Worauf darf sich christliche Lehre gründen ?

Themen des Neuen Testaments
Benutzeravatar
Hoger
Beiträge: 2577
Registriert: Fr 28. Feb 2025, 15:34

Re: Worauf darf sich christliche Lehre gründen ?

Beitrag von Hoger »

Helmuth hat geschrieben: Di 5. Aug 2025, 06:14 Einer solchen Eitelkeit dient der Geist nicht, soweit mein Erkenntnisstand. Darin sehe ich z.B. den kardinalen Lehrirrtum, dem m.E. katholische Christen unterliegen, dass der Geist dogmatisch Dinge regelt, dass also die Bibel nicht ausreicht, sodass sie in beonderem Maße vom Geist belehrt werden. Das befinde ich als EItelkeit und führt zu überhbelichkeit.
Der Heilige Geist wirkt durch die Sakrament und die gemeinsame Lehre in den Gläubigen der Kirche so, das sie "ein Leib" sind und "eine Lehre" haben
Niemand muss immer wieder die Bibel neu auslegen und neue Erkenntnisse für sein persönliches Leben finden. Es reicht für eine persönliche Gottesbeziehung:
Apg 2,42 Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten.
Und die Lehre der Apostel muss immer wieder neu auf die sich wandelnde Kultur und die sich wandelnde Lebensweise ausgerichtet werden.
Dafür "reicht die Bibel nicht aus".
Nimm zum Beispiel die Veränderung der Stellung der Frau. Natürlich kannst du weiterhin der Frau das Sprechen in der Öffentlichkeit verbieten, weil sich Paulus damals an den Maßstäben seiner kulturellen Umgebung orientierte und dann bleibst du in der biblischen Vorgabe.

Wenn du immer in der Kultur der Bibel bleibst - bist du dann wirklich im Heiligen Geist? Laut kirchlicher Lehre ist genau das die Aufgabe des Lehramtes - mit dem Heiligen Geist biblisch konform in der Jetzt-Zeit leben.

Um ein "Dazu-tun" geht es nicht.
Die segnende Seele wird fettgemacht - und wer tränkt wird selber getränkt / Spr 11,25
Benutzeravatar
Zippo
Beiträge: 4374
Registriert: Mo 23. Jan 2017, 00:17

Re: Worauf darf sich christliche Lehre gründen ?

Beitrag von Zippo »

Helmuth
Zippo hat geschrieben: Mo 4. Aug 2025, 18:26 Es wird wohl auch nicht immer funktionieren, oder meinst du, daß das immer notwendigerweise so klappt ?
Meinst du daraus eine Lehrfrage machen zu können? So funktioniert es m.E. wieder nicht. Das Wort legt schon fest, wie es klappt. Es müssen sich zwei so einig sein, dass sie keinerlei Zweifel hegen. Dazu sehe ich weiters als Voraussetzung, dass es auch im Willen Gottes geschieht.

Wenn sich zwei einig werden den nächsten Lottogewinn zu erhalten, so sehe ich das nicht als Sache des Herrn. Aber was ich hier sage ist keine Lehre, sondern meine Auffassung. Am Wort Jesu selbst feile ich nicht.
Es geht um folgendes Wort:
Mt 18,19
Wahrlich, wiederum sage ich euch: Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen werden über irgendeine Sache, welche sie auch erbitten mögen, so wird sie ihnen zuteilwerden von meinem Vater, der in den Himmeln ist.
Das Wort geht zunächst einmal an die Jünger Jesu und man kann in der Apostelgeschichte lesen, daß in der ersten Zeit der Christenheit eine besondere Vollmacht der Apostel zu finden war. Sowohl was Lehre und Offenbarung angeht, als auch was Wunder und Zeichen angeht. Also kann man schon davon ausgehen, daß gewisse Zusagen Jesu insbesondere an seine Jünger ergangen sind.
Helmuth
Zippo hat geschrieben: Mo 4. Aug 2025, 18:26 Der Konstrukt des Leibes Jesu, die Gabenlehre, die Lehre von Auferstehung und Entrückung usw. Das wird von dem Herrn Jesus wenig behandelt und die Apostel bringen da erst Ordnung rein.
Das allermeiste sind kaum heilsnotwendige Dinge bzw. ist etliches nichts, was dein unmittelbares Leben betrifft. Überdies, was ist die Lehre von der Auferstehung? Sie ist ein historisches Ereignis Jesu, an das ich fest glaube, die auch mir zugesichert wird. In der Hoffnung lebe ich.

