Die Todesfurcht hat der Mensch aus sich heraus, die gibt keine externe Entität in ihn hinein. Die Manipulation des Menschen geschieht durch Eindrücke und Informationen. Die Verarbeitung dieser geschieht im Menschen auf diese oder jene Weise mit diesen oder jenen Konsequenzen. Das hat mit seiner individuellen Einteilung in Gut und Böse zu tun, die sich aus seiner Biografie ergeben.Helmuth hat geschrieben: ↑Sa 28. Dez 2024, 07:54 Steht die Todesfurcht unter seiner Kontrolle, oder ist sie eine Folge unserer Sünde? Ich gehe nicht davon aus, dass der Mensch vom Teufel derart kontrolliert werden kann, dann würde ja Gott seine Macht aufgeben und könnte ihn nicht erlösen. Man redet zwar von der Herrschaft des Teufels, aber diese hat eine andere Qualität als die des Herrn.
Was ich meine, hat rein gar nichts zu tun mit einem Hexenmeister, der von der Ferne aus seinem Hexenkeller heraus über Telepathie oder Telekinese eine Art Voodoozauber vollführt. Ich glaube, so etwa stellen sich viele den Teufel vor. Dieses Bild wurde durch Kunst und Popkultur ja über Jahrhunderte bis heute leider auch vermittelt und scheint tief und hartnäckig fest zu sitzen.
Der Teufel hat so viel Macht über Menschen, wie sie ihm geben, was wiederum davon abhängt, wozu sie konstituv selber in der Lage sind. Er wirkt durch und manifestiert sich in Menschen. Wenn die Menschen ihn Gott nennen, oder sich ihm als sei er ihr Gott unterwerfen, dann ist er für diese Menschen nun mal ihr Gott. Ich sehe ihn aber nicht als tatsächlichen Gegenspieler des Vaters im Himmel, denn er hat überhaupt keine Macht aus sich selbst, sondern eher als Konkurrent zum Heiligen Geist. Wer sich nicht vom Heiligen Geist führen lässt, der wird eben vom Geist der Welt geführt und das ist nun mal der Teufel : Herrschsucht, Gier, Bündelei, Nationalismus, Patriarchat (Beelzeboul).
Er wurde insofern entmachtet und rausgeworfen, dass den Gläubigen eine Abwehr gegen ihn an die Hand gegeben wurde, die sogenannte Waffenrüstung Gottes (Epheser 6). Das Wesen des Teufels hat sich nicht verändert.
Da siehtst du, dass der Teufel auch schon vor dem Kreuz auf diese Weise gewirkt hat, nie anders wirken konnte und immer noch so wirkt.Helmuth hat geschrieben: ↑Sa 28. Dez 2024, 07:54Gott ist und bleibt der, der alles unter Segen oder unter Fluch stellt. Diese Herrschaft steht immer darüber. Klar, wenn dich Gott fallenlässt, dann wirst zum Spielball von Teufel und Dämonen. So geriet z.B. Saul einst unter seine sog. "Herrschaft":
1. Sam 16,14 hat geschrieben: Aber der Geist JHWH's wich von Saul, und ein böser Geist von JHWH ängstigte ihn.
Da handelt Gott aber hoffentlich wohl nicht nur aus Launen heraus, sondern ist wirklich sehr geduldig mit Menschen. Ganz entscheidend ist da wohl, ob jemand Gott bewusst verwirft, obwohl ihm die Botschaft des Evangeliums bekannt ist und er Gott als Schöpfer mal (an)erkannt hatte.
Im Grunde ja, aber dennoch finde ich das zu vereinfacht. Wer im Leben eine schwere Phase durchmacht, der wird empfänglich für seine Manipulationsversuche. Der neigt auch dazu zu denken : "Reiß dich zusammen, steh auf, ring deine Gegner nieder, du schaffst es, niemand kann dich aufhalten." Was so scheinbar harmlos anfängt kann schnell in Größenwahn, Allmachtsphantasien und Unabhängigkeitsideologien kippen. Leute, die mit dem goldenen Löffel im Mund geboren sind, neigen nicht dazu, aber auch sie wollen ihren Status quo natürlich weitmöglich absichern und verteidigen und sind sich entweder der Kosten nicht bewusst oder nehmen sie in Kauf.
Die Absicht des Teufels hat uns Jesus in seinem Bericht über seine Versuchung in der Wüste erzählt (denn die Evangelisten waren nicht dabei, sondern es wurde ihnen durch Jesus berichtet). Es geht um Herrschen. Der Teufel verspricht jedem Menschen Herrschaft. Natürlich können nicht alle Menschen herrschen, aber jedem verspricht er Herrschaft. In der Realität gab und gibt es auch Herrschaft durch Menschen, aber nicht jeder Herrscher ist deswegen gleich größenwahnsinnig. Ein Herrscher über Menschen ist auch immer von diesen Menschen abhängig und somit ist das eine ambivalente Sache. Ein guter Herrscher weiß um diese Abhängigkeit und behandelt sein Volk auch möglichst gut und respektvoll. Welcher historische Herrscher gut oder schlecht war oder ist, soll an dieser Stelle nicht bewertet oder erörtert werden. Biblischer Fakt ist aber, dass Gott durch Samuel mitteilte, dass die Vorrechte eines Königs nicht gerade zum Wohl des Volkes sind (1. Samuel 8,10 ff).
Dem ergänze ich noch, dass man auch mit Wahrheiten lügen oder manipulieren kann. Es kommt immer darauf an, wie Informationen in einen Kontext eingearbeitet oder wie vom Empfänger verarbeitet werden und der Manipulator auch weiß, für was der Empfänger empänglich ist.Helmuth hat geschrieben: ↑Sa 28. Dez 2024, 07:54Im Grunde genommen besitzt der Teufel nur ein Werkzeug und das ist die Lüge. Mehr kann er nicht, so sehe ich das. Es entscheidet aber der Mensch, ob er Lügen folgt oder nicht. Folgen sie Lügen, reicht es aus, dass Menschen bewusst wie unbewusste zu seinen Handlangern werden.
Als Ham seinen Vater Hiob wegen seiner Trunkenheit bei seinen Brüdern verpetzte, hat er ihnen nichts als die Wahrheit gesagt.
Der wiener Philosoph Robert Pfaller beschreibt in seinem Buch Erwachsenensprache (das sich grob gefasst gegen Identitätspolitik richtet) die Kategorien : Weiße Wahrheiten und Schwarze Lügen so wie Schwarze Wahrheiten und Weiße Lügen. Ham hat hier wohl eine Schwarze Wahrheit benutzt.