rudolfer hat geschrieben: ↑So 19. Jan 2025, 20:06
Ich habe aus einer Darstellung für Katholiken, damit sie verstehen warum Protestanten mit ihnen ein Verständnisproblem haben, fünf Punkte herausgezogen und darunter den Link gesetzt
1. Sola Scriptura: ist die Bibel die einzige Autoritätsquelle?
Protestantisch: Die Lehre von Sola Scriptura besagt, dass die Bibel die einzige Autorität in Fragen des Glaubens und der Moral ist, und lehnt Tradition und Lehramt der Kirche ab.
Katholisch: Die katholische Kirche lehrt, dass Schrift, Tradition und Lehramt untrennbare Säulen sind. Die Bibel selbst lehrt nicht Sola Sriptura. In 2. Thessalonicher 2, 15 ermahnt der Heilige Paulus: „Haltet euch fest an die Überlieferung, die ihr gelernt habt, sei es durch Wort oder durch Brief von uns.“ Zudem wurde der Kanon der Schrift auf den Konzilen von Hippo (393) und Karthago (397) festgelegt, was zeigt, dass die Autorität der Kirche der Definition der Bibel, wie wir sie kennen, vorausgeht.
In 2 Tehss 2,5 geht es um das Wort und die Briefe der Apostel. Uns sind nun leider nur die Briefe bekannt, die im Kanon des NT zusammengestellt sind. Den Kanon der Bibel hat man im 4 Jhdt festgelegt, im Internet wird ein Kyrill von Jerusalem dafür angezeigt. Auch der Bischof Athanasius wird genannt und ein Gelehrter namens Hyronimus. Wer war es nun letztendlich ?
Jetzt sollte sich doch die katholische Kirche mit ihrer Autorität nicht über die Autorität der Schriften erheben. Man hat ja vor allem zur Zeit Luthers gesehen, wohin das führt und der Protest laut wurde, weil Kirchenleute die Lehre der Bibel verdreht haben, um ihre Ablassbriefe zu schreiben, Geld für,den Bau des Petersdoms einzunehmen.
Da war es nötig, die Bibel zu übersetzen, damit die Schrift wieder in den Vordergrund gerückt wird und das Volk sie lesen kann.
2. Rechtfertigung allein durch den Glauben oder durch Glauben und Werke:
Protestantisch: Reformatoren wie Martin Luther förderten die Lehre von der Rechtfertigung „allein durch Glauben“ gestützt auf Texte wie Römer 3,28
Katholisch: Die katholische Lehre besagt, dass wir durch die Gnade Gottes gerechtfertigt werden, durch einen Glauben, der in der Liebe wirksam ist (Galater 5,6) Jakobus 2,24 stellt klar: „Ein Mensch wird durch Werke gerechtfertigt nicht durch Glauben allein.“ Gute Werke sind kein eigener Verdienst, sondern eine Frucht der göttlichen Gnade, die in uns wirkt (Epheser 2, 8-10)
Glaube ist ein Vertrauen in die Zusagen Gottes, aber ich denke, daß auch Luther darin mehr gesehen hat, als ein bloßes Bekenntnis. Es geht ja nicht nur darum, zu einem Evangelium Ja und Amen zu sagen, sindern auch um die Nachfolge. Jakobus sagt, daß der Glaube in den Werken sichtbar werden soll. Jak 2,18. Hier muß man das ganze Kapitel mal im Zusammenhang lesen.
Aber deswegen kann man sicher nicht sagen, daß man durch Werke gerechtfertigt wird.
3. Die Fürsprache der Heiligen, ist sie biblisch?
Protestantisch: Protestanten argumentieren, dass die Verehrung der Heiligen und das Bitten um ihre Fürsprache unnötig und antibiblisch sei, da „es nur einen Mittler, zwischen Gott und den Menschen gibt, Jesus Christus“ (1. Timotheus 2,5)
Katholisch: Die Kirche lehrt, dass Christus der einzige Mittler ist, aber die Heiligen als Glieder des Leibes Christi für uns eintreten (1. Korinther 12, 12 - 26) Offenbarung 5,8 beschreibt Heilige, die Gebete vor dem Thron Gottes darbringen. Das Bitten um die Fürsprache der Heiligen ersetzt Christus nicht, sondern spiegelt die Gemeinschaft der Heiligen wider (Hebräer 12,1)
Wenn Katholiken über die sogenannten Heiligen sprechen, dann meinen sie doch sicherlich, die von der katholischen Kirche Heiligesprochenen. Das lehnen die Protestanten ab, weil sie die geistigen Glieder des Leibes Jesu als die Heiligen betrachten, für die man beten soll. Eph 6,18 Das sind die noch lebenden gläubigen Christen.
