Gut gegen Böse – wieviel Böse braucht es, damit es als solches allgemein verstanden wird?

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Helmuth
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Re: Gut gegen Böse – wieviel Böse braucht es, damit es als solches allgemein verstanden wird?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Sa 15. Jun 2024, 17:35 In welchem Bund lebst du eigentlich ?
Was tut das zur Sache? Ich habe den Eindruck, dass du an Grundlagen nicht interessiert bist. Nun, ich bin nicht daran interessiert ohne Grundlagen zu arbeiten. So schlage ich vor unser Gespäch hier fürs erste abschließen. Ergebnis hat es keines gebracht. Immer nur ein Hin und Her ist nutzlos.

Mir ist in Zusammenhang mit dem Gewissen noch etwas zum Thema eingefallen. Ich erwähnte, dass jeder Mensch von Gott die Möglichkeit erhalten hat seinem Gewissen zu folgen. Es besteht dazu aber wieder kein Zwang, weil Gott unseren freien Willen normalerweise nicht umgeht.

Das Gewissen ist so etwas wie eine Schnittstelle zwischen dem Geist Gottes und meinem Geist. Durch den HG wirkt Gott auf unser Gewissen ein. Das ist ein nonverbaler Vorgang und wirkt sich auf unsere Seele aus. Also es ergeht keine Rede an uns, sondern sowas wie ein Anklopfen. Man kann auch sagen es bedrückt den Gemütszustand und kann mit starken Empfindungen bis hin zu Schmerzen einhergehen. Wer kennt das nicht?

Man beginnt z.B. rot zu werden infolge des steigenden Blutdrucks, man beginnt zu schwitzen, man fühlt sich beklemmt, insgesamt fühlt man sich unwohl. Dann ist das ein starkes Indiz, dass Gott zu dir sozusagen "reden" möchte. Die normale Reaktion ist, dass man den Zustand hinterfragt.

Regt sich in dir dergleichen nichts, dann ist das ein Indiz, dass das Gewissen rein ist. Voraussetzung ist aber, dass man Gewissen noch nicht kaputt gemacht hat, denn für das Bewahren des Gewissens sind wir zuständig. Ein gewissenloser Mensch fühlt ebenso nichts mehr, nur nenne ich diesen Zustand verdorben bzw. verstockt.

Ich möchte nicht den Zustand eines bereits von Gott Verdammten aufgreifen, sondern den eines normalen Menschen, für den also noch Hoffnung besteht (gemeint aus der Perspektive Gottes). Solange das Gewissen intakt ist, ist der Druck auf dieses ein Indikator, dass etwas nicht stimmt, oder nun übersetzt auf unser Thema: Etwas ist böse gelaufen und das soll nun korrigiert werden.

Und wieder unter der Voraussetzung, dass das Gewissen intakt ist und es regt sich in einem rein gar nichts, dann ist sozusagen alles gut. Man muss sich keine weiteren Gedanken machen. Ich meine, dass Gott schon dafür sorgt, dass er zu dir durchdringt, wenn er das auch will, und ich meine, er will das auch, da er jeden retten will und keine Seele verlieren möchte.

Worauf ich hinauswill werde ich in einem Folgebeitrag darlegen, was mit der unmittelbaren Themenfrage zusammenhängt. Aber zunächst möchte ich sehen, ob jemand noch am Thema ernsthaft interessiert ist.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Reinhold
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Re: Gut gegen Böse – wieviel Böse braucht es, damit es als solches allgemein verstanden wird?

Beitrag von Reinhold »

Helmuth hat geschrieben: Sa 15. Jun 2024, 18:21 Mir ist in Zusammenhang mit dem Gewissen noch etwas zum Thema eingefallen. Ich erwähnte, dass jeder Mensch von Gott die Möglichkeit erhalten hat seinem Gewissen zu folgen. Es besteht dazu aber wieder kein Zwang, weil Gott unseren freien Willen normalerweise nicht umgeht.

Das Gewissen ist so etwas wie eine Schnittstelle zwischen dem Geist Gottes und meinem Geist. Durch den HG wirkt Gott auf unser Gewissen ein. Das ist ein nonverbaler Vorgang und wirkt sich auf unsere Seele aus. Also es ergeht keine Rede an uns, sondern sowas wie ein Anklopfen. Man kann auch sagen es bedrückt den Gemütszustand und kann mit starken Empfindungen bis hin zu Schmerzen einhergehen. Wer kennt das nicht?

