Herrschen als Auftrag von Gott (?) - wo erkennt man den Unterschied vom AT zum NT

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Helmuth
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Re: Herrschen als Auftrag von Gott (?) - wo erkennt man den Unterschied vom AT zum NT

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Mi 12. Nov 2025, 16:33
Helmuth hat geschrieben: Mi 12. Nov 2025, 14:39 Das kann man jedenfalls mit Einsetzung des Könige nicht mehr sagen.
Ich vermute, dass auch die Könige als höchsten Souverän weder das Volk noch sich selbst gesehen hat, sondern Gott.
Sie dienten dem Ba'al und anderen Göttern. Das lässt sich nachlesen, es gibt dazu genug Belegstellen. Wegbereiter war König Salomo, der mit schlechtem Beispiel vorangegangen ist, wiewohl seine Herrschaft sehr gut angefangen hatte. So fiel Israel von der Herrschaft Gottes wieder ab. Ihre Herrschaft wurde später mmer gottloser und dem folgte auch der moralische Verfall. Das ist biblisch ausreichend dokumentiert.
Hiob hat geschrieben: Mi 12. Nov 2025, 16:33 Der Unterschied: Im AT war dies so gewollt, während Jesus es nicht gewollt hat.
Das Thema Herrschaft wird hier erneut abgelutscht und nur der negtaive Aspekt betont. Es gibt halt die, welche Herrschaft als etwas grundsätzlich Falsches oder gar Böses ansehen, scheinbar sogar die Mehrheit, und solche die erkennen, dass ohne Herrschaft gar nichts funktioniert, weil Anarchie niemals der Plan Gottes wäre.

So gibt es heute auch keinen Staat mehr ohne eine Herrschaftsform und man hatte auch die Naturvölker samt ihre Gebieten erobert. Wie diese Annektierungen zustandegekommen sind, war wohl nur selten der Wille Gottes, aber er hat es zugelassen und damit ist der Status Quo wie er ist. Ich könnte das sogar prophetisch untermauern, aber das ginge hier zu weit.

Gott geht es nicht um eine Systemänderung, sondern um den inneren Wandel und daran hat sich aber seit Mose nichts geändert. In der Hinsicht teilen wir die Auffassung, nur dass das schon seit Mose der Fall ist. So bleibt der Schluss falsch, dass keine christliche Herrschaft möglich wäre. Wäre dem so, gäbe es nicht eine einzige intakte Gemeinde. Dort aber wird dieses Herrschaftsprinzip angewandt und auch positiv gelebt.

Sie ist also möglich wie heute Demokratie möglich ist. Viele unterliegen aber einem Irrtum, denn die Demokratie für sich ist keine Herrschaftsform. Es wird auf diese Weise nur die Regierung gewählt. Die Regiernden selbst können nicht demokratisch herrschen, denn das funktionert schlicht nicht, weil Gott es so gar nicht vorsieht.

Nun entwickeln sich die Welt-Verhältnisse zunehmend auch antichristlich und auch antisemitisch, sodass auf staatlischer Ebene alle Herrschaften erst zerstört werden müssen, und das wird Gott selbst vornehmen. Das ist aber nichts Neues unter der Sonne, sondern weissagt schon Daniel:
Dan 7,26-27 hat geschrieben: Aber das Gericht wird sich setzen; und man wird seine Herrschaft wegnehmen, um sie zu vernichten und zu zerstören bis zum Ende. Und das Reich und die Herrschaft und die Größe der Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen der höchsten Örter gegeben werden. Sein Reich ist ein ewiges Reich, und alle Herrschaften werden ihm dienen und gehorchen.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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ProfDrVonUndZu
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Re: Herrschen als Auftrag von Gott (?) - wo erkennt man den Unterschied vom AT zum NT

