Was ist "Glaube" im biblischem Sinn?

Rund um Bibel und Glaube
Zippo
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Re: Was ist "Glaube" im biblischem Sinn?

Beitrag von Zippo »

Oleander hat geschrieben: Mo 25. Nov 2024, 15:59
Zippo hat geschrieben: So 24. Nov 2024, 19:06 Und das NT sagt in Rö 10,14, wie sollen sie glauben, wenn sie nicht hören ?
Römer 10,17
17 So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi. 
Zu dem von mir fett markiertem:
Das kannste auf alle Religionen oder "Lebensweisheiten" anwenden...
In vielen Religionen wird gepredigt, aber sie schöpfen alle aus einer anderen Quelle. Und darauf kommt es an. Christen sollen aus dem NT schöpfen, da steht drin, wie sie zu leben haben.

Aber wann fängt man an, darin zu lesen ? Ich erinnere mich noch, wie ich auf dem Dachboden eine Bibel fand, die ihm eine Freundin meines Bruders wohl mal beschenkt hat. Die nahm ich mit in den Urlaub, weil ich dachte, daß man darin mal gelesen haben müßte. Und weil der Urlaub verregnet war, habe ich auch ein wenig darin gelesen, aber ohne viel zu verstehen. Wer wird mich dazu angeregt haben ? Ich denke, es war der Heilige Geist, der eine erste Bereitschaft prüfen wollte, ob ich mich mit dieser Sache beschäftigen wollte. Das war ein erster Schritt im Glauben.

Dann kam später der Arbeitskollege mit einem Traktat und Einladungen zu Veranstaltungen bei einer Bibelschule. Dort habe ich ein schwaches Ziehen bemerkt, nach der Erkenntnis, daß der Herr Jesus am Kreuz für die Sünde der Menschen gestorben ist. Natürlich habe ich nicht viel verstanden, aber ich habe ein erstes Gebet gesprochen, und eine weitere Annäherung an die geistige Welt war erfolgt.
Warum passieren solche Dinge ? Ich glaube, da habe ich bar nicht so viel drüber nachgedacht. War es schon ein Nichtzweifeln bzw. ein Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht ? Ich muß zugeben, vefstanden hatte ich noch nicht viel.

Ich hatte den Nachbau einer Stiftshütte gesehen, über den Brandopferaltar nachgedacht, dann war eine Frage aufgetaucht, warum heute nicht mehr geopfert wird. Und die Antwort war ein Sicht auf den leidenden Jesus am Kreuz, mehr war eigentlich nicht, am Anfang meines Glaubenslebens.

Aber ich hatte ja jetzt eine große Studienbibel für teuer Geld erstanden, und konnte fleißig darin lesen. Dann kam ich in eine Gemeinde und hatte auf einmal viele Geschwister, insofern war doch alles biblisch und gut verlaufen. Denn ich konnte meinen Glauben nun in der Bibel überprüfen und Geschwister halfen mir beim Verständnis.

Dann mußte ich einigen Leuten Zeugnis geben, z. Bsp. meinem Arbeitskollegen und meinem Fliegerkollegen, mit dem ich immer Drachenfliegen war.
Und das ging dann immer weiter, da hat eine unsichtbare Macht meinen Lebensweg geführt, da gab es eine ganze Reihe von Begegnungen, die kein Zufall waren. Das merkt man im Nachhinein schon. Eph 2,10
Also ist der Glaube nicht nur Produkt des Wortes gewesen, sondern auch die Beziehung zu Gott, den ich nun lernte anzurufen und eine Stimme, der ich gefolgt bin.
Oleander

Man hört etwas durch/von ... und fängt dann womöglich an, dies zu glauben und mit der Zeit sogar zu verteidigen, weil man sich so sicher ist...= ein Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht. 

Ausgerechnet "Paulus" sagt sowas, dessen eigener Glaube an Jesus wohl erst durch sein Damaskuserlebnis zustande kam? :denken:
Ja, so ein kleines Damaskuserlebnis habe ich auch gehabt, das vergißt man natürlich nicht, aber dann gewinnt man Festigkeit im Glauben durch dss Lesen der Bibel und durch die verschiedenen Erlebnisse und Führungen.

