Gut gegen Böse – wieviel Böse braucht es, damit es als solches allgemein verstanden wird?

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Zippo
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Re: Gut gegen Böse – wieviel Böse braucht es, damit es als solches allgemein verstanden wird?

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Fr 21. Jun 2024, 12:22
Zippo hat geschrieben: Fr 21. Jun 2024, 11:42 Du bist auch jemand, der Satan völlig unterschätzt, den Satan hast du immer zum Feind, was meinst du was der auch in Christen alles bewirken kann ? Da ist Gebet unbedingt nötig, sonst wirst du nicht viel erreichen.
Vielleicht hast du Recht, aber das fokussiere ich hier nicht. Ich rede über das Böse in mir. Dazu trägt Satan gar nichts bei. Es ist so, dass du m.E. darauf zu fokussiert bist. Ich versuche deinen Blick auf dein Gewissen zu lenken.
Da irrst du eben, Satan kann dich sehr leicht zum Bösen bewegen. Eph 4,27 ElbÜ Satan kann Raum gewinnen in unserem Herzen, das weiß ich sehr gut aus eigener Erfahrung. Dann ist die Stimmung auf einmal gereizt.
Gott hat Satan und seine Dämonen in dieser Welt gelassen, damit wir lernen, das Böse zu überwinden, das er dort anstiften will. Jak 4,7
Und Satan kommt nicht nur mit Gebrüll, sondern auch durch Verführung, sodaß kaum etwas bemerkt wird. 2 Thess 2 Er kann auch vorgaukeln, daß er Gott wäre, ist es aber nicht, damit fordert Gott unser geistiges Urteilsvermögen heraus.

Helmuth
Zippo hat geschrieben: Fr 21. Jun 2024, 11:42 Das Böse soll überwunden werden, sagt der Herr in den Sendschreiben Off 2-3, ja meinst du denn, daß dein guter Wille ausreicht, um das Böse zu überwinden ?
Mehr als meinen Willen habe ich nicht, und du hast schon Recht, er reicht nicht aus. Daher bin ich auf Gottes Gnade angewiesen. Aber sie wird auch nur dann wirksam, wenn ich mein Gewissen nicht übergehe. Ich bin mit der Betrachtung des Gewissens noch nicht durch. Denn ohne dieses erfahre ich nicht, worin ich noch böse bin.
Auch dein Gewissen kann Satan sehr beeinflußen, da findest du ganz logische Erklärungen für deine Denkweise und dein Handeln.

Paulus spricht von Schlingen, die der Satan legt, um Menschen unnüchtern zu machen. 2 Tim 2,24-26
Was bedeutet dieses Unnüchternsein ? Es geht doch irgendwie darum, daß Satan deinen Verstand vernebelt oder wie soll man das verstehen. Ich kenne solche Phasen, glücklicherweise, meist nur im stillen Kämmerlein.

Helmuth
Zippo hat geschrieben: Fr 21. Jun 2024, 11:42 Dabei sollen wir ja sogar, das Böse mit Gutem überwinden. Rö 12,21 Hast du das schon mal geschafft ?
Ich bin gerne auch zu einem persönlichen Erfahrungsaustausch bereit, aber nicht hier, denn ich bin nicht sicher welchen Unflat andere dazu wieder einwerfen. Grundsätzlich geht es auch gar nicht anders, man kann das Böse nur durch das Gute überwinden.
Zunächst könnte man beginnen, nicht Gleiches mit Gleichem zu vergelten, Scheltwort mit Scheltwort, das ist schon schwierig genug. 1 Petr 3,9 Wie machen wir das ?

Gruß Thomas
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Re: Gut gegen Böse – wieviel Böse braucht es, damit es als solches allgemein verstanden wird?