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Helmuth hat geschrieben: Do 13. Nov 2025, 07:44 Sie ist also möglich wie heute Demokratie möglich ist. Viele unterliegen aber einem Irrtum, denn die Demokratie für sich ist keine Herrschaftsform. Es wird auf diese Weise nur die Regierung gewählt. Die Regiernden selbst können nicht demokratisch herrschen, denn das funktionert schlicht nicht, weil Gott es so gar nicht vorsieht.
Verstehe ich nicht. Wieso soll das nicht funktionieren ? Wo sagt Gott, dass er das nicht vorsieht ? Oder wo siehst du, dass es nicht funktioniert ? Hast du Beispiele dafür ? Wenn die Regierenden gewählt werden, dann sind sie von der Sympathie des Volkes abhängig. Und zwar nicht nur einmal, sondern immer wieder. Demokratie ist immer "Herrschaft" auf Zeit. Die römische Republik hatte immerhin einige Jahrhunderte bestanden bis sie zur Monarchie wurde. Die Menschen bekommen, was sie wollen. Wenn nicht, ändert sich eben was. Es braucht halt nur eine kritische, laute und einflussreiche Masse. Ob die Veränderungen immer den Prinzipien der Gerechtigkeit folgen, ist nicht gesagt. Es geht einfach um Interessen.

Im alten Israel gab es bis zur Einsetzung des Königtums keinen Herrscher. Die Ältesten, die Richter, oder gar die Priester waren doch überhaupt keine Herrscher. Egal in welchem Sinne man Herrschen verstehen will. Israel war ursprünglich konzipiert als ein Volk mit autonomer Subsistenzwirtschaft. Dass das nicht funktioniert haben soll, sagt das Richterbuch doch an keiner Stelle. Das Problem war nicht, dass das nicht funktioniert hat, sondern dass Israel seinen Gott nicht mehr angemessen würdigte und anfing, andere Götter anzubeten. Das wird sich dann darin geäußert haben, dass sie auch seine Gebote nicht mehr beachteten. Die wurden deswegen noch nicht zu Mördern oder Räubern. Aber sich besonders um Gottes Schutzbefohlene, die Kinder, Waisen, Witwen, Kranken und Eigentumslosen werden sie sich auch nicht gekümmert haben. Für dich ist das wahrscheinlich nur eine belanglose Nebensache. Es ist an die 20 Jahre her, als ich anfing, die entsprechenden Bibelstellen in einer Liste zu sammeln. irgendwann hab ich aufgehört zu zählen. Mir wurde klar, es reicht zu belegen, dass dies für Gott eine sehr ernste und wichtige Angelegenheit ist. Ohne mir jetzt die Mühe zu machen, das besonders ordentlich aufzubereiten, kopiere ich den Inhalt dieser Liste aus meiner Datei Armenrecht.txt einfach mal hier rein.
3. Mose 23,22 : Und wenn ihr die Ernte eures Landes erntet, sollst du den Rand deines Feldes nicht gänzlich abernten, und sollst keine Nachlese deiner Ernte halten; für den Armen und für den Fremdling sollst du sie lassen. Ich bin Jehova, euer Gott.

3. Mose 19,9-10 : 9Und wenn ihr die Ernte eures Landes erntet, so sollst du den Rand deines Feldes nicht gänzlich abernten und sollst keine Nachlese deiner Ernte halten. 10Und in deinem Weinberge sollst du nicht nachlesen, und die abgefallenen Beeren deines Weinberges sollst du nicht auflesen: für den Armen und für den Fremdling sollst du sie lassen. Ich bin Jehova, euer Gott.

3. Mose 25,35-38 : 35Und wenn dein Bruder verarmt und seine Hand bei dir wankend wird, so sollst du ihn unterstützen; wie der Fremdling und der Beisasse soll er bei dir leben. 36Du sollst nicht Zins und Wucher von ihm nehmen, und sollst dich fürchten vor deinem Gott, damit dein Bruder bei dir lebe. 37Dein Geld sollst du ihm nicht um Zins geben und deine Nahrungsmittel nicht um Wucher geben.38Ich bin Jehova, euer Gott, der ich euch aus dem Lande Ägypten herausgeführt habe, um euch das Land Kanaan zu geben, um euer Gott zu sein.

