Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Politik und Weltgeschehen
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Johncom
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Johncom »

oTp hat geschrieben: Fr 30. Aug 2024, 07:27 Lobe doch mal die freie Presse. Nämlich in Russland. Aber wenn man da nichts sieht, kann man auch nicht sehen, wie frei die Presse in der westlichen Welt ist.
Lieber darstellen als loben. Russland hat seit Kriegbeginn mehrere kritische Medien geschlossen. Die Ukraine auch. Im Internet ist natürlich alles präsent, und auch wenn Webseiten blockiert sind, so wie auch hier, hat man im Nu raus, wie man sie trotzdem öffnet.
Russen und Ukrainer lesen und schreiben auf Telegram.

Lob der freien Presse in Deutschland? Also gut, der Versuch, Compact-Magazin und TV sowie alle deren social media Kanäle zu verbieten, ist gescheitert. Dieser Nancy Faeser Vormarsch stieß aber auch in Mainstream-Medien auf Vorbehalt, denn der Staatswille darf sich auch laut Gesetz nicht einmischen. Das haben die meisten auch hier verinnerlicht.

Das andere, was Russland angeht: der Anteil der aktiven Regierungskritiker ist sehr klein. In solchen Zeiten wie dieser halten die Russen mehr zusammen als in Friedenszeiten. Und wenn du dich öffentlich gegen die Regierung stellst, wird es schnell wie eine Beleidigung gegenüber den kämpfenden "Helden" an der Front aufgefasst, und deine Nachbarn werden nicht erfreut sein. Das Land befindet sich in einer patriotischen Stimmung, genau wie die Ukraine. Jedenfalls "noch".

Die Russen empfinden sich viel geeinter. Sie freuen sich, Russen zu sein. Sie haben den Faschismus besiegt. An Feiertagen nimmt das ganze Land an Gedenkfeiern teil, man trägt die Bilder der Opas, die im Krieg gekämpft haben. Auch wenn der Kommunismus ein Unrechtsregime war, das wissen die meisten, und andere trauern Stalin nach ... sie sind geeint.

Dann: Oppositions-Medien waren nie besonders wichtig, Politiker wie Nawalny waren unbeliebt und an allem klebt der Ruf, vom Ausland finanziert zu sein.

Ukraine, wo ist deine freie Presse.
Krieg und Medien
Pressefreiheit in der Ukraine: "Wer Kritik äußert, gilt als Feind"
https://www.derstandard.de/story/300000 ... -als-feind
Zuletzt geändert von Johncom am Sa 31. Aug 2024, 03:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Johncom
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Johncom »

"Als 2007 das Buch "Im Spinnennetz der Geheimdienste rauskam, da flippten sie aus."



In diesem spannenden Gespräch tauchen wir gemeinsam mit Patrik Baab, einem erfahrenen Journalisten und Medienexperten, tief in die komplexe Welt der Kriegsberichterstattung ein. Wir analysieren die Rolle der Medien in Konfliktzeiten und wie sie oft mehr als nur Berichterstattung liefern – sie formen die öffentliche Meinung, beeinflussen politische Entscheidungen und können sogar zur Eskalation beitragen. Patrik Baab teilt seine langjährige Erfahrung und gibt wertvolle Einblicke, wie man die Mechanismen hinter der Berichterstattung erkennt und versteht. Ein Muss für alle, die sich kritisch mit den Nachrichten auseinandersetzen und hinter die Kulissen blicken wollen.
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Johncom
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Johncom »

Infratest Dimap,repräsentative Umfrage:
Berichterstattung über Nahost-Krieg
Wenig Vertrauen in deutsche Medien
Stand: 28.08.2024 16:00 Uhr

Fast jeder Zweite hat wenig oder gar kein Vertrauen in die deutsche Berichterstattung zum Krieg in Nahost, zeigt eine ZAPP-Umfrage. Woher kommt das Misstrauen?
https://www.tagesschau.de/inland/gesell ... a-100.html
Man könnte auch fragen, warum 33% (immerhin 1/3) den Medien noch viel vertrauen und sogar 7% sehr viel.
Fragt man weiter, vertraut ihr den Medien in Bezug auf Ukraine, AfD, Pandemien .... wird das Resultat wir anders aussehen?

