Ist eine Seele wirklich unsterblich?

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Heinz Holger Muff
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Re: Ist eine Seele wirklich unsterblich?

Beitrag von Heinz Holger Muff »

Oleander hat geschrieben: Sa 7. Sep 2024, 20:02
Heinz Holger Muff hat geschrieben: Sa 7. Sep 2024, 19:56
Oleander hat geschrieben: Sa 7. Sep 2024, 19:47
Heinz Holger Muff hat geschrieben: Sa 7. Sep 2024, 19:43 Eiere nicht weiterhin herum, sondern offenbare mir
Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; 
28 segnet, die euch fluchen
Glaubst du wirklich der Helmuth möchte von mir gesegnet werden liebe Oli? ;)
Als Jesus "laut Bibel" am Kreuz sagte:
Lk 23,34 Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen! Denn sie wissen nicht, was sie tun.
Dass es jene, um die er um Vergebung bat,seine Worte juckten?
1. Bin ich nicht Jesus, 2. Du sprichst (leider) immer noch in Rätsel? :cry:
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ProfDrVonUndZu
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Re: Ist eine Seele wirklich unsterblich?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Helmuth hat geschrieben: Sa 7. Sep 2024, 05:18 Ja und nein. Ehe du auslegst, erinnere ich daran, was ich schon mehrmals gesagt habe. Du musst das prüfen und wenn ich Recht habe, dann wäre das geklärt. Sheol hebr. umfasst alles was Hades und Gehenna ausmacht. Prüfe nach, ob dem so ist, oder bringe Einwände. Im Hebr. differenziert Sheol nicht wie die griech. Sprache nach Hades und Gehenna.

https://www.csv-bibel.de/strongs/Scheol

Sieh dir die Stellen mit Sheol an. Die ELB-CSV lässt den Begriff wohlweislich unübersetzt und überlässt dir damit die Aufgabe den Kontext zu untersuchen. Es zeigt sich, dass Sheol so die ganze Bandbreite vom reinem Grab bis hin zur Hölle umfasst.

Ist das mal klar? Dann kann man exegetisch weitergehen und untersuchen, was Jesus wirklich gesagt hatte. Sagte er "Hades"? Das führt zur Frage, ob Jesus mit seinen Jüngern auf Griechisch verkehrt hatte. Wohl kaum, denn alle seine Jünger waren Israeliten. Also was sagte Jesus, als er sie gelehrt hatte?

Es sollte schon klar sein, wann immer Jesus aus dem AT etwas zitert, um seine Jünger zu lehren, dann kann das nur Hebräisch gewesen sein. Auch in allen Syngogen, davon gehe ich aus, wurden immer hebräische Rollen verwendet. Und welches Wort verwendet das AT, wie nun gezeigt? Versteht du, worauf ich hinaus will?

Deine Exegese untersucht die griechischen Bedeutungen, doch damit startest du in dem Fall bei Lukas 16:19 ff mit einer anderen Ausgangslage, denn es wurde ja unter den Jüngern gar nicht Griechisch geredet. Koine war die Sprache der späteren NT-Autoren, nicht die Jesu und seiner Jünger in Israel.