Es ist für uns heute nicht wichtig alle Details zu kennen, egal worum es geht, sondern am kommenden Heil teilzunehmen und das sichert der Glaube und daraus resultierende Werke. Über vieles anderes verstrickt man sich zu sehr und führt nicht selten zu endlosen Debatten um nichts. Ich hoffe, diese ist es nicht! ;)
Es könnte sich herausstellen, dass dein Glaube an die Auferstehung, welche der Herr Jesus seinen Nachfolgern zusagt, nutzlos ist, wenn du dich nicht auf die Art, wie es die Apostel lehren um einen Gottesdienst bemühst und nicht so lebst, wie sie es lehren.
Außerdem könnte dein Glaube zu Fall kommen, wenn du auf irgendwelche von Satan ausgebrüteten Verführungsstrategien hereinfällst. Deswegen ist die Lehre doch sehr wichtig und es lohnt sich auf jedes Detail zu achten.

In den Briefen der Apostel erfahren wir, zu welchem Dienst wir berufen sind und wie Gemeindeleben funktionieren soll.
1 Petr 5-9
5 Und auch ihr, als die lebendigen Steine, bauet euch zum geistlichem Hause und zum heiligen Priestertum, zu opfern geistliche Opfer, die Gott angenehm sind durch Jesum Christum.
...
9 Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, das königliche Priestertum, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Tugenden des, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht;
Es geht um mehr als nur den festen Glauben an die Worte Jesu von der Auferstehung.
Helmuth
Zippo hat geschrieben: Mo 4. Aug 2025, 18:26 Aber in den Briefen werden die Verführungstaktiken näher beschrieben und die Sendschreiben sprechen gezielt in das Versagen der damaligen Gemeinden in Kleinasien.
Und du meinst, das würden wir nicht selbst entdecken, also Gott schenkte nur Paulus Lebenserfahrung und Erkenntnis und uns nicht? Was genau ist deiner Meinung nach Erkenntnis? Die Autoren teilen uns ihre mit, sie kennen aber nicht unsere. Das sei kein Wort gegen die Schriften, im Gegenteil, sie sind mehr als nur nützlich.
Um jetzt deinerseits nicht arrogant zu werden und überheblich, müsstest du aber die Erkenntnis der Apostel und ihre Offenbarung für höher einstufen, als deine eigenen.
Natürlich können wir weitere Erkenntnisse haben, aber das Wesentliche, was unser Leben als Christen angeht, steht im NT, das hat der Heilige Geist gewürdigt, um es der Christenheit als Lehre zur Verfügung zu stellen.
Die Erkenntnisse anderer Christen würde ich dagegen achten, aber mit Vorsicht genießen.
Helmuth

Über den hohen Nutzen schreibt Paulus an Timotheus:
2. Tim 3,16-17 hat geschrieben: Alle Schrift, von Gott gegeben und nützlich zur Lehre zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, ist (gegeben), damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werk völlig geschickt.
Anderseits hast du schon mitbekommen, wie man die Worte der Briefe zweckentfremdet, um sich die eigene Theologie zu formen. Lehre ist demnach eine Sache, die sogar wieder in den Götzendienst zurückführen kann, aus dem uns deren Lehre eigentlich befreien möchte.

So werden z.B. unbiblische Dogmen gebildet, die man glaubt und praktiziert, anstelle den gottgegebenen Nutzen der Schrift Kraft des dir gegebenen Geistes für das Leben zu finden, damit man zu jedem gutem Werk gerüstet sei.
Da siehst du mal, warum biblische Lehre gut ist und man nicht aufhören darf, sich damit zu beschäftigen. Es muß jedem Christen erlaubt sein, ein freies Denken zu haben, was die Auslegung biblischer Schrift angeht.
Natürlich kann man sie auch verwenden, um Unbiblisches und Verkehrtes zu entlarven. Was machst du wenn du das erkannt hast ?
Könnte es nicht auch sein, daß du selber irrst ?