Zu den verstorbenen Heiligen soll man auch nicht beten, das steht so nicht geschrieben.
4. Die Rolle Mariens
Protestantisch: Einige Protestanten kritisieren die Verehrung der Jungfrau Maria und behaupten, sie sein unbiblisch und lenke von der Anbetung Gottes ab.
Katholisch: Die Marienverehrung ist tief in der Schrift verwurzelt. Sie ist „gesegnet unter den Frauen“ (Lukas 1,42) und „alle Generationen“ werden sie seligpreisen (Luk 1,48). Ihre Rolle als Gottesgebärerin (Theotokos) wurde auf dem Konzil von Ephesus (431) definiert. Bei der Hochzeit zu Kana tritt Maria für andere ein, was ihre Rolle als Mittlerin zeigt (Johannes 2,1-11). Katholiken beten Maria nicht an; wir verehren sie als Vorbild des Glaubens und des Gehorsams gegenüber Gott
Alle Protestanten lehnen die Marienverehrung ab. In Lk 1,42 steht der Ausruf Elisabeths: "Gesegnet bist du unter den Frauen ...", Lk 1,48 alle Geschlechter werden mich seligpreisen. " Das hat aber mt Anbetung nichts zu tun. Alle Geschlechter werden sagen: "Glückselig diese Frau, weil sie der Welt Heiland geboren hat. " , mehr ist damit nicht gemeint.
Und aus dem kurzen Gespräch bei der Hochzeit zu Kanaan, kann man doch nicht direkt ableiten, daß Maria Mittlerin zu dem Herrn Jesus ist. Sie hat ihrem Sohn doch nur gesagt, daß kein Wein mehr da ist.
Daß Maria ein Vorbild des Glaubens und Gehorsams geworden ist kann man auch nicht sagen. Da steht eher geschrieben, daß Maria ihren Sohn von seinem Weg abbringen wollte. Mt 12,46-50
In Apg 1,14 wird sie mit den anderen Nachfolgern Jesu gezeigt und hebt sich nicht von ihnen ab.
Es ist auch nicht die viel abgebildete Frau aus Off 12,1... , die in vielen Nischen katholischer Kirchen und vielen Kapellen zu finden ist.
Bei der Frau in Off 12 handelt es sich um ein Bild für die Frau als Bündnispartner Gottes. Um den Bund Gottes mit gläubigen Menschen zu beschreiben, hat Gott oft das Bild der Ehe genommen. Und die Frau ist in diesem Bild die Gemeinde.Eph 5,31-32
Eigentlich werden mit dieser Frau alle diejenigen gläubigen Menschen zusammengefaßt, die einmal gewürdigt werden, in der neuen Schöpfung zu leben. Off 21,1-3
Nicht Maria, sondern "das himmlische Jerusalem ist unsere Mutter, sagt Paulus in Gal 4,26, Und auch in der letzten Zeit gibt es noch Menschen, die geboren werden und dieser Stadt angehören, sich aber in Sicherheit bringen müßen, wie Off 12 beschreibt. Siehe auch Hebr 12,22
. Die Eucharistie, ist sie nur ein Symbol?
Protestantisch: Viele Protestanten glauben, dass die Eucharistie lediglich ein Symbol und nicht der wahre Leib und das wahre Blut Christi sei.
Katholisch: Jesus selber sagte: „Das ist mein Leib....Das ist mein Blut“ (Matth. 26, 26-28) In Johannes 6, 53-56 betont Jesus, dass es notwendig ist, Sein Fleisch zu essen und Sein Blut zu trinken, um das ewige Leben zu haben. Die ersten Christen verstanden dies wortwörtlich, wie die Schriften der Kirchenväter belegen.
Das Abendmahl ist ein Gedenkmahl, die Speise, die dort aufgenommen wird, ist eine Speise für den Geist, also eine Botschaft und in diesem Fall das Evangelium. Lk 22,19
Da geht es nicht um eine geheimnisvolle Verwandlung von Brot und Wein in Fleisch und Blut Jesu.
Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.