Man beginnt z.B. rot zu werden infolge des steigenden Blutdrucks, man beginnt zu schwitzen, man fühlt sich beklemmt, insgesamt fühlt man sich unwohl. Dann ist das ein starkes Indiz, dass Gott zu dir sozusagen "reden" möchte. Die normale Reaktion ist, dass man den Zustand hinterfragt.

Regt sich in dir dergleichen nichts, dann ist das ein Indiz, dass das Gewissen rein ist. Voraussetzung ist aber, dass man Gewissen noch nicht kaputt gemacht hat, denn für das Bewahren des Gewissens sind wir zuständig. Ein gewissenloser Mensch fühlt ebenso nichts mehr, nur nenne ich diesen Zustand verdorben bzw. verstockt.

Ich möchte nicht den Zustand eines bereits von Gott Verdammten aufgreifen, sondern den eines normalen Menschen, für den also noch Hoffnung besteht (gemeint aus der Perspektive Gottes). Solange das Gewissen intakt ist, ist der Druck auf dieses ein Indikator, dass etwas nicht stimmt, oder nun übersetzt auf unser Thema: Etwas ist böse gelaufen und das soll nun korrigiert werden.

Und wieder unter der Voraussetzung, dass das Gewissen intakt ist und es regt sich in einem rein gar nichts, dann ist sozusagen alles gut. Man muss sich keine weiteren Gedanken machen. Ich meine, dass Gott schon dafür sorgt, dass er zu dir durchdringt, wenn er das auch will, und ich meine, er will das auch, da er jeden retten will und keine Seele verlieren möchte.
Gut gebrüllt Löwe. :thumbup: Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen-gell? ;) Ganz so einfach scheint
es hier gem. Römer 10;1,2,offensichtlich aber doch nicht zu sein.

Nachdem der Apostel Paulus vorher in Röm. 9;30-33 die Werkgerechtigkeit seiner jüdischen Landsleute angeprangert hatte sagte er kurz danach über sie nämlich unmissverständlich aber auch noch folgendes:
NeÜ
1 Ich wünsche von Herzen, meine Geschwister, und flehe zu Gott, dass die Angehörigen meines Volkes gerettet werden. 2 Denn ich kann ihnen bezeugen, dass sie sich mit großem Eifer für Gott einsetzen. Doch was ihnen fehlt, ist die richtige Erkenntnis. 
Die oben von Paulus erwähnten Juden hatten ganz bestimmt keine Gewissensbisse-meinste nicht auch? ;)
In Hebräer 3;6-9, u. 4;6,7 geht Paulus auf die eigentliche Ursache ihres Problems wie folgt näher ein:
Elberfelder
 6 Christus aber als Sohn über sein Haus. Sein Haus sind wir, wenn wir die Freimütigkeit und den Ruhm der Hoffnung bis zum Ende standhaft festhalten. 7 Deshalb, wie der Heilige Geist spricht: »Heute, wenn ihr seine Stimme hört, 8 verhärtet eure Herzen nicht, wie in der Erbitterung an dem Tage der Versuchung in der Wüste, 9 wo eure Väter ⟨mich⟩ versuchten, indem sie ⟨mich⟩ auf die Probe stellten, und sie sahen meine Werke 
und
 6 Weil es nun dabei bleibt, dass einige in sie eingehen und die, denen zuerst die gute Botschaft verkündigt worden ist, des Ungehorsams wegen nicht hineingegangen sind, 7 bestimmt er wieder einen Tag, ein »Heute«, und sagt durch David nach so langer Zeit, wie vorhin gesagt worden ist: »Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht!« 

Da Paulus offensichtlich gem. seinen o. Worten in Römer 10;1,2, den Eifer für Gott seiner Landsleute
anerkannte, appellierte er auch nicht an ihr Gewissen-sondern an ihre Herzenshärte.

Er wusste nämlich aus eigener Erfahrung, dass man selbst mit einem guten Gewissen auf der faschen Seite stehen kann. Schließlich war er es der den Befehl gab Stephanus hinzurichten, u. er war auch gem. Apostg. 9;1 damals als der grausamste Christen Verfolger bekannt.

Saulus von Tarsus war sogar bei dieser Grausamkeit der festen Überzeugung hier mit reinem Gewissen Gott zu dienen-was er hinterher aber bitterlich bereute. Ähnlich ist es (leider) offensichtlich auch heute-leider.