3. Mose 25,39-43 : 39Und wenn dein Bruder bei dir verarmt und sich dir verkauft, so sollst du ihn nicht Sklavendienst tun lassen; wie ein Tagelöhner, 40wie ein Beisasse soll er bei dir sein; bis zum Jubeljahre soll er bei dir dienen.41Dann soll er frei von dir ausgehen, er und seine Kinder mit ihm, und zu seinem Geschlecht zurückkehren und wieder zu dem Eigentum seiner Väter kommen. 42Denn sie sind meine Knechte, die ich aus dem Lande Ägypten herausgeführt habe; sie sollen nicht verkauft werden, wie man Sklaven verkauft. 43Du sollst nicht mit Härte über ihn herrschen, und sollst dich fürchten vor deinem Gott.

5. Mose 10,16-18 : 16So beschneidet denn die Vorhaut eures Herzens und verhärtet euren Nacken nicht mehr! 17Denn Jehova, euer Gott, er ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, der große, mächtige und furchtbare Gott, der keine Person ansieht und kein Geschenk annimmt; 18der Recht schafft der Waise und der Witwe, und den Fremdling liebt, so daß er ihm Brot und Kleider gibt.

5. Mose 15,7-11 : 7Wenn ein Armer unter dir sein wird, irgend einer deiner Brüder, in einem deiner Tore in deinem Lande, das Jehova, dein Gott, dir gibt, so sollst du dein Herz nicht verhärten und deine Hand vor deinem Bruder, dem Armen, nicht verschließen; 8sondern du sollst ihm deine Hand weit auftun und ihm willig auf Pfand leihen, was hinreicht für den Mangel, den er hat. 9Hüte dich, daß nicht in deinem Herzen ein Belialswort sei, daß du sprechest: Es naht das siebte Jahr, das Erlaßjahr! und daß dein Auge böse sei gegen deinen Bruder, den Armen, und du ihm nichts gebest, und er über dich zu Jehova schreie, und Sünde an dir sei! 10Willig sollst du ihm geben, und dein Herz soll nicht ärgerlich sein, wenn du ihm gibst; denn um dieser Sache willen wird Jehova, dein Gott, dich segnen in all deinem Werke und in allem Geschäft deiner Hand.

11Denn der Arme wird nicht aufhören inmitten des Landes; darum gebiete ich dir und spreche: Du sollst deinem Bruder, deinem Dürftigen und deinem Armen in deinem Lande, deine Hand weit auftun.

5. Mose 24,14-15 : 14Du sollst nicht bedrücken den dürftigen und armen Mietling von deinen Brüdern oder von deinen Fremdlingen, die in deinem Lande, in deinen Toren sind. 15An seinem Tage sollst du ihm seinen Lohn geben, und die Sonne soll nicht darüber untergehen; denn er ist dürftig, und er sehnt sich danach: damit er nicht über dich zu Jehova schreie, und Sünde an dir sei.

5. Mose 24,17 : 17Du sollst das Recht eines Fremdlings und einer Waise nicht beugen; und das Kleid einer Witwe sollst du nicht pfänden.

5. Mose 26, 12 : 12Wenn du fertig bist mit dem Abtragen alles Zehnten deines Ertrages im dritten Jahre, dem Jahre des Zehnten, und du ihn dem Leviten, dem Fremdling, der Waise und der Witwe gegeben hast, damit sie in deinen Toren essen und sich sättigen.

5. Mose 27,19 : 19Verflucht sei, wer das Recht des Fremdlings, der Waise und der Witwe beugt! und das ganze Volk sage: Amen!

Sprüche 14,20 : Selbst von seinem Nächsten wird der Arme gehaßt; aber derer, die den Reichen lieben, sind viele.
Sprüche 19,7 : Alle Brüder des Armen hassen ihn; wieviel mehr entfernen sich von ihm seine Freunde! Er jagt Worten nach, die nichts sind.
Sprüche 28,27 : Wer dem Armen gibt, wird keinen Mangel haben; wer aber seine Augen verhüllt, wird mit Flüchen überhäuft werden

Sprüche 19,17 : Wer des Armen sich erbarmt, leiht Jahwe; und er wird ihm seine Wohltat vergelten.
Sprüche 14,31

Sprüche 22,22 Beraube nicht den Armen, weil er arm ist, und zertritt nicht den Elenden im Tore.