Kirchenlehre ist wie eine Mauer, da wird das getrennt, was man für richtig hält, von dem was man für nicht richtig hält.
Deswegen sind die Apostel auch in der Mauer der himmlischen Stadt Jerusalem verewigt. Off 21,14
Jede Gemeinde hat das recht, festzulegen, was erwünscht ist und was nicht. Da gibt es bestimmt so einen Grundstock an Wahrheiten, an denen man unbedingt festhalten will. So hat das wahrscheinlich auch mit den Dogmatiken angefangen.
Ab wann würdest du einem Menschen, den Zutritt in deiner Gemeinde verwehren bzw ab wann würdest du ihn hinausbitten ?

Gruß Thomas
Zuletzt geändert von Zippo am Di 5. Aug 2025, 12:33, insgesamt 1-mal geändert.
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 17805
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Worauf darf sich christliche Lehre gründen ?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Di 5. Aug 2025, 11:20 Das Wort zum Bundesschluß ist aber auch wieder bewußt auf Viele bezogen.
Danke, das stimmt. Aber wird damit nicht jedes seiner Worte bedeutungsvoll, an wen immer er es gerichtet hat? Wollen wir nicht den gesamten Jesus kennen, also nicht nur den theologisch heilsrelevanten Teil, dass er das Sühneopfer für alle Welt ist? Zu den Opfern hatte man im AT keine Beziehung aufgebaut, was auch widersinnig gewesen wäre. Das ist bei Jesus völlig anders.
Zippo hat geschrieben: Di 5. Aug 2025, 11:20 Wissensdurst halte ich nicht für falsch, Gott erfreut sich an der Erkenntnis, Hosea 6,6 , wenn sie fehlt, verwirft er sein Volk Hosea 4,1-9.
Hunger und Durst besprechen wir gerade im Thread Jesu Fleisch zu essen und sein Blut zu trinken. Diesen Durst meine ich auch nicht, der uns am Leben erhält, sowohl natürlich und noch mehr geistlich. Ich meine den, der nicht aufhören kann, auch wenn schon offenkundig wird, dass man sich in einer theologischen Sackgasse befindet.

Das kannst du mit Völlerei vergleichen, das keine gesunde Ernährung ist, sondern eine krankmachende Sucht. In diese Richtung geht für mich die unzählige Literatur über Dogmatik oder auch die ergebnislosen Auslegungsversuche vieler Stellen aus dem Buch Offenbarung. Dabei lernt man nichts und ist bloß Zeitverschwendung. Dazu passt --> Prediger 12:12.
Zippo hat geschrieben: Di 5. Aug 2025, 11:20 Das finde ich auch, nicht irgendeine Kirchendogmatik, sondern die Bibel sollte Grundlage des christlichen Denkens sein bzw. das NT Grundlage des christlichen Lebens.
Damit hast du (d)eine Antwort auf deine Themensetzung. Ich stimme ihr zu und habe es zur Betonung rot gefärbt. Aber ich werde keinesfalls die Thora weglassen, weil sie auch die rechtlichen Grundlagen für alles Handeln bildet. Darum würde ich deine Aussage nicht auf das NT einschränken.
Zippo hat geschrieben: Di 5. Aug 2025, 11:20 Das ist ein wichtiger Satz, denn wenn die Liebe fehlt und es nur um kalte Rechthaberei geht, dann ist der Heilige Geist nicht mit von der Partie, dann weht der Geist aus der anderen Richtung.
Jesus hatte diesbezüglich die gesamte christliche Lebenslehre in zwei Geboten zusammengefasst. Wir kennen sie auswendig. Und wer darin wandelt, so meine feste Überzeugung, den leitet der Geist recht und er ist damit auf dem Weg zur Vollkommenheit, von der Jesus redet:
Mt 5,48 hat geschrieben: Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Benutzeravatar
Zippo
Beiträge: 4374
Registriert: Mo 23. Jan 2017, 00:17

Re: Worauf darf sich christliche Lehre gründen ?

