Tomek hat geschrieben: ↑So 10. Nov 2024, 09:04
Rilke hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2024, 21:30
Das Glaubensbekenntnis von Nicäa kann hier weiterhelfen:
Zur Zeit von Nicäa gab glaubte man noch nicht an die Trinitätslehre. Das Bekenntnis von Nicäa ist noch antitrinitarisch. Was ist Jesus jetzt der ganze allein wahre Gott? Dann kann Gott aber nicht mehr dreieinig sein, oder ist Gott dreieinig, dann kann Jesus aber auch nicht der ganze Gott sein. Mir scheint es du verstehst hier die Logik nicht. Es ist beides nicht möglich.
Ich werde alsbald meinen Thread ins Rennen schicken, der sich mit der historischen Entwicklung auseinandersetzt. Deine Beteiligung würde mich freuen, selbstverständlich auch die Rilkes und anderer. Es ist gut wenn mehrere Auffassungen zu Wort kommen, man aber dennoch wie Brüder darüber reden kann, solange es nicht die Fundmente betrifft. Genau den Punkt begreifen viele nicht, was heislrelevant ist und was nur Theologie.
Hier meine ich liegt es z.B. lediglich daran, dass sich Rilke gar nicht näher mit deiner Logik beschäftigen will, denn er hat seine eigene, mit der er aber auch emotional belastet ist. Damit kann er nicht wertfrei andere Logiken beleuchten. Gehe ich wertfrei heran, dann sind deine Schlüsse auch recht logisch, und nun Achtung: Auch Rilkes, und zwar wenn man Dinge wertfrei betrachen kann.
Das mit der Logik habe ich schon öfter besprochen. Logik ist eine Sache der Haltung des Herzens, was den Glauben ausmacht. Mich fasziniert das Fach Mathematik, weil es eine offenkundg absolute Logik hat. Es gibt nur wahr und falsch, nichts dazwischen.
Die Physik bedient sich ihrer und kommt zu verwertbaren Erkenntnssen. Wäre nun auch der Glaube so mathematisch ließe er sich berechnen, aber es würde dann auch die Freiheit fehlen. Die Zahl 2 legt nicht fest, dass sich heute keine 2, sondern eine 3 ist. Menschen dürfen das, nur sind sie damit nicht absolut, sondern müsse damit vor Gott Rechenschaft ablegen. Die Zahl 2 muss das nicht.
In der Hinsicht gibt es diese Logik auch in der Welt des Geistes, wo aber Gott die Axiome, sprich Gesetze festlegt. Er gibt vor, was gut und böse ist, was sein Wille ist und was nicht. Und nun das Interessante: In der Hinsicht funktioniert die geistliche Logik wie die der M, es ist entweder etwas Gottes Wille oder es ist es nicht, es gibt auch da nichts dazwischen.
Also, ihr Wesen ist gleich, nur in ihrer Anwedung einmal natürlich und einmal geisltich, alles aber letztendlich Gottes. Darum meine ich, auch die M hat der Mensch nicht erfunden, er hat sie bloß entdeckt, weil das Forschen nach Wahrheit in alle Dingen Gottes Wille ist.
Im geistlichen Bereich bestimmt das Herz sozusagen unsere Logik. Der Ängstliche hat eine anderen als der Mutige, der Starke eine andere als der Schwache, und vor allem hat der Böse eine andere als der Gute. Darum kommt es zu Verdrehungen, indem Böse auch Dinge für gut halten, die wir strikt ablehnen. Dazu weissagt schon Jesaja:
Jes 5,20 hat geschrieben: Wehe denen, die das Böse gut nennen und das Gute böse; die Finsternis zu Licht machen und Licht zu Finsternis; die Bitteres zu Süßem machen und Süßes zu Bitterem!
Und so verhät es sich auch hier. Wir aus unsere Sicht würden sagen: "Wehe denen, die aus Gott einen Menschen machen und aus einen Menschen Gott", weil diese Annahme für uns unlogisch ist.
Rilkes Logik wieder sagt: "Wehe denen, die nicht aus Gott einen Menschen machen und nicht aus einen Menschen Gott", das natürlich nicht bezogen auf alle Menschen, sondern nur auf den einen Menschen Jesus Christus.
Ich fürchte wir werden es erst am Tage unserer Auferstehung erfahren, wer nun Recht gehabt hat, wem Jesus also zuspricht. Er sollte es wohl doch wissen. Zuvor schraube ich an meiner Logik aber nicht herum, es sei den der HG macht das. Der darf, der Mensch höchstens bedingt.