"Es ist nie genug", sagt die Welt

Rund um Bibel und Glaube
Timmi

Re: "Es ist nie genug", sagt die Welt

Beitrag von Timmi »

Hi lovetrail,

es ist ja buchstäblich so, dass die meisten Menschen von dieser Welt und ihren Anforderungen gefangen gehalten werden. Oft freiwillig, weil sie es nicht anders kennen, meist auch unfreiwillig als eine Art geistiger Sklaverei. Ist man davon befreit und beobachtet das Leben derjenigen, die nach Anerkennung, Macht, Ruhm und Wohlstand streben, kann man sich nur gehörig wundern, wie eine solche Tretmühle Menschen auch beschädigen kann. Denn um in dieser Welt mitzumischen braucht es eine Menge Energie und Zeit, die aufgebracht werden muß. Und letzten Endes erzeugt es dann doch Unzufriedenheit, weil man doch nie die Position erreicht, die angestrebt wurde. Frust und Ärger ist die Folge und daraus resultieren Ungleichgewicht und Aggression (Selbstaggression). Die Leistungsbilanz und der Leistungsvergleich ist als Motiv im Menschen vorhanden und ein ständiges Konkurrenzdenken beschäftigt den Geist und die Emotionen.
Wer sich dem bewußt verweigert, schwimmt sozusagen gegen den Trend, deren Strömung 'in der Welt sein' bedeutet. Für einen Christen ist diese Welt aber insofern bedeutungslos, weil sie ihm nichts bietet, was erstrebenswert wäre. Natürlich werden 'Aussteiger' erst mit vielen manipulativen Mechanismen 'auf Linie gebracht', dann bei hartnäckiger Weigerung, entweder angefeindet (nicht von ihrer Art) oder belächelt und ignoriert (bedeutungslos für diese Welt).

Leider erzeugen 'Weltmenschen' einen Sog und möchten, dass auch andere so sind wie sie. Die Herde folgt ihrem Hirten, doch wenn der Hirte ein Wolf ist, ist es um die Herde auch schlecht bestellt. Wichtig ist daher einzig in welcher Herde man sich befindet und wer der Hirte ist.
Jesus der einzige Hirte dem es sich zu folgen lohnt, war nach irdischem Maßstab ein Niemand, er besaß nichts, häufte nichts an, richtete sich nicht nach dieser Welt, im Gegenteil, seine Botschaft, wandte sich gegen ein System, welches sich geistlich gesehen, dem Teufel zuwendete. Damit ist auch klar, wie wertlos und unbedeutend die Bestrebungen dieser Welt sind, die Eigennutz und Feindschaft erzeugen und dem Königreich Gottes absolut entgegengesetzt ist. Nicht mit dieser Welt als Brennholz für die Gehenna zu enden, bedeutet also einen Richtungswechsel, der eben beinhaltet, nicht die Dinge in der Welt zu veranstalten, die andere, mit einem weltlichem Horizont und ihren Regeln aufgestellt haben, sondern seinen Kompass auf die Dinge zu richten, die Jesus aufgestellt hat. Frieden mit der Welt oder Frieden mit Gott, bei dieser Devise kann es keine Wahl geben.
Benutzeravatar
Nobody2
Beiträge: 4350
Registriert: Mi 16. Dez 2020, 22:35

Re: Eitelkeit

Beitrag von Nobody2 »

Anthros hat geschrieben: Mi 6. Jan 2021, 19:54 So ein eitler Kerl.
Gott gab dem Menschen die Eitelkeit, damit er Gott wohlgefallen möge.

Gott gab dem Menschen die Gier, damit er gierig nach seinem Vater werden könne.

Gott gab dem Menschen das Leid, damit er sich an ihn um Hilfe wende.

Gott gab dem Menschen die Ohnmacht und Verzweifung, damit sein Ego gebrochen werde,
damit er sich erniedrigen möge vor Gott, seinem Vater, um durch ihn wieder erhöht zu werden.

Denn was sonst sollte den Menschen noch dazu bringen, in einer alles vereinnahmenden Welt,
einer Welt, die sich selbst genügt und jeden Glauben für haltlos erklärt,
die Gott keinen Platz mehr zugestehen, ihn verdrängen und für nichtig erklären will?

