Nein, das meinte ich nicht. Die Methode des "meditativen Fokussierens auf das Ich" nutze ich nicht (wobei diese durchaus ihre Vorzüge haben wird und es gibt auch eine Richtung im Yoga bei der dies im Zentrum steht). Ich würde von dem ganzheitlichen Erleben als "geschenkte Vision" sprechen, nicht selbst hervorgerufene. Das Erfahrene widerum lässt einen SPÄTER, also danach, darüber nachdenken. Das ist bei mir weniger meditativ, sondern ganz "normal-rational".Pluto hat geschrieben:Was du hier beschreibst, nenne ich "Meditation": das Fokussieren der Gedanken auf das ICH.Naqual hat geschrieben:Ich betrachte mystisches Erleben als "Kick" in der eigenen Entwicklung, es hilft einem und zeigt einem grundsätzliche (persönliche) Orientierung. Aber nicht einfach dogmatisch oder rational. Schwer zu beschreiben. Mehr "ganzheitlich", alle Anteile der "Persönlichkeit" sind irgendwie komplex angesprochen.
Und dann ist die Frage eigentlich anders: merke ich selbst meine Änderungen zum Positiven in meinem Verhalten in der Wirklichkeit? Ich meine ja. Es verändert einen.
Trifft es. Wobei bei der eigentlichen Mystik noch etwas "strukturell" Typisches vorhanden ist: das Erleben von Einheit als umfassendes Zusammenfallen von Subjekt und Objekt (wobei Objekt hier "Wesen" sein kann). Ein emotional tief Bewegendes Erleben von "Liebe". In gewisser HInsicht auch verwirrend, weil es dem üblichen und gewohnten Erfahren nicht entspricht und man erst einmal keinen Anhaltspunkt als festen Boden unter den Füßen hat und es sich jeglicher Begrifflichkeit entzieht (durchaus aber in Gleichnissen, Symbolen, etc. bedingt ausdrückbar ist).Unter "Mystik" verstehe ich das Erleben einer Offenbarung oder einer Vision (subjektive Erkenntis?), und seiner Interpretation.
Du denkst jetzt an Beweisführungen. Wenn Du etwas selbst erlebst, dann ist es für Dich so und die Beweisführung sekundär. Objektivierbar ist auch Bewusstsein nicht. Hier gibt es nur intersubjektive Ansätze durch Vergleich der Erfahrungen zum Beispiel. Eine ganze wissenschaftliche Disziplin arbeitet so: die Psychologie. Wenn man es mehr naturwissenschaftlich ausdrückt, sind es "Black Box" -Systeme für den Wissenschaftler. Man weiß nicht, was in der Box drin ist (wissenschaftlich gesehen), analysiert aber die Wirkungen der Black Box. In der Psychologie ist es das Beobachten und systematische Auswerten von Verhalten. In den Kopf rein, in die Gedanken- und Gefühlswelt des einzelnen kommt man ja nicht direkt. Bei bestimmten Typen von Inputs auf die Black Box entstehen bestimmte Typen von Outputs. Du selbst erfährst aber trotzdem - unabhängig von der miesen Beweislage - Gefühle, Emotionen, usw.Objektivierbar ist aber Mystik nicht.
In besonderen Fällen ist mystisches Erleben aber prüfbar (eher sehr selten). Also es wird etwas offenbart, das sich als richtig herausstellt, man hiervon aber objektiv keine Kenntnis hätte haben können. Ist mir einmal passiert, aber hier kann ich es auch nicht wiederholen (was bei einer "naturwissenschaftlich angelegten" Beweisführung notwendig wäre).
Habe ich schon ein paarmal bedauert. Aber MIR selbst hat es gelangt um zu wissen, dass es keine gelegentlich auftretenden Wahnvorstellungen eines ansonsten in seinem Umfeld funktionierenden Individuums sind.