Rilke hat geschrieben: ↑Do 14. Nov 2024, 21:28
Es gab keinen "Schwenk" zu Paulus, wenn du mich fragst.
Ich meine den Schwenk anders und zwar bzgl. Mission. Es wurden alle Apostel mit der Mission für das Evangelium betraut, nicht nur einer. Auch uns gilt der Befehl. Petrus war zu Beginn auch sehr eifrig und erwies sich auch als Anführer der 11 und genoss im Volk höchstes Ansehen.
Die 11 bewegten sich aber nicht in Richtung Heidenmission, trotz Bemühens des HG, Petrus zu Kornelius zu senden. Danach folgte leider kein weiterer Schritt, obwohl er dadurch erkannt hatte, er solle die Heiden nicht für unrein ansehen, was der HG auf seine Art und Wese aufgedeckt hatte -->
Apg. 10-11.
So erfolgte ein Schwenk zu Paulus. Er wurde gewissermaßen der 12. Apostel, vom Herrn persönlich auserwählt -->
Apg. 9. Der Herr wartete aber noch weitere 14 Jahre zu, ehe er ihm den ersten Einsatzbefehl gegeben hatte. Wie nutzte Petrus diese Zeit? Paulus erster Begleiter sollte aber nicht Petrus sein, sondern Barnabas, angeordnet vom HG höchstpersönlich -->
Apg. 13.
Nicht falsch verstehen, das soll kein Petrus-Bashing werden, ich bewundere den Mann, aber er hatte seine Schwachen nicht anders als du oder ich. In der Hinsicht setze ich mir keine verklärten Brillen auf wie die RKK ihre Heiligen nicht nur falsch darstellt, sondern auch falsch verehrt und derart bis heute Götzendienst treibt.
Die Wahrheit ist oft leider ernüchternd. Aber bleiben wie bei dem echten Petrus. Wir lesen auch in Petrus späteren Briefen, da war er schon älter, dass er nur an die Diasporajuden schrieb, die sich zu Jesus bekehrt hatten:
1. Pet 1,1 hat geschrieben: Petrus, Apostel Jesu Christi, den Fremdlingen der Zerstreuung von Pontus, Galatien, Kappadozien, Asien und Bithynien, auserwählt
Es gab niemals eine ernsthafte Heidenmission. Selbst die Kirchenväter können nichts dergleichen berichten. Was ihm später angedichtet wurde hat keine historische Relevanz. Die einzige historisch verwertbare Erwähnung Petrus erfolgt im 1. Clemensbrief. Darin erwähnt ihn Clemens an einer einzigen Stelle. -->
1. Brief Clemens - Kap. 5
Er schreibt aber nichts über einen Aufenthalt in Rom, oder dass er ihn überhaupt persönlich kannte. Der Brief ging an Korinth, also gerade dort wo Paulus nachweislich die erste Aufbauarbeit gleistet hatte, Petrus aber keinen Finger breit.
Wie sollte er dann ihr Haupt gewesen werden, oder das des Clemens, der in Rom wirkte? Müsste dann nicht etwas mehr geschrieben stehen? Wie aber wurden Jesus oder Paulus der Anführer vieler Nachfolger? Indem sie irgendwo andersorts zurückgezogen im Kämmerlein saßen und Lehrbriefe schreiben?
Ja, Paulus musste das später auch auf diese Weise tun, denn um Jesu willen geriet er in jahrelange Gefangenschaft, weil er sein gesamtes Leben für den Herrn einsetzte. Auch er mit Fehlern, aber so was wie Heidenangst, sprich Menschenfucht kannte er nicht.
Du gehst von der Prämisse aus, Petrus wäre zum ersten Oberhirte und damit auch über die Apostel gesetzt, somit auch über Paulus. Dann hätte er auch danach handeln mussen und Paulus hätte sich ihm untergeordnet, denn auch Paulus folgte Jesu Anweisungen.
Nun aber gibt es die Vereinbarung gem.
Gal. 2.9. Kurz dnanach berichtet uns Paulus von einem weiteren Versagen Petrus. Ich meinen Augen war klar, dass er unbrauchbar war für die Heiden, denn wir schreiben schon ca. das Jahr 52, also gute 20 Jahre nach der Erteilung des Missionsbefehl. Wie alt meinst du waren die beiden und wie lange war ihre weitere Lebenserwartung?
Die Stelle aus Mt. 16:18 steht nun der historischen durch das NT dokumentierten Entwicklung völlig entgegen. Darum ist diese Stelle auch strittig. Selbst die "Alle Schrift ist inspiriert" Dogmen-Kopfchristen kommen damit nicht klar. Und zwar genau deshalb, weil ihr Dogma nicht weniger wirkungslos ist wie katholische Heiligenvereherung, die so auch Geschichtsfälschung betreibt.
Paulus wurde nachgewisenermaßen das Haupt mehrerer Heidengemeinden, zumindest bis zu seiner Gefangennahme, doch selbst vom Gefängnis aus, und zwar bis zu seiner Deportation nach Rom, unternahm er alles, damit seine Gemeinden weiter gesund wuchsen und gedeihten. Petrus hatte später aber nicht einmal die Führung der Juden inne.
Wie passt das alles zusammen? Ein Führer ohne Volk? Paulus hingegen war nachweislich in Rom und leistete auch dort wieder das Werk eines Evangelisten -->
Apg. 28. Nochmals betone ich, das ist kein Bashing, sondern eine so gut wie mir mögliche historische Aufarbeitung ohne jede Ansehen der Person. Auch über Paulus Schwächen könnte man berichten.
Sie sind beide große heilige Männer Gottes, das steht außer Frage, aber ich kenne in meinem Leben keine falsche Anbetung, die dann in Götzendienst ausartet. Über mich z.B. müssten sie gleichermaßen berichten, so sie müssten.
Vielleicht komme auch ich meinem Ruf nicht ganz nach, das dürfen dann auch andere bewerten. Ich bewerte mich nicht selbst, wie das schon Paulus für sich nicht getan hatte. Aber ich wäre sehr dankbar für einen gesalbten Mann Gottes wie Paulus, der mir so die Leviten liest wie er sie seinerzeit Petrus lesen musste -->
Gal. 2:11-14. Er brach dann zu weiterer Mission auf.
Was kann ich zu Paulus noch sagen? Welches Vermächtnis hinterließ er für die gesamte Nachwelt? Den Korinthern, also Heiden wagte er als Israelit aus dem Stamme Benjamin Kraft seiner ihm verliehenen Autorität zu schreiben:
1. Kor 4,15 hat geschrieben: Denn wenn ihr zehntausend Erzieher in Christus hättet, so doch nicht viele Väter; denn in Christus Jesus habe ich euch gezeugt durch das Evangelium.