Was sonst sollte den Menschen noch dazu bringen, einen Gott zu lieben, der weder gesehen noch gehört, noch gefühlt oder empfunden, weder gerochen noch geschmeckt werden kann,
in einer Welt, die den Menscheh überflutet mit Reizen aller Art?
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 15224
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: "Es ist nie genug", sagt die Welt

Beitrag von Helmuth »

lovetrail hat geschrieben: Mi 6. Jan 2021, 15:54 Ich plädiere dafür, dass Christen dieser Abwertung kein Gehör schenken. Es soll ihnen so richtig am A. vorbeigehen. Bloß nicht anfangen, dieses Spiel mitzuspielen und täglich stundenlang zu "trainieren". Denn es wird nie genug sein in den Augen der Welt. Zumindest werden sie es dich so empfinden lassen. Also drauf geschi...en, mit gutem feeling :-)
Diese Art Empörung gefällt mir. Sie zeigt, das Herz tickt noch so, wie man es als "am rechten Fleck zu haben" ausdrückt. Aber pass auf, dass es dich nicht runterzieht, das ist Sinn und Zweck des Verführeres. Ich habe nur eine Bitte. Weil ich dich ja gut verstehen kann, genehmige auch mir hin und wieder diese Gossensprache, denn wie einem das Herz überläuft, danach redet dann der Mund.

Ich habe mir zum Motto gemacht nicht unter Stress zu arbeiten, sowohl im Beruf als auch in der Gemeinde. Arbeiten ja und immer, aber nicht unter Stress. Es gab eine Zeit, da wurde ich genötigt und genötigt und ich ließ mich auch nötigen, ich denke mangels Erfahrung. Ich kam an mein Ende und gab auf. Das war gut so.

Ich durfte später zusehen wie manche Pastoren ins Burn-Out fielen und wie einer meiner engsten sogar vor die Hunde ging. Er starb dieses Jahr infolge seines lebenslangen übersteigerten Ehrgeizes, für den Herrn selbstverständlich, wie er immer meinte. Das sind aber nicht die, von denen Hebräer 13:24 redet, aber sie werden ebenso Rechschaft ablegen.

Sich anstrengen ist dennoch nicht falsch. Wichtig ist die Motiviation. Welcher Geist treibt mich an? Ist es der HG oder mein Ehrgeiz? Wem diene ich? Mir oder Gott? Wenn man weiß, dass es der HG ist, dann kannst du zwar auch überlastet werden, aber das bringt dich nicht um. Im Gegenteil, Gott bringt dich so auf seine Spur, und das erkennst du dann danach.

Was die Welt dir aufbürdet oder der religiöse Fritz-Geist (wenn du verstehst was ich damit meine), der bringt dich am Ende um oder andere, die ein solcher religiöser Fritzi vor sich hertreibt. Auf diese Art empörte sich auch Jesus gegen die Bürden der Pharisäer (vgl. Mt. 23).
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Anthros
Beiträge: 3535
Registriert: Do 2. Jul 2020, 09:25

Eitel und infantil

Beitrag von Anthros »

Nobody2 hat geschrieben: Do 7. Jan 2021, 08:18 Gott gab dem Menschen die Eitelkeit, damit er Gott wohlgefallen möge.
Es war nicht der Mensch gemeint, sondern die Vorstellung mancher Menschen über das angebliche Wesen der Gottheit und deren Beziehung zu ihr.

Eitelkeit und Wohlgefallen waren gefallene Worte als Mittel zur Beziehung. Beide Begriffe entsprechen eines auf infantiler Ebene stehen gebliebenen Bewusstseins.

Dogmen bremsen aus.
Anthros
Beiträge: 3535
Registriert: Do 2. Jul 2020, 09:25

weltlich

Beitrag von Anthros »

Michael hat geschrieben: Do 7. Jan 2021, 09:15 Diese Art Empörung gefällt mir.
Das ist nichts weiter als eine weltliche, polarisierende Haltung.
Benutzeravatar
Nobody2
Beiträge: 4350
Registriert: Mi 16. Dez 2020, 22:35

Re: Eitel und infantil

Beitrag von Nobody2 »

Anthros hat geschrieben: Do 7. Jan 2021, 10:23
Nobody2 hat geschrieben: Do 7. Jan 2021, 08:18 Gott gab dem Menschen die Eitelkeit, damit er Gott wohlgefallen möge.
Es war nicht der Mensch gemeint, sondern die Vorstellung mancher Menschen über das angebliche Wesen der Gottheit und deren Beziehung zu ihr.

