Wer ist eigentlich alles auf dem breiten Weg ?

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Helmuth
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Re: Wer ist eigentlich alles auf dem breiten Weg ?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 09:27 Das hat eigentlich mehr mit dem täglichen Leben zu tun und nicht mit dem Glauben und der Nachfolge, wie es später beispielsweise von dem reichen Jüngling erwartet wird Mt 19
Darin würde ich nicht unterscheiden, denn Glaube und Tat müssen zueinander passen. Ein Glaube ohne entsprechende Taten ist wertlos. Der reiche Jüngling hatte die einmalige Gelegenheit und wurde von Jesus direkt eingeladen vollkommen zu werden, doch er hatte es ausgeschlagen.

Er hätte auch einen Kompromiss eingehen und zunächst einen Teil seines Vermögens abgeben können. So wie Petrus es Ananias gesagt hatte, aber auch er wählte den vermutlich angenehmen, bei ihm aber breiten Weg. Bliebe man ehrlich, wäre man halt noch nicht ganz vollkommen, aber auf dem Weg dorthin.

Der Jüngling war nicht bereit in der Situation einen Finger zu rühren. Dennoch schätze ich seine Sünde geringer, da er Jesus nicht angelogen hatte. Warum hatte er nicht weiter verhandelt? Selbst Propheten hatten das getan und es wurde eine Lösung gefunden. Du kannst Gott ohnehin nichts abverlangen, was er definitv nicht will, aber er ist nicht gegen alles, auch nicht gegen Reichtum, sondern nur dagegen, dass er dir zum Götzen, d.h. zum Mammon wird und du andere betrügst.

Der Jüngling war m.E. also nicht ungläubig und Jesu gewann ihn auch lieb. ich denke, er war auch nicht ohne gute Werke, da er bezeugte die Gebote zu halten. Aber er wählte dennoch einen anderen Weg, In dem Fall den für ihn bequemeren. Doch war er darüber auch nicht glücklich, da er traurg von Jesus wegging. Es wurden aber so seine Vorstellungen des guten Menschen zunichte.

In dem Fall meine ich nicht, dass Jesus ihn damit für immer verdammt hatte, was er auch nicht gesagt hatte, sondern man hat es mit Geld ungleich schwerer und dennoch sind bei Gott alle Dinge möglich. Der Weg muss nicht schwerer sein, sondern er ist nur schmäler. Die Vorgaben sind enger, aber am Ende wäre der Segen ungleich größer.

Welchen Weg man nun wählt, am Ende offenbart sich dein Herz, ob du nur an dich selbst denkst, oder ob dir auch Gott und Mitmensch wichtig sind. Gott will die Nummer 1 in unserem Leben sein, das jedenfalls hat Priorität. Wer weise ist, könnte zur Erkenntnis kommen, dass sich genau so und gar nicht anders auch deine Herzenswünsche erfüllen, da Gott nie gegen, sondern immer für uns ist.

Aber das nicht erkennen oder einsehen zu wollen ist Unglaube und hat mit guten Werken gar nichts zu tun, sondern du traust dem allmächtigen Gott schlicht nicht zu, dass er die Lösung für alles hat und auch ist. Und dann bist du für mich auf dem breiten Weg.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Magdalena61
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Re: Wer ist eigentlich alles auf dem breiten Weg ?

Beitrag von Magdalena61 »

Zippo hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 09:53
Magdalena61 hat geschrieben: Di 8. Jul 2025, 15:58 Identifikation bedeutet: Das Weizenkorn muss sterben, damit es reiche Frucht bringt.
Das ist auch wieder, wenn man ins Detail gehen will, eine problematische Aussage. Das Ich muss sterben, um in Christus zu leben... im Prinzip ist es das gleiche Thema wie "breiter Weg und schmaler Weg".
Das ist doch wieder eine ganz eigene Lehre, die mit der Bergpredigt nichts zu tun hat.
In diesem Thread sehe ich Tendenzen, alles, das in der Kategorie HEILIGUNG eine aktive Mitarbeit des Jüngers erfordern würde, irgendwie in Statistiken und Strukturen zu packen, die man bequem unter "ferner liefen" in einer Ablage parken kann.

Nein, die Hingabe des Weizenkorns ist die Hauptsache! Das ist genau das, was Jesus in der Bergpredigt sagt.

