Wer ist eigentlich alles auf dem breiten Weg ?

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Abischai
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Re: Wer ist eigentlich alles auf dem breiten Weg ?

Beitrag von Abischai »

Helmuth hat geschrieben: Mo 7. Jul 2025, 09:30 Die Kinder Gottes haben den schmalen Weg bewusst gewählt
Ich nicht, ich bin einfach gelaufen und haben irgendwann erkennen müssen, daß der Weg schmal ist und steil und eng die Pforte. Jetzt, wo ich weiß, daß es einen schmalen Weg zum Leben und einen breiten zum Verderben gibt, will ich bewußt den schmalen Weg weitergehen. Das ist sicher quaitativ besser, aber das war eben nicht immer so.
Ich meine damit: das Bewußtsein für den eingeschlagenen Weg ist selten da, der Herr Jesus appeliert auch nicht an uns, uns das bewußt zu machen, er sagt nur, daß es so ist, daß die einen auf dem schmalen und die anderen auf dem breiten Weg sind, nicht daß sie sich dessen bewußt sind, wo genau sie sich befinden.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Magdalena61
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Re: Wer ist eigentlich alles auf dem breiten Weg ?

Beitrag von Magdalena61 »

Hexenjagd hat geschrieben: Mo 7. Jul 2025, 02:52 Da es nur 2 Wege gibt ist die Lösung nicht allzu schwer. Die Aussage dass die gottlosen sich auf keinem Weg befinden ist daher falsch.
Den Begriff "Gottlose" muss man etwas weiter fassen. Laut Hesekiel sind die "Gottlosen" des Hauses Israel nicht zwingend Ungläubige (Fremdlinge), sondern Israeliten, also "Gläubige"; Nachkommen Abrahams, die Kraft ihrer Geburt den Segen erben... die aber das Gesetz nicht TUN. Das Gleiche in Hes. 13 und Hes. 18.

Von ungläubigen "Gottlosen" im Sinne von "Nichtchristen" ist überhaupt nicht die Rede. Weder bei Hesekiel noch in Mt. 7.
Und genauso
Wir lesen jedoch auch das Viele zu dem Herrn sagen werden: Herr haben wir nicht in deinem Namen...
Er nannte sie Übeltäter. Dies wiederum sind nicht die gottlosen.
Das sehe ich anders. Aber vielleicht können wir uns auf eine andere Begrifflichkeit einigen: Gerechte und Ungerechte.

Gerecht ist, wer den Willen Gottes TUT. Da wären dann auch die Schafe mit drin, die bei der Scheidung der Nationen erstaunt die Anerkennung des Königs erfahren.

Aber... bei denen fehlt dann wieder das "richtige Bekenntnis" zu Lebzeiten. Mt. 10,32.

Hm, ich muss ja nun nicht alle Probleme lösen können, die ich sehe.

Aber... ich halte es für eine gefährliche Annahme, u.U. heilsgefährdend, die Pilger auf dem "breiten Weg" ausschließlich als "Ungläubige" im Sinne von "Weltmenschen" zu definieren. Im Reich Gottes gibt es das Phänomen σκάνδαλον – skandalon-- das sind Gottlose, also Mitläufer, die sich nicht wirklich für den Willen Gottes interessieren und von denen der HERR sagt, dass Er sie niemals kannte.
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Helmuth
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Re: Wer ist eigentlich alles auf dem breiten Weg ?

Beitrag von Helmuth »

Das hat jetzt für mich mehr rein akademische Bedeutung, ein Setzen von Begriffen und Definieren einer Zuordnung. Man kann sich ja auch auf was einigen. Mir scheint es wichtiger zu sein, die Frage(n) des TE besser zu beleuchten, als ihm Begriffsmodelle vorzuschlagen.