Glaube wird ja im Englischen mit trust, also "Vertrauen" übersetzt, aber es ist auch eine zuversichtliche Verwirklichung und ein Nachfolgen und Lernen. Mt 12,28-30 Denn der Herr Jesus erwartet natürlich auch etwas von uns.
Er selbst hat unser Leben auf ein Fundament gestellt, daß uns vor Gott gerecht macht, aber er will nach dem ersten Kennenlernen auch einem jeden einen Platz in der Gemeinde anweisen und daß wir uns irgendwie nützlich machen. Diese Aufgabe übernimmt dann der Heilige Geist. 1 Kor 12

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Re: Was ist "Glaube" im biblischem Sinn?

Beitrag von renato23 »

Oleander hat geschrieben: So 24. Nov 2024, 13:40 Keine Ahnung, ob es da noch andere Bibelstellen gibt, die genau definieren, was Glaube ist...
Zu der Frage, was denn Glaube ist, könnte man sicher ja auch hinzufügen, was heisst aus Jesus Christus Sicht WER AN IHN GLAUBT. Allein aufgrund von einem Lippenbekenntnis tretet ja noch keine positive Veränderung bei einem Gottsuchenden oder Gläubigen ein.

Denn es gibt ja solche gläubige Christen, welche ja glauben, sich und andern einreden es reiche, wenn man bezeuge AN JESUS ZU GLAUBEN, und wer dies nicht tut würde nicht errettet. respektive verloren gehen .


Letzthin las ich, dass in der Bibel das eigentliche Wort PISTEUEIN hätte gemäss dem eigentlichen Sinn mit VERTRAUEN, sich jemandem ANVERTRAUEN sich auf jemanden Verlassen übersetzt werden müssen.

Also ergibt ja auch Johannes 3,16 den eigentlichen, wohl nachvollziehbareren Sinn.
Luther 2017 Joh.3,16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben,
nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. 
Mit dem eigentlichen Sinn geschrieben.
16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle ,die sich ihm anvertrauen nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. 
Hier hat die Gute Nachricht Bibel offenbar klarer übersetzt, als z.B. Luther und andere.
Joh.3 16 Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn[6] hergab. Nun werden alle, die sich auf den Sohn Gottes verlassen, nicht zugrunde gehen, sondern ewig leben.
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Johncom
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Re: Was ist "Glaube" im biblischem Sinn?

Beitrag von Johncom »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 27. Nov 2024, 02:27 Die Sünde anderer Menschen ist in Bezug auf unsere Beziehung zu Gott und unsere Haltung als Jünger Jesu irrelevant.
Es scheint mir manchmal, als wird das "anders verstehen" der Bibel dem Mitchristen als Sünde angekreidet.
Deshalb:
Joh. 3,36 (LUT): Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm. 
Nenne es von mir aus anders, wenn dir der Begriff "Gehorsam" gegen den Strich geht. Es ist ja keinesfalls der Kadavergehorsam eines entmündigten Menschen gemeint.
Ich verwende auch lieber die Formulierung: "Identifikation mit Jesus".
Wie würdest du den Zorn Gottes verständlich machen?
Er ist aus Liebe ans Kreuz gegangen. Kann man dieser Liebe widerstehen, weil einem das Ganze vielleicht altertümlichund rückständig vorkommt oder einem vielleicht die "Methode" nicht passt, mit der Gott gedachte und gedenkt zu erretten?
Es ist wohl so dass viele Menschen echter Liebe nicht widerstehen können. Seitdem Kirchen, sozusagen verbeamtete "Jünger" Jesu die Glaubenslehre auslegen und nicht immer mit echter Liebe sondern mit Drohbotschaften, entstand ein ambivalentes Verhältnis zu den Verkündern.

Apg. 4,12 geht eine Wunderheilung zuvor. Den Aposteln war die Kraft übergeben worden, im Namen Jesu zu heilen. Zudem hatten sie gelehrt. Lehren und heilen hatten eine Qualität, die in heutiger Zeit durch Bibel-zitieren (die gab es noch nicht) kaum erreicht wird. Der andere Gedanke: erretten? Von was genau.

