Abischai hat geschrieben: ↑Mi 21. Feb 2024, 21:53
Wenn jemand von Worten durchbohrt wird, trägt er diese Rüstung offensichtlich nicht.
Dem TE geht es, wie ich das fürs erste interpretiere, nur um die Wortwahl. In der Hinsicht überreagieren viele Menschen auf bestimmte Worte, die man in ihnen in ihrer Erziehung als Unworte
("Pfui, so was sagt man nicht") beigebracht hatte. Darum hat sich der HG aber noch nie etwas gepfiffen.
Fall 1 - Gehen wir zuerst von dem Fall aus, der Sprecher möchte gezielt beleidigen. Er möchte keinen Sachverhalt näherbringen, sondern nur die Person verletzen. Dann geht das im Grunde genommen mit jeder Wortwahl, der derben wie der feinen. Ich kann Menschen beleidigen, in dem ich ihnen zu Unrecht derbe Worte auf den Kopf werfe:
- "Du Volltrottel hast noch nie was kapiert."
- "Idioten wie du gehören ins Irrenhaus."
- "Wer will solche Hosenscheißer wie dich!"
Kennzeichend dafür ist aber weniger das Schimpfwort, sondern die unsachgemäße Übertreibung als völlige Unfähigkeit.
"nie was kapiert, Irrenhaus, keiner will dich". Aber das geht auch auf die subtil feine und höfliche Art:
- "Bitte, wann hört man von dir etwas, das Hand und Fuß hat?"
- "Mein Liebster, du solltest dich psychiatrisch behandeln lassen."
- "Deinesgleichen liebt Gott nicht, das kann ich dir sagen."
Wieder würde ich sagen, nicht die Wortwahl ist entscheidend, sondern dass man ebenso überzogen überbetont genau das Ausdruck bringt, was ein anderen halt derb zum Ausdruck bringt.
"Der Ton macht die Musik" ist Menschenweisheit, nicht die von Gott.
Fall 2 - Worte können aber auch berechtigt sein, sodass demnach der HG dich antreibt, wenn du jemand persönlich zurechtweist. Dann treffen sie auch ins Herz und es liegt am Angesprochen wie er reagiert. Dazu gibt es wieder zwei Fälle.
1) Ist der Angesprochene ein Kind der Eitelkeit, wird er die Ermahnung nicht annehmen wollen und wirft sie als beleidigend zurück. Er benutzt eine Aberwehrtechnik, z.B. wie er erzogen wurde:
"Pfui, so etwas sagt man nicht" und beurteilt den Sprecher als böse. Er dreht also den Spieß um und reagiert fleischlich. Solche können von ihrem verletzten Stolz nicht runter.
2) Geht er aber in sich und schlägt nicht gleich empört zurück, dann erkennt er in dem Wort nicht einen feindlichen Angriff, sondern einen potentiellen Mitkämpfer für die Wahrheit an seiner Seite. Dann kann das Wort ihn auch überführen und er wird nachdenklich und ändert sich.
Zumeist erkennt man Kämpfer nicht gemäß Epheser 6, sondern gemäß dem Fleisch anhand ihrer ersten Reaktion. Es kommt nicht die Frage:
"Wie meints du das?", oder
"Ok, ich überdenke das", oder für erste keine Reaktion, sprich er bleibt demütig, sondern der Gegenangriff, der dem HG widerstrebt. Und es wird immer so sein, dass die, welche im Fleisch wandeln gegen die kämpfen, die im Geist wandeln.
Gal 4,29 hat geschrieben: Aber so wie damals der nach dem Fleisch Geborene den nach dem Geist Geborenen verfolgte, so auch jetzt.
Mein Fazit: Es ist zumeinst gar nicht die Wortwahl, es sei denn sie hat das klare Muster wie oben gezeigt, sei es derb oder fein, sondern eben die Motivation des eigenen Herzens. Und da muss man lernen die Geister zu unterscheiden.