Gehen wir einmal von uns aus, die sich also von Jesus angesprochen wissen. Ich für mich bin das, der TE hoffentlich auch. Wenn Jesus zu mir sagen würde: "Niemand, der die Hand an den Pflug gelegt hat und zurückblickt, ist tauglich für das Reich Gottes", dann hätte ich ein ernsthaftes Problem.

Heute weiß ich um den Stellenwert der Familie, dass sie am breiten Weg unterwegs sein kann, den ich verlassen muss. Das war nicht immer so. Vater unbd Mutter verlassen sind sehr enge Wege, wenn man sie ernsthaft gehen muss. Und ich denke, es gibt da noch viel mehr Beispiele.
Zuletzt geändert von Helmuth am Mo 7. Jul 2025, 16:41, insgesamt 1-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Zippo
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Re: Wer ist eigentlich alles auf dem breiten Weg ?

Beitrag von Zippo »

Lena hat geschrieben: So 6. Jul 2025, 09:09 Da der Herr Jesus Christus der einzige Weg ist - der in den Himmel führt,
wird der breite Weg von all jenen gelaufen, die nicht zu ihm gehören.
Darauf sind gottlose ebenso, wie solche die denken sie seien gläubig.
Vom Glauben an den Herrn Jesus spricht die Bergpredigt aber gar nicht. Wie erklärst du dir das ?

Gruß Thomas
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Helmuth
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Re: Wer ist eigentlich alles auf dem breiten Weg ?

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Mo 7. Jul 2025, 16:27 Ich meine damit: das Bewußtsein für den eingeschlagenen Weg ist selten da, der Herr Jesus appeliert auch nicht an uns, uns das bewußt zu machen, er sagt nur, daß es so ist, daß die einen auf dem schmalen und die anderen auf dem breiten Weg sind, nicht daß sie sich dessen bewußt sind, wo genau sie sich befinden.
Es ist klar, dass uns viele Dinge erst bewusst werden können, wenn sie uns auch erklärt worden sind. Mein Begriff der "bewussten" Entscheidung betraf nicht das Wissen über den schmalen Weg, sondern die bewusste Hinwendung zum Herrn. Mea culpa, schlecht von mir ausgedrückt.

Doch damit verlässt man den breiten Weg und ja, so zu reden wusste ich auch erst später. Aber heute ist das Alltagssprachgebrauch. Und es sollte nun genug sein mir Begrfflichkeiten, ich hätte nun gerne auch ins Steak reingebissen, als es nur zu optisch zu studieren. ;)
Zuletzt geändert von Helmuth am Mo 7. Jul 2025, 16:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Zippo
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Re: Wer ist eigentlich alles auf dem breiten Weg ?

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: So 6. Jul 2025, 06:03
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 5. Jul 2025, 14:34 Aber wie kann man wissen, ob Gott mit uns einverstanden ist?
Ich denke, indem man die Früchte des Geistes an sich selbst überprüft. Denn wenn man so die Rechtschaffenen von den Heuchlern unterscheiden kann, dann ebenso bei sich selbst. Es erfordert schonungslose Ehrlichkeit zu sich selbst und Demut.
Zu einer ernsthaften Selbstprüfung fordert die Bergpredigt sicherlich heraus.

In Anbetracht der Tatsache, daß der Herr Jesus wiederkehrt, könnte das eine wichtige Angelegenheit sein, werde ich zum Leben eingehen oder komme ich in die Verdammnis ? Jetzt ist ja noch Zeit, was zu tun und falls das Glaubensleben etwas nachgelassen hat, den Kurs zu korrigieren.
[ELB-CSV: Mt. 25,6] Um Mitternacht aber erhob sich ein lauter Ruf: Siehe, der Bräutigam! Geht aus, ihm entgegen...
Gruß Thomas
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Magdalena61
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Re: Wer ist eigentlich alles auf dem breiten Weg ?