Was die Menschen erreicht ist die heilende Kraft. Rein körperlich und psychisch und spirituell. Wer verkündet, sollte selbst geheilt sein: erlöst, errettet, befreit. Zumindest diese Kraft spenden. Die Jünger, laut Erzählung, waren 3 Jahre in der Ausbildung, über deren Einzelheiten die staatlich genehmigte Bibel leider nur Andeutungen macht.
nehme es so, wie es ist; ändern können wir den Ratschluß Gottes sowieso nicht. Unser freier Wille besteht darin, "ja" oder "nein" zu sagen dazu.
Es kommt sehr auf die Reife an, bzw was jeder erlebt oder erlitten hat. Es kommt darauf an, WER glaubt, Gott in dieser Welt zu präsentieren. Mit einem Gott, der sich berät und zu einem Schluss kommt, also wie ein Mensch urteilt und seine eigenen Geschöpfe rettet oder verdammt, mit diesem Bild erreicht man in der heutigen Zeit sehr wenige Menschen. Und ich glaube, die Juden haben auch einen anderen Zugang.

Deine Formulierung "Identifikation mit Jesus" finde ich, passt. Im eigenen Leben mit oder "in" Jesus leben. Versuchen, das zu tun, was er gebot. Es gelingt selten aber das ständige Wollen, die Arbeit an sich selbst, schafft Veränderung.
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Re: Was ist "Glaube" im biblischem Sinn?

Beitrag von renato23 »

Magdalena61 hat geschrieben: Mo 25. Nov 2024, 01:44 Glaube ist in der Bibel mit Gehorsam verknüpft. Gehorsam, wenn man erkannt hat: Dies und das möchte Gott.

Ich glaube (dass es) Gott (gibt) beinhaltet, seine, in den Schriften übermittelten Wertmaßstäbe und auch die Regeln (Gebote) ernst zu nehmen. Ohne diese Bereitschaft ist es nicht möglich, sich in seinem Reich erfolgreich zu integrieren.
Da sind wir uns ja vollkommen einig, liebe Magdalena.
Wichtig scheint mir hier noch zu erwähnen, dass für uns Christen selbstverständlich jene zielführenden Wegweisungen im Zusammenhang mit der Integration ins Reich Gottes massgebend sind, die Jesus Christus seinen Jüngern hierfür lehrte und vorlebte.

Weshalb die durch Paulus dann -mit Chrsti Lehren harmonierenden- Denk- und Verhaltens-Lehren fürs Reich Gottes, die wir ja in Kolosser 3,8-17 vorfinden (was abzulegen, respektive sich anzueigenen ist) so auch welcher Gesinnungswandel hilfreich für das Evangelium Jesus Reich Gottes entsprechend ist (Galater 5,14-24) ist für mich mehr und mehr unbegreiflich.
Magdalena hat geschrieben:Keine Angst vor "Gesetzen". Was gut schmeckt, das mag man gerne essen. Die Gedanken und Worte Gottes sind Gedanken und Worte für das Leben. Damit es uns besser geht.
Keine Zwangsjacke.
Ganz genau so sehe und empfinde ich es auch. Gott, unser Vater im Himmel wollte und will schon immer, dass Menschen von seinem Sohn Jesus Christus lernen, sich so zu verhalten, dass der Verführer zu Bosheiten aller Art KEINE Chance mehr hat, jene, welche nebst Leser auch beherzte Umsetzer der Lehren hierfür sind und so echte, Befreiung aus einstiger Sündenknechtschaft erleben, selber zu Lichtern dort werden können, wo Menschen ihre unrein machenden Gedanken noch nicht wirklich aus dem Tempel verabschiedet haben.....

Wer die Führungs seines Lebens wirklich voll und ganz unserem Herrn Jesus, Sohn des allein wahren Gottes dem Himmlischen Vater anvertraut hat, kann mit innerer Gelassenheit, Kraft und Mut den alltäglichen Herausforderungen entgegentretenn.

Gesegnete Grüsse renato
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Re: Was ist "Glaube" im biblischem Sinn?

Beitrag von Zippo »

Larson hat geschrieben: Mo 25. Nov 2024, 19:12
Oleander hat geschrieben: So 24. Nov 2024, 13:40 definieren, was Glaube ist
Zum Thema:
Was ist "Glaube" im biblischem Sinn?


Nun, da geht der Sinn vom griechischem NT entgegen dem Begriff und dem hebräischen Verständnis der Tenach.

(PS. Abraham glaubte nicht so, wie es im NT-Kontext dargestellt wird, sondern sein „Glaube war gehorsam, kein Bekenntnis.)

