Wer oder was ist das Selbst? Wer bin ich wirklich?

Philosophisches zum Nachdenken
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Johncom
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Re: Wer oder was ist das Selbst? Wer bin ich wirklich?

Beitrag von Johncom »

Spice hat geschrieben: Do 12. Sep 2024, 08:02 Auf der Suche, wer "Ecki" eigentlich ist, habe ich diesen Text wieder gefunden, den ich selbst einmal hier ins Forum stellte. Der Text ist wirklich eine Wucht! Der Wahrheit dieses, kann ich jetzt immer noch zustimmen. :D
Text:
Wir haben uns jedoch mit den Werkzeugen identifiziert, die es dem Einen Bewusstsein ermöglichen, die physische Realität zu erfahren, und wir leben unser Leben so, als wären wir die Werkzeuge, anstatt der Schöpfer der Werkzeuge. Weil wir uns mit dem Körper identifiziert haben, haben wir eine Reihe von Ich-Strukturen geschaffen, die auf den Handlungen in der Vergangenheit basieren, die es dem Körper ermöglicht haben, zu überleben. Diese Struktur ist zu unserer Persönlichkeit geworden. Einfach ausgedrückt, sind die Strukturen des Ego jene Verhaltensweisen, die unsere frühen Hausmeister erfreuten und so unser physisches Überleben ermöglichten. Weil wir uns mit dem Körper und den Strukturen identifiziert haben, die das Überleben des Körpers ermöglicht haben, haben wir uns mit der Persönlichkeit identifiziert. Wir denken, das ist wer wir sind.

Dies ist der Grund, warum wir sehr nervös werden, wenn wir uns der Wahrheit bewusst werden, wer und was wir eigentlich sind. Da wir uns mit den Strukturen identifiziert haben, die das Überleben unserer physischen Form sicherstellen sollen, ist unser Überlebensgefühl gefährdet, wenn wir unsere Identifikation mit unserem Körper loslassen. Dies ist die Herausforderung des Erwachens. Es geschieht immer wieder auf dem Weg, die Wahrheit darüber zu erkennen, wer wir sind.

Wer dieses Abenteuer auf sich nimmt, also geistig aus dem body-mind Organismus aussteigt, erfährt einen Hauch dieses einen Bewusstseins. Das Sein ist ewig, aber auch nicht wirklich erfahrbar weil das "ich" nicht mehr dabei ist. Das Ich Bin (Weg, Wahrheit, Leben) weist schon in die Richtung des ewigen Seins. Das Sein, in dem wir alle Ich Bin sind.

Die Persönlichkeit wäre das vorübergehende Ich, dass Ego. Mit Namen, Geburt im Personalausweis eingetragen. Staatsbürger, Steuernummer und der ganze Quatsch. Und die Comedy geht weiter mit Demokratie-Identifikation im Gegensatz zu minderwertigen Lebensweisen.

Wenn wir wissen, was unser aller Sein verbindet, dann ist jede Verfeindung beendet. "Liebet eure Feinde ..." weil alles andere törichter Unsinn wäre. Der andere, das bin ich auch. Punkt. Warum noch Hass oder Angst. Wir sind alle vom Gleichen und werden zurück kommen.

Aber warum ist so ein Text eine Wucht?
Es geschieht immer wieder auf dem Weg, die Wahrheit darüber zu erkennen, wer wir sind.
Die Wahrheit macht uns frei, jeden. Der Weg, zu erkennen, wer wir sind, steht jedem offen.

Es wundert mich dann, warum gerade im hoch gepriesenen USA-EU Westen diese Wege so wenig Raum finden. Die Kirchen bieten ein wenig Besinnung an Sonntagen, das ist auch zu würdigen. Aber 6 Tage in der Woche werden die Menschen von den Medien zugemüllt und von jeder Besinnung abgelenkt. Warum? Damit sie brav arbeiten und konsumieren.

