Lea hat geschrieben: ↑Fr 7. Jun 2024, 13:36
Interessant .... das ist das erste mal, dass jemand diese Interpretation des Schöpfungsberichts bestätigt - welche ich vor über 60 Jahren mal gehört hatte ... und das im letzten Jahr mal beschrieben hatte:
Lea hat geschrieben: ↑Do 21. Sep 2023, 21:41Ich erinnere mich noch an eine Aussage von einem "SonntagschulOnkel", als ich noch Kind war. Der meinte, zwischen dem ersten und zweiten Vers in der Bibel läge eine lange Zeit. Weil Gott natürlich nichts schaffen würde, was "wüst und leer" wäre. Gott hätte von Anfang an eine vollkommene Welt erschaffen. Dann sei aber eine Katastrophe (er meinte, den Fall Satans) dazwischen gekommen, der alles zerstört hätte. Und danach geschahen die Dinge, die im Schöpfungsbericht in den folgenden Versen der Bibel beschrieben werden.
Ja, genau so sehe ich das auch.
Nachdem ich mich lange mit allen möglichen Auslegungen beschäftigt hatte, auch in Foren mit kompetenten Gesprächspartnern... halte ich die "Lückentheorie" für die plausibelste "Erklärung".
Darin bringt man auch die "Millionen Jahre" und die Dinosaurier unter. Denn die Erde und das Universum sind weit älter als 7000- 12 000 Jahre.
Was uns die Genesis mitteilt ist der
Beginn der
Geschichte der Menschen mit Gott. Über das "Davor" schweigt sie sich aus. Da gibt es nur die beiden erste Verse. Vers 2 besagt: Die Erde war wüst und leer.
Es gibt Lehrer, die sagen, richtig übersetzt müsse es heißen: Die Erde
wurde wüst und leer.
Die sogenannte "Lückentheorie" erscheint mir am wahrscheinlichsten. Das heißt, zwischen 1. Mose 1,1 und 1. Mose 1,2 liegt ein riesiger Zeitabstand-- von dem wir nicht sagen können, was da geschehen ist und in welchem Zeitraum.
Die "Finsternis"... und "wüst und leer" (tohuwabohu) könnte man auf ein Gericht Gottes deuten. Denn warum sollte Gott etwas erschaffen, das wüst und leer ist? Das passt doch gar nicht zu Ihm. Jesaja sieht das auch so:
Jes. 45,18
Die ersten beiden Worte von 1 Mose 1,1 lauten: bereshit-- bara ( im Anfang-- schuf). "B" steht auch für die Zahl 2. Die Bibel beginnt also nicht mit der Zahl 1, sondern, (wenn man solche Zahlenspielchen mag und den Zahlen eine Bedeutung beimißt), mit der Zahl 2, und das zwei Mal hintereinander.
Der zweite Anlauf?-- Meines Wissens kursieren in der Welt noch mehr Schöpfungsberichte, welche die "Lückentheorie" bestätigen und mehr oder weniger von zwei "verschiedenen" Schöpfungen sprechen, nicht nebeneinander, sondern hintereinander.
Das sagt die Vernunft. Und die Reflektion auf die Geschichte Luzifers, des gesalbten Cherubs, welcher ursprünglich den Garten Eden hätte bewachen sollen und dann gegen Gott rebellierte.Hesekiel 28, 13-16
Lea hat geschrieben: ↑Fr 7. Jun 2024, 13:36Was daran in deiner Aussage neu ist(für mich), ist dass die Erde von Engeln bewohnt wurde.
Der Cherub war in "Eden", sagt Hesekiel, und er trieb Handel.
Ich denke nicht, dass der Cherub alleine in Eden wohnte.
Ohne Zweifel war der Ort, den Luzifer bewohnt hatte, bevor er gefallen war, der jetzt von uns Menschen bewohnte Erdkreis.
bibelkommentare.de
Es ist ein bißchen lang zu lesen, aber sehr interessant.
Wenn man den Blick etwas weiter fasst, kommt einem das alles nicht mehr so "einseitig" vor. Man ahnt, dass da viel
mehr ist, als wir wissen und die Genesis uns sagt.
Hier ist noch ein Artikel zur Lückentheorie:
https://www.soundwords.de/die-luecke-in ... 14001.html
Mit diversen Kapiteln.
Da müssten wir eigentlich ein neues Thema erstellen. Wenn Interesse besteht, sich darüber auszutauschen, würde ich die Posts abtrennen.
Lea hat geschrieben: ↑Fr 7. Jun 2024, 13:36Wenn das so wäre, dann sieht das Gesamtbild der Schöpfungsgeschichte ganz anders aus ... und manches wird logischer (für mich).
Ja, eben.
Für mich auch. Irgendwo las ich einmal, Satan hasst die Menschen, weil Gott ihm seine Privilegien, die er als Cherub hatte, darunter die Verwaltung der Schöpfung (Garten Eden) entzogen und den Menschen übertragen hat.
Ich kann es zwar immer noch nicht erklären, warum "das Böse" unbedingt sein musste, das Menschen quälen darf und von Gott toleriert wird. Aber wenn man nicht den Menschen in den Mittelpunkt stellt und dessen persönliches Befinden, sondern größer denkt... wenn man versucht, sich vorzustellen, was der Autor von Bibelkommentare schreibt... der Thron Gottes ist im "dritten Himmel"-- dann bekommt man eine Ahnung davon, dass es "da draußen" ganz anders aussieht als das Bild, das wir mit unserem engen Blickwinkel in unserem Kopf geschaffen haben.
LG