Mit anderen Worten (des Paulus):
Eph. 4, 22-24 (LUT): Legt von euch ab den alten Menschen mit seinem früheren Wandel, der sich durch trügerische Begierden zugrunde richtet. Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit. 
"Den alten Menschen ablegen", "Geist und Sinn erneuern"... "den neuen Menschen anziehen"... das ist aktiv. Da müssen wir etwas tun.

renato23 thematisiert es immer wieder: Heiligung--- wenn auch in einer sehr gewöhnungsbedürftigen Ausdrucksweise, die m.E. die Menschen nicht wirklich erreicht, da zu abgehoben.
Zippo hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 09:53Der Nachfolger Jesu stirbt einer Taufe gleich mit dem Herrn Jesus Christus am Kreuz und wird mit ihm begraben, um mit einem neuen Leben aufzuerstehen. Dann beginnt der schmale Weg der Nachfolge, wenn wir bereit sind, den Anleitungen des Heiligen Geistes gehorsam zu sein. Rö 6,3-4
Teil 1 ist geistlicher Natur und befähigt den Menschen dazu, überhaupt Veränderung wahrnehmen zu können. Wenn Teil 2 (Nachfolge) nicht verwirklicht wird- vom Menschen!- nützt ihm die Taufe gar nichts. Weil er sie nicht realisiert hat.
Zippo hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 09:53Was ist wenn wir es nicht sind und nach dem anfänglichen Bekenntnis wieder weltliche Wege einschlagen und die Worte Jesu in der Bergpredigt nicht achten und unsere Gabe, die uns vom Heiligen Geist gegeben ist, nicht mehr einsetzen.
Sind wir dann nicht wieder auf dem breiten Weg und brauchen dringend eine Korrektur ?
Ja. Unbedingt.

Bekehrung und Taufe sind, bildlich gesprochen wie die Anmeldung in einer Organisation, in der man Mitglied sein möchte, weil man Begabungen und Fähigkeiten entwickeln oder bestimmte Werte im eigenen Leben realisieren möchte. Egal, ob jemand Profitänzer, Profimusiker oder ein erfolgreicher Sportler werden will... er möchte studieren...

Er bewirbt sich um einen Studienplatz und wird aufgrund seiner Eignung aufgenommen. Das ist Schritt 1.
Und damit ist es nicht getan! denn dann geht die Arbeit erst richtig los.

Wenn er nichts tut, oder nur so ein bißchen, wie er gerade Lust und Laune hat und so lange es ihn nicht wirklich Überwindung kostet, an seine Grenzen zu gehen und diese immer mehr zu erweitern, kommt er nicht weiter. Er kommt dem Ziel nicht näher. Er verplempert seine Zeit und die Zeit der Professoren. Und irgendwann fliegt er raus.

Ich bin sowieso nicht der Meinung, Bekehrung und Wiedergeburt seien Synonyme. Die Wiedergeburt liegt hinter der engen Pforte.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Zippo
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Re: Wer ist eigentlich alles auf dem breiten Weg ?

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 09:56
Zippo hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 09:27 Das hat eigentlich mehr mit dem täglichen Leben zu tun und nicht mit dem Glauben und der Nachfolge, wie es später beispielsweise von dem reichen Jüngling erwartet wird Mt 19
Darin würde ich nicht unterscheiden, denn Glaube und Tat müssen zueinander passen. Ein Glaube ohne entsprechende Taten ist wertlos. Der reiche Jüngling hatte die einmalige Gelegenheit und wurde von Jesus direkt eingeladen vollkommen zu werden, doch er hatte es ausgeschlagen.
Glaube, gr. pistis, bedeutet auch Treue und Beweis, bibelkommentare strong, ähnlich wie das Wort aman im AT. Die Israeliten kannten zunächst einmal nichts anderes, als das Gesetz und darauf baut die Bergpredigt auf.
Wer es richtig macht, der ist auf dem schmalen Weg und zunächst einmal wird auch dem reichen Jüngling nichts anderes abverlangt, als die Gebote zu halten. Mt 19
Helmuth

Er hätte auch einen Kompromiss eingehen und zunächst einen Teil seines Vermögens abgeben können. So wie Petrus es Ananias gesagt hatte, aber auch er wählte den vermutlich angenehmen, bei ihm aber breiten Weg. Bliebe man ehrlich, wäre man halt noch nicht ganz vollkommen, aber auf dem Weg dorthin.