Alle Reden Jesu und seiner Jünger wurden erst später von den NT-Autoren auf Koine übertragen. Dann ist das Wort "Hades" in Lukas 16:23 schlicht die falsche Wahl, da der Kontext das Leben des Reichen als Verdammten in seiner Hölle (griech. Gehenna) zeigt und das des Lazarus als Erlösten im Reich Gottes.
Dein Link lässt mich mal völlig kalt, weil das betreutes Denken ist. Er präsentiert mir schon vorgefertigt das, was erst mal zu belegen wäre. Das Wort Scheol und seine Varianten kommen im AT über 400 mal vor. Der Link zeigt uns die Stellen, die man gerne als im Kontext eines Totenreiches interpretiert hätte. So einfach ist das aber nicht. In den überwiegenden Fällen steht dieses Wort in seinen Varianten für befragen, erbitten, verlangen oder fordern. Wie kommt man jetzt dazu, aus seiner Substantivierung einen Aufenthaltsort von Toten schlecht hin zu machen ? Das wird nirgendwo ansatzweise erklärt. Es gibt lediglich einen Zusammenhang zwischen diesen Toten und einem Wort, das mit befragen, erbitten, verlangn und fordern zusammen hängt. Sind diese Toten die Fragenden oder wird nach ihnen gefragt ? Oder lässt ein vorzeitiges Ende des (eigentlich ewigen) Lebens ein Fragezeichen über ? Da muss doch noch was kommen... aber was ? Ja, der Tod ist das große Fragezeichen aller Menschen.
Haggai 2,7 Und ich werde alle Nationen erschüttern; und das Ersehnte aller Nationen wird kommen, und ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit füllen, spricht Jahwe der Heerscharen.
Jesaja 11,10 Und es wird geschehen an jenem Tage: der Wurzelsproß Isais, welcher dasteht als Panier der Völker, nach ihm werden die Nationen fragen; und seine Ruhestätte wird Herrlichkeit sein.
Hier steht zwar keine Variante von Scheol, aber wir haben wohl bedeutungsähnliche Wörter. Sag du mir, was das Ersehnte sein soll, wenn nicht die Erlösung vom Tod, um die sich doch das ganze NT dreht.


Helmuth hat geschrieben: Sa 7. Sep 2024, 05:18 Das alles waren Nebenaspekte. Die Themenfrage ist, was war vor dem Erwachen aus dem "Sheol"? Das wäre so beantwortet: Da waren beide, der Reiche als auch Lazarus in dem Bereich des Sheols, der als Grab seine Bedeutung findet. Und solange sie nicht erwachen, so wissen und empfinden sie nichts. In den Gräbern befinden sich nur die sterblichen Überreste ehemals lebendiger Seelen, das hat dazu gar keine Bedeutung mehr.
Wenn die Toten auferstanden sind, befinden sich auch keine sterblichen Überreste mehr in dern Gräbern. Wenn du für Hades Scheol einsetzen willst, löst du das vorliegende Dilemma nicht, das sich aus dem weiteren Kontext des NT ergibt. Derartige von Jesus geschilderte Situationen können im Scheol (oder Hades) gar nicht stattfinden, sondern konsequenterweise müsste das griechische Hades hier eigentlich Gehenna bedeuten, was in der Offenbarung Feuersee genannt wird (das hast du selber erkannt, möchtest aber trotzdem auf Scheol bestehen). Entsprechend müsste sich Lazarus als Auferstandener im Neuen Jerusalem aufhalten. Diese Situation wäre dann eigentlich verlegt in eine noch auch für uns noch ausstehende Zukunft. Problem bei der Sache ist dann aber, dass der Reiche fordert, Lazarus zu seinen Brüdern zu schicken. In dieser Zukunft im Neuen Jerusalem gibt es aber keine noch zu bekehrenden Brüder mehr auf der Erde. Die von Jesus erzählte Geschichte hat ihre eigene Logik und ist nicht gedacht als Beschreibung realer aktueller oder zukünftiger Verhältnisse. Diese Details sind nur Ausschmückung einer viel wichtigeren Veranschaulichung, nämlich dass es um die Bekehrung in diesem Leben geht. Die Juden, zu denen er sprach, die kannten diese ganzen Details doch überhaupt nicht, da sie gar nicht im AT vorkommen. Die traditionelle Überlieferung hat hier lediglich den Fehler gemacht, den sogenannten Schoße Abrahams als Part eines Jüdischen Glaubens zu erklären. Das war aber nie so, obwojl kurioserweise wohl einige Juden das selber glauben. Die Vorstellung von diesem Schoße Abrahams hat ihre Quelle einzig in dieser Erzählung von Jesus und war niemals gedacht als detaillierte Offenbarung über die gegenwärtigen Zustände der Toten. Aus unserer Sicht, die wir das NT kennen, vermischt Jesus Zukunft und Gegenwart, aber das war für seine pharisäische Hörerschaft belanglos. Diese glaubten aber im Gegensatz zu den Sadduzäern an eine Auferstehung.

