Ist Gott dein Vater?

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Helmuth
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Re: Ist Gott dein Vater?

Beitrag von Helmuth »

Lena hat geschrieben: Mo 20. Jan 2025, 12:32 Geht es darum? Das nur Gott die Ehre gebührt Vater genannt zu werden? Weil er im wahrsten Sinne des Wortes allein wirklich Vater ist?
Ich denke, es geht nicht um den Titel Vater, denn jeder Mann, der mindestens ein Kind hat ist Vater. Ob man das Titel nennt halte ich für irrelevant, er ist das nach Gottes Schöpfung, die ihn dazu gemacht hat. Und er soll auch die Ehre von seinen eignen Kindern genießen, auch das sagt Gott sehr klar und deutlich.

Wenn wir den Sinn Christi verstehen wollen, was Jesus in Matth. 23:9 meint, dann muss man dazu den Kontext berücksichtigen, unter welchen Umständen er das gesagt hatte. Für sich allein kann das Wort wie in vielen Fällen irreführend ausgelegt werden.

Dazu lesen wir, dass Jesus die Pharsäer schwer getadelt hatte, die solche Anreden wie Lehrer, Rabbi, Vater, Meister etc. für sich beansprucht hatten. Sie nahmen dies nicht nur als Anrede in Anspruch, sondern sahen sich aufgrund ihrer Stellung als die oberste Instanz. Sie waren in dem Sinn der 1. Lehrer, der 1. Rabbi, der 1. Vater, der 1. Meister unter dem Volk.

Und sie liebten auch das Bauchpinseln, wenn man ihnen derart geschmeichelt hatte. Ich lege es nun so aus, dass Jesus damit sagt, dass wir sie derart nicht ansprechen sollten, und zwar nicht wegen der Worte wie z.B. "ehrwürdiger Vater", sondern dass man so sie anstelle Gottes setzt. Es kommt dann Anbetung gleich und dies wäre wie Götzendienst.
Mt 23,9 hat geschrieben: Nennt auch niemand auf der Erde euren Vater, denn einer ist euer Vater – der im Himmel ist.
Um Jesu Wort zu verstehen, kann man m.E. "nur" bzw. "oberster" in sein Wort einfügen, nicht um sein Wort zu ändern, sondern um seinen Sinn besser zu erfassen, d.h.: "einer "nur" ist euer "oberster" Vater." Nachgeordnet kann jeder Meister, Lehrer oder Vater sein, so ihn Gott in diese Stellung bringt und er sich dem Willen des Vaters im Himmel dabei unterordnet.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Larson
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Re: Ist Gott dein Vater?

Beitrag von Larson »

Helmuth hat geschrieben: Mo 20. Jan 2025, 15:56 Um Jesu Wort zu verstehen, kann man m.E. "nur" bzw. "oberster" in sein Wort einfügen, nicht um sein Wort zu ändern, sondern um seinen Sinn besser zu erfassen, d.h.: "einer "nur" ist euer "oberster" Vater." Nachgeordnet kann jeder Meister, Lehrer oder Vater sein, so ihn Gott in diese Stellung bringt und er sich dem Willen des Vaters im Himmel dabei unterordnet.
Ok, du hast „m.E.“ geschrieben… dann ergibt sich: der Vater vom Vater des Vaters…. und darüber steht dann der „Heilige Vater“ in Rom, eine schöne Hierarchie.

Gott ist nicht der oberste Vater, Er IST der Vater und da gibt es nur einen (ausser natürliche, der leibliche eigene Vater).
Ein Vater ist nicht einfach Kinderliebend, sondern hat auch Autorität.


„…. so ihn Gott in diese Stellung bringt“, wie willst du das prüfen?
Was ist wirklich der Wille des himmlischen Vaters?
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Abischai
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Re: Ist Gott dein Vater?

Beitrag von Abischai »

Larson hat geschrieben: Mo 20. Jan 2025, 17:03 Ok, du hast „m.E.“ geschrieben…
Das schreibe ich auch oft, es sagt aus, daß die feste Meinung dennoch zur Disposition steht.

