Das Wesen der Anthroposophie

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Johncom
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Re: Das Wesen der Anthroposophie

Beitrag von Johncom »

oTp hat geschrieben: Do 1. Mai 2025, 05:59 Doch, immerhin bieten sie Lösungen an für das Was bin ich, wo komme ich her, wo gehe ich hin.
Sie bezweichnet sich selbst als Wissenschaft, die jeder selbst erforschen kann. Das, was den Menschen gut macht im moralischen Sinne, würde aus der Erkenntnis kommen. Demnach verstehe ich Glauben als lebendiges Erkennen und weniger als ein "an etwas" glauben.
Und wer weiß, wie Steiner Jesus völlig anders darstellt: Zwei Jesuskinder, kosmischen Zusammenwirken von Zaratusthra und Buddha mit dem Christusgeist der kann keinen Zeifel haben, dass Steiner alles umdeutet und die Bibel ersetzt.
Deuten ist aber was anderes als ersetzen.
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Hoger
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Re: Das Wesen der Anthroposophie

Beitrag von Hoger »

Johncom hat geschrieben: Fr 2. Mai 2025, 21:44 Demnach verstehe ich Glauben als lebendiges Erkennen und weniger als ein "an etwas" glauben.
1 Der Glaube stützt sich auf die Dinge, auf die man hofft, und ist das Überzeugtsein von Tatsachen, die nicht mit bloßem Auge sichtbar sind.
...
3 Durch diesen Glauben begreifen wir, dass die Weltdimensionen durch das kraftvolle Wort Gottes ins Sein gerufen wurden, sodass das, was man sehen kann, nicht aus materiell greifbaren Dingen heraus entstanden ist.
Hebräerbrief 11

Glauben ist mehr als "lebendiges Erkennen"
Erforsche mich. Ewiger, und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf dem ewigen Weg!
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Johncom
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Re: Das Wesen der Anthroposophie

Beitrag von Johncom »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 3. Mai 2025, 03:29 Johncom, wenn Heiden "das Gesetz" leben, also, biblische Werte respektieren und praktizieren wie Gandhi... dann sind sie näher bei Gott als vermeintliche Christen, die einem Spiritisten folgen.
Wer vorurteilsfrei auf Anthroposophen zugeht, wird sehen dass auch sie meistens biblische Werte respektieren, praktizieren, und meistens gute Menschen sind. Steiner war kein Spiritist, vielleicht Spiritualist. Auf jeden Fall forderte er keine Folgsamkeit und auch keine Verehrung seiner Person.
Dann habe ich mal geschaut, was der Bibelbund dazu sagt.
Das Steinersche Menschenbild unterscheidet sich auf jeden Fall völlig von dem biblischen Menschenbild und der Erlösungsbedürftigkeit aus Gnade.
Quelle
Dazu könnte man sehr viel sagen, aber zum grundsätzlich hat sich Anthroposophie wie andere frühere "gnostische" Schulen nie als Religionsersatz bezeichnet, und die Glaubensformulierenden Kirchen angegriffen. Kirchen definieren und interpretieren die Bibel für alle :!: verständlich und stehen in staatlicher gesellschaftlicher Verantwortung. Anthroposophen berufen sich auf das "moderne" Recht freier Forschung.

In alten Zeiten konnten Kirchen Dominanz ausüben, wer gegen ihr Dogma lehrte, wurde verfolgt. Für die Steiner lenkt der Christus die Entwicklung der Menschheit seit seinem Erscheinen, aber die Menschheit geht durch mehrere Epochen. In der normalen biblischen Erzählung werden frühere Zeitalter nicht erwähnt, außer versteckt, dazu müsst man die Symbolik erkennen. Die kirchliche Lehre wird die Menschen um ein vertieftes Verstehen herumführen, weil es nur für solche interessant ist, die danach forschen wollen. Es könnte auch den Staatsfrieden gefährden, wenn zB der Normalbürger erkennt, dass er keinem weltlichen System gehorchen muss.

