Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mo 5. Mai 2025, 01:13
Die Bibel lehrt ebenfalls einen "Weg der Erkenntnis". Aber ohne solche Exkurse in heidnische Religionen. Die Bibel (der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs) selbst setzt die Grenzen.
In der heutigen Zeit versteht man die Sprache des Erkennens, der nachvollziehbaren eigenen Erfahrung. Ein Alkoholiker oder sonstwie Abhängiger hat nie Dämonen angebetet, aber er weiß, dass bestimmte Triebe aus dem Unterbewusstsein andauernd raten, mach noch eine Flasche auf.
Heidnische Religionen? Seit der Zeit der sogenannten Aufklärung wird die Religion Abrahams, Isaaks usw ähnlich neutral-kritisch gesehen wie heidnische Vorstellungen. Ganz anders der Gott Jesu, der Vater im Himmel: hier strahlt der Geist des befreienden Gottes, den die Neuzeit auch annehmen kann.
Die Erkenntnis im Rahmen biblischer Weisungen und Freiheit führt hin zu Gott.
Das kann sein, aber es ist oft nicht so sichtbar.
Wo Steiners Erkenntnis hinführt, das können seine Jünger nicht einmal genau sagen... "Reinkarnation" bis zur Vollkommenheit... was eine Annahme ist; Spekulation und eigentlich ein Phänomen heidnischer Völker, die das Evangelium nicht kennen. Denn wenn es so ist, wie die Bibel es sagt, dann wird niemand eine zweite Chance auf Erden erhalten, und schon gar keine Dritte oder Tausendste, sondern nach dem Tod erwartet ihn das Gericht.
Heidnische Völker, die das Evangelium nicht kennen, glauben und leben oft christlicher als christlich geprägte Völker. Aber ob man Reinkarnation für zutreffend hält, das macht glaube ich kaum einen Unterschied. Auch wer Reinkarnation für möglich hält, denkt an Gericht, wenn auch nicht an einen persönlichen Richter-Gott sondern an kosmische Gerechtigkeit.
Wenn ich sämtliche spirituelle "Erkenntnis", die nicht durch die Schrift legitimiert ist, für mich ausschließe, dann bedeutet das nicht, Krieg gegen alle Nichtchristen zu führen- das tue ich auch nicht, wozu denn? Auch nicht gegen Christen anderer Konfessionen. Ein aggressives, richtendes Vorgehen gegen Katholiken, Mormonen, Zeugen Jehovas... halte ich für falsch und nicht dem Willen Gottes entsprechend. Man kann Statements abgeben, wenn man etwas für falsch hält; aber die gesamte Konfession zu verwerfen- das entspringt entweder der eigenen Unwissenheit oder ist ein Symptom von Größenwahn.
Anthroposophen führen soweit ich weiß keinen Krieg gegen irgendeine Konfession. Wer dort tiefer einsteigt, nehme ich an, der akzepiert die Schrift der Bibel als wahrscheinlich die wichtigste, wird aber deshalb die anderen Mysterien (Persien, Indien, Naher Osten) nicht als Heidnisch oder teuflisch verwerfen.
Größenwahn ist aber auch ein Attribut, welches den Christen zugeschrieben wird, besonders seit einigen Hundert Jahren ihrer Missionierung. Auf der anderen Seite sind christliche Initiativen im Bereich Bildung und Medizin sehr gefragt in nicht-christlichen Gesellschaften. Und wie der Zufall es will, ist auch die Steinersche "Mission" ähnlich erfolgreich: Praktische Lösungen anbieten anstatt in den Traditionsglauben anderer Menschen einzugreifen.
Von Lehrern wie Steiner, die, indem sie die Seelen der Toten ausforschen wollen, Tote befragen und denen die Ohren jucken, lasse ich mir keine zweifelhaften Inhalte schmackhaft machen. Ich WILL sie einfach nicht; mir reicht die Weisheit ohne Ende, die der Geist Gottes den Menschen zuteil werden lässt, die Gott TREU sind.
Treue und Weisheit sind aber nicht das Gleiche. Treue (oder Anbetung, beschwören eines bestimmten Gottes in Name, Gestalt, Bild) kann auch heidnisch nachvollzogen werden: Diesem unbedingt die Treue halten, andere verwerfen. Der Mensch in dieser Zeit fragt nach der unzweifelhaften Essenz, wer oder was ist Gott, was können wir alle erkennen. Was Jesus sagt, was er lehrt, wird universell verstanden und anerkannt. Ein dies und das Gott (Gott Abrahams, Isaaks) spielt kaum eine Rolle. Man sollte auch bedenken, dass die Menschheit prozentual gesehen mit dem jüdischen Glaubenssystem kaum berührt wurde.
Die Anthroposophie (nochmal gesagt) will gar keine neue Religion durchsetzen. Wenn jetzt Waldorf-Initiativen in Indien oder China enstehen, dann weil manche Eltern aus der Bildungsschicht die Methode einfach gut finden. Die Anthros dort werden nicht christlich "missioniert", Es werden wahrscheinlich die dortigen Glaubensvorstellungen in die Pädogogik genauso einbezogen wie die christliche Bilderwelt hier.
Die Fehler und das Versagen von Gesellschaft und Kirchen, die Bedürfnisse des Menschen betreffend, sind keine Rechtfertigung dafür, am Tisch der Dämonen zu speisen.
Wo Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit erkannt sind, bekommen Dämonen wenig zu futtern.