„Sprachenverwirrung sei Dank“. Man verwendet ähnliche Worte, nur der Inhalt ist anders.

Aber ich denke, dass das Thema schon mal aufgeworfen wurde.
Das Wort Glauben kommt vom griechischen Wort pistis abgeleitet, das in Zusammenhängen steht, wo Menschen Gott vertrauen und wird in Hebr 11,1 als Verwirklichung beschrieben. hupostasis bibelkommentare strong Verz. ElbÜ
Das kann man schon mit dem Gehorsam vergleichen. Zumal das gesamte NT vom Gehorsam spricht und das ist natürlich nicht nur ein Bekenntnis. Natürlich geht es in diesem Fall nicht um Selbstverwirklichung, sondern, darum, Gott gehorsam zu sein. Da ist Abraham wie ein Vorbild. Hebr 11,8, Gal 3

Gruß Thomas
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Larson
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Re: Was ist "Glaube" im biblischem Sinn?

Beitrag von Larson »

Zippo hat geschrieben: Do 28. Nov 2024, 14:50 Das Wort Glauben kommt vom griechischen Wort pistis abgeleitet, das in Zusammenhängen steht, wo Menschen Gott vertrauen und wird in Hebr 11,1 als Verwirklichung beschrieben. hupostasis bibelkommentare strong Verz. ElbÜ
Das kann man schon mit dem Gehorsam vergleichen. Zumal das gesamte NT vom Gehorsam spricht und das ist natürlich nicht nur ein Bekenntnis. Natürlich geht es in diesem Fall nicht um Selbstverwirklichung, sondern, darum, Gott gehorsam zu sein. Da ist Abraham wie ein Vorbild. Hebr 11,8, Gal 3
Hebr 11,1 Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht.

Eine Hoffnung, worauf hoffte Abraham wirklich?
Und was man glaubt verwirklichen? Dinge verwirklichen, die man nicht sieht?

Wer macht das nicht? Selbst Atheisten glauben und handeln aufgrund ihrer Überzeugung. Und selbst Regierungen übertragen ihre Überzeugung in Gesetze (wollen es zumindest).



So sprach Gott zu Abraham, er soll aus dem Vaterhaus ausziehen. Dazu musste Abraham nicht von Dingen überzeugt sein (immerhin lebte Abraham zirka 50 Jahre noch zeitgleich mit Sem, welche noch wusste, da er in er Arche war), auch nicht dass er auf irgendwas gehofft haben sollte.

Hebr 11,25 was natürlich eine absurde Behauptung ist, was da Mose geglaubt haben sollte.


Nun ist Abraham sicher ein Vorbild. Abraham glaubte nicht um der Errettung seiner Seele willen (Hebr 10,39), wie Paulus „Glauben“ charakterisiert.
1.Mo 12,1 Abraham kann auch insofern ein Vorbild sein:
- das Land verlassen, also die Umgebung, welche einem sozusagen den Stempel aufdrückt
- Verwandtschaft verlassen, die bürgerliche und soziale Stellung
- das Vaterhaus verlassen, somit das engste und der schützende Ort

Weiter heisst es hier: Gott spricht, und nicht einfach dass Gott etwas sagt, sondern es ist sein ausdrückliches Wort (dawar)„… geh aus deinem…“, wörtlich als Befehl und. „ geh für dich“ also den eigenen persönlichen Weg.
Und Gott sagt nicht mal, wohin er gehen soll, sondern nur er soll gehen, und Gott wird es ihm dann ein Zeichen geben (V7).

Das Wort „Glaube“ kommt hier nicht mal vor im Text, erst später in 1.Mo 15 als Gott ihm einen Sohn versprach und dort steht es da mit der Gerechtigkeit. Dem Abraham wird sein Vertrauen zur Gerechtigkeit gezählt (also mit etlichen weiteren Bausteinen), nicht ALS die Gerechtigkeit, was doch ein wesentlicher Unterschied ist gegenüber der allgemeinen christlichen Lehre.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Re: Was ist "Glaube" im biblischem Sinn?