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Di 5. Aug 2025, 12:33
Zippo hat geschrieben: Di 5. Aug 2025, 11:20 Das Wort zum Bundesschluß ist aber auch wieder bewußt auf Viele bezogen.
Danke, das stimmt. Aber wird damit nicht jedes seiner Worte bedeutungsvoll, an wen immer er es gerichtet hat? Wollen wir nicht den gesamten Jesus kennen, also nicht nur den theologisch heilsrelevanten Teil, dass er das Sühneopfer für alle Welt ist? Zu den Opfern hatte man im AT keine Beziehung aufgebaut, was auch widersinnig gewesen wäre. Das ist bei Jesus völlig anders.
Ich finde es immer wichtig, auf Sender - und Empfänger zu achten, wer hat da wem was gesagt ? Das ist doch nicht unwichtig. Erst im Nachhinein, können andere Nachfolger Christi überlegen, wie das, auf sie bezogen, gelten kann.
Selbstverständlich sind die Aussagen Jesu und sein Werk auch Bestandteil der Lehrfundaments, es bildet sogar den Eckstein, der die Ausrichtung dieses Lehrgebäudes bestimmt.
[ELB-CSV: Eph. 2,20] aufgebaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, indem Christus Jesus selbst Eckstein ist,
Im alten Testament hatte man eigentlich auch eine sehr intensive Beziehung zum Opfer, denn da mußte z. Bsp. ein liebgewordenes und unschuldiges Tier für die Sünde des Menschen herhalten.
Das können manche Juden bis auf den heutigen Tag noch verstehen, aber das Gott in einem Menschen solch ein Opfer bringt, um für die Sünde des reuigen Menschen zu sterben, das können manche Juden nicht verstehen. Aber es ist die zentrale Botschaft der Christenheit geworden. 2 Kor 5,19
Helmuth
Zippo hat geschrieben: Di 5. Aug 2025, 11:20 Wissensdurst halte ich nicht für falsch, Gott erfreut sich an der Erkenntnis, Hosea 6,6 , wenn sie fehlt, verwirft er sein Volk Hosea 4,1-9.
Hunger und Durst besprechen wir gerade im Thread Jesu Fleisch zu essen und sein Blut zu trinken. Diesen Durst meine ich auch nicht, der uns am Leben erhält, sowohl natürlich und noch mehr geistlich. Ich meine den, der nicht aufhören kann, auch wenn schon offenkundig wird, dass man sich in einer theologischen Sackgasse befindet.

Das kannst du mit Völlerei vergleichen, das keine gesunde Ernährung ist, sondern eine krankmachende Sucht. In diese Richtung geht für mich die unzählige Literatur über Dogmatik oder auch die ergebnislosen Auslegungsversuche vieler Stellen aus dem Buch Offenbarung. Dabei lernt man nichts und ist bloß Zeitverschwendung. Dazu passt --> Prediger 12:12.
Kein Mensch kann leben wenn er nicht isst und auch nicht wachsen, also kann die Beschäftigung mit biblischer Lehre nicht schlecht sein. Wie sagte schon König David:
[ELB-CSV: Ps. 119,97] Wie liebe ich dein Gesetz! Es ist mein Sinnen den ganzen Tag.
Und durch das Nt ist uns ein Wort gegeben, daß noch viel gewichtiger ist, da macht es mir keine Mühe längere Zeit drüber nachzudenken.
Über Art und Inhalt kannst du selbst bestimmen, du bist doch auch schon viele Jahre in den Bibelforen unterwegs, warum machst du das eigentlich ?
Helmuth
Zippo hat geschrieben: Di 5. Aug 2025, 11:20 Das finde ich auch, nicht irgendeine Kirchendogmatik, sondern die Bibel sollte Grundlage des christlichen Denkens sein bzw. das NT Grundlage des christlichen Lebens.
Damit hast du (d)eine Antwort auf deine Themensetzung. Ich stimme ihr zu und habe es zur Betonung rot gefärbt. Aber ich werde keinesfalls die Thora weglassen, weil sie auch die rechtlichen Grundlagen für alles Handeln bildet. Darum würde ich deine Aussage nicht auf das NT einschränken.
Grundlage für das christliche Leben ist aber nicht die Thora. Es steht vielmehr geschrieben:
[ELB-CSV: Röm. 13,10] Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe die Summe des Gesetzes.
Es wird von Christen noch viel mehr erwartet, als Gott und den Nächsten zu lieben, manchmal finden sich Hinweise dazu im AT. Aber Vorsicht ist geboten, denn das Gesetz wird innerhalb des neuen Bundes anders gebraucht. Christen leben auch nicht nur nach einer Anzahl von Vorschriften, sondern wie der Geist lehrt. Und der Geist lehrt durch das Wort Gottes.
2 Kor 3,6
der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig.
Helmuth
Zippo hat geschrieben: Di 5. Aug 2025, 11:20 Das ist ein wichtiger Satz, denn wenn die Liebe fehlt und es nur um kalte Rechthaberei geht, dann ist der Heilige Geist nicht mit von der Partie, dann weht der Geist aus der anderen Richtung.
Jesus hatte diesbezüglich die gesamte christliche Lebenslehre in zwei Geboten zusammengefasst. Wir kennen sie auswendig. Und wer darin wandelt, so meine feste Überzeugung, den leitet der Geist recht und er ist damit auf dem Weg zur Vollkommenheit, von der Jesus redet:
Mt 5,48 hat geschrieben: Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.
Du meinst auch die Gebote der Gottes- und Nächstenliebe ? Darin sind wir aber nicht und darin werden wir auch nicht vollkommen werden, deswegen ist das Evangelium unsere einzige Rettung.