Nicht wenige haben ihr Herz so sehr verhärtet, dass sie es selbst gar nicht bemerken, dass sie trotz ihres nach ihrer Ansicht guten oder intakten Gewissen u. ihres Eifer für Gott in Wirklichkeit aber das falsche Pferd gesattelt haben.
"Alles hat er so eingerichtet, dass es schön ist zu seiner Zeit. Auch die Ewigkeit hat er den Menschen ins Herz gelegt. Aber das Werk Gottes vom Anfang bis zum Ende kann kein Mensch begreifen."
Pred. 3,11
Zippo
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Re: Gut gegen Böse – wieviel Böse braucht es, damit es als solches allgemein verstanden wird?

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Sa 15. Jun 2024, 18:21
Zippo hat geschrieben: Sa 15. Jun 2024, 17:35 In welchem Bund lebst du eigentlich ?
Was tut das zur Sache? Ich habe den Eindruck, dass du an Grundlagen nicht interessiert bist. Nun, ich bin nicht daran interessiert ohne Grundlagen zu arbeiten. So schlage ich vor unser Gespäch hier fürs erste abschließen. Ergebnis hat es keines gebracht. Immer nur ein Hin und Her ist nutzlos.
Ich hatte die Frage gestellt: In welchem Bund lebst du eigentlich ? Ist das denn für dich unerheblich ? Die Frage ist natürlich etwas provokativ, aber du nimmst deine Glaubenslehre zu viel aus dem AT.

Wenn du im neuen Bund lebst, dann lebst du im Glaubensgehorsam, das heißt, du folget dem Herrn Jesus und der Lehre des neuen Bundes. Rö 1,5
Und der alte Bund sollte für dich Vergangenheit sein. Du bist ja sowieso kein Israelit, was hast du da mit dem Gesetz des Mose zu schaffen und den Fluchworten in 5 Mo 28 ?

Helmuth

Mir ist in Zusammenhang mit dem Gewissen noch etwas zum Thema eingefallen. Ich erwähnte, dass jeder Mensch von Gott die Möglichkeit erhalten hat seinem Gewissen zu folgen. Es besteht dazu aber wieder kein Zwang, weil Gott unseren freien Willen normalerweise nicht umgeht.

Das Gewissen ist so etwas wie eine Schnittstelle zwischen dem Geist Gottes und meinem Geist. Durch den HG wirkt Gott auf unser Gewissen ein. Das ist ein nonverbaler Vorgang und wirkt sich auf unsere Seele aus. Also es ergeht keine Rede an uns, sondern sowas wie ein Anklopfen. Man kann auch sagen es bedrückt den Gemütszustand und kann mit starken Empfindungen bis hin zu Schmerzen einhergehen. Wer kennt das nicht?
Also, starke Schmerzen habe ich da nicht, eher so ein schwaches Ziehen, sodaß ich noch mal drüber nachdenken muß, was ich da gerade im Kopf habe.
Helmuth

Man beginnt z.B. rot zu werden infolge des steigenden Blutdrucks, man beginnt zu schwitzen, man fühlt sich beklemmt, insgesamt fühlt man sich unwohl. Dann ist das ein starkes Indiz, dass Gott zu dir sozusagen "reden" möchte. Die normale Reaktion ist, dass man den Zustand hinterfragt.
So etwas erzeugt bei mir eher der Satan. Das sind Beklemmungen, die manchmal fast eine Todesangst erzeugt haben.
Helmuth

Regt sich in dir dergleichen nichts, dann ist das ein Indiz, dass das Gewissen rein ist. Voraussetzung ist aber, dass man Gewissen noch nicht kaputt gemacht hat, denn für das Bewahren des Gewissens sind wir zuständig. Ein gewissenloser Mensch fühlt ebenso nichts mehr, nur nenne ich diesen Zustand verdorben bzw. verstockt.
Es kann sein, daß dein Gewissen rein ist. Hiob 27,5-6, 1 Tim 1,5

Es könnte auch sein, daß Satan das Gewissen ausschaltet. Wie viele Menschen leben in der Welt verkehrt und wirken aber sonst völlig normal.