Beitrag von oTp »

Bravo Zippo.
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Und Gewissenserforschung muss geübt werden.
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Helmuth
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Re: Gut gegen Böse – wieviel Böse braucht es, damit es als solches allgemein verstanden wird?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Mo 24. Jun 2024, 11:30 Zunächst könnte man beginnen, nicht Gleiches mit Gleichem zu vergelten, Scheltwort mit Scheltwort, das ist schon schwierig genug. 1 Petr 3,9 Wie machen wir das ?
Dem stimme ich zu und daran knüpfe ich an. Es beginnt damit auf Böses nicht unmittelbar zu reagieren, damit der HG Gelegenheit hat die Dinge zu lenken. Sich zu beherrschen ist schon der halbe Sieg. Sich Böses auch gefallen zu lassen ist der zweite Schritt, aber den wird es wohl ohne den ersten gelernt zu haben nicht geben. Du kommst aber erneut von deiner Satans-Theologie nicht weg. Dazu muss ich antworten.

Mir geht es nicht darum zu widerlegen, dass dieser auf uns keinen Einfluss nimmt, worauf du unaufhörlich anspielst was ja eh richtig ist. Nur spielt er in der Überwindung des Bösen keine Rolle. Und das ist meine Botschaft unaufhörlich an dich wiederum.

Willst du das Böse überwinden? Dazu muss man auch aufhören einen Sündenbock zu suchen. Aber wir haben Jesus, den Gott für uns zur Sünde gemacht hat. Auf dieser Basis erhalten wir Vergebung. Nur bedeutet das noch nicht, dass wir das Böse überwunden haben. Uns wurde vergeben, doch nun sollen wir daraus lernen hinfort das Böse zu meiden.

Du fragst wie wir das machen. Das ist durchaus die richtige Frage. Dazu sehen wir keinesfalls auf den Satan, sondern auf Jesus. Und wie geht das? Eine Methode dazu habe ich gezeigt, indem wir unser Gewissen erforschen, weil der HG dieses steuert. Was es uns meldet, ist so etwas wie ein Alarmsignal. Dabei gibt es unterschiedliche Alarmwertigkeiten bzw. auch Prioritäten. Nehmen wir nun einen Extremfall:

Ich habe noch nie einen Menschen getötet, aber ich meine, sollte das mal der Fall sein, dann würde ich nur mehr noch Angstschweiß absondern und immerzu blinkt in mir eine rot blinkende Alarmleuchte, die mir immerzu sagt, was Gott zu Kain gesagt hat:
1. Mo 4,10 hat geschrieben: Und er sprach: "Was hast du getan! Horch! Das Blut deines Bruders schreit zu mir von dem Erdboden her."
Zu Kain redete Gott noch direkt, vielleicht weil er der erste war, der in diese Lage gekommen ist, wie auch Adam & Eva bei ihrer ersten Übertretung noch keine Erfahrung gemacht hatten was das Gewissen anbelangt. Aber in mir würde diese Stimme vermutlich wie ein Brüllen sein, indem mich das Gewissen nun schwer peinigt und ich rufe: "Oh Gott, oh Gott, was habe ich nur getan! Wie konnte es soweit kommen!"

Falls dem anders ist, also wenn ich gar nichts fühle und es mir egal ist, dann ist mein Gewissen sozusagen tot. Aber solches hat m.E auch immer eine Vorgeschichte. Niemand ist sofort kalt wie ein gewissenloser Mörder. Dazu muss man erst gemacht werden und du lässt es zu, mitunter jahrelang. Wie lange z.B. Kain schon auf Abel böse war, wissen wir zwar nicht, aber ich denke, das kam nicht über Nacht.

Solange dem nicht der Fall ist, es lässt uns also der Nächste oder gar unser Bruder nicht einfach nur kalt, solange gibt es auch Hoffnung. Das belastete Gewissen ist also insofern etwas sehr Gutes, als es uns anzeigt, dass wir etwas zu überwinden haben.

Und egal, was wir getan haben, wir sind damit nicht verloren, weil alles auch vergeben werden kann. Es sei denn wir übergehen das Wort Gottes wie Kain. Ich betone nochmals, das Böse, das es zu überwinden gibt, liegt in uns. Kain folgte der Stimme Gottes nicht. Er war nicht willig seine Bosheit zu überwinden.

Durch die Sünde sind wir böse geworden. Läge ein bestimmter Akt der Bosheit nicht in uns, d.h. eine böse Tat wurde nicht von mir begangen, gäbe es auch keine Belastung meines Gewissens, sondern nur die dann externe Warnung (wie es das Wort Gottes auch ist) sich auf derart böse Dinge nicht einzulassen. Dies würde das Gewissen nicht belasten.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Gut gegen Böse – wieviel Böse braucht es, damit es als solches allgemein verstanden wird?