Helmuth hat geschrieben: Sa 7. Sep 2024, 05:18Entweder findet die Seele Trost (Beispiel Lazarus), oder es sind ihr die Höllenqualen bestimmt (Beispiel Reicher). Insofern ist Lukas 16:19 ff eine wichtige Botschaft und wie eindringlich sie an die hier und heute jeweils Lebenden gerichtet ist, soll uns die letzte Aussage Jesu zeigen, wie in seiner Geschichte den Protagonisten Abraham reden lässt:
Lk 16,31 hat geschrieben: Er sprach aber zu ihm: "Wenn sie nicht auf Mose und die Propheten hören, werden sie auch nicht überzeugt werden, wenn jemand aus den Toten aufersteht."
Genau das ist die entscheidene Botschaft. Der Reiche kannte selber Mose und die Propheten. Wahrscheinlich sogar sehr gut, aber er hat nicht nach ihnen gehandelt. Für ihn war wahrscheinlich der Arme Lazarus der zu Recht von Gott vernachlässigte um den er sich dann auch nicht weiter kümmen musste.
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Oleander
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Re: Ist eine Seele wirklich unsterblich?

Beitrag von Oleander »

Heinz Holger Muff hat geschrieben: Sa 7. Sep 2024, 20:06 2. Du sprichst (leider) immer noch in Rätsel?
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Re: Ist eine Seele wirklich unsterblich?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Heinz Holger Muff hat geschrieben: Sa 7. Sep 2024, 19:34 Magst du uns auch offenbaren welcher Konsens das denn sein sollte Herr Professor? Aber bittschön bitt-bitte hier (endlich) Butter bei die Fische-und nicht weiterhin um den heißen Brei herum schreiben(eiern) -Danke!
Ich habe die Antwort schon vorweg genommen. Noch mal : Ich weiß es nicht eindeutig und bezweifle, dass wir diese Eindeutigkeit herstellen oder finden können. Du magst aber bitte mal erklären, warum Paulus "nur" eine Vision vom Paradies gemeint haben soll, wie es die ZJ behaupten bzw. als Erklärung anbieten. Du müsstest ggf. erklären, warum es nur so und nicht anders sein kann.


https://www.jw.org/de/bibliothek/zeitsc ... -paradies/

Viele Konjunktive dort...
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Re: Ist eine Seele wirklich unsterblich?

Beitrag von Heinz Holger Muff »

Oleander hat geschrieben: Sa 7. Sep 2024, 21:51
Heinz Holger Muff hat geschrieben: Sa 7. Sep 2024, 20:06 2. Du sprichst (leider) immer noch in Rätsel?
Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihrer.
Ach so meinst du das? :roll: Glaubst du denn wirklich im Ernst, dass nur arme Geistliche ob jetzt Mann oder Weiblein in den Himmel kommen Oli? :roll:
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Re: Ist eine Seele wirklich unsterblich?