Psalm 41,2-4

Jeremia 5,28
Jeremia 22,16

1. Korinther 9.14 : 14Also hat auch der Herr denen, die das Evangelium verkündigen, verordnet, vom Evangelium zu leben.

Jesaja 41,17 Die Elenden und die Armen, welche nach Wasser suchen, und keines ist da, deren Zunge vor Durst vertrocknet: Ich, Jahwe, werde sie erhören, ich, der Gott Israels, werde sie nicht verlassen.

Jesaja 58,6-10 : Echtes Fasten > Bedrückungen der Menschen lösen > Matthäus 17,21 ; Markus 9,29

Römer 15,1 : Wir aber, die Starken, sind schuldig, die Schwachheiten der Schwachen zu tragen und nicht uns selbst zu gefallen.

1. Johannes 3,17 : Wer aber der Welt Güter hat und sieht seinen Bruder Mangel leiden und verschließt sein Herz vor ihm, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm?

Sprüche 24,11Errette, die zum Tode geschleppt werden, und die zur Würgung hinwanken, o halte sie zurück! 12Wenn du sprichst: Siehe, wir wußten nichts davon-wird nicht er, der die Herzen wägt, es merken? Und er, der auf deine Seele achthat, es wissen? und er wird dem Menschen vergelten nach seinem Tun.

Sprüche 31,8Tue deinen Mund auf für den Stummen, für die Rechtssache aller Unglücklichen. 9Tue deinen Mund auf, richte gerecht, und schaffe Recht dem Elenden und dem Dürftigen.

Jakobus 2,5 Höret, meine geliebten Brüder: Hat nicht Gott die weltlich Armen auserwählt, reich zu sein im Glauben, und zu Erben des Reiches, welches er denen verheißen hat, die ihn lieben?
> 1. Korinther 1,26

Maleachi 3,5 Und ich werde mich euch nahen zum Gericht und will ein schneller Zeuge sein wider die Zauberer und wider die Ehebrecher und wider die Meineidigen und wider die, welche die Tagelöhner, Witwen und Waisen übervorteilen und die Fremdlinge unterdrücken und mich nicht fürchten, spricht der HERR der Heerscharen.

Amos 8,4 Höret dieses, die ihr nach dem Dürftigen schnaubet und nach der Vernichtung der Sanftmütigen im Lande, und sprechet: 5 Wann ist der Neumond vorüber, daß wir Getreide verkaufen, und der Sabbath, daß wir die Kornspeicher auftun; um das Epha zu verkleinern und den Sekel zu vergrößern und die Waage des Betrugs zu fälschen; 6 um die Armen für Geld, und den Dürftigen um ein Paar Schuhe zu kaufen; und damit wir den Abfall des Korns verkaufen?

Jesaja 10,1 Wehe denen, die Satzungen des Unheils verordnen, und den Schreibern, welche Mühsal ausfertigen, 2 um die Armen vom Gericht zu verdrängen und die Elenden meines Volkes ihres Rechtes zu berauben, damit die Witwen ihre Beute werden und sie die Waisen plündern.
Das spricht alles für sich, aber besonders betonen möchte ich hier Jesaja 22,16 und bitte darum, die bevorzugte Übersetzung nachzuschlagen.
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
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Johncom
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Re: Herrschen als Auftrag von Gott (?) - wo erkennt man den Unterschied vom AT zum NT

Beitrag von Johncom »

Helmuth hat geschrieben: Do 13. Nov 2025, 07:44
Hiob hat geschrieben: Mi 12. Nov 2025, 16:33
Der Unterschied: Im AT war dies so gewollt, während Jesus es nicht gewollt hat.
Das Thema Herrschaft wird hier erneut abgelutscht und nur der negtaive Aspekt betont. Es gibt halt die, welche Herrschaft als etwas grundsätzlich Falsches oder gar Böses ansehen, scheinbar sogar die Mehrheit, und solche die erkennen, dass ohne Herrschaft gar nichts funktioniert, weil ...
Manche Gesetzes-Christen treibt vielleicht der Drang, selber ein bisschen zu herrschen? Als kleiner Vertreter Gottes hier auf der Erde. Und wenn man schon keinen Staat unter sich hat, auch keine Firma, auch keinen Vereins-Vorsitz, dann herrscht man wenigstens am Küchentisch. Oder in einem Internet-Forum.