Helmuth

Ich möchte nicht den Zustand eines bereits von Gott Verdammten aufgreifen, sondern den eines normalen Menschen, für den also noch Hoffnung besteht (gemeint aus der Perspektive Gottes). Solange das Gewissen intakt ist, ist der Druck auf dieses ein Indikator, dass etwas nicht stimmt, oder nun übersetzt auf unser Thema: Etwas ist böse gelaufen und das soll nun korrigiert werden.

Und wieder unter der Voraussetzung, dass das Gewissen intakt ist und es regt sich in einem rein gar nichts, dann ist sozusagen alles gut. Man muss sich keine weiteren Gedanken machen. Ich meine, dass Gott schon dafür sorgt, dass er zu dir durchdringt, wenn er das auch will, und ich meine, er will das auch, da er jeden retten will und keine Seele verlieren möchte.

Worauf ich hinauswill werde ich in einem Folgebeitrag darlegen, was mit der unmittelbaren Themenfrage zusammenhängt. Aber zunächst möchte ich sehen, ob jemand noch am Thema ernsthaft interessiert ist.
Du meinst, an dem Gewissen eines bösen Menschen arbeitet Gott nicht mehr ?

Ich meine auch, daß Gott jeden Menschen retten will. 1 Tim 2,4 Aber er versucht es eben nicht zu jeder Zeit, sondern zu bestimmten Zeiten. Hiob 33, 14-16....

Die wirkungsvollste Methode, einen Menschen zur Einsicht zu rufen, ist, ihm einen Spiegel vor die Nase zu halten. Das heißt, andere behandeln dich, wie du sie behandelst.
Denn bei aller Notwendigkeit der Gnade bzw. der Gerechtigkeit, die daraus entsteht, lernen Menschen doch meist, wenn sie auf irgendeine Art bestraft werden.
Leider kann man das in der Welt nicht so beobachten, es macht mir nicht den Eindruck, als wolle Gott die Menschen mit dem Knüppel erziehen. Solch eine Zeit hat Israel erlebt. Gal 3,24 Die Welt straft auch so und nicht immer gerecht.

Aber in unserer Zeit, sollen wir das Gesetz wohl im Hinterkopf haben, aber wir leben in der Mündigkeit und Freiheit der Kinder Gottes. Wer als solches dem Heiligen Geist gefällt, der wird angenommen und nach dem Tode seine Reise in die neue Schöpfung fortsetzen. Wer seine Freiheit gebraucht, um Böses zu zun, der wird verworfen. Gal 5,1-23, Mt 24,40
Gott erwartet, daß wir freiwillig das Gute wählen, sonst hat er an uns kein Interesse mehr.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Oleander
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Re: Gut gegen Böse – wieviel Böse braucht es, damit es als solches allgemein verstanden wird?

Beitrag von Oleander »

Zippo hat geschrieben: So 16. Jun 2024, 13:03 Die wirkungsvollste Methode, einen Menschen zur Einsicht zu rufen, ist, ihm einen Spiegel vor die Nase zu halten.
Und tut das jemand bei einem anderen, dann kommt vielleicht das als Antwort:
Mt 7,5 Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; danach kannst du sehen und den Splitter aus deines Bruders Auge ziehen.
Mancher hätte wohl dem Paulus nach dessen "Predigten" gerne dessen Verhalten als "Saulus" vorgehalten.
So quasi: Na du brauchst was "predigen" über..., denk zurück an die Zeit, als du Christenverfolger warst und ein Mörder...= ein "Kind des Teufels"= deiner eigenen Vorstellungen von...

Also was wäre der ideale Weg, um sein eigenes Spiegelbild (sich selber) zu erkennen?

Laut Bibel gab Jesus da dem "reichen Jüngling" die Chance, selber zu erkennen, woran sein Herz hängt, ohne ihn zu maßregeln oder zu verurteilen.
Auch den verlorenen Sohn hat der Vater nach dessen Rückkehr nicht verurteilt für...

Der "verlorene" Sohn machte eigene Erfahrungen und er erkannte dann etwas, das ihn dann dazu bewegte, umzukehren....

Bei Paulus war es das "Damaskuserlebnis", welches laut Bibel zu dessen Sinneswandel beitrug...
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Re: Gut gegen Böse – wieviel Böse braucht es, damit es als solches allgemein verstanden wird?