Gruß Thomas
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 17805
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Worauf darf sich christliche Lehre gründen ?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Mi 6. Aug 2025, 12:19 Über Art und Inhalt kannst du selbst bestimmen, du bist doch auch schon viele Jahre in den Bibelforen unterwegs, warum machst du das eigentlich ?
Ich betrachte mich in einer beständigen Lernphase. Der Mensch lernt nicht aus. Gottes Geist bringt immer wieder neue Aspekte, egal wie oft ich schon die Bibel gelesen habe, ich habe irgendwann aufgehört zu zählen. Und man lernt auch durch die Gemeinschaft im Herrn. Darum, und auch weil ich jede Möglichkeit nutze, das Evangelium zu predigen.
Zippo hat geschrieben: Mi 6. Aug 2025, 12:19 Grundlage für das christliche Leben ist aber nicht die Thora. Es steht vielmehr geschrieben: ...
Na, jetzt möchte ich nicht die Bibel mit der Bibel in ihren lebensspendenden Aussagen und Lehrinhalten gegeneinander ausspielen, oder das AT gegen das NT und umgekehrt. Das gefiele mir nicht. Es hat alles seine Berechtigung. Jesus hat aber zitiert, was schon im AT immer die Grundlage war, so sind AT und NT eine für mich untrennbare Einheit und nur zusammen "die Bibel".

Genau das unterscheidet uns ja von den für uns doch zurückgebliebenen Juden, die das NT verwerfen, nicht vorwärts gehen wollen und damit ihrem Messias auch nicht begegnen können, obwohl sie an jedem Shabes dafür beten. Das sage ich nicht aus Arroganz, sondern weil schon Mose als auch Paulus das lehren.

Paulus kleidet es in literarisch feine Worte, dass auf ihnen eine Decke liegt, die nur in Christus weggetan wird. Und damit man sich eben nicht überhebt, so muss ich gleichfalls bekennen: Diese Decke lag auch ganze 33 Jahre auf mir.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Benutzeravatar
Zippo
Beiträge: 4374
Registriert: Mo 23. Jan 2017, 00:17

Re: Worauf darf sich christliche Lehre gründen ?

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Mi 6. Aug 2025, 12:45
Zippo hat geschrieben: Mi 6. Aug 2025, 12:19 Über Art und Inhalt kannst du selbst bestimmen, du bist doch auch schon viele Jahre in den Bibelforen unterwegs, warum machst du das eigentlich ?
Ich betrachte mich in einer beständigen Lernphase. Der Mensch lernt nicht aus. Gottes Geist bringt immer wieder neue Aspekte, egal wie oft ich schon die Bibel gelesen habe, ich habe irgendwann aufgehört zu zählen. Und man lernt auch durch die Gemeinschaft im Herrn. Darum, und auch weil ich jede Möglichkeit nutze, das Evangelium zu predigen.
Beständige Lernphase, ja, das wird allen Menschen so gehen. Man schaut eben immer mal genauer hin. Es wird sich so ein Kern der Lehre herausbilden, der wichtig ist und drum herum kommen die weniger wichtigen Sachen. Und da gibt es sogar noch Positionen, die sich diskutieren lassen.

