Über den "Wolken", muss die Freiheit wohl....

Säkularismus
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Rilke
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Re: Über den "Wolken", muss die Freiheit wohl....

Beitrag von Rilke »

Oleander hat geschrieben: Di 23. Jul 2024, 14:48 Ich meine, jeder sollte sich mal die Frage stellen, wie kam das, was ich "glaube" (egal worum es sich handelt)eigentlich zustande?
Wodurch wurde ich beeinflusst und was machte es mit mir?
Das ist eine zutiefst komplexe Frage.
Ich denke da muss man zwischen der Annahme (assumptione) und einem metaphysischen Glauben (credere) unterscheiden.
Man kann vieles annehmen und das dann glauben - in dem Sinn habe ich meinen vorherigen Post geschrieben. Aber wenn wir in der Gemeinde unseren Glauben bekennen - Credo - ich glaube - dann ist das ein Glaube, der auf einem anderen Fundament als auf Annahmen gestützt ist.
Was immer ein endliches Wesen begreift, ist endlich.
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Rilke
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Re: Über den "Wolken", muss die Freiheit wohl....

Beitrag von Rilke »

Oleander hat geschrieben: Di 23. Jul 2024, 15:14 Grausam oder nicht?

Und wie lässt es sich mit der "Feindesliebe" in Einklang bringen?
Grausam, aber im Kontext zu verstehen. Die Israeliten bildeten eine archaische Kultur und in diesem Rahmen ist das zu bewerten. Humanismus, Liberalismus und andere "moderne" Werte waren ihnen fremd.
Diese Menschen hatten sich nicht an ihren Mitmenschen versündigt, sondern an Gott persönlich, der genau diese Menschen aus der Sklaverei befreite. Während uns diese Vorgehensweise fremd erscheint, muss uns auch bewusst sein, dass Gott sich in Stufen offenbarte.
Zuerst hatte Gott der Vater eine Beziehung zu Israel, mit Jesus hat sein fleischgewordener Sohn einen ganz neuen Bund begründet - und mit dem Heiligen Geist zu Pfingsten hat sich die Trinität vollständig den Menschen offenbart. Wir leben jetzt im Zeitalter der Kirche - und dieses ist in seinem eigenen Kontext zu verstehen, so wie jedes andere Zeitalter.
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Oleander
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Re: Über den "Wolken", muss die Freiheit wohl....

Beitrag von Oleander »

Rilke hat geschrieben: Di 23. Jul 2024, 15:46 Grausam, aber im Kontext zu verstehen. Die Israeliten...
Sintflut...
In der nicht nur "böse" Menschen umkamen (Noahs Aufruf nicht folgten), sondern auch deren Babies, Schwangere, Kleinkinder als auch Vieh, welche mit der "Bosheit" Erwachsener nichts zu tun hatten...
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Ziska
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Re: Über den "Wolken", muss die Freiheit wohl....

Beitrag von Ziska »

Oleander hat geschrieben: Di 23. Jul 2024, 15:55
Rilke hat geschrieben: Di 23. Jul 2024, 15:46 Grausam, aber im Kontext zu verstehen. Die Israeliten...
Sintflut...
In der nicht nur "böse" Menschen umkamen (Noahs Aufruf nicht folgten), sondern auch deren Babies, Schwangere, Kleinkinder als auch Vieh, welche mit der "Bosheit" Erwachsener nichts zu tun hatten...
Einige Menschen werden auch von der Botschaft Noahs nichts mitbekommen haben. Obwohl er ja ca. 50 Jahre gebraucht hatte um die Arche zu bauen.
Doch Jehova wird viele viele Menschen auferwecken. Das sagte Jesus als er von der Auferstehung der Gerechten u d Ungerechten sprach.
Also überlasse das ruhig dem allmächtigen Gott! Er hat alles im Griff!
LG Ziska
„Einer ist euer Führer, der Christus“
(Matthäus 23:10)
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Rilke
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Re: Über den "Wolken", muss die Freiheit wohl....

Beitrag von Rilke »

Oleander hat geschrieben: Di 23. Jul 2024, 15:55 Sintflut...
In der nicht nur "böse" Menschen umkamen (Noahs Aufruf nicht folgten), sondern auch deren Babies, Schwangere, Kleinkinder als auch Vieh, welche mit der "Bosheit" Erwachsener nichts zu tun hatten...
War nicht die ganze Menschheit verdorben?