Das Wort Jesu, niemanden auf der Erde "Vater" zu nennen, verstehe ich 1:1 so. Damit ist nicht gemeint, daß wir unsere Ahnen nicht so nennen dürfen, sondern in religiöser Hinsicht gibt es keinen Vater außer dem Allmächtigen. Auch keinen "Heiligen Vater" in Rom, den am allerwenigsten. Es ist Brauchtum in der Kirche, jeden halbwegs anerkannten Pfarrer als "Vater" anzusprechen, genau DAS hat der Herr Jesus uns verboten !! Gleiches gilt für "Meister", auch hier sind die säkularen Begriffe sicher nicht gemeint, als da wären der Bürgermeister oder der Handwerksmeister. Aber kein Anführer einer Glaubensgemeinschaft soll "Meister" genannt werden, auch das hat der Herr Jesus uns ausdrücklich verboten, darum geht es, nicht also um die profanen "Väter" und "Meister".
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Oleander
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Re: Ist Gott dein Vater?

Beitrag von Oleander »

Abischai hat geschrieben: Mo 20. Jan 2025, 21:29 in religiöser Hinsicht gibt es keinen Vater außer dem Allmächtigen.
Was machst du mit der Aussage:" Euer Vater ist der Teufel- Vater der Lüge"... :?:
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Manchmal sagt man auch sprichwörtlich: Der Wunsch ist/war der "Vater" des Gedankens.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Rilke
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Re: Ist Gott dein Vater?

Beitrag von Rilke »

Abischai hat geschrieben: Mo 20. Jan 2025, 21:29
Larson hat geschrieben: Mo 20. Jan 2025, 17:03 Ok, du hast „m.E.“ geschrieben…
Das schreibe ich auch oft, es sagt aus, daß die feste Meinung dennoch zur Disposition steht.

Das Wort Jesu, niemanden auf der Erde "Vater" zu nennen, verstehe ich 1:1 so. Damit ist nicht gemeint, daß wir unsere Ahnen nicht so nennen dürfen, sondern in religiöser Hinsicht gibt es keinen Vater außer dem Allmächtigen. Auch keinen "Heiligen Vater" in Rom, den am allerwenigsten. Es ist Brauchtum in der Kirche, jeden halbwegs anerkannten Pfarrer als "Vater" anzusprechen, genau DAS hat der Herr Jesus uns verboten !! Gleiches gilt für "Meister", auch hier sind die säkularen Begriffe sicher nicht gemeint, als da wären der Bürgermeister oder der Handwerksmeister. Aber kein Anführer einer Glaubensgemeinschaft soll "Meister" genannt werden, auch das hat der Herr Jesus uns ausdrücklich verboten, darum geht es, nicht also um die profanen "Väter" und "Meister".
Denn wenn ihr zehntausend Erzieher in Christus hättet, so doch nicht viele Väter; denn in Christus Jesus habe ich euch gezeugt durch das Evangelium.
1. Kor 4,15

Ich bitte dich für mein Kind, das ich gezeugt habe in den Fesseln, Onesimus,der dir einst unnütz war, jetzt aber dir und mir nützlich ist.
Phil 1,10-11

Wie, was, Paulus ist ein Vater von Gläubigen?
Was immer ein endliches Wesen begreift, ist endlich.
- Hl. Thomas v. Aquin
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Abischai
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Re: Ist Gott dein Vater?

Beitrag von Abischai »

Rilke hat geschrieben: Mo 20. Jan 2025, 21:44 Wie, was, Paulus ist ein Vater von Gläubigen?
Wir erkennen hier ein Problem (wrtl. "Aufgabe").:
Entweder hat Paulus die Worte Jesu nicht ernstgenommen, oder da ist noch was zu beachten.:
Paulus hat sich als (geistlichen) Vater dieses und jenes Gläubigen bezeichnet, im Bilde gesprochen.
Wir lesen aber nicht, daß z.B. Timotheus Paulus als seinen Vater bezeichnet hätte. Und was genau hat der Herr Jesus verboten? Jemanden seinen Vater zu nennen. Und das hat auch niemand. Ich meine, daß die Bibel hier sehr genau ist.
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Helmuth
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Re: Ist Gott dein Vater?