Der Jüngling war nicht bereit in der Situation einen Finger zu rühren. Dennoch schätze ich seine Sünde geringer, da er Jesus nicht angelogen hatte. Warum hatte er nicht weiter verhandelt? Selbst Propheten hatten das getan und es wurde eine Lösung gefunden. Du kannst Gott ohnehin nichts abverlangen, was er definitv nicht will, aber er ist nicht gegen alles, auch nicht gegen Reichtum, sondern nur dagegen, dass er dir zum Götzen, d.h. zum Mammon wird und du andere betrügst.
Reichtum wird schnell zum Götzen und ehe du dich versiehst, jagst du nur noch dem Geld hinterher.

Verhandeln war da offensichtlich nicht möglich, da hat sich der Jüngling erst mal zurückgezogen. Aber vielleicht war er später bereit, als die Apostel alles zusammengelegt haben, um dem evangelistischen Vorhaben das nötige Startkapital zu geben.
Helmuth

Der Jüngling war m.E. also nicht ungläubig und Jesu gewann ihn auch lieb. ich denke, er war auch nicht ohne gute Werke, da er bezeugte die Gebote zu halten. Aber er wählte dennoch einen anderen Weg, In dem Fall den für ihn bequemeren. Doch war er darüber auch nicht glücklich, da er traurg von Jesus wegging. Es wurden aber so seine Vorstellungen des guten Menschen zunichte.
Die Zuhörer der Bergpredigt haben schon hohe Anforderungen zu hören bekommen, wenn man sich von all seinem Habe trennen soll, würde das auch so schnell niemand gelingen.
Helmuth

In dem Fall meine ich nicht, dass Jesus ihn damit für immer verdammt hatte, was er auch nicht gesagt hatte, sondern man hat es mit Geld ungleich schwerer und dennoch sind bei Gott alle Dinge möglich. Der Weg muss nicht schwerer sein, sondern er ist nur schmäler. Die Vorgaben sind enger, aber am Ende wäre der Segen ungleich größer.
Es ist wie beim Bergsteigen, der schmale Weg ist auch schwerer zu gehen. Das sind Entscheidungen, die dir etwas schwerer fallen. Aber der Segen ist groß, wenn man sich richtig entscheidet. Mt 5,12,, 6,19-21, 13,44,19,21

Eigentlich verlangt der Herr Jesus nichts schweres von seinen Nachfolgern, er sagt das sein Joch leicht ist, wie kann man das wieder verstehen ?
[ELB-CSV: Mt. 11,28] Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben.
[ELB-CSV: Mt. 11,29] Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen;
[ELB-CSV: Mt. 11,30] denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
Helmuth

Welchen Weg man nun wählt, am Ende offenbart sich dein Herz, ob du nur an dich selbst denkst, oder ob dir auch Gott und Mitmensch wichtig sind. Gott will die Nummer 1 in unserem Leben sein, das jedenfalls hat Priorität. Wer weise ist, könnte zur Erkenntnis kommen, dass sich genau so und gar nicht anders auch deine Herzenswünsche erfüllen, da Gott nie gegen, sondern immer für uns ist.
Mt 6,21
Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.
Es gibt Verheißungen, die auch einen irdischen Segen versprechen, Mal 3,10 ansonsten werden Schätze für den Himmel gesammelt.
[Luther 1912: Mal. 3,10] Bringet aber die Zehnten ganz in mein Kornhaus, auf dass in meinem Hause Speise sei, und prüfet mich hierin, spricht der HERR Zebaoth, ob ich euch nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle.
Helmuth

Aber das nicht erkennen oder einsehen zu wollen ist Unglaube und hat mit guten Werken gar nichts zu tun, sondern du traust dem allmächtigen Gott schlicht nicht zu, dass er die Lösung für alles hat und auch ist. Und dann bist du für mich auf dem breiten Weg.
Dem allmächtigen Gott alles zuzutrauen, das ist ja nun ein leichter Weg. Und deine Definition des breiten Weges finde ich eigentlich nicht richtig.
Es geht auch ständig um Entscheidungen im Leben und die werden uns genau wie dem reichen Jüngling nicht immer leicht fallen, weil damit Verzicht und Mühe verbunden ist.

Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach, das sagte der Herr zu den Jüngern, als sie nicht fähig waren, vor dem Tag der Kreuzigung eine Nacht mit ihm zu wachen. Mt 26,41

Gruß Thomas
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Helmuth
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Re: Wer ist eigentlich alles auf dem breiten Weg ?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Do 10. Jul 2025, 11:20 Reichtum wird schnell zum Götzen und ehe du dich versiehst, jagst du nur noch dem Geld hinterher.
"Kann" schnell zum Götzen werden ist korrekter, das muss es aber nicht. Darin unterscheiden sich nun die Wege. Der breite ist mit der Macht des Geldes sich seine Wünsche zu erfüllen.