Beitrag von Zippo »

oTp hat geschrieben: Mi 26. Jun 2024, 07:53 Bravo Zippo.
Ehrliche Selbstkritik ist unersetzlich.
Und Gewissenserforschung muss geübt werden.
Die Bibel hält Einem da ja den Spiegel vor.
Ich mache mir wirklich Gedanken, was in meinem Herzen passiert. Wo stehe ich und wo stehen andere.

Manchmal kommt mir auch Rö 7,18-20 in den Sinn. Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht. Früher habe ich mich immer gewundert, warum Paulus so etwas sagt.
Aber wenn man davon ausgeht, daß Satan die Sünde fördert, dann ist es eben einfach nicht so leicht das Gute zu tun.
Er ist ja bei jeder Sünde dabei, sagt 1 Joh 3,8a. In jedem Menschen stecken irgendwelche Dämonen, die darauf lauern, das Böse zu fördern.

Die Bibel hält den Spiegel vor Jak 1,23 und manchmal sind es andere Menschen, die ermahnen oder genauso behandeln. Das tut weh, aber es hilft.

Gruß Thomas
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Re: Gut gegen Böse – wieviel Böse braucht es, damit es als solches allgemein verstanden wird?

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Mi 26. Jun 2024, 12:41
Zippo hat geschrieben: Mo 24. Jun 2024, 11:30 Zunächst könnte man beginnen, nicht Gleiches mit Gleichem zu vergelten, Scheltwort mit Scheltwort, das ist schon schwierig genug. 1 Petr 3,9 Wie machen wir das ?
Dem stimme ich zu und daran knüpfe ich an. Es beginnt damit auf Böses nicht unmittelbar zu reagieren, damit der HG Gelegenheit hat die Dinge zu lenken. Sich zu beherrschen ist schon der halbe Sieg. Sich Böses auch gefallen zu lassen ist der zweite Schritt, aber den wird es wohl ohne den ersten gelernt zu haben nicht geben. Du kommst aber erneut von deiner Satans-Theologie nicht weg. Dazu muss ich antworten.

Mir geht es nicht darum zu widerlegen, dass dieser auf uns keinen Einfluss nimmt, worauf du unaufhörlich anspielst was ja eh richtig ist. Nur spielt er in der Überwindung des Bösen keine Rolle. Und das ist meine Botschaft unaufhörlich an dich wiederum.
Wie kommst du zu dieser Einsicht ? Satan ist in jedem Menschen dabei, wenn es ums sündigen geht. 1 Joh 3,8 Das muß man sich mal klar machen. Auch, wenn du ihn nicht so merkst, Verführung geschieht ja, ohne daß die Begreffenden viel merken. Sie denken oft sogar, daß sie auf einem viel besseren Weg sind, bis dann irgendwann die große Ernüchterung kommt. 2 Tim 2,26

Was glaubst du passiert, wenn ein Islamist mit dem Messer auf jemand losgeht ? Wir haben jetzt in Deutschland einige Fälle, sogar von Tötungen, vielleicht hast du davon gehört. Wieso konnte der Mann sich nicht beherrschen ?

Helmuth


Willst du das Böse überwinden? Dazu muss man auch aufhören einen Sündenbock zu suchen. Aber wir haben Jesus, den Gott für uns zur Sünde gemacht hat. Auf dieser Basis erhalten wir Vergebung. Nur bedeutet das noch nicht, dass wir das Böse überwunden haben. Uns wurde vergeben, doch nun sollen wir daraus lernen hinfort das Böse zu meiden.
Was heißt "Sündenbock suchen" ? Gott weiß ja, wer die Sünde begangen hat, es ist der Mensch und seine geistige Umgebung. Und wenn ein Mensch gesündigt, vielleicht sogar einen Menschen getötet hat, dann hat Satan fleißig mitgeholfen. Aber der Mensch wird nicht freigesprochen, weder von Gott, noch von menschlichen Gerichten.