Ich glaube, auch die Anthroposophie schweigt bewusst, dort ist die Ahriman-Luzifer Spannung bekannt, ohne die unsere Welt aus dem Gleichgewicht käme.

Es wird meistens so erzählt:
Steiner verließ die theosophische Gesellschaft nachdem man dort einen Messias installieren wollte, ein in Indien adoptierter Junge, J. Krishnamurti. Übrigens, der selber stieg aus dem Projekt aus. Steiner erkannte in den angelsächsischen Logen einen Plan, wahrscheinlich dieses New World Order Ziel, dass gerade jetzt vielen bekannt wird, und beschloß eine neue theosophische Gesellschaft in Deutschland, die das europäische Christus-Ideal ins Zentrum rückt.

Deutlich ist aber, wie du sagst, dass "Jesus Christus als den Sohn Gottes und Erlöser" in solchen Geistes-Schulen weniger thematisiert werden. Aber auch nicht Selbsterlösen, eher Selbsterkennen.
Zuletzt geändert von Johncom am So 4. Mai 2025, 01:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Johncom
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Re: Das Wesen der Anthroposophie

Beitrag von Johncom »

Einige Sektionen im Christentum sehen ihr Heil im dauernden "Abgrenzen", Ablehnen von so viel wie geht. Vielleicht fühlt man sich dann heiliger? Oder braucht man diese Ausgrenzung um sich selbst als intern starke Gemeinschaft zu beweisen?

Angstfrei auf einander zugehen anstelle sich abzugrenzen, das wäre ja der bequemere Weg, das passiert schon:
Wolfgang Kilthau vom Rudolf-Steiner-Haus Frankfurt hat vor mehr als 25 Jahren den Arbeitskreis Anthroposophie und Theologie mitbegründet. In regelmäßigen Abständen beschäftigen sich die Teilnehmer darin mit Fragen rund um das Verhältnis von Anthroposophie und Christentum.
https://www.anthroposophische-gesellsch ... her-dialog
oTp
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Re: Das Wesen der Anthroposophie

Beitrag von oTp »

Zitiere doch mal die Steiner Geschichte mit nicht einem biblischen Jesuskind und einem dazugehörigen Geist, sondern mit gleich zwei Jesuskindern . Der eine als reinkarnierter Zarathustra, der andere als reinkarnierter Buddha.
Wie war das nochmal ? Der Buddha Geist übernahm den Zarathustra-Knaben. Und später überließ er diesen Körper dem Christusgeist, dem Christusbewusstsein. Oder so ähnlich, müsste ich nochmal nachsehen, die Bücher darüber habe ich vor langer Zeit weggeworfen.

So schreibt Steiner fest, dass die Lehre Buddhas und die Lehre der Reinkarnation stimmen, dass man alles akzeptiert, was die indische Weisheit lehrt. Und lehrt damit ihren Heilsweg. Und darüber hinaus wirken nicht nur hochstehende Geister mit, um den Christusgeist inkarnieren zu können, sondern die geistige Welt ist voll von Göttern, die an der Evolution des Menschen arbeiten.

Wenn nun Jemand Steiners System verstehen will, muss er dieses komplizierte System selber verarbeiten und so verinnerlichen. Es wartet ja das absolute Verständnis aller existierenden Wirkkräfte auf ihn. Damit kann er sich auch über das Christentum weit erheben. Was wäre umfassender als Steiners System ? Und damit auch mehr geeignet für Rechthaberei ? Warum selber denken, Steiner weiß alles, und lehrt es als Einziger. Besser als Buddha und besser als Jesus. Die waren wohl weitgehend unfähig dazu. Er ist damit der wahre Messias. Alles eigene Denken muss in seinem umfangreiches System passen.

Hier die Anthroposophische Lehre der zwei Jesusknaben und dem Christusgeist:
https://anthrowiki.at/Die_zwei_Jesusknaben

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Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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