Schwächen anderer tragen( Römer 15)

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Jakobgutbewohner
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Re: Schwächen anderer tragen( Römer 15)

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Oleander hat geschrieben: Di 7. Mai 2024, 14:41Ein Bibelvers besagt:
Mt 5,48 Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.
45: "Auf daß ihr Söhne werdet eures Vaters in den Himmeln"
Oder jener:
Mt 12,36 Ich sage euch: Am Tag des Gerichts werden die Menschen Rechenschaft ablegen müssen über jedes unnütze Wort, das sie geredet haben.
Man damit ständig beschäftigt ist= darauf achtet, ja vollkommen zu sein wie Gott und jedes Wort (oder Gedanken) auf die Waagschale legt, bevor man es ausspricht...
"Sohn sein" würde ich eben letztendlich nicht als Ergebnis menschlichen Mühens gegen eine abweichende Herzensnatur betrachten. "Sohn sein" wäre eine entsprechende Herzensnatur, die aus eigenem Bedürfnis tut:

"Wiederum ist das Reich der Himmel gleich einem Menschen, einem Kaufmann, der schöne Perlen sucht. Hat der eine kostbare Perle gefunden, geht er hin, verkauft alles, was er hat und kauft dieselbige." 13,45f

Erkennt der Mensch an sich keine solche Frucht, dann wäre aus meiner Sicht der Weg der zu Gott, von dem im Menschen dann noch etwas trennt. Der Weg wäre weniger hin dazu in gesetzlicher Weise Symptome der guten Frucht zu simulieren. :)
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Oleander
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Re: Schwächen anderer tragen( Römer 15)

Beitrag von Oleander »

Zippo hat geschrieben: Mo 6. Mai 2024, 16:06 Deren Gewissen sollte nicht verletzt werden.

Das mit dem Gewissen ist nämlich eine etwas subjektive Angelegenheit.
Carla gab im Freundes-/Familienkreis groß damit an, dass sie nun auf Diät sei, weil...
Aber sie wurde zwd. immer wieder schwach und naschte Schoki...
Eines Tages sprach Maximo, ihr Bruder sie darauf an und meinte: Wenn du immer wieder nascht(der Versuchung nachgibst), wird das nix mit...
Worauf Carla meinte: Willst mir jetzt schlechtes Gewissen machen?
Wollte das Maximo oder meinte er es nur gut mit ihr?
Carla hätte auch sagen können: Maximo, was gehts dich an? Ist doch meine Sache....!
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Zippo
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Re: Schwächen anderer tragen( Römer 15)

Beitrag von Zippo »

Oleander hat geschrieben: Di 7. Mai 2024, 15:16
Zippo hat geschrieben: Mo 6. Mai 2024, 16:06 Deren Gewissen sollte nicht verletzt werden.

Das mit dem Gewissen ist nämlich eine etwas subjektive Angelegenheit.
Carla gab im Freundes-/Familienkreis groß damit an, dass sie nun auf Diät sei, weil...
Aber sie wurde zwd. immer wieder schwach und naschte Schoki...
Eines Tages sprach Maximo, ihr Bruder sie darauf an und meinte: Wenn du immer wieder nascht(der Versuchung nachgibst), wird das nix mit...
Worauf Carla meinte: Willst mir jetzt schlechtes Gewissen machen?
Wollte das Maximo oder meinte er es nur gut mit ihr?
Carla hätte auch sagen können: Maximo, was gehts dich an? Ist doch meine Sache....!
Maximo meint es gut, das sollte Carla erkennen. Im Sinne dessen, was Paulus in Rö 14 schreibt, würde er sich eher schuldig machen, wenn er nichts sagen oder sogar Schokolade in ihrer Gegenwart essen würde.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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ProfDrVonUndZu
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Re: Schwächen anderer tragen( Römer 15)

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Oleander hat geschrieben: Di 7. Mai 2024, 13:16 Birgt das nicht die Gefahr, dass man zu sehr auf sich selber konzentriert ist um eben auf andere zu wirken (gefallen)?
Auch als Vorbildfunktion der Druck (der auf einem selber lasten könnte) womöglich zu groß werden kann?
Klar, an anderen Stellen warnt Paulus ja auch vor der Gefallsucht gegenüber Menschen. Er grenzt das an dieser Stelle schon stark ein mit dem Hinwirken zum Guten und zur Erbauung.
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
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Oleander
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Re: Schwächen anderer tragen( Römer 15)

Beitrag von Oleander »

Jakobgutbewohner hat geschrieben: Di 7. Mai 2024, 15:04 "Sohn sein" würde ich...
viewtopic.php?p=575186#p575186
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Lea
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Re: Schwächen anderer tragen( Römer 15)

Beitrag von Lea »

Oleander hat geschrieben: Mo 6. Mai 2024, 12:59 Zitat aus Römer 15
1 Wir aber, die wir stark sind, sollen die Schwächen derer tragen, die nicht stark sind, und nicht Gefallen an uns selber haben.