Sehr positiv könnte gemeint sein, sich selber beherrschen zu lernen. Seine Gefühle, seinen Stolz. Wie man mit anderen umgeht …

Wie man Herrschaft erlernt, wie sie einem gegeben wird, ist hier angedeutet: Markus 9,29 " Und er sprach: Diese Art kann mit nichts ausfahren denn durch Beten und Fasten."
Herrschen soll man anstreben, sie wird gegeben. Einmal durch die geistige Welt, und einmal von denen, die meine Hilfe ersuchen, so dass ich für sie Verantwortung übernehme. So wird herrschen zum Dienst.
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Helmuth
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Re: Herrschen als Auftrag von Gott (?) - wo erkennt man den Unterschied vom AT zum NT

Beitrag von Helmuth »

Johncom hat geschrieben: Fr 14. Nov 2025, 01:37 Sehr positiv könnte gemeint sein, sich selber beherrschen zu lernen. Seine Gefühle, seinen Stolz. Wie man mit anderen umgeht …
Das ist einer der inneren Prozesse, wovon User Hiob redet. Dagegen ist auch nichts zu sagen. Sich selbst zu beherrschen ist in der Tat wichtig um auch über das Äußere herrschen zu können. An der eigenen Unbeherrschtheit sind schon viele gescheitert. Und ich denke, jeder kann da auch aus eigener Erfahrung sprechen. Wir kommen alle mal auch an die Grenzen.

Nur besteht darin kein Unterschied zwschen AT und NT. Ich wüsste nicht, dass Gott die Kreatur Mensch seit Jesus umgeschaffen hätte, dass er nun anders veranlagt wäre. Wir sind immer noch die Kinder von Adam & Eva, die guten wie die bösen.
Johncom hat geschrieben: Fr 14. Nov 2025, 01:37 So wird herrschen zum Dienst.
Bingo, das jedenfalls unterschreibe ich. Es geht hier um die Unterscheidung AT zu NT, Ich selbst sehe sie nicht, daher zeige ich einen Vorfall aus dem AT, wie Mose mit einer Situation umgegangen ist:
2. Mo 17,3-4 hat geschrieben: Und das Volk dürstete dort nach Wasser, und das Volk murrte gegen Mose und sprach: Warum doch hast du uns aus Ägypten heraufgeführt, um mich und meine Kinder und mein Vieh vor Durst sterben zu lassen? Da schrie Mose zu JHWH und sprach: Was soll ich mit diesem Volk tun? Noch ein wenig, und sie steinigen mich.
Mose wude der Dienst übertragen das gesamte Volk zu führen und er war mehrmals damit auch komplett überfordert. Einer der Grundprobleme von Leitern ist das ewige Aufbegehren der Menschen und die andauernde Forderung alle Probleme zu lösen. Oder man will sofort einen Besseren, weil der nun mal nicht perfekt, sprich nicht Gott ist. Aber diese Einsicht fehlt der Mehrheit. Kommt das bekannt vor?

Nun, Mose schrie nicht das Volk an, sondern trug sein Leid Gott vor. Das macht den Unterschied, aber dieser ist nicht AT und NT, sondern es gibt für jede Situation eine gute oder eine schlechte Reaktion. Mose wählte die gute, es dem Herrn vorzulegen.

Aus rein theologischer Sicht ist die Sache einfach: Mose ging mit seinem Problem zu Gott und dieser gab ihm weitere Anweisungen. So sollte man man das auch heute tun und ich meine nicht nur, wenn man Probleme hat. Man kann sich vieles ersparen, wenn man das immer tut und seine Aufgaben dabei kennt. Was könnte sich an der Vorgangsweise geändert haben?