:roll:
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PastorPeitl
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von PastorPeitl »

Die Annahme, dass die Menschen den Medien nicht vertrauen, ist meiner Meinung nach falsch.

Obwohl die Zeitungen heuer berichteten, dass einschließlich der im Parlament bereits vertretenen Parteien 11 bis 13 Parteien antreten wollen, also selbst in den Mainstream Medien die Anzahl varierte, ist den wenigsten bewusst gewesen, dass es 23 Parteien versuchten.

5 die schon im Parlament sind und 18 versuchten es durch Unterstützungserklärungen.

12 hiervon sind inzwischen vollkommen ausgeschieden.

Und da regen wir uns über die russische Demokratie auf?
Mt 6,33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
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Johncom
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Johncom »

PastorPeitl hat geschrieben: So 1. Sep 2024, 07:44 Die Annahme, dass die Menschen den Medien nicht vertrauen, ist meiner Meinung nach falsch.
Laut Umfragen wäre es ja nur die Hälfte der Menschen, die den Medien nicht mehr vertrauen. Die andere Hälfte, ein Prozentpunkt weniger, vertraut ihnen wohl noch. Aber diese andere Hälfte verringert sich zunehmend.

2022:
Jugend-Vertrauensstudie: Über zwei Drittel der Jugendlichen misstrauen den Medien
https://jungezielgruppen.de/vertrauensstudie-2022/
Und 2 Jahre später hat man nichts gelernt, außer dass die Desinformationen aus dem Internet stärker bekämpfen werden sollen. Damit die amtlichen Desinformationen mehr angenommen werden?

Aber die jungen Leute sind nicht dumm. Die sehen ja "ganz frisch" auf der Straße und auf dem Schulhof was abgeht. Und die vielen Mitschüler mit Migrationshintergrund sind am wenigsten von deutschen Medien programmiert. Aber sie können aus ihren Herkunftsländern erzählen, und anscheinend unterscheidet sich die dortige Propaganda nicht besonders von dem, was hier serviert wird.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Johncom »

Wie denken die Russen.
Oder was "dürfen" die Russen denken. Denn aus NATO-westlicher Sicht bekommen sie ja nur Propaganda serviert. Einige deutsche Journalisten leben in Russland (im Reich des Bösen) und halten uns auf dem Laufenden:

Von Ulrich Heyden:
Der Vorwurf einiger deutscher Medien, in Thüringen und Sachsen habe „Putin gesiegt“, wurde in der russischen Talk-Show „60 Minuten“ ironisch auf die Schippe genommen. Der Politologe Fjodr Lukjanow meinte, das Establishment der EU greife zu immer ausgefeilteren Manipulationen, um die „system-kritischen Kräfte“ kleinzuhalten.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=120680
Von Thomas Röper:
In Kasachstan, das laut deutschen Medien "autoritär regiert wird", darf das Volk in einem Referendum entscheiden, ob dort ein Atomkraftwerk gebaut werden soll oder nicht.
https://anti-spiegel.ru/2024/wie-demokr ... aten-sind/
Afrikanische Zeitung erklärt, was das Ziel ukrainischer Truppen in der Sahelzone sein könnte
Während westliche Medien am liebsten verschweigen, dass der ukrainische Geheimdienst in der Sahelzone die al-Qaida unterstützt, ist die Berichterstattung in Afrika weitaus informativer.
https://anti-spiegel.ru/2024/afrikanisc ... n-koennte/
Was ist dran an den Horror-Artikeln im Tagesspiegel über die Lage in Kursk?
Der Tagesspiegel hat Artikel veröffentlicht, die eigentlich zu plumpe Propaganda sind, um darauf einzugehen. Aber weil viele Leser in Mails danach gefragt haben, werde ich es nun trotzdem tun.
https://anti-spiegel.ru/2024/was-ist-dr ... -in-kursk/
Tom J. Wellbrock und Oskar Lafontaine:



01:30 Über Kursk und deutsche Panzer
06:00 Über das Lügen
11:30 Der gewollte Krieg
14:00 Gefallene Helden
16:30 Rote Linien
26:30″Wir“ und der Krieg
28:00 Über die Moral, die Angst und den Hass
31:00 Politiker-Generationen und die Grünen
40:30 BRICS und die neue Weltordnung
oTp
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von oTp »

Danke John, ohne deine täglichen Öffnungen der freien Hetzpresse wüsste ich nicht, wie man momentan durch den Multiplikator Internet versucht, die Menschen zu irritieren und damit zum Niedergang des Begriffes Wahrheit hin zu lenken.
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
Aslan
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Aslan »

oTp hat geschrieben: Mi 4. Sep 2024, 07:27 Danke John, ohne deine täglichen Öffnungen der freien Hetzpresse wüsste ich nicht, wie man momentan durch den Multiplikator Internet versucht, die Menschen zu irritieren und damit zum Niedergang des Begriffes Wahrheit hin zu lenken.
Das böse Internet.
Nee, stimmt, hast Recht - der Fernseher und die Rundfunkanstalten sind viel glaubwürdiger.
Wer schweigt, stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Albert Einstein
Aslan
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Aslan »

@Johncom
Deine Mühe in allen Ehren, aber ich denke nicht, dass sich die Kriegsbefürworter damit auseinandersetzen werden, weil die Fülle an Informationen für einige überfordernd sein könnte.
Den meisten Zeitgenossen reichen 3-5 Meldungen täglich über die Leitmedien - am besten noch in einfacher Sprache.
Man könnte sonst ins Nachdenken kommen, oder befürchten, dass das eigene wohlbehütete Weltbild zusammenbricht.
Wer schweigt, stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Albert Einstein
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite II

Beitrag von Hiob »