Der schmale ist mit der Kraft und der Macht des Heiligen Geites das Geld für sich arbeiten zu lassen. Man muss es m.E. nicht weggeben. Das ist nur eine Möglichkeit, und ohne klare Aufforderung des Heilgen Geistes würde ich das gar nicht tun.

In dem Punkt habe ich einiges dazugelernt, denn darin war ich früher zu naiv. Weiß du, dass es ebenso nicht leicht ist mal "Nein" zu sagen und damit der Weg schmäler wird? Nicht selten versucht man dir ein schlechtes Gewissen einzureden, weil auch die Notlagen anderer nur vorgespielt sein können. Da musste ich einige Male durch.

Jesus sagt weiters sich Freunde mit dem Mammon zu nachen. Das wäre dann auch nicht der breite Weg, denn dazu musst du auch ein großzügiges Herz haben und dann wird bei vielen wiederum die Breiftasche eng. Wer das nicht von Herzen will, der macht sich nicht Freunde mit dem Mammon, sondern hat den Mammon zum Freund.

Aber da kann ich ohnehin nicht mitreden, da ich nur armer Schlucker im Vergleich zu den wirklich Reichen dieser Welt bin. Ich kann jetzt in meinem Ruhestand maximal großzügig Trinkgeld geben oder temporäre kleine Notstände meiner mir Anvertrauten lindern.
Zippo hat geschrieben: Do 10. Jul 2025, 11:20 Verhandeln war da offensichtlich nicht möglich, da hat sich der Jüngling erst mal zurückgezogen. Aber vielleicht war er später bereit, als die Apostel alles zusammengelegt haben, um dem evangelistischen Vorhaben das nötige Startkapital zu geben.
Bei ihm wissen wir es nicht, wie auch nicht, ob sich der geheilte Gelähmte (Joh 5) oder die Ehebrecherin (Joh 8) an Jesu Aufforderung nicht mehr zu sündigen gehalten haben und damit auf den schmalen Weg gekommen sind. Es klingt zwar schräg, aber selbst als Gelähmter darfst du nicht denken, du wärst mit deinem Schicksal desweg am schmalen Weg. Hart und schmal muss man dabei durchaus differenzieren.,

Aber nehmen wir Nikodemus. Der wandte sich von den Oberen schon recht bald ab und wollte es genau wissen. Er wurde von Jesus zwar wegen seines Unwissens gerügt, doch damit hat er ihn auf den schmalen Weg gebracht. Es kostete ihm sicher sein Ansehen. Später lesen wir, dass er Jesus vor dem Hohen Rat verteidigt und sich den Jüngern angeschlossen hatte. Es gibt auch die positiven Fälle, die mich auferbauen.
Zippo hat geschrieben: Do 10. Jul 2025, 11:20 [ELB-CSV: Mt. 11,30] denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
Danke für die Stelle, die damit belegt, dass der schmale Weg nicht zwingend schwer sein muss, wenn wir Dinge Jesus übergeben, sondern eben nur enger als ihn die Welt geht, der auch ein klares Ziel hat.
Zuletzt geändert von Helmuth am Do 10. Jul 2025, 11:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wer ist eigentlich alles auf dem breiten Weg ?

Beitrag von Spice »

Helmuth hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 09:56 Der Jüngling war nicht bereit in der Situation einen Finger zu rühren. Dennoch schätze ich seine Sünde geringer, da er Jesus nicht angelogen hatte.
Der reiche Jüngling war nicht bereit, seine materielle Sicherheit aufzugeben. Er war nicht bereit ein Urvertrauen zu gewinnen, das nötig ist, damit der Mensch frei vom Leiden werden kann. Auch wir sind ihm gleich. Aber hoffentlich wollen wir, dass unser Glaube so zunimmt, dass wir einestages auch alle materielle Absicherung aufgeben können. Anders wird es mit einem Himmelreich nichts.
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Zippo
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Re: Wer ist eigentlich alles auf dem breiten Weg ?