Ich meine rein gar nichts. Mose musste herrschen, er wurde gar nicht gefragt, ob er das überhaupt will. Das vielleicht ist ein Unterschied. Heute muss sich keiner gezwungen fühlen unbedingt eine Führungsaufgabe zu übernehmen außer der eigenen Vaterschaft. Der kann man sich nicht entziehen. Aber wer wirklich Gott dienen will, der verweigert nicht, was Gott ihm dazu abverlangt.
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Lea
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Re: Herrschen als Auftrag von Gott (?) - wo erkennt man den Unterschied vom AT zum NT

Beitrag von Lea »

Helmuth hat geschrieben: Fr 14. Nov 2025, 07:12 Es geht hier um die Unterscheidung AT zu NT,
Zunächst geht es hier einmal um ein Wort - welches offensichtlich unterschiedlich verstanden wird.

Und dann - zu meiner Frage, wo der Unterschied liegt, wollte ich eigentlich ebenfalls ein Wort hervorheben - zumindest als Schwerpunkt ....
Lea hat geschrieben: Di 11. Nov 2025, 17:40 Wo ist für Dich zu diesem Thema ein Unterschied zwischen den Zeiten vor Jesus und danach - für Nachfolger von Jesus (Christen) zu erkennen
... "erkennen" ....

Wenn du dich also unbedingt an dem Wort "herrschen" festklammerst, dann möchte ich auch von dir gerne den sichtbaren und erkennbaren Unterschied zu dem hervorheben, wie dieses Wort im AT verstanden wurde - und wie es sich durch Jesus verändert hat.

So ganz nebenbei gesagt: das Wort "herrschen" ist ein deutsches Wort. Und Gott hat nicht deutsch gesprochen, als er die Welt schuf. ;)
Also denke ich, geht es tatsächlich viel mehr darum, wie man im Bereich der deutschen Sprache "herrschen" heute versteht. Denn auch Sprache (Worte) ändert sich im Laufe der Zeit.

Und ich meine, im allgemeinen Sprachgebrauch wird dieses Wort mit "Gewalt" und "Kontrolle" verbunden. Und genau das sollte es für Jesus-Nachfolger (Christen) nicht sein.
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
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Helmuth
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Re: Herrschen als Auftrag von Gott (?) - wo erkennt man den Unterschied vom AT zum NT

Beitrag von Helmuth »

Lea hat geschrieben: Fr 14. Nov 2025, 11:04 Wenn du dich also unbedingt an dem Wort "herrschen" festklammerst, dann möchte ich auch von dir gerne den sichtbaren und erkennbaren Unterschied zu dem hervorheben, wie dieses Wort im AT verstanden wurde - und wie es sich durch Jesus verändert hat.
Lassen wir das Herrschen beiseite, weil das aus meiner Sicht wie ein rotes Tuch für dich ist. das dich reizt. Reden wir davon, was Jesus verändert hat. Dazu muss ich vorausschicken, dass er an den Tatsachen der gesetzten Dinge nichts geändert hat, weil diese ja Gott schon gesetzt hatte. Er ließ Mose mit der Zeit sogar freie Hand, weil er wusste, dass er ein Mann des Glaubens war wie zuvor schon Abraham.

Was Jesus verändern wollte, das waren falsche Sichtweisen, wie die Menschen immer schon Gott missverstanden haben um damit eigene Wege zu gehen. Und was hätte sich darin wieder verändert? Er brachte nicht das Gebot der Liebe, das Gott längst offenbaren ließ, sondern er wollte es durch seine Jünger auf ein neues Niveau stellen.

Nur bin ich sicher, dass zur Zeit Mose ein Mann wie Josua seinen Herrn Mose genauso geliebt hatte wie Jesus es seinen Jüngern abverlangt hatte. Und er war darin wohl nicht der einzige, aber solche waren immer schon rar. Wieder nichts Neues unter der Sonne.

Nun frage ich, hat Jesus sein Ziel erreicht? Ich sage ja mit den 11 und einigen weiteren, denke ich. Doch danach entwickelte sich das Christentum zur selben abscheulichen Fratze wie schon das Judentum unter bösartigen Priestern, Pharisäern und Schriftgelehrten. An deren Stelle traten die christlichen Führer und Theologen. Der Abschnitt nennt sich „Kirchengeschichte“.

