Was bin ich?

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west-östliche Weisheitslehre
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Johncom
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Re: Was bin ich?

Beitrag von Johncom »

Jakobgutbewohner hat geschrieben: Di 2. Jul 2024, 19:20 Manche Hindus sagen, jeder sei immer alles, auch wenn er das im Moment nicht erkenne? Aber ich würde sagen, Vorstellungen, Vermutungen, nach den Begriffen mancher "Glaube" sind etwas anderes als Wahrnehmen und insofern auch Glaube, als daß jemand nicht sein Wahrnehmen verdrängt, weil das Ergebnis ihm irgendwie nicht gefällt, er sich davor oder vor Reaktionen anderer Menschen fürchtet oder anderes.[
Der Punkt ist, sage ich einfach: man kann es in Worten definieren, trifft aber nie wirklich voll und ganz.
Wer den Weg geht, versteht. Jedenfalls meistens. In der Meditation steht man ja vor diesem Bereich, dem Ego, man sieht wie man selbst verdrängt, wie die Selbsttäuschung nicht aufhören will, ob man anderen gefallen will. Man sitzt vor seinem eigenen Spiegelbild.
Man kann Gott nicht belügen.
Das, was über die Gunas hinausgeht? Wäre dieses "mein Wesen" zu erkennen nicht auch damit verbunden, es beobachten zu können?
Ja sicher bis zu dem Grad wo du es über hast. Dass letzte Streichholz in der Schachtel für den Scheiterhaufen auf dem die Leiche dann verbrennt. ... Das ist so ein indisches Bild. Leichen werden verbrannt, nicht vergraben.
Du meintest, einen Beobachter gebe es immer nur in Verbindung mit Körperlichkeit?

Im Zitat am Anfang dieses Threads hieß es: "Wer bin ich? Ich bin „DAS“, das, was alles andere beobachtet, aber nicht beobachtet werden kann."

Wie kann ein Interesse am Beobachten wegfallen, außer wenn es sich um eine Art Individuum handeln würde? Denn es fiele ja wohl nicht sämtliches Beobachten überall weg?
Sämtliches Beobachten fällt weg jede Nacht, in der wir im wunderbaren Tiefschlaf liegen. Wir schlafen in Abrahams Schoss. Das reine Nichts. Kein Name, kein Alter, nichts. Jeder Mediziner sagt, ohne diese totale Selbstvergessenheit kann kein Mensch leben, Energie tanken, sich von Grund auf erholen.

Man könnte sagen, eine Art Nirvana, das jeder "erlebt" aber ohne die Erinnerung, da war ein Beobachter. Ja, da war ein Hauch von Beobachter: jeder sagt, ich habe gut geschlafen, ich war noch da. Aber war ich "interessiert", etwas Bestimmtes zu beobachten?

Tatsächlich gehen die Jnana-Yogis dahin, sich in das bedingungslose Sein zu vertiefen. Ich bin Das. Ich bin der Ich bin. Aham Brahmasmi. Ramesh Balsekar empfahl: Dein Wille geschehe.
Das Festhalten am "ich kann beobachten" ist immer ein Ich-Wunsch. Der wird nicht erfüllt. Oder vielleicht doch. Aber erst wenn auch genau dieser Wunsch weg ist. Erst wenn das Ich sich aufgibt, kann Gott Gnade schenken.
So weit ich aus dem himmlischen Vater will, bin ich eins mit ihm, sein Sohn (was sich begrifflich nicht auf Geschlechtlichkeit der Körper der Erdenmenschen bezöge). Gott ist der Ozean und der Mensch, seine Seele, ist etwas, das prinzipiell den ganzen Ozean aufnehmen in der Lage wäre. Dabei teilt sich Gott, der Ozean nicht auf. Die Seelen, die die Geschöpfe sind, leben durch das Licht, das Gott ist. Ohne dieses Licht werden sie finster und verändern sich in ihrem Wesen, ihrem Wollen. Die Geschöpfe haben keine Lebendigkeit in sich selbst, alle Lebendigkeit ist aus Gott. Nur Teile von Gott aufzunehmen (Teile von ihm zurückzuweisen, was Geschöpfe, so wie Gott sie gemacht hatte, können) kommt gradueller Finsternis gleich.
Ja. Schön gesagt.
Sünde bedeutet Gottes Licht, also ihn selbst (hierin oder darin) zurückzuweisen. Das sich damit verändernde innerste Wollen des Geschöpfs wird "umgangssprachlich" oft auch als Sünde bezeichnet, ist aber nach meinem Verständnis eigentlich Folge der eigentlichen Sünde/Abtrennung. Dieses Zurückweisen Gottes nicht mehr zu tun, bedeutet Sünde zu überwinden. Die Individualität des Geschöpfes bleibt danach bestehen, wäre aber nicht mehr sündigen Wesens entsprechend dem inneren Sehnen hin zu "Werken des Fleisches".
Gut. Die Frage wäre noch, was mache ich mit solch schönen Gedanken.
Für mich, meine Gedanken kommt Sünde von "sondern", also der Unterscheidung "hier ich - da der andere". Nur über die Liebe werden wir eins. Laut Jesus ist die Liebe DER Weg.

