Rilke hat geschrieben: ↑Do 17. Jul 2025, 14:17
Die Kirche wurde von Christus gestiftet und ist auch biblisch mit Autorität ausgestattet, jeden einzelnen Gläubigen rechtzuleiten (Mt 18:15-27). Sie ist "Säule und Fundament der Wahrheit" (1 Tim 3,15) und trägt somit die Verantwortung, die Wahrheit zu lehren und zu bewahren. Somit verstehen Katholiken die Kirche als rechtmäßige Lehrinstanz für alle Gläubigen.
Ich sehe die Dogmatik der Kirche als biblisch begründet und als absolut notwendig. Ansonsten endet man in unzähligen Abspaltungen, Glaubenskriegen und der schlussendlichen Privatisierung des Glaubens.
Wie wahr - aber da kommst du mit dem Rest des Forums, vor allem dem evangelikalen/freikirchlichen Teil in Widerspruch, denn deren Sichtweise ist:
Zuerst was das Wort Gottes, die Heilige Schrift des Alten Bunden, daran ausgerichtet (jede Schrift von Gott gehaucht usw) die des Neuen Bundes. Im Bewusstsein deiner Brüder und Schwestern hier, wirkt der Heilige Geist in der Heiligen Schrift und durch diese Schrift in deinem Geist und mit dem Heiligen Geist zusammen schafft dein Geist undder Gottesgeist all die Lehren und Dogmen der einzelnen Freikirchen und des Einzelnen.
Wenn es hier einen Leib Christi gibt, dann nur in Form einer geistlichen Gemeinde, der alle angehören, die sich nach der Heiligen Schrift ausrichten.
Wir hatten hier (vor meiner Zeit) einen Katholiken der hochkant rausgeflogen ist weil er den Leib Christi (die Katholische Kirche) als Grundlage genommen hat und nicht die Bibel.
Meine Sicht: Am Anfang war der Leib Christi, der zu Pfingsten durch den Heiligen Geist gegründet und seither durch ihn (in den Sakramenten) lebendig gehalten wird und zu seiner geistigen Ausrichtung und Grundlage schuf dieser Geist innerhalb des Leibes die Heilige Schrift, welche natürlich immer wieder neu verstanden und ausgelegt werden muss. So wie sich der Leib Christi immer wieder ausrichten (und auch kulturspezifisch unterschiedlich) entfalten muss.
Meine konfessionelle Herkunft ist eine Erneuerungsbewegung innerhalb der anglikanischen Kirche im 19. Jahrhundert und wollte die volle apostolische Wirksamkeit der apostolischen Zeit wieder herstellen, mit Sakramenten, Liturgien, Ämtern, Prophetien und einer zeitgemäßen Auslegung der Heiligen Schrift.
Sie schwappte vor allem in den evangelischen europäischen Raum hinein, weil dort ein Bedarf nach Liturgien, Visionen und geistlicher Führung war.
Das für mich besondere ist dann der Verzicht. Es gab 12 Apostel, viele Propheten, Ämter und funktionierende Gemeinden mit recht imposanten Kirchen und sozialen Einrichtungen. Aber als der erste Apostel starb, wurde auf eine Neuberufung verzichtet und die eigene Existens als Angebot gesehen, dass nicht angenommen wurde.
Natürlich gab es dann Propheten die neue Apostel beriefen (eine Gruppe davon ist die NAK) - aber die Breite dieses Leibes Christi wurde in der Tiefe nie wieder erreicht. Es gibt noch Gemeinden, aber sie haben keine Ämter mehr.
Zum Thema: natürlich braucht der Leib Christi (egal ob als katholische, orthodoxe, alt-orientalische, anglikanische ... Kirche) eine innere Ordnung durch Dogmen, welche diese Kirchen gestalten und prägen und natürlich sollen sie auf Basis der Bibel sich gründen - aber es müssen nicht die römisch-katholischen (für mich) sein.
Im Grunde hat jede Freikirche ihre geistigen Ordnungen, da unterscheidet sich wenig. Nur sind diese modernen Kirchen halt Produkte unseres Zeitgeistes, den wir alle verstehen. Wenn es dann in eine andere Kultur wechselt (egal ob armenische Kirche, römisch-katholische, oder orthodox) dann gibt es kein Verständnis mehr
Die segnende Seele wird fettgemacht - und wer tränkt wird selber getränkt / Spr 11,25