Beitrag von Zippo »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 16:31
Zippo hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 09:53
Magdalena61 hat geschrieben: Di 8. Jul 2025, 15:58 Identifikation bedeutet: Das Weizenkorn muss sterben, damit es reiche Frucht bringt.
Das ist auch wieder, wenn man ins Detail gehen will, eine problematische Aussage. Das Ich muss sterben, um in Christus zu leben... im Prinzip ist es das gleiche Thema wie "breiter Weg und schmaler Weg".
Das ist doch wieder eine ganz eigene Lehre, die mit der Bergpredigt nichts zu tun hat.
Nein, die Hingabe des Weizenkorns ist die Hauptsache! Das ist genau das, was Jesus in der Bergpredigt sagt.
An welcher Stelle sagt er das ?
Magdalena

Mit anderen Worten (des Paulus):
Eph. 4, 22-24 (LUT): Legt von euch ab den alten Menschen mit seinem früheren Wandel, der sich durch trügerische Begierden zugrunde richtet. Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit. 
"Den alten Menschen ablegen", "Geist und Sinn erneuern"... "den neuen Menschen anziehen"... das ist aktiv. Da müssen wir etwas tun.
Es geht in der Bergpredigt um Selbstbetrachtung und Veränderung. Ihr habt gehört.....ich aber sage euch. Man soll nicht töten, aber auch seinem Bruder nicht zürnen, nicht ehebrechen, aber auch keine Frau ansehen, um sie zu begehren, keinen falschen Eid tun, aber am besten überhaupt nicht schwören usw. Mt 5,21... Nicht Frömmigkeit zur Schau stellen im stillen Kämmerlein beten, vergeben, beim fasten nicht sauer drein sehen, nicht Schätze sammeln auf Erden, sondern im Himmel, nach dem Reich Gottes trachten und seiner Gerechtigkeit.
Hier mal eine Zwischenfrage: Was verstanden die Zuhörer Jesu unter dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit ?

Man soll nicht richten oder zumindest sich im klaren sein, daß man mit demselben Maß gerichtet wird. Man soll das Heilige nicht den Hunden geben. Bitten, suchen, anklopfen. Dann kommt die goldene Regel, Menschen immer so zu behandeln, wie man es selber erwartet.
Dann kommen die Worte vom breiten und schmalen Weg, den guten Früchten und dem Haus, das auf Fels gebaut ist, wenn man Jesu Rede hört und tut.
Wer diese Dinge beherzigt, die der Herr Jesus da aufgezählt hat konnte sich doch auf dem schmalen Weg wähnen und hatte den breiten Weg verlassen.

Kann man das mit dem Ausziehen des alten Menschen bzw. dem Anziehen des neuen Menschen vergleichen ?
Von der Gesinnung würde ich rechtgeben, weil es um Veränderung geht. Aber im AT ist doch keiner in dem Sinn gestorben, wie es im NT steht, um nach seiner Auferstehung den Heiligen Geist zu empfangen.
Gläubige Christen werden aufgefordert, dem Heiligen Geist zu folgen, um ihr Denken und Handeln zu überprüfen und sich zu verändern. Das ist ähnlich, wie in der Bergpredigt.
Magdalena
Zippo hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 09:53Was ist wenn wir es nicht sind und nach dem anfänglichen Bekenntnis wieder weltliche Wege einschlagen und die Worte Jesu in der Bergpredigt nicht achten und unsere Gabe, die uns vom Heiligen Geist gegeben ist, nicht mehr einsetzen.
Sind wir dann nicht wieder auf dem breiten Weg und brauchen dringend eine Korrektur ?
Ja. Unbedingt.

Bekehrung und Taufe sind, bildlich gesprochen wie die Anmeldung in einer Organisation, in der man Mitglied sein möchte, weil man Begabungen und Fähigkeiten entwickeln oder bestimmte Werte im eigenen Leben realisieren möchte.

Wenn er nichts tut, oder nur so ein bißchen, wie er gerade Lust und Laune hat und so lange es ihn nicht wirklich Überwindung kostet, an seine Grenzen zu gehen und diese immer mehr zu erweitern, kommt er nicht weiter.
Na dann mal in die Hände gespuckt, wo fangen wir denn an ? Am besten, wir nehmen uns nicht zu viel vor, das könnte mutlos machen. Schon eine einzige Veränderung kann einem ganz schön zu schaffen machen.

Gruß Thomas
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Re: Wer ist eigentlich alles auf dem breiten Weg ?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Do 10. Jul 2025, 17:52 Es geht in der Bergpredigt um Selbstbetrachtung und Veränderung. Ihr habt gehört.....ich aber sage euch.
So sehe ich das auch. Und damit wird im Grunde genommen der schmale Weg beschrieben. Du musst das aber nicht immer des langen und breiten aufs Neue beschrieben, d.h. dem habe ich schon zugestimmt. Wenn andere es anders sehen, dann ist das halt so.