Weil Gott weiß, daß die Menschen von Adam an, von Satan zur Sünde verführt worden sind, macht er sich auf, die Werke Satans zu zerstören. 1 Joh 3,8b
Meinst du, wenn ein Mensch von Satan verführt wurde, einen Menschen zu töten, daß Gott ihm die Sünde vergibt ?

Helmuth

Nehmen wir nun einen Extremfall:

Ich habe noch nie einen Menschen getötet, aber ich meine, sollte das mal der Fall sein, dann würde ich nur mehr noch Angstschweiß absondern und immerzu blinkt in mir eine rot blinkende Alarmleuchte, die mir immerzu sagt, was Gott zu Kain gesagt hat:
1. Mo 4,10 hat geschrieben: Und er sprach: "Was hast du getan! Horch! Das Blut deines Bruders schreit zu mir von dem Erdboden her."
Das Gewissen sollte vorher seinen Dienst tun, hinterher ist es doch zu spät.

Helmuth

Falls dem anders ist, also w enn ich gar nichts fühle und es mir egal ist, dann ist mein Gewissen sozusagen tot. Aber solches hat m.E auch immer eine Vorgeschichte. Niemand ist sofort kalt wie ein gewissenloser Mörder. Dazu muss man erst gemacht werden und du lässt es zu, mitunter jahrelang. Wie lange z.B. Kain schon auf Abel böse war, wissen wir zwar nicht, aber ich denke, das kam nicht über Nacht.
Es wird ein gedanklicher Vorbau sein, wo Erklärungen für die eigene Handlung gesucht und gefunden werden. Z. Bsp. Es ist Krieg, da muß ich das tun. usw.
Kains Tat ist mir eigentlich unerklärlich. Warum ist sein Zorn so stark gewesen, daß er seinen Bruder umgebracht hat ?
Das kann ich genau so wenig verstehen, wie die Tötung des Polizisten, und andere Straftaten, die seit einiger Zeit in unserem Land verübt werden. Ich meine, wir haben den Teufel im Land.
Und man fragt sich, wieviel Bosheit noch geschehen muß, bis unsere Politiker eine andere Richtung einschlagen. Sie haben sich mitschuldig gemacht.

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Helmuth
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Re: Gut gegen Böse – wieviel Böse braucht es, damit es als solches allgemein verstanden wird?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Mo 1. Jul 2024, 17:36 Wie kommst du zu dieser Einsicht ? Satan ist in jedem Menschen dabei, wenn es ums sündigen geht.
Thomas, das Thema Satan müssen wir gesondert und dann auch grundlegend besprechen. Es geht, seit ich dich kenne, immer so hin und her, dass du immer mit dieser Prämisse kommst. Das führt uns hier nicht weiter, denn wir betrachten das Überwinden.

Ich denke ein Ergbnis habe ich geliefert, dass wir das Böse in uns mit nichts vergleichen müssen, denn dazu haben wir eine Gewissen erhalten. Gilt diese Prämisse oder besteht darin noch Diskussionsbedarf?
Zippo hat geschrieben: Mo 1. Jul 2024, 17:36 Das Gewissen sollte vorher seinen Dienst tun, hinterher ist es doch zu spät.
Dazu muss es erst einmal angeschlagen haben. Das ist meine Sicht. Solange ich nicht sündige gibt es keine Regung im Gewissen. Das kann man recht gut beobachten, wenn Menschen in eine bestimmte Richtung erzogen werden Böses für gut zu halten.

Aber, und das sei wieder meine Sichtweise dazu, Gott spielt dabei nicht unbegrenzt mit. Selbst so mancher Folterknecht knickt ein und spielt das Spiel der Mächtigen unter Androhung seines eigenen Lebens nicht mehr mit.

