Auge um Auge

Themen des alten Testaments
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Magdalena61
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Re: Auge um Auge

Beitrag von Magdalena61 »

Helmuth hat geschrieben: Mi 30. Okt 2024, 16:27 Problem ist, dass es auch so authentisch in der Bibel steht (Psam 139) und wird so zu einer theologischen Nuss, aber nur für diejenigen, die dem Dogma der Inspiration auf den Leim gehen. Für sie gilt ja jedes niegerschriebene Wort als vom HG "inspiriert".

Für mich in der Tat nicht, weil schon diese Vorstellung für mich Nonsens ist. Davids Worte aus Psalm 139 sind für mich von einem Mann, der darin nicht vom HG geleitet wurde, sondern er schießt übers Ziel hinaus in seinem Hass. Diese Form der Rache steht an sich nur Gott zu.
Dann ist das hier wohl auch nicht "insipriert" (authentisch):
Lk. 14,26 (LUT): Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern, dazu auch sein eigenes Leben, der kann nicht mein Jünger sein.
?

Wer Jesus glaubt, wird um eine Definition des Begriffs "hassen" bemüht sein/ nicht drumherum kommen. Das Gleiche ist auch mit den "anstößigen Versen" aus Ps. 139 möglich.

Dieser "Haß" hat etwas mit einer klaren Positionierung- für Gott- und mit der entschiedenen Distanzierung von jeglicher Bosheit zu tun. Ps. 97,10

Gott "hasst" auch. Ps. 11,5

Aber "du sollst deinen Feind hassen" steht trotzdem nicht im Gesetz des Mose. Und eine vermeintliche Legitimation für gottlosen Haß aus diversen Vorkommnissen dieses Begriffs im AT zusammen zu basteln ist unzulässig.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Abischai
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Re: Auge um Auge

Beitrag von Abischai »

"Hassen" ist nicht abgrundtiefste Verachtung, sondern Zurücksetzung, in der jüngeren Vergangenheit haben wir den Begriffe Triage "gelernt", der als eine Sortierung nach Prioritäten und damit aussortieren bedeutete, damit einigen wenigen der Vorrang gegeben werde. Dazu ist es bei Corona zwar niemals gekommen (weil alles nur ein Fake war), aber was damit gemeint war, entspricht ungefähr dem, was die Bibel als "hassen" bezeichnet: "Triage".


Die Methode des "Hassens" ist der Fluch.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Helmuth
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Re: Auge um Auge

Beitrag von Helmuth »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 30. Okt 2024, 18:29 Gott "hasst" auch. Ps. 11,5
Auch das ist nicht das Wort Gottes, denn Gott selbst sagt es nicht. In erster Linie hasst Gott das Böse und das sagt er sehr konkret und mit eigenen Worten. Beispiele: Amos 5:21 oder Maleachi 2:16. Das sind klare Worte Gottes.

Was du ansprichst: "wer nicht Vater und Mutter hasst ..." erfordert eine genauere Betrachtung des Begriffes Hass. Wenn man dazu wieder nur eine primitive Auslegung betriebe, dann stünden die beiden Gottesworte:

- "Ehre deinen Vater und deine Mutter"
- "Wer nicht Vater und Mutter hasst ..."

in einem krassen Widerspruch. Mit diesen billigen Tricks Gottes Wort gegeneinander auszuspielen kommen einem solche, welche die Bibel nur oberfächlich lesen oder die Gabe des HG nicht haben. Ein Kind Gottes lernt zu differenzieren.

Ansonsten wäre auch das Wort: "Lass die Toten ihre Toten begraben" nur ein Nonsens. Nun aber sind es Jesu Worte, die von uns auch verstanden werden wollen. Wir können sie auch verstehen, und andere eben nicht.
Magdalena61 hat geschrieben: Mi 30. Okt 2024, 18:29 Aber "du sollst deinen Feind hassen" steht trotzdem nicht im Gesetz des Mose. Und eine vermeintliche Legitimation für gottlosen Haß aus diversen Vorkommnissen dieses Begriffs im AT zusammen zu basteln ist unzulässig.
Exakt. Ich habe mich schon gewundert, wie selbst große Männer Gottes wie David solche Worte sprechen, die ich selbst nicht einmal zu denken wage. Aber sie sind aufrichtig und ehrlich. Und derart kann Gott auch besser führen.

Eine der guten Eigenschaften Kraft des HG ist z.B.: Sie lassen sich leichter beschwichtigen, wie Abigail z.B. David davon abhalten konnte Selbstjustz an ihrem gottlosen Mann Nabal zu üben. Gott hatte kurz danach den Bösen selbst gerichtet (--> 1 Samuel 25).

Hin und wieder lasse ich mich auch dazu hinreißen "Auge um Auge" einzufordern, wenn man z.B. mitbekommt wie islamische Terroristen Unbeteiligte wegbomben. D.h. anstelle eine langwierige Gerichtsverhaltung abzuhalten, die nur zäh ist, wo man weiter die gottlosen "Allahu akba" Schreie hören muss, sie mit einer Bombe um ihren Leib umgehängt in der Wüse in die Luft zu sprengen.