Ich glaube, es ist heilsam, den Weg zurück zu finden. Die Weltmächtigen finden das weniger gut, denn ihre Menschen sollen ja nutzen, also das Vieh soll Ertrag finden. Für die Welt ist der Mensch Vieh.

Die Autorin .. irgendwo habe ich den Namen schon gehört, sagt eigentlich nichts Neues.
oTp
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Re: Wer oder was ist das Selbst? Wer bin ich wirklich?

Beitrag von oTp »

Sehr witzig. Zum Teil reine Träumerei.
Was macht denn die hinduistische Gesellschaft ? Sie hat ein menschenverachtendes Kastensystem für mehr als eine Milliarde Inder.
Ganz unten die Unberührbaren, Diener die nur die Dreckarbeiten bekommen. Die Zugehörigkeit zu einer Kaste ist durch die Geburt in der Familie bestimmt. Damit verbunden ist das Karma - Denken.

Der Mensch ist ausgerichtet zu einer Beziehung mit Gott. Seine Gottbezogenheit bestimmt, ob er innere Werte entwickelt, die nach dem Tod ein Leben mit Gott ermöglichen.

Wenn Jesus die sichtbare Gestalt des unsichtbaren Gottes ist, dann ist er auch das obere Ende der Fahnenstange für die menschliche Entwicklung. Wer kommt denn an Jesus vorbei noch näher an Gott ?

Menschen, die den Himmel erlebt haben, erleben, dass die Liebe von Christius den gesamten Himmel erfüllt. Die Verbundenheit mit seiner Liebe eint alle.

Die einende Liebe im Himmel zueinander will hier in diesem materiellen Leben verwirklicht werden.

Die Vorstellung von einer gottgleichen Seele ist zunächst nur ein theoretisches Gerede. Und hat anscheinend nur philosophischen Charakter.

Wo bleibt denn bei Steiner zb die Liebe ? Wo wird bei seinem komplizierten intellektuellen gedanklichen Jenseitsgebäude Beziehung deutlich ? Jeder Nahtote, der diese himmlische Liebe geschmeckt hat, tut Besseres. Denn er bekundet die Realität des Lebens mit Christus nach dem Tod. Gott ist Liebe. Hört sich etwas anders an als das abstrakte Sein-Bewusstsein- Seligkeit. Das Ziel des Inders in einer weit weit entfernten Zukunft, die Gottgleichheit. Mit Auflösung aller Individualität.

Nein, da ist mir Sundar Singh weit realer als jeder indische Avatar. Der mir vorkommt, als müsse man Christus an Herrlichkeit noch überholen um richtig erlöst zu sein.

Was meint ihr dazu ?
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Johncom
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Re: Wer oder was ist das Selbst? Wer bin ich wirklich?

Beitrag von Johncom »

oTp hat geschrieben: Fr 13. Sep 2024, 06:01 Sehr witzig. Zum Teil reine Träumerei.
Was macht denn die hinduistische Gesellschaft ? Sie hat ein menschenverachtendes Kastensystem für mehr als eine Milliarde Inder.
Ganz unten die Unberührbaren, Diener die nur die Dreckarbeiten bekommen. Die Zugehörigkeit zu einer Kaste ist durch die Geburt in der Familie bestimmt.
Was mit diesem Thema so gut wie nichts zu tun hat. Dieses Kastensystem gab es auch bei uns, das waren Stände und die haben nur untereinander geheiratet. Darauf achtet auch der Adel heute noch.
Aber auch Indien wird durchlässiger. Der aktuelle Premierminister Modi entstammt einer sehr niedrigen Kaste, dennoch ein treuer Verteidiger der Hindu-Tradition. Ammachie kommt aus einer niedrigen Kaste. Die sogenannten Unberührbaren werden heute zumindest gesetzlich gleichgestellt und der Zugang zu höheren Schulen mit Quotenregelung gefördert. Schon Gandhi wandte sich gegen menschliche Diskriminierung, für die Unberührbaren nannte er "Harijans" (Kinder Gottes).