"Und der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen auf der Erde groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag."
1. Mose 6,5

Ich glaube (credo), dass der Mensch keinen genügenden Maßstab hat, um Gott zu messen. Wenn Gott tatsächlich der ist, der in der Bibel offenbart wird, dann ist er der Schöpfer alles Lebens. Das Leben ist uns geschenkt geworden und doch haben wir kein Recht gegenüber Gott, das er uns nicht einräumt. Als Teil der Schöpfung sind wir nicht nur den Naturgesetzen sondern auch den Gesetzen des Herrn unterworfen. Wer sie bricht wird die Konsequenzen spüren.
Der weltliche Tod bei der Sintflut ist ja geringfügig gegenüber dem ewigen Tod der Seele. Gleichzeitig ist die Flut auch ein interessantes Gleichnis zwischen dem Weltlichen und dem Übersinnlichen - die Konsequenz der Sünde ist der Tod - in beiden Formen. Warum erschüttert dich der weltliche Tod einer Flut mehr als die ewige Strafe im Höllenfeuer?
Was immer ein endliches Wesen begreift, ist endlich.
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Oleander
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Re: Über den "Wolken", muss die Freiheit wohl....

Beitrag von Oleander »

Rilke hat geschrieben: Di 23. Jul 2024, 15:41 Das ist eine zutiefst komplexe Frage.
Ich lernte in der "Covid" Zeit so allerlei Stellungnahmen von Menschen kennen, die sie vehement Anfangs vertraten, weil sie von xxx überzeugt waren oder durch andere überzeugt wurden...
Und sich im Laufe der Zeit änderten...weil sie entweder "erkannten" oder durch andere Quellen beeinflußt wurden.

Als ich dann Einzelne dazu befragte, warum sie denn nicht mehr so überzeugt wären, wie am Anfang, kam mitunter die Antwort:
Weil ich intensiver darüber nachdachte= mich näher auseinander setzte mit oder Ähnliches...statt einfach nur etwas anzunehmen und "mäh" zu sagen...
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Re: Über den "Wolken", muss die Freiheit wohl....

Beitrag von Oleander »

Rilke hat geschrieben: Di 23. Jul 2024, 16:18 War nicht die ganze Menschheit verdorben?

"Und der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen auf der Erde groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag."
1. Mose 6,5
Das ist wieder so eine bibl. Aussage, über die man eigentlich genauer nachdenken könnte (und nicht einfach nur annehmen und nachplappern)
Viele Gläubige hatten eine Zeit vor ihrer Bekehrung. :)

Nun die Frage: War da ihr Sinnen der Gedanken und ihres Herzens NUR und den ganzen Tag böse?
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Re: Über den "Wolken", muss die Freiheit wohl....

Beitrag von Oleander »

Ziska hat geschrieben: Di 23. Jul 2024, 16:03 Einige Menschen werden auch von der Botschaft Noahs nichts mitbekommen haben. Obwohl....
Tja, Pech gehabt... :|
Genaus so Pech gehabt, wie xxx in Ägypten....
Wenn Diadadum eben kein Blut an ...strich, müssen eben auch seine Kinder, sein Vieh und...darunter leiden.
Das ist halt dann "Gerechtigkeit"....
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Re: Über den "Wolken", muss die Freiheit wohl....

Beitrag von Oleander »

Rilke hat geschrieben: Di 23. Jul 2024, 16:18 Ich glaube (credo), dass der Mensch keinen genügenden Maßstab hat, um Gott zu messen.
Ich kann da nur für mich selber sprechen:
Mir geht es viel mehr darum, mich mit biblischen Texten auseinander zu setzen und auch mit anderen Themen/Glaubensansichten/Meinungen, als auch, warum Menschen an etwas festhalten oder wodurch Zweifel aufkommen könnten...auch wie das oft bei mir selber ist und warum...
Ursache- Wirkung
Aktion- Reaktion
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Oleander
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Re: Über den "Wolken", muss die Freiheit wohl....

Beitrag von Oleander »

Ziska hat geschrieben: Di 23. Jul 2024, 16:03 Also überlasse das ruhig dem allmächtigen Gott! Er hat alles im Griff!
Wohl von dir gutgemeint, weil..
.
Als Unheil über Hiob kam, hättets du wohl das oder Ähnliches zu ihm gesagt.
Heile heile Gänsle...

Was aber eben oft nicht unbedingt weiter hilft... mancher eben nach "Antworten" sucht, weil grade Tohuwabohu n ihm herrscht und mitunter seine Zweifel/Sorgen /Nöte /Kummer ernstgenommen und verstanden werden wollen...
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