Beitrag von Zippo »

Larson hat geschrieben: Do 28. Nov 2024, 16:32
Zippo hat geschrieben: Do 28. Nov 2024, 14:50 Das Wort Glauben kommt vom griechischen Wort pistis abgeleitet, das in Zusammenhängen steht, wo Menschen Gott vertrauen und wird in Hebr 11,1 als Verwirklichung beschrieben. hupostasis bibelkommentare strong Verz. ElbÜ
Das kann man schon mit dem Gehorsam vergleichen. Zumal das gesamte NT vom Gehorsam spricht und das ist natürlich nicht nur ein Bekenntnis. Natürlich geht es in diesem Fall nicht um Selbstverwirklichung, sondern, darum, Gott gehorsam zu sein. Da ist Abraham wie ein Vorbild. Hebr 11,8, Gal 3
Hebr 11,1 Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht.

Eine Hoffnung, worauf hoffte Abraham wirklich?
Und was man glaubt verwirklichen? Dinge verwirklichen, die man nicht sieht?

Wer macht das nicht? Selbst Atheisten glauben und handeln aufgrund ihrer Überzeugung. Und selbst Regierungen übertragen ihre Überzeugung in Gesetze (wollen es zumindest).
Wenn Atheisten vom Glauben reden dann meinen sie ein "nicht genau wissen" , geben der Sache aber doch eine gewisse Zuversicht. Hatte dieses Wort mal eine Bedeutung, die außerhalb des theologischen Rahmens steht, in dem dieses Wort in der Bibel verwendet wird ?

Es geht nicht darum, Dinge zu verwirklichen, die man nicht sieht, sondern darum etwas zu verwirklichen, was man hofft.

Und es geht um ein Überzeugtsein von etwas, was man nicht sieht. Hier kann man natürlich auch an einen nichttheologischen Zusammenhang denken, z. Bsp. an Elektrizität, die man man ja auch nur an der Wirkung erkennen kann oder Strahlung, die man erst sehen kann, wenn sie auf etwas auftrifft. Aber das macht ja in unserem Dialog keinen Sinn.

Hier geht es um Gott, den man nicht sehen kann und dessen Geist bestenfalls an seiner Wirkung erkannt werden kann. Es sollte nicht unbedingt ein Gefühl sein, es kann eine Führung sein, oder ein Traum wie Abraham ihn hatte.
Das Erlebnis war stark genug, um Abraham in Bewegung zu setzen, den von Gott erhaltenen Befehl in Tat umzusetzen und zu hoffen, daß dieser Gott ihn weiterführt. 1 Mo 12,1...4... Insofern finde ich die Definition von Hebr 11,1 ganz in Ordnung.

Larson
Nun ist Abraham sicher ein Vorbild. Abraham glaubte nicht um der Errettung seiner Seele willen (Hebr 10,39), wie Paulus „Glauben“ charakterisiert.
Nein, Paulus Abraham hat mit seinem Glauben keine Rettung verbunden, aber ihm wurde der Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet. 1 Mo 15,6 Was heißt das ? Gott hat ihm diesen Gehorsam, den er hatte, hoch angerechnet, er wurde als Gerechter im Sinne des AT angesehen, was bedeutet das im jüdischen Sinne ?

Paulus spricht davon, daß Abraham als Gerechter angesehen wurde, obwohl er das Gesetz noch gar nicht kannte. Rö 4,10-12. Er sagt, daß Abraham die Beschneidung als Siegel der Gerechtigkeit empfangen hat, die aus dem Glauben kommt. Das ist ja die Bereitschaft Gottes Stimme gehorsam zu leisten.
Abraham hatte eine Stimme im Traum, später gab es auch Gebote, die schriftlich nachzulesen waren, jedenfalls sieht Paulus den Glauben wichtiger, wie das Wort, denn das Wort ist ja nicht das wichtige, sondern, daß man es befolgt.

In der Weise, werden alle Menschen, die Gottes Wort in irgendeiner Weise gehorsam sind, auch im NT als Abrahams Kinder bezeichnet.Gal 3,6-9

Und Jakobus spricht davon, daß der Glaube, der aus den Werken ersichtlich wurden, dem Abraham Gerechtigkeit vor Gott eingebracht hat. Jak 2,22-24
Also geht es auch im Sinne des NT immer um Verwirklichung in der guten Hoffnung, daß der Gehorsam im Glauben letztlich einen guten Lohn haben wird.
Nun kann man ja in der ganzen Apostelgeschichte lesen, wie Menschen sich in Bewegung gesetzt haben, um ihren Glauben zu verwirklichen, da kann man doch auch sehr gut erkennen, was in Hebr 11,1 unter Glauben verstanden wird. Und sie haben ihre Nachfolge sicherlich nicht leicht gehabt, sondern auch mancherlei Anfechtungen erlitten.
1 Petr 1,6-9
Larson
1.Mo 12,1 Abraham kann auch insofern ein Vorbild sein:
- das Land verlassen, also die Umgebung, welche einem sozusagen den Stempel aufdrückt
- Verwandtschaft verlassen, die bürgerliche und soziale Stellung
- das Vaterhaus verlassen, somit das engste und der schützende Ort