Die Individualität eines Geschöpfes kann, glaube ich, auf ewig nicht bestehen. Das Geschöpf könnte die Frage erforschen: was will ich in der Ewigkeit als Einzelwesen. Ich denke, das ist eine ewige Hölle, nie erlöst zu sein.
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Johncom
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Re: Was bin ich?

Beitrag von Johncom »

oTp hat geschrieben: Di 2. Jul 2024, 23:11 Den alten Menschen überwinden. Den neuen Menschen auferbauen, wobei uns Gott gerne hilft.
Der alte Mensch ist quasi nicht lebensfähig nach dem Tod
Wenn man dem Wort "Ewigkeit" nachgeht, dann gibt es da weder alt noch neu sondern nur das was immer ist.
Das andere, nach Worten bestätige ich gerne: Gott hilft immer, uns zu einem neuen Menschen werden zu lassen.
Aber bitte vor dem Tod!
Heinz Holger Muff

Re: Was bin ich?

Beitrag von Heinz Holger Muff »

oTp hat geschrieben: Mo 1. Jul 2024, 05:12 Zur Liebe:
Die sucht sowieso nicht das Eigene. Sondern gibt bedingungslos. Wie kann man das Ziel des Christen charakterisieren?
Wie man den Begriff "LIEBE"-sprich in dieser Hinsicht das Ziel eines "wahren" Christen charakterisieren kann? :roll: Ein wahrer Christ kennt hier nur nicht nur die Antwort, er handelt auch nach den diesbezgl. Vorgaben die Jesus-Christus gem. Markus 12;28-31 damals einem offensichtlich erstaunten Schriftgelehrten der Juden wie folgt vor Augen hielt. Jesus sagte dort bezgl. der Liebe nämlich unmissverständlich folgendes:
28 Einer der Gesetzeslehrer hatte ihrem Streitgespräch zugehört und bemerkt, wie treffend Jesus den Sadduzäern geantwortet hatte. Nun trat er näher und fragte ihn: "Rabbi, was ist das wichtigste Gebot von allen?" 29 "Das wichtigste", erwiderte Jesus, "ist: 'Höre, Israel! Der Herr, unser Gott, ist der alleinige Herr. 30 Und du sollst den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen lieben, mit ganzer Seele und mit allen Möglichkeiten, die du hast!' 31 An zweiter Stelle steht: 'Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!' Kein anderes Gebot ist wichtiger als diese beiden."
Besonders in Joh. 13;34,35 hielt Jesus seinen Nachfolgern vor Augen, dass die Liebe offensichtlich ein ganz besonderes charakteristisches Merkmal eines jeden Christen sein sollte:
34 Ich gebe euch jetzt ein neues Gebot: Liebt einander! Genauso wie ich euch geliebt habe, sollt ihr einander lieben! 35 An eurer Liebe zueinander werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid."
Deutlicher-sprich charakteristischer gehts doch wohl nimmer-gell oTp?
:wave:
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Re: Was bin ich?

Beitrag von oTp »

Johncom hat geschrieben: Mi 3. Jul 2024, 02:40
oTp hat geschrieben: Di 2. Jul 2024, 23:11 Den alten Menschen überwinden. Den neuen Menschen auferbauen, wobei uns Gott gerne hilft.
Der alte Mensch ist quasi nicht lebensfähig nach dem Tod
Wenn man dem Wort "Ewigkeit" nachgeht, dann gibt es da weder alt noch neu sondern nur das was immer ist.
Wieso, dann gäbe es auch keinerlei Veränderung. Und der Mensch muss sich vom sündigen Mensch verändern und wachsen zu einem gottgemäßen Menschen.

Was meinst du also mit diesem Satz ?
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Re: Was bin ich?

