtig ist, aber Aufklärung ist es, wenn man journalistische Narrative nicht als Leitungsgrößen, sondern sich selber als Leitungsgrößen versteht.
Nun ist es in der Tat nicht wenig verlangt, dass man als Rezipient aufgeklärter sein sollte als Journalisten, aber es geht kein Weg dran vorbei. - Was das Thema "Missbrauch" angeht, mit dem ich mich tatsächlich ziemlich intensiv auseinander gesetzt habe, indem ich Hunderte von Gutachterseiten gelesen habe und weil eine gute Freundin von mir in einem Bistum als SAchverständige tätig war: Die Sache ist 1000mal differenzierter zu betrachten als es der Journalismus tut. Wenn Du willst, kannst Du dazu einen Thread aufmachen - ich kann Dir dann weitergehende Infos geben.