Weiter heisst es hier: Gott spricht, und nicht einfach dass Gott etwas sagt, sondern es ist sein ausdrückliches Wort (dawar)„… geh aus deinem…“, wörtlich als Befehl und. „ geh für dich“ also den eigenen persönlichen Weg.
Und Gott sagt nicht mal, wohin er gehen soll, sondern nur er soll gehen, und Gott wird es ihm dann ein Zeichen geben (V7).

Das Wort „Glaube“ kommt hier nicht mal vor im Text, erst später in 1.Mo 15 als Gott ihm einen Sohn versprach und dort steht es da mit der Gerechtigkeit. Dem Abraham wird sein Vertrauen zur Gerechtigkeit gezählt (also mit etlichen weiteren Bausteinen), nicht ALS die Gerechtigkeit, was doch ein wesentlicher Unterschied ist gegenüber der allgemeinen christlichen Lehre.
Ich finde, daß Hebr 11,1 sehr gut wiedergibt, was Abraham getan hat, dazu habe ich ja schon was geschrieben. Was ist der Unterschied zwischen "zur" und "als" ?
Die christliche Lehre geht davon aus, daß niemand gerecht werden kann, als nur durch den Glauben an das Werk Jesu Rö 3,21-26. Den konnte Abraham natürlich noch nicht haben, bestenfalls erahnen. Joh 8,56. Er sollte ja seinen eingeborenen Sohn opfern. 1 Mo 22 Das hat ihm vielleicht eine gewisse Einsicht in die Gerechtigkeit Gottes gegeben.
Also wird der Gehorsam des Abraham als Vorleistung angesehen, damit er schließlich durch das Werk Jesu errettet werden kann. Und auch alle, die Gott im Glauben gefolgt sind, ob durch die Stimme des Gewissens, oder einen Traum, oder dem Wort Gottes und Gott darin gefallen haben, denen wird ihr Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet. Aber gerecht wird der Mensch eben nur durch das Werk Jesu.

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Oleander
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Re: Was ist "Glaube" im biblischem Sinn?

Beitrag von Oleander »

Zippo hat geschrieben: Mi 27. Nov 2024, 16:30
Oleander hat geschrieben: Mo 25. Nov 2024, 15:59
Zippo hat geschrieben: So 24. Nov 2024, 19:06 Und das NT sagt in Rö 10,14, wie sollen sie glauben, wenn sie nicht hören ?
Römer 10,17
17 So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi. 
Zu dem von mir fett markiertem:
Das kannste auf alle Religionen oder "Lebensweisheiten" anwenden...
In vielen Religionen wird gepredigt, aber sie schöpfen alle aus einer anderen Quelle. Und darauf kommt es an. Christen sollen aus dem NT schöpfen, da steht drin, wie sie zu leben haben.
Wenn Eltern ihren Kindern "Predigten" halten (ich denke,jeder kennt diese Moralpredigten ;) ) dann tun sie es meist in guter Absicht, um ihre Kinder zu schützen und zu bewahren vor...

Es kann vorkommen, das die" Kids" davon iwann genervt sind = immer diese Vorschriften, Bevormundungen etc... ;)

Und oft sieht man es erst im Erwachsenenalter, dass die Eltern es meist nur gut gemeint haben.
Und ich denke, ähnlich ist es mit Gott: Er will beschützen und (vor Unheil) bewahren...
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Abischai
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Re: Was ist "Glaube" im biblischem Sinn?

Beitrag von Abischai »

Oleander hat geschrieben: So 1. Dez 2024, 14:30 Wenn Eltern ihren Kindern "Predigten" halten
Das hat aber mit dem Glauben nichts zu tun der, wie Du die Bibel richtig zitierst, durch die Predigt aus dem Wort Christi erfolgt. Das von Dir fett formatierte kann man NICHT durch andere Religionen oder Weisheitslehren ersetzen, da die NICHT aus dem Wort Christi kommen.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Re: Was ist "Glaube" im biblischem Sinn?