Beitrag von oTp »

Reinhold, das sollte jedem Christen klar sein.
Kompliziert wird es mit der ganzen indischen Mystik.Jeder Guru tut da noch etwas hinzu. Oder hat seine besonderen Lehren oder erklärt sein "besseres Verständnis". Deshalb gibt es Berge von indischer Weisheit. Und der ganze Weg soll die Psyche des Menschen verändern, dass er ein göttliches Bewusstsein bekommt. Meditation ist Arbeit am Bewusstsein bis hin zum göttlichen Bewusstsein.


Dein Sing Sing den du ablehnt, ist den umgekehrten Weg gegangen. Weg von der indischen Weisheit mit ihren psychischen Techniken und lehnt sie sogar ab.

Aber das kann dir ja völlig egal sein.
Oder ? :)
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Re: Was bin ich?

Beitrag von oTp »

Was bin ich würde ich so beantworten:

Ich bin nicht das Absolute, auch kein aufgelöster Tropfen im Ozean.
Ich gehe davon aus, dass wir etwa den Engeln gleich einen "Energiekörper" haben, und auch geistige Individualität behalten. In der Art und Weise, wie wir hier gottgemäß gelebt haben.
Somit, bin ich der, der ich geworden bin durch Gottgehorsam oder Ungehorsam.
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Re: Was bin ich?

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Johncom hat geschrieben: Mi 3. Jul 2024, 02:35Der Punkt ist, sage ich einfach: man kann es in Worten definieren, trifft aber nie wirklich voll und ganz.
Ich sage: Worte der Art wie in menschlichen Sprachen heute verbreitet sind symbolische Platzhalter. Ihre Definitionen bauen auf Erfahrungen aller Beteiligten auf. Sie sind gerade im Bereich innerer Erfahrungen im Gespräch mit Vorsicht einzusetzen, bieten jedoch auch eine Art sonst nicht erreichbarer Möglichkeit des Abgleichs innerer Erfahrungen. In dem Fall geht es nicht darum eigene Erfahrungen durch Beschreibungen mit solchen Worten an andere Menschen weitergeben zu wollen.

Den Beteiigten mit eigenen inneren Erfahrungen kann ein Gespräch in solchen Worten anregen z.B. manche Aspekte anzuschauen, die so von ihm noch nicht beobachtet worden sind. So kann sich dessen eigene Perspektive aus seiner eigenen Erfahrung angeregt durch ein Gespräch weiten.
In der Meditation steht man ja vor diesem Bereich, dem Ego, man sieht wie man selbst verdrängt, wie die Selbsttäuschung nicht aufhören will, ob man anderen gefallen will. Man sitzt vor seinem eigenen Spiegelbild.
Man kann Gott nicht belügen.
Ich würde mich schon als sehr meditationserfahren einordnen. Aber war soetwas, was du da beschreibst bei mir darin je der Fall?

Prägungen, Konditionierungen thematisierte ich ja bereits und diese Begriffe werden auch zu hinduistischer oder buddhistischer Spiritualität heute oft verwendet. Ich erkenne, daß viele Menschen stark in soetwas gefangen sind, darin in einer Art Hamsterrad unterwegs sind, fern dem, was ich als "ihre Seele" empfinde. Manche verstehen "Ego" als Wirkungen solcher Ebene. Hier war vorher auch eine Bezugnahme auf jegliche "Identifikation" die Rede. Vermutlich "Identifikation" mit Beobachtbarem, das man nach diesem Ansatz dann sozuagen nicht wirklich sei.
„Wenn der Sehende keinen anderen Handelnden sieht als die guṇas und sich als das erkennt, was über die guṇas hinausgeht, hat er mein Wesen erkannt.“ – Bhagavad-Gītā (14.19)
https://wiki.yoga-vidya.de/Guna
Das, was über die Gunas hinausgeht? Wäre dieses "mein Wesen" zu erkennen nicht auch damit verbunden, es beobachten zu können?
Ja sicher bis zu dem Grad wo du es über hast.
Wo man was überhaben würde? Zu beobachten?