Gott bringt jeden eines Tages in eine Situation, aus der es keinen rechten Ausweg gibt. Und dann beginnt sich das Gewissen zu melden. Wie lasse man Sache des HG sein, denn das zu erforschen ist zu komplex, aber das Grundpinzip ist immer gleich. Das Gewissen meldet sich. Und dann kommt des darauf an, wie du reagierst. So liest Gott auch dein Herz aus.
Zippo hat geschrieben: Mo 1. Jul 2024, 17:36 Kains Tat ist mir eigentlich unerklärlich. Warum ist sein Zorn so stark gewesen, daß er seinen Bruder umgebracht hat ?
In der Tat, stell dir mal vor welchen Schock die Eltern, Adam & Eva erst davongetragen haben mussten. Frage das daher besser den Mörder und nicht mich, aber frage mich, ob ich zornig werden kann. Ja, kann ich, ich weiß also grundsätzlich, dass ich in bestimmten zornigen Situationen sündige. Nicht in allen, aber dort wo die Sünde in mir ihr Werk vollbringt.

Das Unverständnis für das noch Üblere nenne ich ein gutes Zeichen, dass dein Gewissen in der Hinsicht intakt ist. Aber hat dich Gott auch schon in eine solche Situation geführt, sodass du zu einem Mord in der Tat auch fähig wärst?

Mich im Grunde genommen noch nicht, und möge es so bleiben. Meine Knie werden schon weich, wenn ich jemand nur verletzt habe. Das habe ich schon erlebt, und ich meine damit halte ich mein Gewissen auch rein, dass mir solches nie egal wird.

Ich denke in Worten habe ich schon 1.000 Mal einen Mord begangen, insofern bestünde dazu für jeden Menschen das Potential. Aber Gott sei Dank geriet ich noch in keine reale Situation, und das ist auch ein Gnadenakt Gottes. Ich meine weiter, dazu muss man entsprechend lange die Warnzeichen übergehen, um dann wirklich z.B. ein Messer zu zücken. Ich käme auf diese Idee gar nicht, eher dass ich eine Ohrfeige austeile.

Ich finde es auch gut, dass wis das abgrund Böse gar nicht verstehen wollen, denn ich brauche auch keine solche Psychologie des humanistischen Verständnisses, die niemand weiterhilft. Es ist weit besser es nicht zu verstehen und es anhand der Leitung durch den HG erst gar nicht zu etwas ausgewachsen Bösem kommen zu lassen. Böse sind wir dennoch und das Werk Gottes ist uns daraus zu erlösen, wie der Herr uns auch beten lässt:
Mt 6,13 hat geschrieben: Und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen.
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Re: Gut gegen Böse – wieviel Böse braucht es, damit es als solches allgemein verstanden wird?

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Di 2. Jul 2024, 14:38 Solange ich nicht sündige gibt es keine Regung im Gewissen.
Das "schlägt" mitunter auch an, wenn nicht gesündigt wurde... ;)
https://www.geo.de/wissen/schlechtes-ge ... 32798.html

Manchmal sogar für etwas, woran man nicht mal schuldig war...
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Re: Gut gegen Böse – wieviel Böse braucht es, damit es als solches allgemein verstanden wird?

Beitrag von oTp »

Ich formuliere es so:
Der Böse kann mich eventuell zum Bösen leiten, wenn meine Gedanken und Empfindungen ihm die Gelegenheit dazu geben.

Das ginge möglicherweise bis dahin, dass Jemand in Wut einen Mord begeht durch satanisches Mitwirken.

Bei Besessenheit kann die Vernunft ganz ausgeschaltet sein, aber meist auch nur zeitweise.

Also sollte man seine Gedanken, Wünsche und Emotionen unter Kontrolle haben. Am besten gottgemäß sein.
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Re: Gut gegen Böse – wieviel Böse braucht es, damit es als solches allgemein verstanden wird?

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Di 2. Jul 2024, 14:38
Zippo hat geschrieben: Mo 1. Jul 2024, 17:36 Wie kommst du zu dieser Einsicht ? Satan ist in jedem Menschen dabei, wenn es ums sündigen geht.
Thomas, das Thema Satan müssen wir gesondert und dann auch grundlegend besprechen. Es geht, seit ich dich kenne, immer so hin und her, dass du immer mit dieser Prämisse kommst. Das führt uns hier nicht weiter, denn wir betrachten das Überwinden.