Eigentlich sollte man über alles immer mal wieder nachdenken, das hat die Kirchengeschichte ja bewiesen. Man darf das Nachdenken auch nicht nur den Kirchenleuten überlassen.
Es gab immer schon ein gewisses Maß an Verführung durch schlechte Kirchenleute, und manchmal gab es eben Momente, wo eine Reform nötig war. Und wenn sie sich auf friedlichem Wege nicht erzielen ließ, hat man sich eben getrennt.
[ELB-CSV: 1. Kor. 11,18] Denn zuerst einmal, wenn ihr als Versammlung zusammenkommt, höre ich, es seien Spaltungen unter euch, und zum Teil glaube ich es.
[ELB-CSV: 1. Kor. 11,19] Denn es müssen auch Parteiungen unter euch sein, damit die Bewährten unter euch offenbar werden.
Das war keine leichte Sache in dieser verfinsterten Welt, die Kirche war gewaltig vom guten Weg abgeirrt und um Wahrheit mußte regelrecht gekämpft werden, wie man dem Leben Luthers entnehmen darf.
Wahrheit im Christentum war immer schon ein hart umkämpftes Feld und hat auch viele Menschen ins Grab gerissen.
Felix Manz wurde im Beisein seiner Familie im Fluß ertränkt und starb mit den Worten: "Ich sterbe für die Wahrheit"
Dabei hat er nur die Erwachsenentaufe gepredigt.
Helmuth
Zippo hat geschrieben: Mi 6. Aug 2025, 12:19 Grundlage für das christliche Leben ist aber nicht die Thora. Es steht vielmehr geschrieben: ...
Na, jetzt möchte ich nicht die Bibel mit der Bibel in ihren lebensspendenden Aussagen und Lehrinhalten gegeneinander ausspielen, oder das AT gegen das NT und umgekehrt. Das gefiele mir nicht. Es hat alles seine Berechtigung. Jesus hat aber zitiert, was schon im AT immer die Grundlage war, so sind AT und NT eine für mich untrennbare Einheit und nur zusammen "die Bibel".
AT und NT sind eine Einheit für das Verständnis, aber nicht für das christliche Leben. Oder wolltest du wieder so handeln, wie es der alte Bund lehrt ? Die Juden bemühen sich ja auch vergeblich, denn einen Tempel gibt es nicht mehr.
Die Feste und Feiertage sind ihrer Bedeutung für das Heilsgeschehen enthüllt worden.
[ELB-CSV: Kol. 2,16] So richte euch nun niemand wegen Speise oder wegen Trank oder hinsichtlich eines Festes oder Neumondes oder von Sabbaten
[ELB-CSV: Kol. 2,17] die ein Schatten der zukünftigen Dinge sind, der Körper aber ist des Christus.
Das Passahfest wurde vom Abendmahl abgelöst, das Wochenfest bzw. Fest der Erstlinge fiel auf die Zeit der Ausgießung des Heiligen Geistes, das Laubhüttenfest kommt, wenn die schwere Zeit vorbei ist, die wir auf Erden haben.
Da gibt es eine Menge Übertragungen vom AT zum NT, was die Lektüre des AT spannend macht, aber für unser christliches Leben ist die Lehre der Apostel entscheidend. Da können wir uns nicht immer mit dem Leben alttestamentlicher Menschen vergleichen.
Und bedenke mal, wie im alten Bund gestraft wurde, da wurden sogenannte Häretiker gesteinigt, die Kirche hat so manche angeblichen Irrlehrer umgebracht, das wollen wir doch heute nicht mehr tun.