Aus meiner Perspektive wird ein wirklich lichtes Wesen nie "überhaben" empfinden. "Überhaben" (wegen empfundener Leidenshaftigkeit?) würde ich als Folge der Ferne von Licht einordnen. Im göttlichen Licht zu stehen macht alles hell, ja es würde deswegen nicht alles als gut und dienlich empfunden. Aber hier ginge es um Überhaben von sattvigem Ahamkara? Was wird im Zitat oben beschrieben? Alle Gunas, auch das Sattvige, würde als Handelndes erkannt, das man nicht sei, weil man darüber hinausgehe und alles Handelnde, Handelnwollende sozusagen von außen einwirke?
Sämtliches Beobachten fällt weg jede Nacht, in der wir im wunderbaren Tiefschlaf liegen.
Manche Yogis teilen ihre Erfahrung mit, im Schlaf gehe die Seele dorthin, wo sie auch nach dem Ablegen des Körpers zunächst hingehe: Ins Jenseits.
Das reine Nichts. Kein Name, kein Alter, nichts.
Wie kommst du darauf?
Jeder Mediziner sagt, ohne diese totale Selbstvergessenheit kann kein Mensch leben, Energie tanken, sich von Grund auf erholen.
Z.B. schon von Ngoc Thai aus Qü Trung, Vietnam gelesen?
Das Festhalten am "ich kann beobachten" ist immer ein Ich-Wunsch. Der wird nicht erfüllt. Oder vielleicht doch. Aber erst wenn auch genau dieser Wunsch weg ist. Erst wenn das Ich sich aufgibt, kann Gott Gnade schenken.
Aber eingangs ging es um Meditation, in der im Erfahren erforscht wird, was alles beobachtet werden könne? Und es wird gefolgert, was beobachtet werden kann, das ist man nicht.
Die Frage wäre noch, was mache ich mit solch schönen Gedanken.
Bei mir hat es schon mit Erfahren zu tun.
Für mich, meine Gedanken kommt Sünde von "sondern", also der Unterscheidung "hier ich - da der andere". Nur über die Liebe werden wir eins. Laut Jesus ist die Liebe DER Weg.
Ich würde das als Folge deines Erfahrens sehen. Viele Menschen empfinden Mitwesen wohl kaum innerlich, sind vor allem mit eigenen Bedürfnissen und deren "Notwendigkeiten" befasst. Sie dann irgendwann innerlich mehr zu empfinden kann wohl wirken wie "oh, wir sind eins". Ja, es bestehen Verbindungen. Ich würde sagen, ein so geändertes Erfahren könnte dann so mißverstanden werden, daß jemand ersteinmal meint "eigentlich sind wir alle eins". Es wäre Verhärtung weg, aber nicht wirklich individuelle Wesenhaftigkeit. Sie gestaltet sich im Erleben jedoch für jemanden im Vergleich ganz anders, der vorher andere kaum empfunden hatte.
Die Individualität eines Geschöpfes kann, glaube ich, auf ewig nicht bestehen. Das Geschöpf könnte die Frage erforschen: was will ich in der Ewigkeit als Einzelwesen. Ich denke, das ist eine ewige Hölle, nie erlöst zu sein.
Individualität steht nach meinem Verständnis Erlöstsein nicht entgegen. "Individualität" bedeutet aus meiner Perspektive auch nicht "hart abgetrennt sein".
Heinz Holger Muff

Re: Was bin ich?

Beitrag von Heinz Holger Muff »

oTp hat geschrieben: Mi 3. Jul 2024, 04:01 Reinhold, das sollte jedem Christen klar sein.
Offensichtlich nicht lieber oTp-leider. :cry: Was meinst du wohl warum "CHRISTEN" nachdem im 4. Jahrhundert n.Chr. der röm. heidnische Kaiser Konstantin der Große der "CHRISTENHEIT" (nicht zu verwechseln mit dem wahren Christentum) Macht verliehen hat sich gegenseitig die Köpfe eingeschlagen haben?

Erst ab dem Zeitpunkt nachdem Konstantin (der offensichtlich erst auf dem Sterbebett getauft wurde) dem Klerus Macht verlieh ging das Morden nämlich erst los.

Ob im 30 jährigen Krieg-der "Heiligen Inquisition" oder in den letzten beiden großen Weltkriegen offenbarte die "CHRISTENHEIT" ihr wahres Gesicht, ihren bösartigen Charakter aber damit auch wer ihr wirkliches Vorbild war u. offensichtlich immer noch ist.

"Christen" brachten "Christen" nachweislich bestialisch um-u. offenbarten durch ihre Werke, dass nicht Jesus, den sie angeblich verehrten, u. den sie in ihren Kirchen am Kreuz hängen hatten u. immer noch hängen haben ihr Vorbild ist, sondern jener den er in Joh. 8;42-47 als den eigentlichen Verursacher für alle diese Grausamkeiten wie folgt kenntlich macht.