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Mo 20. Jan 2025, 21:49
Rilke hat geschrieben: Mo 20. Jan 2025, 21:44 Wie, was, Paulus ist ein Vater von Gläubigen?
Wir lesen aber nicht, daß z.B. Timotheus Paulus als seinen Vater bezeichnet hätte. Und was genau hat der Herr Jesus verboten? Jemanden seinen Vater zu nennen. Und das hat auch niemand. Ich meine, daß die Bibel hier sehr genau ist.
Das nenne ich nun theologisches Erbsen zählen.

Du machst hier die wortwörtliche Auslegung verbindlich, nach der du dann auch deinen leiblichen Vater nicht "Vater" nennen dürftest. Du kannst nicht auf der einen Seite fordern dieses Wort muss so befolgt werden, wie es geschrieben steht und nennst dann deinen leiblichen Zeuger dennoch Vater. Also entweder bist darin konsquent, oder eben nicht.

Darum von mir Erbsen zählen genannt (nicht bös gemeint). ;)

Du siehst m.E. nur deswegen ein Problem, weil du die Bibel wie ein Mathematiklehrbuch liest. In der Mathematik gibt es in der Tat nur richtig und falsch, nichts dazischen. Hier geht es nicht um richtig oder falsch, sondern um sinnvolle oder nicht sinnvolle Auslegung.

Wenn sich Paulus selbst Vater nennt, dann hätte er auch gegen Jesu Wort verstoßen. Hat er das? Ich sage nein, weil er den Sinn Christi m.E. getroffen hatte. Diesen Sinn habe ich in meinem letzten Beitrag dargelegt wie er m.E. sinnvoll ist. Du müsstest den zuerst als sinnlos zerlegen.

Für mich war Paulus auch ein Vater für seine Gemeinde, aber er meint das nicht wie die RKK mit dem Papst. Die RKK hingegen verstößt definitv gegen dieses Wort Jesu, da es in ihrer gelebten Praxis zur Anbetung geworden ist, welche der Papst auch annimmt.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Ist Gott dein Vater?

Beitrag von Spice »

Gott ist nur dann mein Vater, wenn ich göttlicher Natur bin.
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Lena
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Re: Ist Gott dein Vater?

Beitrag von Lena »

Wo sich Jesus Bekenner als Brüder (Geschwister) erkennen, ist das mit dem Vater, kein Problem.
Da wird alle Ehre dem Vater im Himmel zugeschrieben und nicht sich selber, auch wenn Menschen
zu ihnen aufsehen, weil sie geistige Väter für sie sind.
renato23
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Re: Ist Gott dein Vater?

Beitrag von renato23 »

Oleander hat geschrieben: Mo 20. Jan 2025, 21:38
Abischai hat geschrieben: Mo 20. Jan 2025, 21:29 in religiöser Hinsicht gibt es keinen Vater außer dem Allmächtigen.
Was machst du mit der Aussage:" Euer Vater ist der Teufel- Vater der Lüge"... :?:
Wäre die Frage an mich gestellt worden, würde ich wie folgt meine Meinung dazu äussern.

Wichtig finde ich, warum Jesus Christus zu den ihn stets verfolgenden Jüngern Mose, buchstabenmässige Hüter, aller 613 mosaischen Gesetzen, (u.a. auch Forderer der Steinigung von Ehebrecherinnen) also Schriftgelehrten und Pharisäern sagte.
Joh 8,41 Ihr tut eures Vaters Werke. Da sprachen sie zu ihm: Wir sind nicht aus Hurerei geboren; wir haben einen Vater: Gott.
42 Jesus sprach zu ihnen: Wäre Gott euer Vater, so liebtet ihr mich; denn ich bin von Gott ausgegangen und komme von ihm; denn ich bin nicht von mir selber gekommen, sondern er hat mich gesandt. 43 Warum versteht ihr meine Rede nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt!
44 Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Begierden wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus dem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge. 45 Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht. 
Was würde wohl Jesus Christus dazu sagen, auf wen sich diese klaren Worte beziehen? Jedenfalls befanden die AT-Gesetzeslehrer sehr Vieles was Jesus im Auftrag seines/unseres himmlischen Vaters lehrte als volksverderbend, als gefährliche Sonderlehre. Dies wohl deshalb, weil Jesus Lehren mit einem Grossteil der mosaischen Gesetzesvorschriften unvereinbar war.
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