Helmuth hat geschrieben: ↑Do 2. Jan 2025, 05:43
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 2. Jan 2025, 01:57
Mir fehlt in der ganzen Diskussion einfach der Fokus auf die Führung Gottes.
Sich nach Matth. 18:15-18 zu richten ist keine Führung Gottes? Was dann? Das war mein Fokus der letzten Betrachtung.
Da geht es um Ungerechtigkeit von Mitchristen. Die Gemeindeleitung wird nicht in Frage gestellt.
Ein Verlassen der Gemeinde seitens derer, die das Mitglied mit seiner Sünde konfrontieren wird nicht thematisiert, sondern der mögliche Ausschluß des unbußfertigen Bruders.
In Bezug auf das Thema Kirchenaustritt finde ich diese Stelle jetzt nicht so sehr geeignet.
Man kann daraus ableiten: Ist die Gemeindeleitung nicht einsichtig, kann ich sie als Heiden und Zöllner betrachten und mir einen neuen Wirkungskreis suchen. Aber das steht, genau genommen, nicht da.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 2. Jan 2025, 01:57
Wenn man die Gemeinde, in der man groß geworden ist, nicht verlassen soll, dürfte kein gläubiger Katholik aus der Kirche austreten.
Grundsätzlich sehe ich das auch so. Das war der erste Teil meiner Betrachtung. Es gibt sogar ein Pauluswort dazu:
1. Kor 7,20 hat geschrieben: Jeder bleibe in dem Stand, in dem er berufen worden ist.
1. Kor 7,24 hat geschrieben: Jeder, worin er berufen worden ist, Brüder, darin bleibe er bei Gott.
Ja.
Man darf aber hinterfragen, ob damit die behördlich dokumentierte Mitgliedschaft in einer Gemeinde gemeint ist. Es ging wohl um die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Ebene der gesellschaftlichen Hierarchie.
Wenn man sich im Wirkungsbereich einer Kirche bekehrt hat, dann hat der HG auch darin gewirkt. Bei mir war das nicht der Fall, daher gibt es bei mir keinen Kirchenstand, dem ich zuvor angehört habe.
Du warst ja vermutlich durch die Säuglingstaufe ein "Mitglied" der RKK. Hineingetauft, aber nicht aus Überzeugung.
Bekehrt sich jemand innehalb der RKK und zwar durch Katholiken und nicht durch andere, so möge er dort bleiben.
Ich würde keine Gesetzmäßigkeiten aufstellen.
Ein neugeborener Christ wird Führung erfahren, wenn er ernstlich darum bittet. Vielleicht möchte sein Herr ihn noch weiter unterrichten und schickt ihn erst einmal auf Wanderschaft, in eine Gemeinde, die ihm die Grundlagen der biblischen Lehre vermittelt. In der RKK ist das zwar auch möglich (mittlerweile), wird jedoch nicht so betont und das private Bibelstudium ist auf Laienebene wohl auch nicht so gut ausgebaut wie in traditionell bibelbetonten protestantischen Gemeinden.
Vielleicht kommt er eines Tages zurück, vielleicht auch nicht.
Gott wird ihn gebrauchen, wenn er etwas gelernt hat. Und wo das sein wird, das hängt auch von anderen Faktoren ab, also etwa, ob es eine lebendige Ortsgemeinde gibt an seinem Wohnort bzw. ob er grundsätzlich dazu bereit ist, in die Ferne zu ziehen, wenn dieser Ruf an ihn ergeht.
Ich denke die Situation liegt oft anders, dass die meisten gar nicht bekehrt sind, sondern man seine Neugeburt im HG ganz woanders erlebt.
Das ist in Freikirchen auch nicht anders. Gott hat Kinder, aber keine Enkel. Die Nachkommen gläubiger Christen sind nicht unbedingt gläubig. Sie sind halt in der Gemeinde aufgewachsen und beherrschen bisweilen die Sprache "Kanaanäisch" perfekt. Aber ihr Herz gehört nicht Gott. Sie haben noch keine Berührung durch Jesus erlebt. Manchmal sind sie "eine Weile lang" weg, dann wieder da... die evangeikale Version von "getauften Heiden".
Ein Ortswechsel kann hilfreich sein, um sich Jesus aus freien Stücken zu nähern und nicht, weil Eltern, Freunde und Bekannte es erwarten und damit Heuchler produzieren, die (noch) nicht glauben (können), aber so tun müssen, als täten sie es.
Dann sehe ich es nicht notwendig zu einer toten Gruppe zurückzukehren.
Die RKK ist nicht tot.
Auf diese Weise entkommen auch viele den ZJ, die sich also innerhalb solcher Gemeinschaften, welche Menschen nur an sich binden, gar nicht bekehren können,
Kopfgläubige gibt es überall. Auch in freien Gemeinden. Ansonsten: S.o.
Die Freiheit, auf Wanderschaft zu gehen, ohne negative Konsequenzen von Seiten der Herkunftsgemeinde befürchten zu müssen, sollte natürlich schon da sein. Alle Gruppierungen, die "Aussteiger" ächten, machen einen riesigen Fehler. Amish, ZJ und andere. Wer nicht die Gesamtgemeinde Jesu als solche anerkennt, hält von sich selbst mehr, als er ist.
Ich bin nun bei der Thematik der Bereinigung solcher Konfliktsituationen. Su muss nicht mit Austritt enden, aber es kann auch nur so möglich sein dem Herrn treu zu bleiben. Es ist dabei nicht jede Situation gleich. Das muss sozusagen von Fall zu Fall jeweils ausgefochten werden.
Ich würde es entspannter sehen.
"Die Beschneidung ist nichts, und das Unbeschnittensein ist nichts, sondern das Halten der Gebote Gottes.", schreibt Paulus in
1. Kor. 7,19 Wenn man das von Herzen will, dann wird man nicht vergeblich auf Führung hoffen, auch in der Frage: Welcher Gemeinde soll ich mich anschließen, wo willst du mich haben, HERR?
Es ist ja nicht nur eine "Stilfrage", also, ob einem die Art zusagt, wie in einer Gemeinde gelehrt und gelebt wird. Sondern auch eine Frage persönlicher Bedürfnisse. Wenn ich konzentrierte Lehre brauche, schaue ich nach einer Gemeinde, die das Bibelstudium betont. Wenn ich meine, genug gelernt zu haben und mich mehr auf Anbetung fokussieren möchte, finde ich in der RKK reichlich Gelegenheit dazu. Wenn ich mein ganzes Leben der Gemeinschaft mit anderen Gläubigen und dem Dienst am Nächsten widmen möchte, ziehe ich zu den Amish... oder trete in einen Orden ein.
Laodicea ist überall. Nicht nur in den Großkirchen. Ob Evangelikale das wahrhaben wollen oder nicht.
Jeder prüfe aber sein eigenes Werk. Gal. 6,4 Und wer sich nicht daran hält und meint, er müsse andere Denomationen als "minderwertig" oder "nicht Teil der Gemeinde Jesu" heruntermachen, der hält schon mal die Gebote Gottes
nicht, denn Gal. 6,4 ist auch eines davon.
LG