Dann erkenne ich meine eigene Heuchelei, bei der ich zwar auf der einen Seite sage "ich wage nicht einmal zu denken andere zu hassen", dann mich aber dabei erwische, wie ich den Tätern einen ebenso grausamen Tod wünsche. Hesekiel 33:11 steht immer noch dagegen.

Dabei wäre es nicht einmal gegen das Gesetz, denn es fordert "Leben um Leben" und wäre in dem Fall auch die legitime Exekution, Allerdings erkenne ich so auch mein eigenes Hassmotiv. Und solches will ich nicht aufkommen lassen, sobald ich dessen überführt werde, sondern die Sache dem überlassen, der das letzt Wort spricht, wenn er sagt:
5. Mo 32,35 hat geschrieben: Mein ist die Rache und die Vergeltung für die Zeit, da ihr Fuß wanken wird; denn nahe ist der Tag ihres Verderbens, und was ihnen bevorsteht, eilt herbei.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Zippo
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Re: Auge um Auge

Beitrag von Zippo »

Oleander hat geschrieben: Mi 30. Okt 2024, 12:59
Zippo hat geschrieben: Mi 30. Okt 2024, 12:35 Dieser Bund ist beendet, denn der Herr Jesus Christus hat in allen, die an ihn glauben, alle Gerechtigkeit, vom Gesetz erfordert, erfüllt.
Wenn mein Nachbar sein Leben lang die "rechts vor links" STVO eingehalten hat, entbindet mich das nun davon, sie nicht mehr einhalten zu müßen :?:
Dabei gehts ja nicht mal um "Gerechtigkeit", sondern dass diese Regel zweckdienlich ist für alle Autofahrer, um...?
Zippo hat geschrieben: Mi 30. Okt 2024, 12:35 Bei mir steht in allen Übersetzungen: "Christus ist des Gesetzes Ende"
Also ich brauch die "rechts vor links" StVO Regel nicht mehr einhalten? :shock:
Klar: Durchs Einhalten werde ich vor Gott nicht gerecht, aber diese "Regel" erfüllt ja einen anderen Zweck.
So ist das nicht gemeint. Aber der Bund des Christen ist nun mal nicht am Sinai abgeschlossen, sondern vor dem Kreuz, wo der Herr Jesus für die Sünden gläubiger Menschen bestraft wurde. Somit gilt für uns kein Talionsgesetz mehr und wir sollen unsere Mitmenschen auch nicht danach behandeln. Für Christen gelten die Anforderungen des neuen Bundes, die im NT stehen.
Kein Mensch darf heute Selbstjustiz betreiben und Gleiches mit Gleichem vergelten. Wir haben Polizei und Gerichte, an die wir uns wenden können, und müßen deren Urteil akzeptieren.
Paulus nennt es im Römerbrief Obrigkeit und ihr sollten gläubige Christen untertan sein. Er meinte idealisierte Form, die es eigentlich oft nicht gibt, manchmal sogar Gottes Recht zuwider ist, aber wir werden ihr wohl meistens folgen müßen und dürfen keinen Rachegedanken folgen. Rö 13,1-3

Wer Gott und den Nächsten liebt, wird Gottes Willen beachten und da sind eben einige Dinge nicht erlaubt. Ehebruch, gleichgeschlechtliche Beziehungen, Mord und Diebstahl sind auch im neuen Bund nicht erlaubt. 1 Kor 6,9-11. Da steht im 3 Mo 20,13 z. Bsp. , daß wer bei einem Knaben liegt, wie bei einer Frau, die haben einen Gräuel getan und müßen beide Todes sterben.
Solche Strafen werden heute nicht mehr vergeben, im Gegenteil, wer in Deutschland die gleichgeschlechtlichen Beziehungen anprangert, muß mit einer Diskriminierungsklage rechnen, etwas ähnliches hat ja Olaf Latzel erlebt.

Gott gibt im neuen Bund die Möglichkeit, sich von solcher Sünde reinzuwaschen 1 Kor 6,11, das bedeutet natürlich die Abkehr von diesem Treiben. Ansonsten gibt es keinen Eingang in die neue Schöpfung, die Gott dereinst geben wird. Off 22,15 Anstattdessen gibt es das Gericht Gottes, der die Sünder bestrafen wird. Off 20, 11....

Wir müßen uns an die Gesetzgebung des Landes halten, aber vor Gott gilt natürlich ein ganz eigenes Gesetz, daß sogar Lieblosigkeiten bestraft, die wir während unseres Lebens vielleicht gar nicht als solche erkannt haben. Mt 25,41-46

Gläubige Christen bekommen am Kreuz keinen Freibrief zur Sünde, sie sollten schon beachten, was Gott als Sünde ansieht und manches davon steht auch im Gesetz Israels.
Es geht auch nicht nur darum, ständig nur seine Sünde zu Kreuze zu tragen, sondern echte Christen sollen die Begabung nutzen, die Gott in sie hineingelegt hat und dem Herrn Jesus trotz mancher Widrigkeiten nachfolgen. Sonst wird es nach dem Tode auch kein seliges Erwachen geben. Mt 25,24-30, Mt 11,29-30

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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