Wie kommt man denn da dran ? Doch nur über eine Überlieferung. Wenn man die Überlieferung für sacrosankt hält, die Überlieferungsgeschichte ausblendet und damit etwa. im 10. Jahrhundert verbleibt und von da aus in die weitere Vergangenheit projiziert hin zu einem biblischen Hebräisch, so nutzem einem die Kenntnisse nichts.
In den Lehrbüchern steht nichts von weltanschaulichen Einflüssen. Dort möchte man uns scheinbar neutral und formelhaft die Regeln vermitteln, als schwebten sie über dem Kulturellen, aus dem sie hervorgekommen sind.
Ja, aber diese Lehrer haben sich das nicht selber ausgedacht, sondern es wird die masoretische Überlieferung aufgegriffen, die sich wiederum an der arabischen Sprache des Mittelalters bedient, bei der von der damals gegenwärtigen Sprache rückprojiziert wird auf ein durchgehend identisches Arabisch bis hin zurück in die Zeit, in der man die Entstehung der Texte des Tenach verortet. Dass die arabische Sprache sich nicht im Laufe der Jahrhunderte gewandelt hätte und es auch keine wechselwirkenden Einflüsse durch und mit dem Griechisch des Christentums und dem Hebräisch-Aramäisch der Juden gab, kann man nur für wahr halten, wenn man an eine heilige und fehlerlose Überlieferung glaubt. Das ist immer der Knackpunkt, diese verdeckte Prämisse einer unverfälschten Überlieferung.Helmuth hat geschrieben: ↑Di 7. Jan 2025, 07:20 Dieses Dilemma wirst du nicht los, solange du dich nicht von vorgegebener Dogmatik trennst, und ich sage egal ob von jüdischer oder christlicher, ob Rabbi oder Katholik. Man lehrt Hebräisch z.B. auf den Unis erst wieder anders als in anderen Kursen. Mit anderen Worten, diese Lehrer verabreichen keine Muttermilch, sondern ein synthetisches Ersatzprodukt.
Was lässt dich an dieser Überzeugung von den sogenannten Native-Speakern festhalten und wie kommt du überhaupt da drauf ? Die haben selber nur ein solches synthetisches Ersatzprodukt verabreicht bekommen. Sogar ein noch minderwertigeres am Maßstab des Alt-Hebräischen.Helmuth hat geschrieben: ↑Di 7. Jan 2025, 07:20 Die einzigen, die dem überlegen sind, sind Native-Speaker, aufgewachsen mit Hebräisch, sodass ihm keine Theologe erst erklären muss, was das im AT an der Stelle heißt. Alt-Hebräisch ist teils auch recht literarisch und weist schon Unterschiede zum mordernen Ivrit auf. Das wissen die aber und einiges ist mir auch schon bekannt.
Ich wüsste auch gar nicht, welche Konfession da formell irgendwelche Schranken gesetzt hätte. Nach meiner Erfahrung herrscht in verschiedenen Konfessionen nur so ein Geist in der Luft, dass man seine Zeit doch bitte sinnvoller nutzen sollte.
Man begnügt sich halt mit dieser oder jener Übersetzung. Wenn du darüber hinausgehst, wird dir schon kaum wer noch zuhören wollen. Schließlich will man ja noch ein wenig "worshippen" und dann gehts ab zum profanen Gottesdienst auf die Maloche.
Deine Construction-These hab ich oben zu bedienen versucht : viewtopic.php?p=593561#p593561
Malach Jahwe ist ein Teil oder Wesensaspekt Jahwes und nicht ein ihm nebengestelltes Ding oder Akteur.