Mit schaudern kann man in der Kirchengeschichte nachlesen, wie mit falsch verstandener Kirchenlehre Unrecht getrieben wurde. Christliche Gruppierungen sollten mit Gewalt zur Ordnung gerufen werden.
Das arme Kirchenvolk sollte teure Bauten finanzieren und für ihre Sünde Ablass zahlen. Wer sich gegen herrschende Kirchenlehre gewehrt hat wurde hingerichtet z. Bsp Johannes Hus.
Sogar die sogenannten Reformatoren haben fleißig gemordet z. Bsp. bei der Errichtung eine Art bibelgeführten Gottesstaates in der Schweiz, Menschen u. a. wegen Fluchens hingerichtet. Ein Mann namens Bullinger hat sich da besonders hervorgetan.
Wegen der Ablehnung der Dreieinigkeitslehre kam man aufs Schafott.
Das ist zum großen Teil mit Hilfe des AT geschehen, im Nt steht davon nichts geschrieben !
Helmuth

Genau das unterscheidet uns ja von den für uns doch zurückgebliebenen Juden, die das NT verwerfen, nicht vorwärts gehen wollen und damit ihrem Messias auch nicht begegnen können, obwohl sie an jedem Shabes dafür beten. Das sage ich nicht aus Arroganz, sondern weil schon Mose als auch Paulus das lehren.

Paulus kleidet es in literarisch feine Worte, dass auf ihnen eine Decke liegt, die nur in Christus weggetan wird. Und damit man sich eben nicht überhebt, so muss ich gleichfalls bekennen: Diese Decke lag auch ganze 33 Jahre auf mir.
Welcher Art war die Decke, also was hast du nicht verstanden und wie kam sie weg ? Hattest du zu der Zeit überhaupt einen Zugang zu den Aussagen biblischer bzw. christlicher Lehre ?

Gruß Thomas
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
oTp
Beiträge: 11210
Registriert: Mo 24. Mai 2021, 10:33

Re: Worauf darf sich christliche Lehre gründen ?

Beitrag von oTp »

Überlegenswerter Beitrag, Zippo :thumbup: .
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 17805
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Worauf darf sich christliche Lehre gründen ?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Do 7. Aug 2025, 10:31 Oder wolltest du wieder so handeln, wie es der alte Bund lehrt ?
Wie das Bundesvolk Israel im AT gehandelt hat, darf nicht damit verwechselt werden was die biblische Norm lehrt. Warum denkst du gab es Jesu Berg/Feld-Predigt? Jesus setzt die Norm wieder in Kraft, die man verworfen oder falsch angewandt hat. Gott hat nicht zwei Maßstäbe.

Darum ist die Bibel eine Einheit, die nur Kraft zweier Bundesschlüsse als zwei Teile aufgefasst werden können, nicht aber in Sachen dessen, was sie schon seit Mose über die Liebe Gottes lehrt.

Ich möchte nochmals auch das verdeutlichen: Das Gesetz Mose ist überdies eine vollkommen verbindliche Rechtsnorm, die noch kein Staat verbessern konnte. Im Gegenteil, alle Rechtsnormen, die davon abweichen, können sie nur verschlechtern, und darin leisten sie der Gesetzlosigkeit Vorschub, von der Jesus z.B. redet.
Zippo hat geschrieben: Do 7. Aug 2025, 10:31 Welcher Art war die Decke, also was hast du nicht verstanden und wie kam sie weg ? Hattest du zu der Zeit überhaupt einen Zugang zu den Aussagen biblischer bzw. christlicher Lehre ?
Ich würde sagen nicht anders als alle Menschen, denen man Gottes Botschaft verkündigt, man aber im Herzen dafür verschlossen bleibt. Es ist dabei egal, ob es sich um religiöse oder atheistische Menschen handelt.

Die Decke ist für mich ein Bild für das verschlossene Herz. Bei religiösen Menschen trotz Kenntnis der gesamten Bibel, weil diese Decke gewissermaßen die Wahrheit verdeckt, die wegender der Verhärtung des Herzens nicht eindringen kann.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Benutzeravatar
Abischai
Beiträge: 9462
Registriert: Sa 27. Apr 2013, 14:25

Re: Worauf darf sich christliche Lehre gründen ?

