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Hiob
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Re: Ein Ende des unbeständigen Wetters ist nicht in Sicht II

Beitrag von Hiob »

piscator hat geschrieben: So 9. Aug 2020, 15:53 Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Politik und die dahinter stehenden Ideologien nichts anderes können, als die Bürger pemantent unter Druck zu setzen.
Da steckt sehr viel Sachdruck dahinter. --- Ein OB einer Großstadt hat mir mal gesagt, dass er weit über 90% seiner Ausgaben gar nicht beeinflussen KANN. Beim Staat ist es nicht viel anders. Und das wird schlimmer werden, wenn man an den Pensionsberg denkt, der (meines Wissens) ja nicht vorab kapitalisiert wurde, sondern aus den laufenden Einnahmen abgebaut werden muss.

* Den Hartzler kann man die Grundversorgung nicht wegnehmen - das ist gesetzlich so.
* Einen Mindestlohn von 15 Euro soll es ebenfalls nicht geben, weil dies evt. für die Wirtschaft zu viel ist.
* Steuern senken kann man kaum, weil denn die staatlichen Verpflichtungen nicht gedeckt werden können.
* Mordsmäßig Schulden aufbauen geht ebenfalls nicht, weil es davon schon genug gibt.

Was könnte helfen? Hilfreich wäre sicherlich eine amerikanische Regelung, wonach ein Bürger des Landes Steuern zahlen muss, egal wo er lebt bzw. Umsätze macht. - Das wird nur im EU-Kontext gehen. - Auch Börsensteuer und die Regel "Da, wo Umsatz erzielt wird, wird Steuer gezahlt" (und nicht in der Dom Rep, wo der Firmensitz ist) wären sinnvoll. - Von Steuerhinterziehung ganz abgesehen (es gibt Untersuchungen, wonach 1000 neue Steuerfahnder ein Mehrfaches reinholen würden von dem, was sie an Kosten (incl. Pensionen) verursachen. - Aber man will oder kann all das nicht tun.

Auch auf der anderen Seite wäre einiges möglich. - Ärzte könnten verpflichtet werden, nicht nur pauschal krank zu schreiben, sondern differenzierter, WAS der Betroffene nicht kann und was er vielleicht doch noch kann. - Dann gibt man den Ärzten halt 20 Euro für die Mehrarbeit - es rechnet sich. --- Oder man verlagert Arbeiten im Gemeinwesen auf Staats-Unterstützte, bei denen es geht (also NICHT bei alleinerziehenden Müttern mit 2 Kindern). - 8 Stunden Gemeindearbeit incl. Mahlzeiten und der Tag ist preiswert rum. (Ehrlich: Wenn ich medizinisch DÜRFTE, würde ich als Erstes bei der Gemeinde anfragen, wo es einen Gemeinde-Wald gibt, aus dem Restholz rausgeräumt werden muss - das macht einfach Spaß).

Mit anderen Worten: Wir haben nicht nur ein höchst-raffiniertes Geld-Raff-Betrugs-System "oben", sondern auch eine dekadente Verweichlichung "unten". - Natürlich nicht überall, aber als selbstverständliche Größe. --- Es geht hierbei "unten" NICHT darum, die Leute zu demütigen, sondern um eine Win-Win-Geschichte: "Du arbeitest im Gemeinwesen, wirst dabei von Frühstück bis Abendessen versorgt (direkt oder per Extra-"Spesen") und hast Deine wenigen Hartz-Euro, die nach den Fixkosten übrigbleiben, für DICH". - UND ganz wichtig: "Du wirst sozial nicht abgehängt, weil Du in der Gruppe bist, die Dir allerdings auch auf die Zehen tritt, wenn Du einen auf faul machst". --- Nebenbei: Ein soziales Jahr wäre für Jugendliche auch nicht schlecht - siehe Altenpflege, etc - da gibt es viel Nebenarbeiten, für die man nicht ausgebildet sein muss.

Mit anderen Worten: Da könnte man "oben" und "unten" einiges machen. - Früher gab es dafür mal das Wort "Anstand" (unten) und den "ehrlichen Kaufmann" (oben). - Auch hier: Das gilt für viele im Mittelstand auch heute noch - der Mittelstand ist nicht das Problem. Das Problem sind die Internationalen. - Ach so: Der Staat könnte Genehmigungsverfahren beschleunigen - dass es geht, wenn man will, sieht man bei Corona.

Ach so, wenn wir schon dabei sind: Es bedarf einer Gesetzgebung, die es dem Staat begründend ermöglicht, wichtige Projekte vorrangig und schnell durchzuziehen. - Es kann nicht sein, dass ein Weltkonzern sich nicht ansiedeln kann, weil eine Goldammer dort nistet. - Ersatzflächen bereitstellen finde ich gut, aber nicht das. --- Mich treibt die Sorge, dass einer dekadent betriebene Demokratie-Kultur zum Ende der Demokratie führt.

