Hiob hat geschrieben: ↑Mo 8. Jul 2024, 13:34Alle diese 4 Aussagen sind "Wissen", da wissenschaftlich sauber ermittelt.
Niemand glaubt daran, dass vier sich widersprechende Aussagen allesamt "Wissen" sein können. Sowas gibt es nur in Deiner radikalrelativistischen Privatphilosophie.
Deswegen setzt Du Wissen hier auch in Anführungszeichen, damit Du, wenn nötig, wieder zurückrudern kannst.
Es müsste aus meiner Sicht zur journalistischen Ausbildung gehören, auf solche Fakten aufmerksam zu machen, damit Journalisten später nicht unkritisch mit wissenschaftlichen Studien umgehen. Und da scheint es (aus ideologischen Gründen?) Defizite zu geben.
Jeder, der sich nicht Deinem Radikalrelativismus verschreibt, ist für Dich ideologisch voreingenommen.
Klar, viele Studien sind schlecht gemacht, und es wird ohnehin zu viel veröffentlicht. Journalisten verstehen und kommunizieren nicht richtig, wie mäßig die Qualität von vielen akademischen Erzeugnissen ist.
Es gibt zwar prinzipiell einzelne Studien, die etwas beweisen können, aber das ist die absolute Ausnahme. Die Regel ist Erkenntnisgewinn durch die Synthese von hunderten von Studien. Auch das verstehen Journalisten oft nicht.
Das ist aber alles etwas anderes als Deine radikale Auffassung, dass aufgrund angedichteter systemimmanenter Defekte der Wissenschaft es da gar kein Wissen gibt (zumindest eines, das den Namen auch verdient).
Wäre es wirklich so, warum gibt es dann diesen Betrieb überhaupt noch? Was ist seine Existenzberechtigung?
Hiob hat geschrieben: ↑Mo 8. Jul 2024, 13:34Claymore hat geschrieben: ↑So 2. Jun 2024, 13:22
Das ist ein Grundpfeiler Deiner Theorie mit "systemisch" und "ontisch". Aber es hilft nichts.
Es basiert auf einer naiven Vorstellung, als liefe wissenschaftliche Arbeit ab wie schriftliches Dividieren.
Wenn es eine unbekannte Variable gibt, die die Ergebnisse beeinflusst, dann wäre mit deren späteren Entdeckung die Interpretation der Ergebnisse widerlegt. D.h. es besteht hier eine Methode zur Korrektur, auch wenn experimentell alles fehlerfrei durchgeführt wurde.
Richtig. Deshalb verwenden Wissenschaftler gerne den Satz "Nach unserem aktuellen Wissen". "Wissen" ist also ein relativer Begriff.
Glaubst Du wirklich, ich habe hier den Kontext vergessen? Ich kann doch nachschauen, hehe:
Hiob hat geschrieben: ↑Fr 19. Apr 2024, 20:09
Nein, andere Richtung: "Wissen" ist kein ontischer Begriff, sondern ein Modell-Begriff aus den Wissenschaften. "Wissen" ist Folge der methodischen Disziplin der Wissenschaft, die auf der Setzung beruht, dass die Welt ontisch so ist, wie wir sie wahrnehmen (so ähnlich hat es Popper formuliert).
Da war das Wissen noch absolut. Formal korrekte Folgerung aus absoluten Setzungen. Und "einmal richtig gefolgert", heißt für Dich "immer richtig gefolgert".
Nun wird alles konfus umdefiniert. Glaubst Du ernsthaft mir fällt Deine Masche nicht auf?
Na gut. Hier siehst Du auch, wie man das Problem auflöst:
Wo es
Widerspruch bei den Ergebnissen gibt, kann man erforschen, wie der zustande kommt. Hat man das herausgefunden, kann man die Ergebnisse harmonisieren und so kommt es zu
Konvergenz. Und merke: die Konvergenz muss sich unter wissenschaftlicher Freiheit durch
mehr Forschung. Nicht durch sozialen Druck oder schlimmeres.
Die mittelalterlichen Scholastiker hatten auch Konvergenz in ihrer Meinung, aber das war kein Resultat von freier Erkenntnis und Überzeugung durch Verständnis. Es war einfach unmöglich zu weit von der kirchlichen Lehre abzuweichen.
Erstaunlich, dass man sowas noch erklären muss.
Hiob hat geschrieben: ↑Mo 8. Jul 2024, 13:34
Nein - es ist viel einfacher. Möglicherweise hat man meinetwegen im 19. Jahrhundert Fische und Meeressäuger einfach im Modell zusammengefasst. Wichtig auch hier: Dieses Modell wurde von allen Wissenschaftlern verstanden, es gab also keine Missverständnisse.
Zum 1000sten mal: da sind keine "verschiedenen Modelle". Beim Wal als "Fischsäuger" handelt es sich um ein triviales sprachliches Problem, das sich, wie mehrfach aufgezeigt, ohne Probleme auflösen lässt.
Dass das Steinhuder Meer kein Meer ist, sondern ein See, ist kein Hinweis auf ein kniffliges epistemologisches Problem, sondern resultiert banalerweise nur aus Unterschieden zwischen Niederdeutsch und Hochdeutsch.
Hiob hat geschrieben: ↑Mo 8. Jul 2024, 13:34Das ist nicht MEINE Vorstellung, sondern Dein unzutreffendes Verständnis meines Verständnisses. Wissenschaft ist keine Nabelschau, sehr wohl aber ein introvertiertes System, das letztlich NICHT an der Wirklichkeit, sondern an seinem jeweiligen Modell orientiert ist. Deshalb bestehen doch Leute wie Feynman darauf, dass etwas nur gilt, wenn es experimentell nachgewiesen ist.
Das sind alles nur Rückruder- und Relativier-Versuche, die am Wesentlichen nichts ändern. Ob Du noch irgendwo ein "letztlich" einfügst oder das weniger scharfe Wort "introvertiert" verwendest, ist, was den Kern der Aussage angeht, irrelevant.
Halten wir also fest: Wissenschaft ist für Dich eine Nabelschau, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat.
Denn bei nächster Gelegenheit kommst Du ja doch wieder mit dem alten Käse in seiner
konzentrierten Form an, d.h.
ohne die jetzt eingefügten Relativierungen.
Hiob hat geschrieben: ↑Mo 8. Jul 2024, 13:34
Exakt das Gegenteil ist der Fall (s.o.) - und das zeigt mir, dass Du meinen Ansatz grundlegend nicht verstanden hast. "Wissen" ist ein methodischer Begriff der Wissenschaft und gerade NICHT unfehlbar. Dass das Wort "wissen" in Alltagssprache anders verwendet wird ("Ich wusste, dass Du heute anrufst"), wäre ein linguistisches Thema, das hier nichts zu suchen hat.
Tja, eben war das noch anders. Du veränderst halt pausenlos Deine Definitionen. Ruder-ruder, rumeier-rumeier. Glaubst Du wirklich, Deine Mitmenschen fallen darauf rein? Teilweise hast du auch mehrere Varianten von Wissen postuliert, "ontisches Wissen" und "systemisches Wissen" und was nicht alles. Jetzt soll es nur wieder ein Wissen geben.
Du hast
keinen Ansatz, der da zu verstehen wäre, nur einen völlig konfusen Strom von widersprüchlichen Gedanken, den Du nicht mal selbst begreifst.