2 Ein jeder von uns lebe so, dass er seinem Nächsten gefalle zum Guten und zur Erbauung.

3 Denn auch Christus hatte nicht an sich selbst Gefallen, sondern wie geschrieben steht: »Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen.
https://www.bibleserver.com/LUT/R%C3%B6mer15%2C12
Mir fiel dazu spontan ein anderer Bibeltext ein, aus Matthäus 11,29+30
 29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. 30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht. 
Jesus fordert auf, sein Joch sich zu nehmen. Das klingt zunächst so, als wenn Jesus seinen Nachfolgern noch zusätzlich zu den eigenen Lasten des Lebens Lasten zu übernehmen, die man ohne ihn nicht tragen muss.
In Wirklichkeit bedeutet das aber genau das Gegenteil. Jesus lädt ein, dass ER unsere Lasten mit uns zusammen tragen will - so dass diese leichter werden.

Ein "Joch" war zu dieser Zeit ein Querbalken, den die Ochsen übergestülpt bekamen, um die Felder zu bearbeiten. Oft waren unter diesem Joch zwei Ochsen miteinander verbunden, die sich einfach einander anpassen mussten, um die Lasten vorwärts zu bewegen.

Wenn Jesus also auffordert, MIT IHM unser eigenes Joch zu tragen, dann bedeutet das, mit IHM vereint zu leben, damit unsere Lasten leichter werden.
Welche "Schwächen" sind hier explizit gemeint?

Glaubensschwächen oder was?
Heißt tragen ertragen?

Und wie "trägt" man die in der Praxis?
Ich denke, das betrifft Lasten aller Art, nicht eingeschränkt auf bestimmte Bereiche.

Für mein Verständnis bedeutet das erst einmal, die Lasten unserer (nächsten) Mitmenschen wahrzunehmen. Das funktioniert, indem man den Andern anschaut, ein stückweit mit ihm geht, ihm zuhört und versucht, Lösungen zu finden, wie man die Last des Nächsten leichter machen kann.

Oft geschieht das schon dadurch, dass man jemanden wahrnimmt, sich für ihn interessiert, ihm zuhört. Ich habe schon öfter den Ausspruch von Menschen gehört, dass alleine das Zuhören und mitleiden geholfen hat, die Lasten leichter zu machen. Auch als Ratgeber kann man Lasten mittragen, wenn es um Bereiche geht, die man selbst gut kennt - der Ratsuchende aber nicht. (zB Behördenpapiere ausfüllen)

Manchmal kann man aber tatsächlich echte Lasten mittragen. Zum Beispiel, wenn man einer müden Mutter mal eine Zeitlang die Kinder abnimmt, oder einem Kranken Besorgungen macht, einem Hungrigen zu essen gibt... etc.

Für Jesus war dieser Aspekt der Nachfolge so wichtig, dass er daran den Maßstab legte, ob jemand wirklich zu ihm gehört oder nicht. Er hat das auch an mehreren Beispielen aufgezählt:
Matth. 25, 35-36
35 Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. 36 Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen.
Zuletzt geändert von Lea am Di 7. Mai 2024, 15:52, insgesamt 1-mal geändert.
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
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Oleander
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Re: Schwächen anderer tragen( Römer 15)

Beitrag von Oleander »

Zippo hat geschrieben: Di 7. Mai 2024, 15:35 Maximo meint es gut, das sollte Carla erkennen.
So siehst du es und versteh ich auch...
Carla vielleicht der Ansicht, Maximo solle sich um seinen eigenen Schmarrn kümmern.
Ich versteh beides.

Es kommen ja immer wieder gute(ehrliche) "Ratschläge" von...
Und mancher meint dann: Überlass es mir, was ich tue und....
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Oleander
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Re: Schwächen anderer tragen( Römer 15)

Beitrag von Oleander »

Zippo hat geschrieben: Di 7. Mai 2024, 15:35 Maximo meint es gut, das sollte Carla erkennen.
Mir kam noch ein Gedanke dazu:
Carla zeigte Schwäche, in dem sie...
Würde "man" dafür Verständnis haben(aufbringen können)?

Kann jemand Verständnis für das Handeln Adam und Eva aufbringen, warum sie schwach wurden und der Versuchung nachgaben/unterlagen?
Oder sagt man sich: Mir hätte sowas nie passieren können :!:
Weil....
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Heinz Holger Muff

Re: Schwächen anderer tragen( Römer 15)

Beitrag von Heinz Holger Muff »

Oleander hat geschrieben: Di 7. Mai 2024, 16:09 Mir kam noch ein Gedanke dazu:
Carla zeigte Schwäche, in dem sie...
Würde "man" dafür Verständnis haben(aufbringen können)?
Na klar. :) Weiß Linchen auch warum? :roll: Darum:
12 Du meinst sicher zu stehen? Gib acht, dass du nicht fällst!
1. kor.10,12
:wave:
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Oleander
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Re: Schwächen anderer tragen( Römer 15)

Beitrag von Oleander »

Zippo hat geschrieben: Di 7. Mai 2024, 15:35 sogar Schokolade in ihrer Gegenwart essen würde.
Hmmm... :denken2:
Ich versteh zwar, was du meint, jedoch kann man doch von anderen nicht verlangen, sie mögen doch bitte xxx unterlassen , damit man selber nicht schwach wird.

Ists nicht so, dass genau unter solchen "Umständen" sich etwas (Standhaftigkeit) erst bewährt?
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