Ich selber mag das System auch nicht, aber warum andere Völker verurteilen. Die christlich inspirierte Gleichheits-Einstellung sehe ich aber als Segen. Indien versucht sie umzusetzen, das dauert natürlich.
oTp
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Re: Wer oder was ist das Selbst? Wer bin ich wirklich?

Beitrag von oTp »

Johncom hat geschrieben: Sa 14. Sep 2024, 15:06 Was mit diesem Thema so gut wie nichts zu tun hat.
Es hat also nichts damit zu tun, dass das Kasten-System aufgrund der Karma-Lehre existiert ?
Man sagt doch in Indien in etwa: Selber Schuld, dass du in der niedrigsten Gesellschaftsklasse reinkarniert bist, liegt an deinem schlechten Karma.
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Johncom
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Re: Wer oder was ist das Selbst? Wer bin ich wirklich?

Beitrag von Johncom »

oTp hat geschrieben: Fr 13. Sep 2024, 06:01 Der Mensch ist ausgerichtet zu einer Beziehung mit Gott. Seine Gottbezogenheit bestimmt, ob er innere Werte entwickelt, die nach dem Tod ein Leben mit Gott ermöglichen.
Diese Vorstellung ist fürs Volk, in allen Religionen. Der Mönch genauso wie der entschiedene Laie will (wünscht, arbeitet für) den Tod im Jetzt! Dieser Tod des Eigenwillens, der Selbstsucht öffnet das, was in allen Zeiten an "Heiligen" beschrieben wurde: Selbstlosigkeit, ein Werkzeug Gottes werden, nur noch Liebe und allen zur Seite stehen soweit die das wünschen.

So etwas wie eine Belohnung nach dem Tod für ein tugendhaftes Leben wird, wie es mir scheint, in alles Religionen gelehrt, aber es eher hat einen Gesellschafts-pädagogischen Sinn. Die Wirtschaft, die Oberschicht wünscht eine gewisse Ruhe im Volk. Es lebt sich besser wenn die Menschen nicht zu viel wissen und ihre Arbeit machen und Kinder aufziehen. Auch unsere Schulen hier lehren den Geist nicht, sie sollen berufsfähig machen und junge Menschen dem System anpassen.

Die Welt will keine Heiligen. Nur nützliche Menschen, genauso wie der Bauer den Nutzen seines Viehs im Auge hat. Die Geschichte zeigt, wie die Heiligen immer wieder verfolgt wurden, sogar gesteinigt, verbrannt. Jede Religion, die mit der Welt paktiert, kann bestehen. (Halt du sie dumm, ich halt sie arm) Religionen, die "befreien", werden wie man heute sagt, vom Verfassungsschutz beobachtet und unterwandert.

Nein, nicht jeder Mensch ist bereit oder gereift zu einer tiefgreifenden Verwandlung. Man muss sich nur mal umschauen, was die Leute interessiert. Und das ist auch Gottes Wille, die ganze Evolution, also der gesellschaftliche Fortschritt genauso wie die Rückschritte, die Kriege und die Putsche, die wir gerade erleben. Der einzelne kann sich Fragen, was ist meine Rolle in dieser Zeit.

Die Beziehung mit Gott ist, glaube ich, eine Hohlschuld. Man wird zum Aussteiger aus den weltlichen Werten. Man muss eine Zeitlang ganz ohne den Konsum-Klimbim auskommen. Man sieht, mit wie wenig Luxus Mönche leben. Aber sie haben einen höheren Luxus: täglich Zeit für Meditation. Und nicht im Liegesessel sondern auf dem Schemel. In totaler Einfachheit öffnet man sich für Gott.
Die einende Liebe im Himmel zueinander will hier in diesem materiellen Leben verwirklicht werden.
Ja. Das Materielle auf das Allernötigste zurück fahren. So erwacht der höhere Geist und die inneren reineren Werte kommen wie von selbst.
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Re: Wer oder was ist das Selbst? Wer bin ich wirklich?