Beitrag von Zippo »

Oleander hat geschrieben: So 1. Dez 2024, 14:30
Zippo hat geschrieben: Mi 27. Nov 2024, 16:30
Oleander hat geschrieben: Mo 25. Nov 2024, 15:59
Zippo hat geschrieben: So 24. Nov 2024, 19:06 Und das NT sagt in Rö 10,14, wie sollen sie glauben, wenn sie nicht hören ?
Römer 10,17
17 So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi. 
Zu dem von mir fett markiertem:
Das kannste auf alle Religionen oder "Lebensweisheiten" anwenden...
In vielen Religionen wird gepredigt, aber sie schöpfen alle aus einer anderen Quelle. Und darauf kommt es an. Christen sollen aus dem NT schöpfen, da steht drin, wie sie zu leben haben.
Wenn Eltern ihren Kindern "Predigten" halten (ich denke,jeder kennt diese Moralpredigten ;) ) dann tun sie es meist in guter Absicht, um ihre Kinder zu schützen und zu bewahren vor...

Es kann vorkommen, das die" Kids" davon iwann genervt sind = immer diese Vorschriften, Bevormundungen etc... ;)

Und oft sieht man es erst im Erwachsenenalter, dass die Eltern es meist nur gut gemeint haben.
Und ich denke, ähnlich ist es mit Gott: Er will beschützen und (vor Unheil) bewahren...
Kinder sollen lernen, sich an Regeln zu halten, das ist richtig. Da werden Grenzen aufgezeigt, die nicht übertreten werden sollen. Gott hat mit Israel so eine Zeit gehabt, da hat er den Kindern Israel einige Gebote gemacht, die sie beherzigen sollen. Das Gesetz war der Zuchtmeister auf Christum hin, sagt Gal 3,24
Israel sollte ein paar Spielregeln kennenlernen, bevor sie in die Mündigkeit der Kinder Gottes entlassen würden. Gal 3,25-26, Gal 4,3-5

Ich bin mir sicher, daß Gott auch anderen Völkern weise Menschen geschickt hat, um sie auf vernünftiges Benehmen hinzuweisen. Aber für Christen ist nun mal die Bibel das wichtigste Lehrbuch.

Wie steht nun das Gesetz in Bezug zu dem Glauben ? Paulus sagt, Gott will nicht, daß Menschen durch das Einhalten von Regeln gerecht werden. Die Gebote sind zwar wichtig, aber letztlich sollte der Glaube den Menschen erretten. Gal 3,7-9
Gott will, wie ein Vater, seine Kinder lehren und vor Schaden bewahren, das ist richtig. Aber noch wichtiger ist natürlich, wenn die Kinder auch tun, was der Vater sagt, das ist dann der Glaube.
Der Vater im Himmel ist auch kein normaler Vater, sondern zugleich auch oberster Richter. Er muß am Ende seine Kinder auch beurteilen und bestrafen.

Warum meinst du, hat Gott diesen Schritt getan und die Gerechtigkeit auf das Fundament des Glauben gestellt ?
Warum heißt es, daß Gott in Christus war und hat die Welt mit sich selbst versöhnt ? 2 Kor 5,19
Wer sich auf das Fundament des Glaubens begibt und die Gerechtigkeit akzeptiert, die durch das Evangelium angeboten wird, bleibt bloß noch die Nachfolge im Glauben Mt 11,28-30 und einjeder soll nun auf diesem Fundament bauen, wie er es meint bzw. wie es ihm der Heilige Geist aufträgt . 1 Kor 3,10-15
Hier ist sicherlich auch noch einiges an Glauben gefragt, bis jeder seinen Platz in der Gemeinde gefunden hat, denn es gibt ja so manche Gabe in dem Leibe Jesu. 1 Kor 12
Aber die Gerechtigkeit vor Gott soll für Christen nicht mehr darin bestehen, einige fromme Regeln einzuhalten, sondern das Werk Jesu für seine Erlösung zu akzeptieren, um dann im Glauben an den unsichtbaren Gott, den Weg in das ewige Leben so anzutreten, daß der Heilige Geist sein Gefallen daran findet.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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