Herrschaft - gut oder böse?

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Hoger
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Hoger »

Isai hat geschrieben: Do 20. Nov 2025, 21:36 Wie Abischai bereits erwähnte, werden die Brüder - so der Heilige Geist nicht durch zu strenge Vorgaben und Vorstellungen blockiert wird (selber erlebt) - ihre jeweilige(n) Gabe(n) sofort oder nach und nach entfalten können und der lebendige Organismus wird sichtbar.
Das ist der Grundgedanke der evangelischen Religion, wie sie vor allem die Mennoniten (Täufer) aber auch die Puritaner und alle Nachfolger - also alle modernen Freikirchen - als Ausgangsbasis postulierten.

Und wenn ich mir die tausenden Freikirchen so anschaue - oder die tausenden Hauskreise - die alle einen subjektiven Glauben verbreiten, wo man sich halt (wie im Supermarkt) das passende aussuchen muss = würde ich das System schon hinterfragen.

Was für ein Organismus wächst da?
Lamm Gottes - du nimmst hinweg die Sünden der Welt / Herr verschone uns
Lamm Gottes - du nimmst hinweg die Sünden der Welt / Herr, erhöre uns
Lamm Gottes - du nimmst hinweg die Sünden der Welt / Herr, erbarme dich
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Isai
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Isai »

Hoger hat geschrieben: Do 20. Nov 2025, 21:44 Und wenn ich mir die tausenden Freikirchen so anschaue - oder die tausenden Hauskreise - die alle einen subjektiven Glauben verbreiten, wo man sich halt (wie im Supermarkt) das passende aussuchen muss = würde ich das System schon hinterfragen.
Spoiler: anzeigen
Viele, wenn nicht alle Freikirchen sind nicht frei.

Was die meisten gemeinsam haben - wie auch einige größere Religionsorganisationen, die Geschwister werden sehr beschäftigt, so dass für persönliches Lesen, Nachsinnen und WACHSEN kaum noch Zeit bzw. Kraft bleibt.

Hauskreis, Gebetsabend, Gebetsmorgen, Gebetsnacht, Frauenfrühstück, Männerfrühstück, Mitgliedertreffen, Jugendkreis, Campingwochenende, Seminare, Freizeit, Evangelisationswoche (d. h. in dem Fall aber, Leute zu den Vorträgen oder zur Gemeinde einladen) usw.

Dazu der eng geplante Ablauf der Zusammenkünfte in Minuten und Punkten.

Es ist auffällig, zu viel organisierte Aktivität - bei der die Anwesenheit doch gewünscht ist oder dazugehört - kann auch das geistliche Wachstum blockieren.


Mit Kritik möchte ich mich jedoch zurückhalten (darum Spoiler), denn alles erfüllt im Leben einen Zweck.

So kann der Allmächtige Vater vieles als Werkzeug benutzen um Menschen zu Seinem Sohn zu ziehen!

Denkst Du nicht, dass der Herr Jesus Christus in der Lage ist - als Haupt des Leibes - durch den Heiligen Geist in Seinen Reben zu wirken? In einer Hausversammlung, die nur den Heiligen Geist zulässt und im Gebet mit Bitte um Demut offen für Seine Nahrung aus dem geschriebenen Wort ist?

Das geht :)
So ist jedoch für uns nur Einer Gott, der Vater, aus Dem alles und wir in Ihm
und nur Einer Herr, Jesus Gesalbter, durch Den alles und wir durch Ihn.
1. Korinther 8:6
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Johncom
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Johncom »

Hoger hat geschrieben: Do 20. Nov 2025, 21:44 Und wenn ich mir die tausenden Freikirchen so anschaue - oder die tausenden Hauskreise - die alle einen subjektiven Glauben verbreiten, wo man sich halt (wie im Supermarkt) das passende aussuchen muss = würde ich das System schon hinterfragen.
Das totalitäre System oder die freigläubige Vielfalt ..?
Glauben verbreiten geht immer schief ab einem gewissen Punkt. Ein Glaube will subjektiv erfahren werden. Sonst wäre es nur blindes Nachbeten.
Nicht gegen blinden Glauben, aber dieses Katholisch-blinde System, besonders der Auftrag, sich materielles Erbe anzueignen, Spenden kassieren und Ablass versprechen, und bis heute der sexuelle Missbrauch durch geistliche Funktionäre … wurden zu einem System, von dem sich der aufrechte Wahrheitssucher distanzieren wird.