Beitrag von Zippo »

Oleander hat geschrieben: So 16. Jun 2024, 14:04
Zippo hat geschrieben: So 16. Jun 2024, 13:03 Die wirkungsvollste Methode, einen Menschen zur Einsicht zu rufen, ist, ihm einen Spiegel vor die Nase zu halten.
Und tut das jemand bei einem anderen, dann kommt vielleicht das als Antwort:
Mt 7,5 Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; danach kannst du sehen und den Splitter aus deines Bruders Auge ziehen.
Am besten macht das Gott. Auf einmal behandeln dich die Leute genauso, wie du sie behandelt hast, ich habe es selbst erlebt.
Es müßen nicht die Gleichen sein, aber denkst du drüber nach ! Und manchmal ändert man sich.
Oleander
Mancher hätte wohl dem Paulus nach dessen "Predigten" gerne dessen Verhalten als "Saulus" vorgehalten.
So quasi: Na du brauchst was "predigen" über..., denk zurück an die Zeit, als du Christenverfolger warst und ein Mörder...= ein "Kind des Teufels"= deiner eigenen Vorstellungen von...
Paulus hatte später längst erkannt, daß er den Christen Unrecht getan hatte. Er brauchte keinen Spiegel mehr, aber er hat dann die Verfolgung durch die Juden am eigenen Leibe erlebt. 2 Kor 11,23-12, 10 Da wird er häufiger gedacht haben, "Na, mir geschiehts recht, ich habe auch die Christen verfolgt" Und er hat eingesehen, daß ihn Gott jetzt auch schon mal leiden läßt. Apg 9,16
Oleander

Also was wäre der ideale Weg, um sein eigenes Spiegelbild (sich selber) zu erkennen?

Laut Bibel gab Jesus da dem "reichen Jüngling" die Chance, selber zu erkennen, woran sein Herz hängt, ohne ihn zu maßregeln oder zu verurteilen.
Auch den verlorenen Sohn hat der Vater nach dessen Rückkehr nicht verurteilt für...

Der "verlorene" Sohn machte eigene Erfahrungen und er erkannte dann etwas, das ihn dann dazu bewegte, umzukehren....

Bei Paulus war es das "Damaskuserlebnis", welches laut Bibel zu dessen Sinneswandel beitrug...
Einen Spiegel vorhalten kann eigentlich nur Gott.

Interessant ist aber auch z. Bsp die Strafrede Nathans, die dem David seine Schuld vermitteln sollte. 2 Sam 12,...7...

Aber noch besser sind die Geschichten, die das Leben schreibt, wo die Engel Schicksalsmächte sind. Plötzlich denkt man wieder daran zurück, was man mal getan hat. Dann kann man ja Buße tun und es beim nächsten mal anders machen.

Der Herr Jesus hat dem reichen Jüngling etwas abverlangt, was er nicht geben wollte. Im NT hat man ja eher den Eindruck, daß Gott den Reichtum nicht als Segen ansieht, sondern eher als ungerechten Mammon, den es loszuwerden gilt, bevor man in den Himmel kommt. Mt 6,24, 19,24
Es wird als Böse angesehen, anderen Menschen mehr abzuverlangen, als es recht ist. Lk 3,12-14
Das werden schon die meisten Menschen nicht einsehen und jeder wird die Latte anders legen. Wieviel Reichtum ist erlaubt, was dürfen wir haben, was nicht ?

Den verlorenen Sohn mußten die schlechten Erfahrungen aufwecken, um zu erkennen, wie gut er es in dem Haus seines Vaters gehabt hat. Solche Erfahrungen müßen viele Menschen machen, bis sie erkennen, was sie anderen angetan haben.
Hat dieser verlorene Sohn überhaupt darüber nachgedacht, daß der Vater um ihn getrauert hat ?

Irgendwie ist das auch eine Metapher für Israel, weil sie den Bund mit Gott immer wieder verlassen haben und Gott hat getrauert.
Aber auf der ganzen Welt gibt es Menschen, um die Gott trauert und die er gerne zurückhaben möchte. Ich habe mich in letzter Zeit häufiger gefragt, warum sich Gott so sehr um die Schlechten bemüht. Der Herr Jesus kam und sprach, daß er nicht für die Gesunden gekommen ist sondern für die Kranken. Mt 9,12 Damit meinte er doch sicher die Sünder. Ist das eigentlich vernünftig, ein solches Theater um böse Menschen zu machen ?