Dort sagt er an die Adresse der Pharisäer u. Schriftgelehrten die damals offensichtlich ebenfalls fest der Überzeugung waren, dass JHWH-sprich der Gott der Bibel mit ihnen war nämlich unmissverständlich folgendes:
42 "Wenn Gott euer Vater wäre", hielt Jesus ihnen entgegen, "dann würdet ihr mich lieben. Denn ich bin von Gott her zu euch gekommen, in seinem Auftrag und nicht von mir aus. 43 Warum ist mein Reden nur so unverständlich für euch? Weil ihr mein Wort gar nicht hören könnt. 44 Euer Vater ist nämlich der Teufel, und ihr wollt das tun, was euer Vater will. Er war von Anfang an ein Mörder und hat die Wahrheit immer gehasst, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er lügt, entspricht das seinem ureigensten Wesen. Er ist der Lügner schlechthin und der Vater jeder Lüge. 45 Und gerade weil ich die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht. 46 Wer von euch kann mir denn irgendeine Sünde nachweisen? Wenn ich aber die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir dann nicht?47  Wer Gott zum Vater hat, hört auf das, was Gott sagt. Aber ihr hört es nicht, weil ihr nicht von Gott stammt."
Und jetzt (erneut) zur gepflegten Erinnerung zurück zu deiner Frage was bei einem Christen bezgl. der Liebe charakteristisch-sprich deutlich erkennbar sein sollte Jesu unmissverständliche Aussage in Joh. 13;34,35:
34 Ich gebe euch jetzt ein neues Gebot: Liebt einander! Genauso wie ich euch geliebt habe, sollt ihr einander lieben! 35 An eurer Liebe zueinander werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid."
PS. Wie geht es dir eigentlich nach deinem Verkehrsunfall? :roll:
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Re: Was bin ich?

Beitrag von oTp »

Danke für deine Nachfage. Mir sind nur kleinere Reifenteile um die Ohren und bei Tempo 100 direkt vor mein Auto geflogen.
Aber noch nicht mal das Mietauto hatte Schäden. Obwohl ich da durch musste. Waren ja nur kleinere Reifenteile in Richtung mein Auto rumgeflogen. Das große runde flog woanders hin, sah ich. Und das Mietauto war versichert.

Also alles eigentlich optimal gelaufen.

Hatte auch keinen Schreck in den Gliedern und hab nach einem Gedenkmoment sofort wieder auf 140 beschleunigt.

Übrigens sagte meine Tochter, sie hätten Zeitnah für uns gebetet für Bewahrung.

Cest La vie.
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Re: Was bin ich?

Beitrag von Johncom »