Und weil ich gerade in Rage bin: Ich könnte kotzen, wenn die Leute sagen, wir lebten heute in "harten Zeiten". - Mein Vater hat mir mal erzählt, dass ihm fast täglich in der Infanterie Menschenteile um die Ohren geflogen sind. - Und in der Gefangenschaft war er im Winter barfuß plus Lumpen, bis mal ein Kollege verunglückt ist, dessen Gehirn er darauf aus dessen Stiefel mit einem Holzstecken rausgekratzt hat, um dann endlich selber Schuhe zu haben. - DAS sind harte Zeiten.
agitater

Re: Ein Ende des unbeständigen Wetters ist nicht in Sicht II

Beitrag von agitater »

Dieses Post hatte eine bestimmte Würze, von daher kann ich nicht sagen wie explosiv der Geschmack ist.
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Re: Ein Ende des unbeständigen Wetters ist nicht in Sicht II

Beitrag von Hiob »

piscator hat geschrieben: So 9. Aug 2020, 18:48 Was mir persönlich den Zorn ins Gesicht treibt, ist die Grundwerbesteuer.
Ja - ABER: Das sind normalerweise EINMAL 5%. Ich sehe das eigentliche Problem in der un-linken Politik in Bezug auf sozialen Wohnungsbau. - Denn hätte man seit Abwicklung der "Neuen Heimat" die ganzen Grundstücke nicht verkauft (und noch mehr), hätte man heute mehr Grund und Boden für das Gemeinwesen. - Die Privatisierungswelle in den 90ern war eine Katastrophe (wesentlich mitverschuldet von rot-grün). Es ist alles verrückt. --- NB: Die RKK, die wirklich diese Mischung aus "nicht-profit-orientiert" und "aufs Geld gucken" hat, hat wenigstens das Erbbaurecht.
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Re: Mitten im Leben

Beitrag von Magdalena61 »

piscator hat geschrieben: Sa 8. Aug 2020, 15:27 22.00 Uhr Verabschiedung Verlegung in den Konzertsaal mit ACDC, Rammstein, Eminem, Stones, Uria Heep, ELO
? Habt ihr CDs aufgelegt?

Und- hattet ihr einen schönen Abend?
:D
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Re: Ein Ende des unbeständigen Wetters ist nicht in Sicht II

Beitrag von Magdalena61 »

Was für ein netter Thread. :D
Hiob hat geschrieben: Sa 8. Aug 2020, 15:34 Statt eines Feuerwerks (wegen Trockenheit verboten) haben uns Mitglieder der russischen Mafia dankenswerterweise einige MG-Salven in die Zimmerdecke geschossen
WAS haben die gemacht??!?
Sektkorken an die Decke?
1956er Krim-Sekt aus Kaffee-Tassen.
:o Könnt ihr euch keine Sektgläser leisten?
Ich trinke ja nun wirklich selten Alkohol. Aber Sekt aus einer Kaffetasse?
Dann vielleicht doch lieber gleich aus der Flasche?
LG
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Re: Ein Ende des unbeständigen Wetters ist nicht in Sicht II

Beitrag von Magdalena61 »

Oleander hat geschrieben: So 9. Aug 2020, 02:57 aber Erinnerungen erweckt an den Schulabschlussball,
:thumbup:
Lang, lang ist's her...
LG
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Re: Mitten im Leben

Beitrag von Hiob »

Magdalena61 hat geschrieben: So 9. Aug 2020, 23:07 WAS haben die gemacht??!?
Ähm - vielleicht war da meine Phantasie stärker als die langweilige Realität. - Ich wollte Piscators Feier-Beschreibung toppen, was mir sicherlich damit geglückt ist. 8-)
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Re: Mitten im Leben

Beitrag von Magdalena61 »

:lol:
Ja, passt doch, wir sind im Forum Off Topic. Die Überschrift eignet für alle möglichen Inhalte. Auch für Seemannsgarn.

Und wie gefällt dir das Baby?

Kannst du uns eventuell einige Eckdaten des neuen Erdenbürgers nennen?
Frauen interessieren sich für so etwas.
LG
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Re: Mitten im Leben

Beitrag von agitater »

Dieses Post hatte eine bestimmte Würze, von daher kann ich nicht sagen wie explosiv der Geschmack ist.
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Re: Mitten im Leben

Beitrag von Hiob »

Magdalena61 hat geschrieben: So 9. Aug 2020, 23:46 Und wie gefällt dir das Baby?

Kannst du uns eventuell einige Eckdaten des neuen Erdenbürgers nennen?
Weiblich, 3.000 g, die Größe habe ich vergesssen. - Die Geburt fand per Notkaiserschnitt statt, weil die Wehen der Mutter anscheinend für das Kind so stressig waren, dass nach jeder Wehe der obere Blutdruck von 150 auf 50 runterging.

Heute oder morgen ist die nächste SChwiegertochter dran. Sie muss pünktlich gebären, weil sie selber Schwangerschaftszucker hat(te), weshalb die Ärzte meinen, man dürfe nicht überziehen. - Also wird bei Bedarf eingeleitet.

Dann wird erst mal Schluss sein - wir erwarten insgesamt nur noch EINEN Enkel, und den sicherlich nicht vor 2022. - Dann haben wir 10 Enkel und die Familienplanung der Kinder ist abgeschlossen. - Dann sind sie alle "Jung-Senioren". :D

Neulich wurde die Schwägerin unseres Ältesten mit 39 Oma (und ihre Mutter mit 60 Ur-Oma). - Das könnte bei uns in 10 Jahren genauso sein - das wäre dann das nächste (davon abgesehen, dass der Tod IMMER das nächste sein kann).
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