Beitrag von Heinz Holger Muff »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Sa 7. Sep 2024, 21:54
Heinz Holger Muff hat geschrieben: Sa 7. Sep 2024, 19:34 Magst du uns auch offenbaren welcher Konsens das denn sein sollte Herr Professor? Aber bittschön bitt-bitte hier (endlich) Butter bei die Fische-und nicht weiterhin um den heißen Brei herum schreiben(eiern) -Danke!
Ich habe die Antwort schon vorweg genommen. Noch mal : Ich weiß es nicht eindeutig und bezweifle, dass wir diese Eindeutigkeit herstellen oder finden können. Du magst aber bitte mal erklären, warum Paulus "nur" eine Vision vom Paradies gemeint haben soll, wie es die ZJ behaupten bzw. als Erklärung anbieten. Du müsstest ggf. erklären, warum es nur so und nicht anders sein kann.
1. Müsste ich dir gar nix erklären weil ich alles schon diesbezgl. biblisch erklärt habe, u. 2. würdest du bitte endlich deinen paulinischen Kronzeugenbeweis auf den Tisch legen-sprich aufzeigen Herr Professor?
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Re: Ist eine Seele wirklich unsterblich?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Heinz Holger Muff hat geschrieben: Sa 7. Sep 2024, 22:08 2. würdest du bitte endlich deinen paulinischen Kronzeugenbeweis auf den Tisch legen-sprich aufzeigen Herr Professor?
Ich weiß nicht, was du von mir willst. Was für ein Beweis ? Davon sprach ich gar nicht. Die entsprechende Bibelpassage beginnt ab 2. Korinther 12,1. Das habe ich als bekannt vorausgesetzt und sie wurde auch schon mal genannt hier.
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Re: Ist eine Seele wirklich unsterblich?

Beitrag von Heinz Holger Muff »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Sa 7. Sep 2024, 23:35
Heinz Holger Muff hat geschrieben: Sa 7. Sep 2024, 22:08 2. würdest du bitte endlich deinen paulinischen Kronzeugenbeweis auf den Tisch legen-sprich aufzeigen Herr Professor?
Ich weiß nicht, was du von mir willst. Was für ein Beweis ?
Der Herr Professor weiß gar nicht was ich überhaupt möchte? :roll: Mit Verlaub(immer noch) den Beweis dafür, dass Jesus nicht "gan-Eden"-sprich das irdische-sondern ein ganz anderes Paradies dem reuigen Verbrecher damals gem. Luk. 23;43 versprochen hat? Zur gepflegten Erinnerung
43 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.
Ebenfalls zur (erneuten) Gedächtnisauffrischung
Paradies im Judentum
- der Garten der Fülle
übbige grüne, tropische PflanzenCody West/Unsplash Im Judentum gilt das Paradies als Garten der Fülle.
Das Paradies heißt auch Garten Eden, auf Hebräisch "gan Eden". Das bedeutet Garten der Fülle.
Für Jüdinnen und Juden ist das Paradies ein Ort der Harmonie, an dem Mann und Frau mit der gesamten Schöpfung in Frieden und Einklang leben. Dort gibt es keinen Krieg und keine Krankheit. Wolf und Schaf leben zusammen, ein Baby kann mit einer Schlange spielen und Raubtiere jagen nicht, sondern fressen Stroh.
Jüdinnen und Juden glauben, dass eines Tages der Messias kommt und sie ins Paradies zurückkehren werden.
Glaubst du etwa der jüdische Schriftgelehrte Saulus von Tarsus hätte damals vor seiner Bekehrung etwa etwas völlig anderes geglaubt und gelehrt? :o
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Re: Ist eine Seele wirklich unsterblich?

Beitrag von Hiob »

Helmuth hat geschrieben: Fr 6. Sep 2024, 06:27 Die irrtümliche ÜS mit "Hades" habe ich schon behandelt. Man setze "Sheol" ein.
Das sehe ich genauso. Scheol ist Wartestand.
Hiob
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Re: Ist eine Seele wirklich unsterblich?

Beitrag von Hiob »

Heinz Holger Muff hat geschrieben: Fr 6. Sep 2024, 02:32 Nicht dem Teufel, sondern dem König von Assyrien Sanherib galt die Aussage in 2.Kön. 19,25
Stimmt - aber was hat das damit zu tun? Es geht hier darum, dass Gott nicht Gefangener der von ihm geschaffenen Zeit ist, sondern alles weiß, egal ob es für uns Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft ist.
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