Jakobgutbewohner hat geschrieben: Mi 3. Jul 2024, 14:10Ich sage: Worte der Art wie in menschlichen Sprachen heute verbreitet sind symbolische Platzhalter. Ihre Definitionen bauen auf Erfahrungen aller Beteiligten auf. Sie sind gerade im Bereich innerer Erfahrungen im Gespräch mit Vorsicht einzusetzen, bieten jedoch auch eine Art sonst nicht erreichbarer Möglichkeit des Abgleichs innerer Erfahrungen.
Worte können auch Beschreibungen "transportieren". Wenn Menschen in Sakralsprachen eingeweiht sind, scheinen sie auf Anhieb zu verstehen, was gemeint ist. Zumindest in der Begrifflichkeit des jeweiligen Systems.
Jakobgutbewohner hat geschrieben: Mi 3. Jul 2024, 14:10
Johncom hat geschrieben: Mi 3. Jul 2024, 02:35 In der Meditation steht man ja vor diesem Bereich, dem Ego, man sieht wie man selbst verdrängt, wie die Selbsttäuschung nicht aufhören will, ob man anderen gefallen will. Man sitzt vor seinem eigenen Spiegelbild.
Man kann Gott nicht belügen.
Ich würde mich schon als sehr meditationserfahren einordnen. Aber war soetwas, was du da beschreibst bei mir darin je der Fall?
Welche Methode hast du geübt?
Prägungen, Konditionierungen thematisierte ich ja bereits und diese Begriffe werden auch zu hinduistischer oder buddhistischer Spiritualität heute oft verwendet. Ich erkenne, daß viele Menschen stark in soetwas gefangen sind, darin in einer Art Hamsterrad unterwegs sind, fern dem, was ich als "ihre Seele" empfinde. Manche verstehen "Ego" als Wirkungen solcher Ebene. Hier war vorher auch eine Bezugnahme auf jegliche "Identifikation" die Rede. Vermutlich "Identifikation" mit Beobachtbarem, das man nach diesem Ansatz dann sozuagen nicht wirklich sei.
Also wenn man sich erkennt, besonders sein eigenes Hamsterrad, beginnt das Verstehen, wie auch andere ticken. Die eigene geistige Distanz, durch Selbstbeobachtung, lässt das Ego erkennen. Und auch die Verwunderung: das kann ja nicht alles sein. Was bin ich (wirklich)? ... Das Ego ist im Moment wirklich, eine Person "in der Zeit". Name, Alter, Geschlecht, alles was die Behörden wissen. Dann das Riesenpaket an Erinnerungen, Komplexen, Vorstellungen, Wünschen, Ängsten. - Ich bin sicher, dass du es ganz anders siehst. Ich würde auch genauer antworten, aber deine etwas gewundenen Sätze lese ich meistens 3 mal laut, aber verstehe nicht alles genau.
Jakobgutbewohner hat geschrieben: Mi 3. Jul 2024, 14:10
Johncom hat geschrieben: Mi 3. Jul 2024, 02:35
Jakobgutbewohner hat geschrieben: Mi 3. Jul 2024, 14:10Das, was über die Gunas hinausgeht? Wäre dieses "mein Wesen" zu erkennen nicht auch damit verbunden, es beobachten zu können?
Ja sicher bis zu dem Grad wo du es über hast.
Wo man was überhaben würde? Zu beobachten?
Wenn man sich selbst über ist. Wenn man genug hat von dem Mist. "Die Wahrheit wird euch frei machen". FREI. Da kommt nichts mehr. Frei ist frei.
Aus meiner Perspektive wird ein wirklich lichtes Wesen nie "überhaben" empfinden.
Dann ist ja alles klar. Werde ein lichtes Wesen. Vielleicht bist du es schon?
Manche Yogis teilen ihre Erfahrung mit, im Schlaf gehe die Seele dorthin, wo sie auch nach dem Ablegen des Körpers zunächst hingehe: Ins Jenseits.
Das ist bei uns allen so. Ich habe einigen zugehört. Aber keiner fand es wert, solche Reisen zu berichten oder sie als Übung zu empfehlen. Jede Welt, diese oder die jenseitige wäre "Scheinwelt" und lenkt ab von der direkten Gotteserfahrung. Wobei auch das ein irreführendes Wort ist. Aber die Richtung stimmt.
Aber eingangs ging es um Meditation, in der im Erfahren erforscht wird, was alles beobachtet werden könne? Und es wird gefolgert, was beobachtet werden kann, das ist man nicht.
Danke fürs Erinnern. Was beobachtet werden kann, das ist man nicht. Aber so dämmert es einem, das NICHTS real ist. Weder hier noch jenseitigen Bereichen.

Bibel:
Joh 6,46 Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen.
Joh 6,47 Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben.
Joh 6,48 Ich bin das Brot des Lebens.
Vielleicht so: nichts was man denken kann, ist "wahr". Wahr im Sinne von ewig. Erst wenn dieses Denken und Erwarten am Ende ist, wird man hinein geholt. Und das "ich", die Person muss draußen bleiben.
Ich würde das als Folge deines Erfahrens sehen. Viele Menschen empfinden Mitwesen wohl kaum innerlich, sind vor allem mit eigenen Bedürfnissen und deren "Notwendigkeiten" befasst. Sie dann irgendwann innerlich mehr zu empfinden kann wohl wirken wie "oh, wir sind eins".


Man ist eins oder entrückt oder verrückt oder .. jedenfalls kann es keiner beschreiben. Natürlich kann auch viel eingebildet werden, Leute reden von "Visionen" und so.
Ich würde sagen, ein so geändertes Erfahren könnte dann so mißverstanden werden, daß jemand ersteinmal meint "eigentlich sind wir alle eins". Es wäre Verhärtung weg, aber nicht wirklich individuelle Wesenhaftigkeit. Sie gestaltet sich im Erleben jedoch für jemanden im Vergleich ganz anders, der vorher andere kaum empfunden hatte.
Also gut: nichts "individuelles" geht weg. Warum auch. Wir leben in dieser Welt. Und wenn ein Polizist deinen Ausweis sehen will, dann zeigst du ihn.
Individualität steht nach meinem Verständnis Erlöstsein nicht entgegen. "Individualität" bedeutet aus meiner Perspektive auch nicht "hart abgetrennt sein".
Und man sollte seine Frau nicht verlassen, oder seine Familie, seinen Job ... warum nicht ganz einfach in der Rolle bleiben bleiben, in der man war?
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