Beitrag von oTp »

Johncom hat geschrieben: Sa 14. Sep 2024, 16:24 Selbstlosigkeit, ein Werkzeug Gottes werden, nur noch Liebe und allen zur Seite stehen soweit die das wünschen.
Brauchst du mir nicht extra zu predigen, johncom. Weil dies auch im Himmel Bestand hat.
Aber es gibt religionsspezifische Ungerechtigkeiten.

Es ist noch gar nicht lange her, wo Katholiken keinen Protestanten heiraten hurften. Oder so ähnlich.
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Re: Wer oder was ist das Selbst? Wer bin ich wirklich?

Beitrag von Johncom »

oTp hat geschrieben: Sa 14. Sep 2024, 15:55
Es hat also nichts damit zu tun, dass das Kasten-System aufgrund der Karma-Lehre existiert ?
Mit dem Thema "Wer oder was ist das Selbst? Wer bin ich wirklich?" sehr wenig.
Man sagt doch in Indien in etwa: Selber Schuld, dass du in der niedrigsten Gesellschaftsklasse reinkarniert bist, liegt an deinem schlechten Karma.
Nein, sagt man dort nicht. Dort spricht man auch weniger von Schuld sondern von Schicksal, und das Schicksal geschieht innerhalb einer kosmischen Ordnung.

Es ist in Indien so wie es lange in Europa war. Meine eigene Großmutter wurde noch als Bauerntochter verheiratet, also arrangiert an den geeigneten Jungbauern. Vor etwa 100 Jahren.

Wenn man aus dem Weltsystem heraus geht, als Mönch oder was auch immer, dann fallen diese Kasten-Gesetze. Obwohl die "religiös" definiert worden, im Hinduismus auch, da hast du Recht. In dem sozial ausgleichendem Anspruch Anspruch hat das Christentum neue Akzente gesetzt. Wie auch der Buddhismus.
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Re: Wer oder was ist das Selbst? Wer bin ich wirklich?

Beitrag von Johncom »

oTp hat geschrieben: Sa 14. Sep 2024, 16:27
Johncom hat geschrieben: Sa 14. Sep 2024, 16:24 Selbstlosigkeit, ein Werkzeug Gottes werden, nur noch Liebe und allen zur Seite stehen soweit die das wünschen.
Brauchst du mir nicht extra zu predigen, johncom. Weil dies auch im Himmel Bestand hat.
Aber es gibt religionsspezifische Ungerechtigkeiten.
Wenn man in den Kern geht "Wer oder was ist das Selbst? Wer bin ich wirklich?" .... dann kann es sein, man erkennt auch die Lehren der Religionen, die alle den Versuch machen, uns auf die tiefgründige Wahrheit zu lenken. Eine niedrige oder höhere Geburt entscheidet nicht, wer "im Himmel" Bestand hat. Und der eigentliche Himmel ist schon hier für jeden, der sich aus dem Egoismus verabschiedet hat. Von dem ganzen dies und das, besonders dem Ego-Trieb, ich bin besonders erlöst durch mein Glaubensbekenntnis.
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Re: Wer oder was ist das Selbst? Wer bin ich wirklich?

Beitrag von oTp »

Der Egosmus, die Sündhaftigkeit des Menschen hat nach dem Tod schwerwiegende Folgen. Das erkennen viele Religionen.

Wer etwa wie die Südamerikaner und andere alte Religionen Menschenopfer bringt, ist völlig daneben. Die Götter besänftigen wollen.

In der Gegenwart breiteten sich Reinkarnations-Religionen aus. Darin ist Jesus auch nichts weiter als Einer von vielen Gottverkündern. Rudolf Steiner ändert das, bemüht aber den Geist von Zaratustra und Buddha, damit "der Christusgeist" als Mensch geboren werden kann. So integriert er Christus in seiner Ausarbeitung der Karma-Lehre. Die auch als Grundlage hat, dass jeder Mensch völlig mit Gott Eins werden muss in unzähmbare Reinkarnationen.