So haben wir es erneut nötig die Liebe wieder zu erneueren. In dem Sinn ist dieses Wort zu jeder Generation ein neues Gebot, weil es der Heilige Geist immer wieder in Erinnerung rufen muss. Vielleicht passt dazu auch das Wort „Auffrischung“:
Joh 13,34 hat geschrieben: Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebet, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebet.
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Re: Herrschen als Auftrag von Gott (?) - wo erkennt man den Unterschied vom AT zum NT

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Fr 14. Nov 2025, 07:12 Ich meine rein gar nichts. Mose musste herrschen, er wurde gar nicht gefragt...
Übersicht mit KI

Die Aussage, dass Mose "herrschen musste", ist nicht korrekt;
Mose war ein Anführer, der sein Volk führte und Gottes Gebote empfing, um sie durch die Wüste zu leiten, nicht um zu herrschen im Sinne eines Königs
Seine Rolle war die eines Führers, der von Gott auserwählt wurde, um die Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten zu führen und ihnen die Zehn Gebote zu übermitteln.

Er führte sie durch die Wüste, teilte das Meer und empfing die Zehn Gebote, wurde aber selbst nie zum Herrscher ernannt


Mose war ein Diener Gottes, als auch Diener des ihm anvertrautem Volkes.
Nur ab und wann gingen seine Launen mit ihm durch ;)
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben ...
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Re: Herrschen als Auftrag von Gott (?) - wo erkennt man den Unterschied vom AT zum NT

Beitrag von Lea »

Helmuth hat geschrieben: Fr 14. Nov 2025, 12:59 Lassen wir das Herrschen beiseite, weil das aus meiner Sicht wie ein rotes Tuch für dich ist. das dich reizt.
Deine Gesprächsführung, wenn dir deine Argumente ausgehen, ist immer wieder erstaunlich ... wenn du deine eigenen Schwachstellen "einfach mal so eben" auf dein Gegenüber überträgst. :roll:
Du warst bis jetzt seitenlang dabei, dein "Herrschen" zu befestigen- während fast alle Anderen, die sich an diesem Thema beteiligten, die Unterschiede aufzeigten ... so wie du sie jetzt ganz selbstverständlich als deine eigenen Argumente darstellst.
Helmuth hat geschrieben: Fr 14. Nov 2025, 12:59 Was Jesus verändern wollte, das waren falsche Sichtweisen, wie die Menschen immer schon Gott missverstanden haben ...
Ja, was Gott/Jesus wollte, ist hier inzwischen jedem klar, denke ich.
Wichtig ist hier aber, wie es die Menschen verstanden haben. Denn "Herrschen" ist aktive Handlung von Menschen über Andere. Und genau bei diesen Menschen hat sich vieles verändert, durch Jesus. Und das ist es, wonach hier gefragt wird. Und zwar ganz praktisch - nicht mit frommen Floskeln "so sollte es sein- klappt aber nicht wirklich".

Da der Auslöser dieser Diskussion deine Aussage war, dass Gott beauftragt - oder gar befohlen habe, dass der Mann über die Frau herrschen sollte ... wäre hier jetzt vielleicht mal angebracht, den Unterschied (praktisch, nicht theoretisch) für das eigene Leben aussieht. Bisher hast du gesagt, es gäbe keinen. Weil du immer nur das betont hast, was (deiner Meinung nach) Gottes Sicht zu den Dingen sei.

Ich meine, dass "herrschen" (wie das Wort meist definiert wird) nicht zu der "Ordnung" passt, die Gott vorgibt. Du hast dem bisher widersprochen. Hat sich dabei nun was geändert oder nicht?
Glauben (an Gott) funktioniert nicht, indem man "über" den Glauben redet, sondern indem man Glauben LEBT.
Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
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Helmuth
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Re: Herrschen als Auftrag von Gott (?) - wo erkennt man den Unterschied vom AT zum NT

Beitrag von Helmuth »