Weißt du, was ich als Diskussionserfolg sehe? Wenn wenigstens eine Christenseele etwas mit mir gemeinsam teilen kann. Dann freue ich mich darüber mehr als über 10.000 Worte für jede Erklärung, wie denn alles anders zu verstehen wäre. Es suchen nicht alle den Konsens und einige haben gar kein gemeinsames Ziel, obwohl sich jeder auf dem schmalen Weg wähnt.
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Re: Wer ist eigentlich alles auf dem breiten Weg ?

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Do 10. Jul 2025, 11:54
Zippo hat geschrieben: Do 10. Jul 2025, 11:20 Reichtum wird schnell zum Götzen und ehe du dich versiehst, jagst du nur noch dem Geld hinterher.
"Kann" schnell zum Götzen werden ist korrekter, das muss es aber nicht. Darin unterscheiden sich nun die Wege. Der breite ist mit der Macht des Geldes sich seine Wünsche zu erfüllen.

Der schmale ist mit der Kraft und der Macht des Heiligen Geites das Geld für sich arbeiten zu lassen. Man muss es m.E. nicht weggeben. Das ist nur eine Möglichkeit, und ohne klare Aufforderung des Heilgen Geistes würde ich das gar nicht tun.
Der schmale Weg ist Geld anlegen ? Die Bergpredigt sagt, wir sollen uns Schätze im Himmel sammeln und nicht auf Erden. Da kann man ja dann machen, wie es einem einleuchtet.
Ein Bruder aus meiner Gemeinde gab immer den Zehnten, es stellte sich später heraus, daß er Jude war. Das hat ihn nicht ärmer gemacht, an Geld hat es ihm nie gemangelt. Ist also die Verheißung des Maleachi Mal 3,10 noch ein guter Anhaltspunkt ?
Helmuth

Jesus sagt weiters sich Freunde mit dem Mammon zu nachen.
In Lk 16,..9.. steht das Gleichnis und ich verstehe das so, daß man auch mal Schulden erlassen soll.
Helmuth

Aber nehmen wir Nikodemus. Der wandte sich von den Oberen schon recht bald ab und wollte es genau wissen. Er wurde von Jesus zwar wegen seines Unwissens gerügt, doch damit hat er ihn auf den schmalen Weg gebracht. Es kostete ihm sicher sein Ansehen. Später lesen wir, dass er Jesus vor dem Hohen Rat verteidigt und sich den Jüngern angeschlossen hatte. Es gibt auch die positiven Fälle, die mich auferbauen.
Der schmale Weg bedeutet manchmal Verzicht, auch auf das Ansehen. Verzicht sah man bei Abraham, der seinen Sohn Isaak opfern sollte Hebr 11, 17
Verzicht auf Ansehen bei Mose, der auf das Leben im Wohlstand beim Pharao verzichtet hat. Hebr 11,26 Das Leben der Propheten war sicherlich auch ein entbehrungsreiches Leben, waren aber bei Gott hoch angesehen.

Wer verzichtet, weil Gott es so haben will, der ist sicherlich auf dem schmalen Weg.
Helmuth
Zippo hat geschrieben: Do 10. Jul 2025, 11:20 [ELB-CSV: Mt. 11,30] denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
Danke für die Stelle, die damit belegt, dass der schmale Weg nicht zwingend schwer sein muss, wenn wir Dinge Jesus übergeben, sondern eben nur enger als ihn die Welt geht, der auch ein klares Ziel hat.
Was der Herr Jesus von uns erwartet, ist nicht so schwer, ich denke seine Worte sollen auch einen Vergleich schaffen, mit den Lasten, welche die Pharisäer und Schriftgelehrten dem Volk auferlegt haben. Mt 23,4
Man bekommt in der Nachfolge ja auch geistige Gaben und damit die Unterstützung der Himmelswelt.

Die Umstände des eigenen Lebens können viel härter sein, z. Bsp. eine Behinderung oder Krieg oder Krankheit. Je nachdem, wie man sich da verhält, wird es einem auch reichlich vergolten werden.

Wer sich, egal in welchen Umständen man sich befindet, richtig entscheidet, so daß es Gott gefällt, der ist auf dem schmalen Weg.

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