Da ist ein Konflikt nicht vermeidbar, es sei denn man mischt kräftig den Reinkarnations-Glauben in die Lehre von Christus hinein.

Man nimmt auch an, dass man mittels Meditation und radikaler Selbstentsagung zielstrebig viel weiter kommt als jeder Christ. Und man hält den kompletten Reinkarnationsglauben für viel wissender. Der Yogi weiss alles und kann alles, so in etwa. Oder zumindest, weiss dass er alles erringen kann systematisch, weil er weiss wo es lang geht.
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Re: Wer oder was ist das Selbst? Wer bin ich wirklich?

Beitrag von Johncom »

oTp hat geschrieben: So 15. Sep 2024, 10:49 Der Egosmus, die Sündhaftigkeit des Menschen hat nach dem Tod schwerwiegende Folgen. Das erkennen viele Religionen.
Was nach dem sogenannten Tod in der Seele erlebt wird, ist für unser Verständnis hier unbegreifbar. Jesus lehrt den Weg aus der Sünder heraus. Für mein Verständnis ist das jüngste Gericht ein gegenwärtiges Reflektieren. Wir sündigen gehen in die Heilung, das ist und jeden Tag offen. Ich würde gar nicht an den Tod des Körpers denken, schon gar nicht mit Sorgen, sondern bestenfalls so leben als wäre heute schon der letzte Tag.
In der Gegenwart breiteten sich Reinkarnations-Religionen aus. Darin ist Jesus auch nichts weiter als Einer von vielen Gottverkündern. Rudolf Steiner ändert das, bemüht aber den Geist von Zaratustra und Buddha, damit "der Christusgeist" als Mensch geboren werden kann. So integriert er Christus in seiner Ausarbeitung der Karma-Lehre. Die auch als Grundlage hat, dass jeder Mensch völlig mit Gott Eins werden muss in unzähmbare Reinkarnationen.
Also in Asien redet fast niemand über Reinkarnations-Theorien.

Ein Zen-Meister geht auf solche Fragen nicht mal ein. Nur im Jetzt in diesem Leben lässt sich die Sündhaftigkeit erkennen, und nicht in anderen sondern in sich selbst. Wer seine Sündhaftigkeit erkennt, zB die eigene Ruhelosigkeit, die ständige Begierde .. der findet, christlich gesprochen Vergebung. Im Buddhismus auf einer anderen Ebene Erleuchtung.

Auf die Frage, was kommt nach dem Tod, antwortet der Zen-Meister vielleicht: was kommt denn vor dem Tod?
Der Punkt ist, wir leben jetzt. Sich im Jetzt bewusst zu werden, achtsam und sinnvoll zu leben, das ist auch was die Steiner-Anhänger einüben.
Man nimmt auch an, dass man mittels Meditation und radikaler Selbstentsagung zielstrebig viel weiter kommt als jeder Christ.
Ich glaube, niemand hat radikalere Selbstentsagung gefordert als Jesus. Und es gibt sicher noch christliche Mönche, die entsagen ohne sich auf ein Podest zu stellen. Ja, wer weiterkommen will, der sollte an sich arbeiten, aber erstmal sich fragen: will ich wirklich etwas erreichen, was verspreche ich mir davon. Vielleicht laufe ich auch vor etwas weg? Wenn Atheisten sagen, Religion sei Weltflucht, dann ist das nicht zu verwerfen. Die Aufgaben in der Welt müssen erstmal erledigt werden, dann ist man geeignet, diesen "schmalen Pfad" zu betreten. Es sei denn, man erfährt eine besonder Gnade.

Aber ich finde, es ist Zeitverschwendung, sich mit Vergleich der vielen Religionen aufzuhalten. Es ist besser, man praktiziert die, die man kennt. Und dann richtig und mit Herz. Also radikal.
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