Lea hat geschrieben: Fr 14. Nov 2025, 14:54 Ich meine, dass "herrschen" (wie das Wort meist definiert wird) nicht zu der "Ordnung" passt, die Gott vorgibt. Du hast dem bisher widersprochen. Hat sich dabei nun was geändert oder nicht?
Für mich hat sich nichts geändert, Herrschaft ist gesetzt und daran hat sich nicht geändert. Ich meine weiterhin, Jesus führte keine Änderung herbei, sondern macht Klarstellungen. Eine davon ist diese:
Mt 5,17-18 hat geschrieben: Denkt nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.
Ich denke das ist eine besonders deutliche Klarstellung. Und er machte weitere, die ich nicht alle in einem Beitrag ausführen kann. Das Problem war und ist bis heute das Verständnis durch Menschen und das ist nichts Neues unter der Sonne.

Hatte ein Vater ein böses Herz nahm das Schaden an seiner Familie, hatte er ein gutes Herz, konnte er die Familie segnen. Das gilt seit Adam & Eva. Bereits unter Mose wurde das Liebesgebot das höchste, durch das man alles erfüllt. Mehr hat Gott in moralischer Hinsicht nie verlangt:
5. Mo 10,12-13 hat geschrieben: Und nun, Israel, was fordert JHWH, dein Gott, von dir, als nur JHWH deinen Gott, zu fürchten, auf allen seinen Wegen zu wandeln und ihn zu lieben und JHWH, deinem Gott, zu dienen mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, indem du die Gebote JHWH's und seine Satzungen, die ich dir heute gebiete, hältst, dir zum Guten?
Die Prinzipen des Guten sind ebenso unveränderlich, Es gibt nichts, was früher gut war, das nun schlecht wäre oder umgekehrt. Dann wäre unser Gott ein Gott der Willkür. Das ist er aber nicht. Der Mensch ist auch noch dieselbe Kreatur wie Adam. So würde ich dich bitten, dass du uns sagst worin die Unterschiede sind, denn ich sehe keine. Du bist der TE, also führe den Thread. Ich kann nur Vorschläge machen, z.B.:

Man könnte Fallbeispiele besprechen, anhand derer wir untersuchen können, ob jemand seine Herrschaft gut oder schlecht ausübt, ob sie zum Segen oder zum Fluch gereicht. Aber das ändert nichts an den Prinzipien Gottes zur Herrschaft und damit verbunden Segen und Fluch.

Man hat mit dem AT eine umfangreichere Literatur, denn das NT liefert nicht so viele Lebenszeugnisse wie das AT, zu denen der Heilige Geist auch Stellung nimmt. Es ist die Historie des AT wesentlich länger über einen Zeitrum von 4000 Jahren, während das NT gerade mal 60 Jahre abdeckt. Im Kern geht es immer um eines: Raus aus der Sünde und der Glaube an den Erlöser.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Lea
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Re: Herrschen als Auftrag von Gott (?) - wo erkennt man den Unterschied vom AT zum NT

Beitrag von Lea »

Helmuth hat geschrieben: Fr 14. Nov 2025, 17:06 So würde ich dich bitten, dass du uns sagst worin die Unterschiede sind...
Habe ich schon ... da, wo ich Unterschiede sehe. Ich will gar nichts festlegen, sondern nur die Sicht von mehreren Usern miteinander austauschen. Und das ist das Ziel meines Threads.
Helmuth hat geschrieben: Fr 14. Nov 2025, 17:06 Was man besprechen könnte ...
Ich habe andere Ziele und einen anderen Diskussionsstil als du ... darum habe ich ja auch einen neuen Thread eröffnet, nachdem deiner schon lief.
Helmuth hat geschrieben: Fr 14. Nov 2025, 17:06 Du bist der TE, also führe den Thread. Ich kann nur Vorschläge machen ...
Ich erwarte hier keine Vorschläge, wie ich den Thread führen sollte - sondern authentischen Austausch, mit Erfahrungsberichten aus dem realen Leben.
Da muss ich nix "führen" ... und auch du solltest dich hier nicht aufgefordert fühlen, auf irgendeine Weise zu führen. :engel:
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Sichtbar werden die Spuren indem sie hinführen zu Gott. Denn Gott findet man nur bei Gott selbst.
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