Helmuth hat geschrieben: ↑So 19. Jan 2025, 10:41
Abgesehen von der Wortschöpfung "anti-katholisch", die ich erstaunlich finde
Wortschöpfung hin oder her, Luther war entschiedener Antikatholik, das war das Wesen der Reformation. Damals ging es nicht darum, Befindlichkeiten zu bemängeln, sondern ganz klare lebenswichtige Erkenntnisse zu vertreten. Was damals falsch war, ist auch heute noch falsch. Und wenn wir das untereinander nicht benennen, rein aus Rücksicht und Anstand, tja, was taugt unser Disput dann?
Oft aber ist, was wir bei anderen bemängeln genau das, was wir selbst tun, zwar nicht wirklich wollen, aber uns damit persönlich auskennen. Das ist dann Heuchelei, wenn auch unbewußt, darf man nicht vergessen.
Strafe ich den Götzendienst in der Kirche, muß ich mir selbst gefallen lassen, wenn man mir Götzendienst nachweist. Das hat was mit dem Splitter und dem Balken zu tun.
Wer selbstkritisch und bußfertig vor Gott eigene Sünden bekennt und läßt, äußert sich denen gegenüber in anderer Form, die selbst darin noch verhaftet sind und Adressaten der Mahnung sind.
Ein begnadigter Sünder spricht, mahnt und tröstet mit mehr gewinnender Liebe als einer, der seine Gerechtigkeit unter Beweis stellen will und mit der mangelhaften anderer vergleicht.
An Paulus kann man das recht gut erkennen, der war sich seiner Vergangenheit bewußt und rang inständig um das Heil der ihm anvertrauten Menschen.