Ich denke ein Ergbnis habe ich geliefert, dass wir das Böse in uns mit nichts vergleichen müssen, denn dazu haben wir eine Gewissen erhalten. Gilt diese Prämisse oder besteht darin noch Diskussionsbedarf?
Was haben denn die Leute für ein Gewissen, wenn sie gewaltbereiter Weise aufeinander losgehen und sogar Polizisten lebensgefährlich verletzen, wie das von Linksextremen kürzlich hier passiert ist ?

Wenn messerstechende Islamisten! Menschen beschädigen oder ermorden nur weil sie ein Kreuz um dem Hals hängen haben. Da haben sie hier in Deutschland reichlich Probleme mit.

Gruppenvergewaltigungen sind an der Tagesordnung, oft sind es Afghanen, wo bittesehr ist da das Gewissen geblieben ? Bei denen hat das Gewissen wohl nicht ausgereicht.
Helmuth
Zippo hat geschrieben: Mo 1. Jul 2024, 17:36 Das Gewissen sollte vorher seinen Dienst tun, hinterher ist es doch zu spät.
Dazu muss es erst einmal angeschlagen haben. Das ist meine Sicht. Solange ich nicht sündige gibt es keine Regung im Gewissen. Das kann man recht gut beobachten, wenn Menschen in eine bestimmte Richtung erzogen werden Böses für gut zu halten.
Das Gewissen schlägt schon bei den Gedanken an, aber alles weitere kann sehr schnell gehen.

Die Umstände, in denen jemand aufgewachsen ist, können vielleicht eine Entschuldigung sein, aber wenn die Veränderung fehlt, dann kann auch das Evangelium nicht mehr helfen.

Kann nicht auch zuviel Gnade den Menschen schaden ? Wenn ich immer Gnade für mein verkehrtes Verhalten bekomme, dann werde ich mich auch nicht viel ändern. Schlimmstenfalls werde ich noch zu einem aufgeblasenen Kerl, der sich für besser hält, als andere, was die aber nicht bestätigen können. Ich nehme an, daß schon in der Korinthergemeinde solche Leute gewesen sind, da liest man viel von den Aufgeblasenen, die sich für besser hielten als andere, aber offensichtlich war doch das Gegenteil der Fall. 1 Kor 5,2

Helmuth

Aber, und das sei wieder meine Sichtweise dazu, Gott spielt dabei nicht unbegrenzt mit. Selbst so mancher Folterknecht knickt ein und spielt das Spiel der Mächtigen unter Androhung seines eigenen Lebens nicht mehr mit.

Gott bringt jeden eines Tages in eine Situation, aus der es keinen rechten Ausweg gibt. Und dann beginnt sich das Gewissen zu melden. Wie lasse man Sache des HG sein, denn das zu erforschen ist zu komplex, aber das Grundpinzip ist immer gleich. Das Gewissen meldet sich. Und dann kommt des darauf an, wie du reagierst. So liest Gott auch dein Herz aus.
Das Gewissen ist nicht nur eine Sache des Momentes , sondern es meldet sich immer wieder. Das werden wohl die Engel machen, die kurzfristig das verfinsterte Gemüt zu erreichen, um den Menschen zur Umkehr zu bewegen.

Helmuth
Zippo hat geschrieben: Mo 1. Jul 2024, 17:36 Kains Tat ist mir eigentlich unerklärlich. Warum ist sein Zorn so stark gewesen, daß er seinen Bruder umgebracht hat ?
In der Tat, stell dir mal vor welchen Schock die Eltern, Adam & Eva erst davongetragen haben mussten. Frage das daher besser den Mörder und nicht mich, aber frage mich, ob ich zornig werden kann. Ja, kann ich, ich weiß also grundsätzlich, dass ich in bestimmten zornigen Situationen sündige. Nicht in allen, aber dort wo die Sünde in mir ihr Werk vollbringt.

Das Unverständnis für das noch Üblere nenne ich ein gutes Zeichen, dass dein Gewissen in der Hinsicht intakt ist. Aber hat dich Gott auch schon in eine solche Situation geführt, sodass du zu einem Mord in der Tat auch fähig wärst?

Mich im Grunde genommen noch nicht, und möge es so bleiben. Meine Knie werden schon weich, wenn ich jemand nur verletzt habe. Das habe ich schon erlebt, und ich meine damit halte ich mein Gewissen auch rein, dass mir solches nie egal wird.