Claymore hat geschrieben: So 4. Aug 2024, 00:54 Niemand glaubt daran, dass vier sich widersprechende Aussagen allesamt "Wissen" sein können.
Wissenschaftlich schon. Oder wie wolltest Du entscheiden, welche von mehreren wissenschaftlichen Ergebnissen, die sich widersprechen, richtig oder falsch sind? - Ich stimme Dir zu, dass die allgemeinsprachliche Verwendung von "Wissen" semantisch anders tickt.
Claymore hat geschrieben: So 4. Aug 2024, 00:54 Klar, viele Studien sind schlecht gemacht
Auch das. Aber das hat damit nichts zu tun. Wir reden hier von Studien, die zur selben Fragestellung saubere Ergebnisse abliefern, die aber gegenseitig widersprüchlich sind.
Claymore hat geschrieben: So 4. Aug 2024, 00:54 Das ist aber alles etwas anderes als Deine radikale Auffassung, dass aufgrund angedichteter systemimmanenter Defekte der Wissenschaft es da gar kein Wissen gibt (zumindest eines, das den Namen auch verdient).
Du vermengst hier allgemeinsprachliches Verständnis ("Wissen ist, was tatsächlich so ist") mit wissenschaftlichem Verständnis ("Wissen ist, wenn Beobachtungen mit einem zugrundeliegenden Modell übereinstimmen"). Wir sind uns vielleicht darüber einig, dass es diese Diskrepanz zwischen allgemeinsprachlichem und wissenschaftlichem Verständnis in den Naturwissenschaften weitgehend nicht gibt, weil die dort verwendeten Begrifflichkeiten in der Regel einvernehmlich verstanden werden.
Claymore hat geschrieben: So 4. Aug 2024, 00:54 Glaubst Du ernsthaft mir fällt Deine Masche nicht auf?
Maschen langweilen mich. Versuche einmal, das Problem zu sehen. Würde es jeder sehen, würden nicht ständig Teil und Gegenteil in den Medien als "wissenschaftlich nachgewiesen" bezeichnet werden.
Claymore hat geschrieben: So 4. Aug 2024, 00:54 Wo es Widerspruch bei den Ergebnissen gibt, kann man erforschen, wie der zustande kommt. Hat man das herausgefunden, kann man die Ergebnisse harmonisieren und so kommt es zu Konvergenz.
Soweit kommt es meistens nicht, weil gerade in gesellschaftswissenschaftlichen Studien oft ein Interesse besteht, Ergebnisse in eine bestimmte Richtung zu bekommen. Natürlich kann man erforschen und herausfinden, dass die 35% extremistischen Islamisten deshalb so viele sind, weil "extremistisch" so definiert wurde, dass so etwas herauskommen kann (das ist Teil des Modells). Das BKA kommt deshalb auf weniger als 1%, weil es "extremistisch" verfassungs-orientiert definiert. Insofern ist die Frage geklärt, was aber die Verfechter der 35%-Version nicht davon abhalten wird, diese als "wissenschaftlich nachgewiesen" zu publizieren. Formal zu Recht, denn in der Modellbeschreibung steht ja die Definition von "extremistisch" drin, aber halt für den gesunden Menschenverstand unseriös. Das Problem: "Gesunder Menschenverstand" ist kein wissenschaftlicher Begriff, weshalb man ihn nicht gelten lässt. Zur Geltung kommt dieser Verstand im Volk oft erst an der Wahlurne - und dann kann es zu spät sein.
Claymore hat geschrieben: So 4. Aug 2024, 00:54 Halten wir also fest: Wissenschaft ist für Dich eine Nabelschau, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat.
Wissenschaftliche Ergebnisse sind keine absoluten Ergebnisse, sondern methodisch herbeigeführte Ergebnisse, die sich in der Wirklichkeit bewähren können. In den Naturwissenschaften ist dies sogar die Regel. Das Problem liegt in den philologischen/gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen, die über semantische Manöver die Wirklichkeitswahrnehmung manipulieren können und in Fällen auch bewusst manipulieren sollen.

Beispiel: Es gibt wissenschaftliche Studien, wonach es "nachgewiesen" sei, dass Kinder, die von Leihmüttern ausgetragen werden und von homosexuellen Eltern aufgezogen werden, keinerlei Schäden gegenüber Kindern hätten, die mit den leiblichen Eltern aufwüchsen. Solche Nachweise sind leicht führbar, wenn man im Modell Parameter definiert, die keine Unterschiede zwischen den beiden Modellen zeigen. Geistig orientierte Menschen können ganz andere Parameter sehen. Nehmen sie diese als Grundlage eines wissenschaftlichen Modells, kann was ganz anderes rauskommen. Davon abgesehen, dass Verfechter solcher geistiger Ansätze keinen großen Drang spüren, solche wissenschaftlichen Arbeiten zu verfassen, eben weil sie wissen, was "Wissen" in der Wissenschaft ist, wird man dafür auch wenig Drittmittel-Spendierer finden. Das heißt: In gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen ist die Gefahr groß, wissenschaftliche Ergebnisse im Sinne eines postulierten Mainstreams zu erhalten. Trotzdem glaube ich, dass hier Gegenkräfte wirksam bleiben, deren Ergebnisse dann der Samen für zukünftige Entwicklungen sein können, wenn der gesellschaftliche Wind wieder von anderer Richtung her weht. Nebenbei: Dieses Einspannen von Wissenschaft ist keine Spezialität des 21. Jh - das haben vorher die Kirchen jahrhundertelang so gemacht. Es ist das "Recht" des Stärkeren - man muss es real sehen.

Warum musst Du meinen, dass "wissenschaftliche Nachweise" begrifflich gleichzusetzen seien mit "Wirklichkeit"/"das, was der Fall ist"/ontische Realität? Du überbürdest den Begriff "Wissenschaft".
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