.. ich selber mag vieles in der katholische Tradition: die Kirchenkunst, die Mystik und die geistliche Praxis. Aber der Apparat da drüber? No and never. Es gibt keine priesterlichen Gesetze. Es gibt keine Dogmen. Keine Kirche kann das Heilige organisieren und schon gar nicht vermarkten.
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Helmuth
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Re: Herrschaft - gut oder böse?

Beitrag von Helmuth »

Isai hat geschrieben: Do 20. Nov 2025, 22:00 Denkst Du nicht, dass der Herr Jesus Christus in der Lage ist - als Haupt des Leibes - durch den Heiligen Geist in Seinen Reben zu wirken? In einer Hausversammlung, die nur den Heiligen Geist zulässt und im Gebet mit Bitte um Demut offen für Seine Nahrung aus dem geschriebenen Wort ist?
Danke für deine Unterstützung, das schätze ich sehr, aber ich denke nicht, dass ich mich rechtfertigen muss. Wenn einer keine Ahnung hat und anstelle sich besser zu informieren nur Unterstellungen tätigen kann, solches nehme ich nicht ernst.

Hauskreise sind der Form nach kleinere Gruppe von ca. 8-15 Personen, da man ja nicht 70 Menschen in einer Privat-Wohnung bedienen kann und keiner von uns Villen besitzt. Sie sind gut geeignet das Christenleben praktisch zu gestalten. Auf diese Art lernt man einander kennen und das wirkt sich auf die Gemeinschaft in der Regel positiv aus.

Diese Form war z.B. auch Usus in der ersten Gemeinde in Jerusalem. Man traf sich zum Gottesdienst und zum gemeinsamen Gebet im Tempel, aber ansonsten in den Häusern:
Apg 2,46-47 hat geschrieben: Und während sie täglich einmütig im Tempel verharrten und zu Hause das Brot brachen, nahmen sie Speise mit Frohlocken und Schlichtheit des Herzens, lobten Gott und hatten Gunst bei dem ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich hinzu, die gerettet werden sollten.
Duch die Intimität untereinander wurden von den bereits bestehenden Mitgliedern nach und nach viele Verwandte oder deren Freunde für Christus gewonnen, und dann musste man weitere Kreise einrichten. Diese Methode ist gut geeigent zum Zwecke der Evangelisation. Es fördert auch die Liebe, welche die wichtigste Sache überhaupt ist:
Apg 4,32 hat geschrieben: Die Menge derer aber, die gläubig geworden waren, war ein Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte, dass etwas von seiner Habe sein Eigen wäre, sondern sie hatten alles gemeinsam.
Man wächst zusammen und lernt die Bedeutung kennen, wenn Paulus vom Zusammhalt des Leibes in 1. Kor 12 lehrt. Dann versteht man auch, warum Gaben notwendig sind, denn ohne sie kann man sich zwar treffen, aber man hätte sonst nichts zu tun. Dann wäre man nur ein Club, aber nicht Leib Christi. Den engen Konnex zwischen Herrschaft und Dienstverrichtung zeigt uns Paulus auch hier:
Eph 4,11-12 hat geschrieben: Und er hat die einen gegeben als Apostel und andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer, zur Vollendung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Auferbauung des Leibes des Christus.
So schließt sich der Kreis, dass Herrschen und Dienen einander die Hand geben. Das ist kein Gegensatz, sondern das Herrschaftsmodell in Christus. Eine gesunde Gemeinde hat diese Elemente. Paulus nennt sie auch Gaben (im Vers 8 zuvor) als Mittel zum "Werk des Dienstes zur Auferbauung". Er selbst vereinigte alle fünf Funktionen in einer Person.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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