Beitrag von Magdalena61 »

Helmuth hat geschrieben: Mo 7. Jul 2025, 16:37 Das hat jetzt für mich mehr rein akademische Bedeutung, ein Setzen von Begriffen und Definieren einer Zuordnung.
Nachdem man hier so großzügig "Gottlose" als Ungläubige definiert, muss man der Sache schon nachgehen.

Gott selbst nennt diejenigen seiner Leute, die Ihm ungehorsam sind, Gottlose. Den Schriftnachweis hatte ich erbracht.

Bisher hatte ich die Bibel so verstanden, dass alle Menschen, die nicht dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs unterstehen, die also nicht zum Volk Gottes gehören, als Heiden bezeichnet werden.

Wenn das so zutrifft, wie ich es verstehe, dann sind "Gottlose" und "Heiden" nicht dieselbe Personengruppe.

Gottlose sind Teil des Gottesvolkes, egal, ob im AT oder im NT, das sind die auf dem breiten Weg, und deshalb geht uns das etwas an.
Mir scheint es wichtiger zu sein, die Frage(n) des TE besser zu beleuchten, als ihm Begriffsmodelle vorzuschlagen.
Wie willst du Erleuchtung erlangen oder verteilen, wenn Begriffe umgedeutet werden, sodass sie nicht mehr das wiedergeben, was ursprünglich gemeint war?

Die Vokabel "Gottloser" war für mich auch lange mit "das ist ein Ungläubiger" verbunden.
Unsere Zeit; sprich: Die Welt definiert das so. Aber nicht die Bibel. Hesekiel belehrte mich eines Besseren.

Für unsere uninformierten Zeitgenossen ist ein Gottloser ein Mensch, der die Existenz Gottes verneint:
Gọtt·lo·se der/die <Gottlosen, Gottlosen> jmd., der nicht an Gott glaubt
https://de.thefreedictionary.com/gottloser
LG
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Johncom
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Re: Wer ist eigentlich alles auf dem breiten Weg ?

Beitrag von Johncom »

Magdalena61 hat geschrieben: Di 8. Jul 2025, 01:00 Wie willst du mit Erleuchtung erlangen oder verteilen, wenn Begriffe umgedeutet werden, sodass sie nicht mehr das wiedergeben, was ursprünglich gemeint war?

Die Vokabel "Gottloser" war für mich auch lange mit "das ist ein Ungläubiger" verbunden.
Unsere Zeit; sprich: Die Welt definiert das so. Aber nicht die Bibel. Hesekiel belehrte mich eines Besseren.
Begriffe und Vokabeln entstammen einem bestimmten Verständnis einer bestimmten Epoche.

"Der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig." Der geistig Lebendige ist selten ein Wortgetreuer Angepasster sondern ein lebendiger Erlebender.
Für unsere uninformierten Zeitgenossen ist ein Gottloser ein Mensch, der die Existenz Gottes verneint.
Für den lebendig wachen Menschen gibt es keine Gottlosen, denn jeder, der atmet, der "ich" sagen kann, ist ein Gottesgeschöpf, auch wenn er es nicht weiß. Ob er bejaht oder verneint, ob er einer Kirche folgt, das ist Frage seiner Sozialsation, wo man aufgewachsen ist. Ein "herzensguter" Mensch ist vielleicht näher an Gott als ein der Schrift anhaftender Selbstgerechter.
wenn Begriffe umgedeutet werden
Begriffe sollte man deuten, selbst erkennen: was war damals gemeint und was bedeuten sie in der heutigen Zeit. Es ist schwierig, eigentlich vergeblich, heute Aufgewachsene, mit den AT-Geschichten zu belehren, denn das Denken und die Lebenswirklichkeit damals war eine ganz andere.
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Helmuth
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Re: Wer ist eigentlich alles auf dem breiten Weg ?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Mo 7. Jul 2025, 16:56
Helmuth hat geschrieben: So 6. Jul 2025, 06:03
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 5. Jul 2025, 14:34 Aber wie kann man wissen, ob Gott mit uns einverstanden ist?
Ich denke, indem man die Früchte des Geistes an sich selbst überprüft. Denn wenn man so die Rechtschaffenen von den Heuchlern unterscheiden kann, dann ebenso bei sich selbst. Es erfordert schonungslose Ehrlichkeit zu sich selbst und Demut.
Zu einer ernsthaften Selbstprüfung fordert die Bergpredigt sicherlich heraus.
Die Bergpredigt (nach Matth.), bzw. Feldpredigt (nach Lukas) ist ein wichtiger Meilenstein dafür, worin uns Jesus über den schmalen Weg belehrt. Einer der höchsten Erkenntnisse daraus ist auch seine Feinde zu lieben. Sind wir darin schon einen Schritt weiter? Wie steht es mit den Muslimen in deiner Umgebung? Ich gebe zu mir heute noch schwer zu tun.