Beitrag von Abischai »

Helmuth hat geschrieben: Do 7. Aug 2025, 11:03Die Decke
...stellt biblisch m.E. nicht die Verhärtung des Herzens dar, sondern schlichte Blindheit für die der erblindete nichts kann, deren ursprüngliche Schuld ggf. in der Herzensverhärtung gelegen hat, die Israel vor 2.000a innehatte, als sie den HERRN verwarfen und die nun seither auf allen denen liegt, die damit vergeblich versuchen die Wahrheit zu erkennen. Diese Kinder und Kindeskinder jener "hartherzigen" Israeliten sind ihrerseits vielleicht ganz liebe Leute und gar nicht hartherzig, dennoch aber von Gott verordnet blind, dagegen hilft keine Propaganda, keine Beschwörung, keine Belehrung, gar nichts.
Gott hat bestimmt, diese Decke einst wegzunehmen, dann werden auch diese Israeliten erkennen, vorher nicht.
Und der eine oder andere erfährt diese Gnade auch heute schon, aber das ist allein Gottes Sache und nicht unser Verdienst besonders guter Überzeugungsarbeit, das keinesfalls.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 17805
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Worauf darf sich christliche Lehre gründen ?

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Do 7. Aug 2025, 17:16
Helmuth hat geschrieben: Do 7. Aug 2025, 11:03Die Decke
...stellt biblisch m.E. nicht die Verhärtung des Herzens dar, sondern schlichte Blindheit
Das ist dasselbe. Warum sind sie blind? Weil die Decke sozusagen den Lichteinfall zur Erhellung der Wahrheit verdunkelt. Wie sich Menschen im gewöhnlichen Leben darstellen, ist eine andere Geschichte. Bei Kaffee und Kuchen können auch Trump und Putin miteinander, aber nicht, wenn es um die innersten Motive geht, was jeder wirklich will, dann geht die Kinderstube verloren.

Bring bei Kaffee und Kuchen, dass deine Gastgeber allesamt Sünder sind, die Erlösung brauchen, oder ansonsten verloren gehen wie Jesus auch seine Gäste angesprochen hatte. Dann zeigt sich der Geist schon deutlticher. Ich kann ein Wort von Paulus dazu zitieren, das universal gilt, also für Juden wie Heiden, sprich Ungläubige:
Eph 4,17-18 hat geschrieben: Dies nun sage und bezeuge ich im Herrn, dass ihr fortan nicht wandelt, wie auch die Nationen wandeln, in Eitelkeit ihres Sinnes, verfinstert am Verstand, entfremdet dem Leben Gottes wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verhärtung ihres Herzens.
Paulus redet über den Wandel der Nationen und gibt den Grund an: "Verhärtung des Herzens", Er hätte schlicht von allen Ungläubigen, also Juden wie Heiden schreiben können, aber er schreibt hier aus seiner Sicht als Israelit. Dass geistliche Blindheit mit Verstockung konform geht, sagte schon Jesaja und dies erging zuerst an Israel:
Jes 6,9-10 hat geschrieben: Und er sprach: Geh hin und sprich zu diesem Volk: Hörend hört, und versteht nicht; und sehend seht, und erkennt nicht! Mache das Herz dieses Volkes fett, und mache seine Ohren schwer, und verklebe seine Augen: damit es mit seinen Augen nicht sieht und mit seinen Ohren nicht hört und sein Herz nicht versteht und es nicht umkehrt und geheilt wird.
Das ist eine für mich wichtige Lehren, die Jesus aufgreift, wo immer er predigt. Man sollte davon Bescheid wissen im Umgang mit Menschen, denen man das Evangelium bringt. Die es verwerfen, entsprechen dem Wort. Dann ist es sinnlos auf der Logik-Ebene das Gespräch weiterzuführen, sie sind eben blind.

Sprich, Ihr Herz ist zugenagelt und damit wäre Mission beendet. Füße abstauben und weiterziehen, so lehrt Jesus und nicht stundenlang weiter debattieren, woraus am Ende Streit und Zank entstünde und man möglicherweise die Kaffeetasse zornig auf den Tisch knallt wegen all solcher Unwissenheit. Und so lehrt es mich in dem Sinn der Heilige Geist.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Antworten