Abischai hat geschrieben: ↑Do 3. Okt 2024, 21:07
Gott wird jede Träne abwischen, und es wird kein Leid und kein Geschrei mehr geben.
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OK, Bildersprache, aber wo fängt die an und wo hört die auf?
Ich würde nicht alles als Bildsprache sehen, wie auch nicht die Geschichte aus Lukas 16 über Lazarus, der von Abraham getröstet wird und dem Reichen, der sich in seiner Verdammnis vorfindet. Es ist eine fiktive Geschichte, und ja, auch mit bildhaften Elementen; nicht anders wie der verlorene Sohn, aber mit großkalibrig geistlichem Inhalt. Die Offenbarung hingegen enthält viele Texte reiner Bildsprache. Vieles davon kann ich nicht deuten.
Damit zu deiner Anfrage. Wo fängt was an? Wo weiß ich nicht, aber und was wann kann man beantworten. Das seelische Leben beginnt wieder nach dem Tod mit der Auferstehung, wenn man dazu die Augen öffnet. Dann stehen die einen auf zum Leben und die anderen zum Gericht ihrer Verdammnis. So lehrt Jesus und ich meine man muss schon die Kontexte entsprechend zusammenführen.
Bis dahin ist die Seele tot, weil der Mensch gesamt tot ist. Bildhaft nun gesprochen: "Solange bleiben die Augen zu" oder "man ruht, schäft", was auch ein Bild wäre für einen Zustand, in dem man nichts sieht, nichts hört und nichts spürt, also ein Zustand des Unbewusstseins, wie ein Koma.
Was aber abgespeichert ist, das ist dein Geist, den man eben von der Seele abgrenzen muss. Die interessantere Frage ist daher wie Gott den Geist weiter evident hält, denn dessen Existenz geht weiter, was aber etwas anderes als eine "lebendige Seele" ist. Wie und wo das erfolgt wissen wir nicht, aber es wird von Büchern geredet und von einem weiteren, dem Buch des Lebens.
Mithilfe dieser Bücher ist jeder Mensch vor Gott nicht ausgelöscht, sondern für ihn leben sie, leben nur in einem anderen Sinn, ich denke als Erinnerung. Mal. 3:16 gibt einen solchen Hinweis. Und ist ja nicht vorgesehen, dass dieser seelenlose Zustand bleibt.
Du kannst es mit Video-Material bildhaft vergleichen. Man kann in alles einsehen, was du je getan und gesagt hast, nur ist ja auch Filmmaterial nichts lebendiges, wohl aber eine technische Evidenthaltung historischer Ereignisse zur Erinnerung, sodass nichts verlorengeht, himmlische Datentechnik sozusagen.
In diese Bücher können Gott und die Engel jederzeit Einschau haben. So meine Deutung. Es ist das aber kein seelische Leben, das nur in einem dafür geschaffenen Körper seelischen Funktionen entwickelt. Den gibt es für diese Zeit nicht und der verwest gerade völlig unabhängig davon in irgendeinem einem Grab oder im Meer.
Ich vergleiche das auch mit einem PC-Programm. DIe heutige Technik macht's möglich. Wenn du den PC abschaltest, was weit mehr als nur Offline-Gehen ist, es ist komplettes Power-Off, dann ist jedes Programm quasi tot. Das gilt aber nicht für die Daten. Diese bleiben abgespeichert, bleiben also evident.
Wir wissen, dass bei Gott kein Wort, das gesprochen worden ist, verloren geht, und Jesus ermahnt uns, dass wir für jedes unnütze Wort rechenschaftspflichtig sind. Der himmlische PC muss ein Mega-Gerät sein, sodass er alle Menschenworte abgespeichert hat. Aber im Zustand "tot" (Power off) erfolgt rein gar nichts.
Auf die Daten hat man wieder Zugriff, wenn man den PC einschaltet und Online geht. Dann ist Auferstehung und die Engel sortieren die Menschen. Dazu erzählt Jesus seine Gleichnisse. Damit geht einher, dass auch die seelischen Funktionen wieder da sind, weil wir dazu wieder einen Körper erhalten.
Wie der beschaffen sein wird wissen wir wieder nicht, nur dass es einen geben wird, den Paulus als geistlichen Leib bezeichnet, vermutlich wie ihn die Engel schon immer hatten, aber das ist nun rein spekutlativ.
Vielleicht ist er anfangs nochmals so wie unser derzeitiger, sodass er die exakt gleichen seelischen Reaktionen hervorrufen kann. Es stand auch Jesus in der Gestalt seines alten Leibes auf und speiste sogar mit den Jüngern. Für die zur Verdammnis vorgesehenen wird er nicht umgewandelt, hingegen erfolgt für die Erlösten eine Wandlung hin zur Unverweslichkeit. Das folgt aus Paulus Worten.
Da sind nun eine Menge eigener Überlegungen, keine Frage, aber die Themenfrage ist an sich für mich völlig simpel beantwortet, auch ohne bildhafte Beschreibungen. Gott lässt jeden Menschen einmal sterben lässt und damit ist jeder Mensch für eine bestimmte Zeit tot. Wer nun daraus Leben macht, der denkt m.E. unlogisch.