Das war damals unter Jesu Zeiten ebenso so neu, dass man nicht mehr merkte auf welch breitem Weg das jüdische Volk unterwegs war, indem es jedem, der kein Jude war oder welcher deren Glauben angetastet hatte, mit Feindschaft bis hin zu Gewalt begegnete.

Ein Musterbeispiel dieser Generation war Saul (der spätere Paulus), wie er die sich bildende Gemeinschaft für Jesus mit Toben und Schnauben bekämpft und auch für deren Tod plädiert hatte.

Aber Jesus brachte ihn auf seinen Weg, und dass er schmal war, durfte er dann auch merken, indem der Herr ihm gezeigt hatte, wieviel er für seinen Namen damit auch leiden wird. Aber, und das ist die frohe Botschaft, auch das Leid, das er so erlitt, war immer zum Heil und nie zu seinem Verderben gedacht, denn Gott weiß, was er tut.

Der Außenstehende mag diese Wege als Leidensweg und erfolglos bezeichnen und uns als Looser abstempeln, aber dieser kennt nicht die Gabe des Heiligen Geistes. Und von Jesus reden wir gar nicht, wie viele ihn falsch einschätzen. Aber er wird dieses Blatt eines Tages für alle wenden, die um seines Namens willen auch gelitten haben, und zu einem goldenen Weg verherrlichen, wie auch er in das Reich Gottes uns vorangegangen ist.
Zuletzt geändert von Helmuth am Di 8. Jul 2025, 06:16, insgesamt 1-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Hexenjagd
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Re: Wer ist eigentlich alles auf dem breiten Weg ?

Beitrag von Hexenjagd »

Vor 610 Jahren, am 6. Juli 1415, erlitt der böhmische Reformator Jan Hus den Märtyrertod

Letzter Brief des Jan Hus an seine Freunde in Böhmen (in Auszügen)

Gott sei mit euch! … Ich sage euch, der Herr weiß wohl, warum er meinen Tod so lange hinausschiebt. …. Gott gab uns eine lange Frist, damit wir besser unserer Sünden gedenken und sie ernstlicher bereuen … er gab uns Frist, damit wir an unsern König, den Herrn Jesus Christus, diesen gnädigen Gott, denken und im Gedenken an seinen schimpflichen und qualvollen Tod umso freudiger leiden; auch damit wir uns erinnern, daß diese Welt nicht zur Freude da sei. Wir sollen es bedenken, wie die Heiligen durch viele Martern ins Himmelreich eingegangen sind … Wer kann die Martern alle schildern, die die Heiligen im Alten und Neuen Bunde für die Wahrheit Gottes erlitten haben.

Gegeben am Donnerstag vor der Vigilie St. Petri abends, im Kerker und in Ketten, in der Erwartung des Todes.

Quelle: www.glaubensstimme.de
5. Mose 18, 10
Es soll niemand unter dir gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, oder einer, der Wahrsagerei betreibt oder Zeichendeuterei oder ein Beschwörer oder ein Zauberer,
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