Die meisten Menschen werden wohl denken daß sie gesund sind und keinen Arzt brauchen, der sich um ihr Seelenheil kümmert. Zumal ihnen der Preis, der dafür bezahlt sein soll, unerträglich hoch erscheint. "Für mich braucht sich doch niemand ans Kreuz schlagen lassen ! "

Dabei ist es doch gerade dieses grausame Werk am Kreuz, mit dem Gott die Sünde aus der Welt getragen hat. Joh 1,29 ElbÜ
Aber da fragen sich viele Menschen, warum er es sich selbst so schwer macht und den Menschen so leicht ?
Um gerecht zu werden vor Gott, reicht die Buße, der Glaube und das Bekenntnis. Die Nachfolge Jesu, die auch ein Teil des Glaubens ist, ist allerdings nicht so leicht. Jak 2,14-18

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Re: Gut gegen Böse – wieviel Böse braucht es, damit es als solches allgemein verstanden wird?

Beitrag von Oleander »

Zippo hat geschrieben: Mo 17. Jun 2024, 13:38 Der Herr Jesus hat dem reichen Jüngling etwas abverlangt, was er nicht geben wollte.
Ich seh das bisserl anders als du.
Jesus ging in der Erzählung lediglich auf eine Frage des reichen Jünglings ein, der etwas wissen wollte.

Hätte der reiche Jüngling erst gar nicht diese Frage gestellt- ja was dann?
Ich meine, Jesus wäre nicht von sich selber auf ihn (anklagend) zugegangen und hätte gesagt:
"Du da, du mußt dies und das tun, um..."

Jesus reagierte nur auf ne Frage.

Verstehst du, was ich meine? :)
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Re: Gut gegen Böse – wieviel Böse braucht es, damit es als solches allgemein verstanden wird?

Beitrag von Oleander »

Zippo hat geschrieben: Mo 17. Jun 2024, 13:38 Ist das eigentlich vernünftig, ein solches Theater um böse Menschen zu machen ?
Theater? :denken2:
Mir fiel dazu spontan liebende Eltern ein, deren Kind vielleicht auf die schiefe Bahn geraten ist...
Und deren "Wunsch" , dass es wieder zur Vernunft kommen würde...und welche Maßnahmen sie ergreifen würden, um das ihr Kind von der schiefen Bahn wieder abkommt...

Ich nehm mal stark an, diese würden niemals die Hoffnung (Zuversicht)aufgeben, dass sich doch alles wieder zum "Guten" wenden würde im Leben ihres Kindes...
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Re: Gut gegen Böse – wieviel Böse braucht es, damit es als solches allgemein verstanden wird?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: So 16. Jun 2024, 13:03 Du meinst, an dem Gewissen eines bösen Menschen arbeitet Gott nicht mehr ?
Ja, das kann vorkommen. Aber dieser Zustand ist bereits ein verworfener, sodass du dein Leben verwirkt hast. Jeder Mensch hat gute wie böse Eigenschaften. Gott will dich von den bösen befreien, welche zur Sünde gebären. Darum muss dein Gewissen intakt bleiben, sonst geht das nicht.

Ich sagte, dass ich mich nicht mit den Extremformen bereits Verworfener beschäftigen will, sondern einfach mit unsereins, die ihren täglichen Kampf mit dem Guten und Bösen haben und das Böse auch überwindern wollen. So jedenfalls sollte ein Nachfolger Jesu denken.

Ich sage jetzt worauf ich hinauswollte. Der TE stellt die Frage: "Wieviel Böses braucht es, damit es als solches allgemein verstanden wird?" Meine Antwort ist simpel. Gar keines, denn ich muss nicht das eine Böse mit einem anderen vergleichen. Böse ist böse und damit hat sich's. Es muss nur als solches erkannt werden. Es ist also ein Erkenntnisprozess.

Und warum muss ich das gar nicht mit anderen Dingen vergleichen? Eben weil das Gewissen meine Schnittstelle zum HG ist, der es anregen kann. Darum hat es Gott auch jedem Menschen so eingepflanzt, dass es sozusagen Alarm schlagen kann. Egal wie andere etwas empfinden oder beurteilen, mein eigenes Gewissen meldet mir, wenn eine Sache böse läuft. Wie, habe ich zuvor beschrieben, dass es auf die Seele einwirkt.