Ich denke in Worten habe ich schon 1.000 Mal einen Mord begangen, insofern bestünde dazu für jeden Menschen das Potential. Aber Gott sei Dank geriet ich noch in keine reale Situation, und das ist auch ein Gnadenakt Gottes. Ich meine weiter, dazu muss man entsprechend lange die Warnzeichen übergehen, um dann wirklich z.B. ein Messer zu zücken. Ich käme auf diese Idee gar nicht, eher dass ich eine Ohrfeige austeile.

Ich finde es auch gut, dass wis das abgrund Böse gar nicht verstehen wollen, denn ich brauche auch keine solche Psychologie des humanistischen Verständnisses, die niemand weiterhilft. Es ist weit besser es nicht zu verstehen und es anhand der Leitung durch den HG erst gar nicht zu etwas ausgewachsen Bösem kommen zu lassen. Böse sind wir dennoch und das Werk Gottes ist uns daraus zu erlösen, wie der Herr uns auch beten lässt:
Mt 6,13 hat geschrieben: Und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen.
Das Böse ist eben niemals nur Sache des Menschen, sondern auch der Kräfte, die in uns walten. Kain hatte nicht nur einen bösen Gedanken, sondern er hatte auch Satan, der diesen Hass auf den Bruder gefördert hat und da wird die Sache schwieriger.

Es gibt ja, auch heute noch, Menschen, die glauben Gott einen Dienst zu erweisen, indem sie jemanden ermorden. Damals war die Bemerkung Jesu wahrscheinlich eine Anspielung auf die Gesetzlichen, welche die Christen gehaßt haben. Joh 16,2

Dieser Hass ist das Werk Satans, das sich am Kreuz abgespielt hat. Die Schlange hat da ihr Werk getan und die Menschen, die ihr gefolgt sind. 1 Mo 3,15 Die haben den Herrn Jesus ans Kreuz gebracht, ohne zu bedenken, daß sie gerade damit das Erlösungswerk Gottes umsetzen, um von Satan verführten Menschen eine Möglichkeit der Umkehr und Befreiung von Schuld zu geben. Hebr 2,14, 1 Joh 3,8

Wer sich einbildet, Gott mit einem Mord einen Dienst zu erweisen, der muß seinem Gewissen schon sehr tief gesunken sein. Aber hat nicht sogar Paulus der Steinigung des Stephanus mit Wohlwollen beigewohnt ? Apg 7,58

In der Christenheit sind ähnliche Beispiele zu Hauf passiert. Da hat die katholische Kirche gemordet, weil sie der Meinung war, daß sie einer falschen Lehre gefolgt sind. Gott hat all diese Greueltaten geschehen lassen, aber die gestorbenen Seelen sind hoffentlich rechtzeitig erlöst worden und im Himmel gelandet.
Denk an die vermeintlichen Hexen, die man verbrannt hat weil sie angeblich Hexen waren. Man darf eben nicht in das Gesetz schauen, wo steht, wie man die Menschen in Israel behandeln soll. Viele unschuldige Menschen sind so gestorben.

Hildegard von Bingen wurde, wie ich in einer Doku gehört habe, von einer Mitschwester langsam mit Fingerhut vergiftet
Und auch die Reformatoren haben gemordet, da gibt es z. Bsp. den Fall Michael Servet. Bullinger hat wegen Fluchens Menschen hingerichtet. Wo war denn bei all diesen Menschen das Gewissen geblieben ?

Man darf Satan und seine Macht nicht unterschätzen. Bei mir lief es auch bisher glimpflich ab, Morde habe ich nicht begangen. Aber ich weiß schon, wo Satan in mir Schlechtes bewirkt und ich bin immer wieder beeindruckt, mit welcher Macht er auf dem falschen Weg weiterführt, bis der Herr Jesus kommt und wieder erlöst.

Was kann man nun machen ? Vielleicht hilft es, sich rechtzeitig zurückzuziehen oder überhaupt eine Umgebung meiden, die einem nicht ganz koscher vorkommt.