Sieh dir mal wieder die Grundlage an, wie sie uns die Genesis legt. Als Adam & Eva gesündigt hatten, was passierte in dem Moment? Und was war ihre Reaktion? Lies nach, du wirst die Antwort finden. Ich versuche es nun zu interpretieren.

Sie kannten noch nichts Böses, so wussten sie im Grunde auch noch gar nicht was das Gute ist. Es fehlte ja die Erkenntnis des Guten und Bösen, um das überhaupt voneinander zu unterscheiden. Es gab also keine Vergleichsmöglichkeit. Aber Gott regte auf diese Weise ihr Gewissen an. Und erst nachdem Gott dazu auch seine Urteile hat ergehen lassen, machte er diese Feststellung:
1. Mo 3,22 hat geschrieben: Und Gott JHWH sprach: "Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns, zu erkennen Gutes und Böses; und nun, dass er nicht seine Hand ausstrecke und auch vom Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe!"
Die Genesis legt für diese Grundfragen des Menschen auch die Grundlagen. Kein noch so gutes Psychologiebuch kann das.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Gut gegen Böse – wieviel Böse braucht es, damit es als solches allgemein verstanden wird?

Beitrag von Zippo »

Oleander hat geschrieben: Mo 17. Jun 2024, 13:55
Zippo hat geschrieben: Mo 17. Jun 2024, 13:38 Der Herr Jesus hat dem reichen Jüngling etwas abverlangt, was er nicht geben wollte.
Ich seh das bisserl anders als du.
Jesus ging in der Erzählung lediglich auf eine Frage des reichen Jünglings ein, der etwas wissen wollte.

Hätte der reiche Jüngling erst gar nicht diese Frage gestellt- ja was dann?
Ich meine, Jesus wäre nicht von sich selber auf ihn (anklagend) zugegangen und hätte gesagt:
"Du da, du mußt dies und das tun, um..."

Jesus reagierte nur auf ne Frage.

Verstehst du, was ich meine? :)
Richtig, zuvor fragt der reiche Jüngling, was er tun muß ewiges Leben zu erhalten. Mt 19,16-25 Die Gebote hat er gehalten, aber um vollkommen zu sein, müße er all seinen Besitz verkaufen und den Armen geben. Dann würde er einen Schatz im Himmel haben. Und er solle ihm nachfolgen.

Die Frage war nicht verkehrt, die Antwort des Jünglings auch nicht schlecht, aber nicht ausreichend.

Hier geht es nicht um die Frage, wieviel Böses nötig ist, um als Böse verstanden zu werden, sondern eher darum, WAS Gott als Böse bzw. hinderlich ansieht, um das ewige Leben zu erlangen.
Offensichtlich ist es ja der Reichtum. Auch vielleicht die fehlende Vollkommenheit. Man kann das jetzt auch im historischen Kontext betrachten, denn zu Beginn haben ja alle Nachfolger Jesu ihre Güter zusammengelegt. Apg 2,45

Aber das Gleichnis mit dem Kamel und dem Nadelöhr, das der Herr Jesus im Anschluß an die Rede mit dem Jüngling bringt, legt doch nahe, daß der Reichtum ein Problem darstellt, wenn es darum geht, in das Reich Gottes zu kommen.

Gruß Thomas
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Oleander
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Re: Gut gegen Böse – wieviel Böse braucht es, damit es als solches allgemein verstanden wird?

Beitrag von Oleander »

Zippo hat geschrieben: Di 18. Jun 2024, 11:10 Hier geht es nicht um die Frage, wieviel Böses nötig ist, um als Böse verstanden zu werden, sondern eher darum, WAS Gott als Böse bzw. hinderlich ansieht, um das ewige Leben zu erlangen.
Offensichtlich ist es ja der Reichtum.
Reichtum an sich zu haben, scheint für Gott aber nicht "Böse" zu sein...
Sonst hätte er Hiob und Salomo nicht damit "gesegnet".

Daher denk ich, es geht immer wieder darum, woran das Herz "hängt" und ob man jederzeit dazu bereit ist, loslassen zu können, woran das eigene Herz hängt (was einem einnimmt) und welche Prioritäten man setzt.

So sehe ich auch die Erzählung von Abraham und Isaak (das war halt schon ein Extrem)
War Abraham innerlich bereit, seinen geliebten Sohn loszulassen und Gottes Zusage absolut zu vertrauen?
(Die Zusage war, dass aus Isaak viele Nachkommen hervorgehn sollten)
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