Gruß Thomas
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Re: Gut gegen Böse – wieviel Böse braucht es, damit es als solches allgemein verstanden wird?

Beitrag von Helmuth »

Zwei für dich typische Aussagen:
Zippo hat geschrieben: Mi 3. Jul 2024, 12:07 Dieser Hass ist das Werk Satans, das sich am Kreuz abgespielt hat.
Zippo hat geschrieben: Mi 3. Jul 2024, 12:07 Man darf Satan und seine Macht nicht unterschätzen.
Möchtest du nicht mehr über die Wirkungsweise des Gewissens reden? Dein Hang den Satan als zentralen Bestandteil aller Angelegenheiten ins Spiel zu bringen ist eine fixe Idee deiner Theologie. Ich sage jetzt zum letzten Mal: Wir können das Thema woanders gründlich erörtern, aber hier führt das nicht weiter.

Wenn dich die Erforschung des Gewissens weniger interessiert als Satan, dann musst du dir einen anderen Partner suchen. Und auch das sage ich nun das letzte Mal. Um zu sündigen brauche ich keinen Satan, denn ich bin selbst böse und muss daraus erlöst werden. Gott hat dazu die Grundlage gelegt, dass er seinen Sohn für unsere Sünde am Kreuz hat sterben lassen. Aber er blieb nicht tot, so lautet unser Evangelium.

Damit legt dieses Evangelium auch die Grundlage, wie wir Kraft des in uns innewohnenden HG, der denen gegeben wird, die sich auch erlösen lassen wollen, uns vom Bösen hin zum Guten ändern können. Aber niemand wähne sich schon vollkommen gut, es ist immer noch ein gewaltiger Rest in uns, den es zu überwinden gilt.

Dazu brauche ich keine Verlgeiche mit anderen, damit ich sagen kann "Na so böse bin ich nicht"; denn damit rechtfertigt man sich und man wird damit nicht besser. Ich bleibe also auch dann gottlos, wenn ich bloß weniger gottlos bin.

Mein Pastor hat einst dieses für mich weise Wort gesagt: Es ist egal, ob du dich nur 10 cm unter der Wasseroberfläche befindest und ein anderer schwimmt ganze 100 Meter tief. Wenn du nicht auftauchst, ertrinkst du nicht anders als derjenige, der 100 Meter tiefer ist. Dazu dieses Wort zum Abschluss des für mich unnötigen Satansgeredes:
Lk 13,2-3 hat geschrieben: Und er antwortete und sprach zu ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer mehr als alle Galiläer Sünder waren, weil sie Derartiges erlitten haben? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen.
Nun wieder zum Gewissen, denn ich meine, gerade solchen Worte, wie sie Jesus in Lukas 13 redet, so redet das auch in mein Gewissen hinein mich nicht besser zu wähnen. Denn wenn ich so denke wie die von Jesus Angesprochenen, dann beflecke ich mich nur und mein Gewissen kann nicht mehr rein sein.

Darum verfolge ich die Erforschung des Gewissens (hier allgemein wie auch praktisch) weiter, weil ich das auch für effizenter halte als bloß kluge Sprüche. Also Sprüche sind gut, das reine Gewissen besser. Es ist stets notwendig das Gewissen zu erforschen, denn es meldet meiner Seele jede Unstimmigkeit. Ich rede nun von Bekehrten, denn bei Unbekehten und zur Umkehr Unwilligen versagt dieser Prozess.

Aber bei uns kommt es so zu einer Unstimmigkeit in unserer Seele (--> siehe Hebr. 4:12-13). Diese Unstimmigkeit geht, soferne man nichts dagegen unternimmt, mit dem Fluch Gottes als ein Gericht einher. Mit anderen Worten, ich gerate außer der Segensspur, die doch für mich angelegt wurde, auf der ich mich auf gesunde Weise zum Guten entwicklen kann.

Gott hilft mir aber wieder in diese Spur zu gelangen und dazu gibt er uns die Gebote, die uns zeigen, wann ich wie in Gefahr laufe aus dieser Spur zu kommen. Ist mein Gewissen aber rein, dann kann ich an sich das tun, was ich mir gerade vorgenommen habe, denn ich bin in der Spur.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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