Eitelkeit und Wohlgefallen waren gefallene Worte als Mittel zur Beziehung. Beide Begriffe entsprechen eines auf infantiler Ebene stehen gebliebenen Bewusstseins.

Dogmen bremsen aus.
Du scheinst Atheist zu sein.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
Benutzeravatar
Nobody2
Beiträge: 4350
Registriert: Mi 16. Dez 2020, 22:35

Re: weltlich

Beitrag von Nobody2 »

Anthros hat geschrieben: Do 7. Jan 2021, 10:27 Das ist nichts weiter als eine weltliche, polarisierende Haltung.
Alle Religionen sind polarisierend. Mehr oder weniger. Sehr stark sogar.

Es gibt Gott und seinen Widersacher. Das ist der grosse Konflikt. Und das sind zwei Pole. DIE Pole, die vollkommen entgegengesetzt sind.

Das Thema „Gut und Böse“ zieht sich quer durch alle Kulturen, seit Menschengedenken. Es ist von grösster Bedeutung für den Menschen, es ist ein Leitmotiv in zahllosen Kunstwerken, Filmen, Büchern, Musik...

PS: Ich habe gerade kurz im „AnthroWiki“ zum Thema „Gut und Böse“ nachgelesen. Was da steht, scheint mir widersprüchlich, missverständlich und teils haarsträubend. Dabei halte ich sehr viel von der Anthroposophie, von den Antroposophen und Rudolf Steiner. Wirklich sehr sehr viel. Aber ich habe mich auch nur oberflächlich damit befasst.

In der Wiki steht:
Es wird eine Zeit kommen, da wird man sagen: Wie redet ihr von Gut und Böse? Gut und Böse, das macht der Staat. Was in den Gesetzen steht, daß es gut ist, das ist gut; was in den Gesetzen steht, daß es unterlassen werden soll, das ist böse. Wenn ihr davon redet, daß es ein moralisches Gut und Böse gibt, so seid ihr krank.
Mich schüttelt es innerlich bei diesen Aussagen. Dabei denke ich, ist es so gemeint: Es gibt sehr wohl Gut und Böse, aber das Gute kann sich böse auswirken, das Böse kann sich gut auswirken. Beides ist unverzichtbar. Und das Böse dient auch einem höheren Zweck. Dem kann man natürlich auf jeden Fall zustimmen.

Trotzdem liegt dem die Aussage zugrunde, dass es sehr wohl ein Gut und ein Böse gibt. Es wird ja auch gesagt:
Der Sündenfall, wie er in der Bibel imaginativ geschildert wird, ist demgemäß nicht nur als Verfehlung des Menschen zu sehen, sondern gibt ihm erst die zur Entfaltung seiner Freiheit notwendige Erkennnis des Guten und des Bösen.
Durch alle Religionen ziehen sich Gebote und Verbote. Die sich sogar in vielen Punkten gleichen oder stark ähneln. Und der Mensch hat etwas, das man ein Gewissen nennt. Die Stimme des Gewissens dürfte früher oder später jedem als Existent dämmern. Das Gewissen ist keinesfalls eine Krankheit. Es ist ein Element, das den Menschen von allen anderen Lebensformen, die wir kennen, unterscheidet.

Alles gleich zu machen, halte ich für sehr gefährlich. Wie sich Menschen entwickeln und ausleben, deren Gewissen nur noch ein Schattendasein fristet, kann man gut erkennen. Sie werden zu Monstern, zu Tieren. Sie haben kein Herz mehr und sie kennen keine Grenzen.

Und Rudolf Steiner halte ich für einen guten Menschen. Ein feiner Typ. Sicherlich könnte man das Thema anhand seiner Aussagen tiefergehend bearbeiten und ich bin vollkommen davon überzeugt, dass er es auf eine Art gemeint hat, die in keiner Weise unchristlich ist.

Es steht dann zB noch:
Wie redet ihr von Gut und Böse? Gut und Böse, das macht der Staat. Was in den Gesetzen steht, daß es gut ist, das ist gut; was in den Gesetzen steht, daß es unterlassen werden soll, das ist böse.
Den Satz halte ich für unwahr oder falsch. Gesetze haben keineswegs einen moralischen Hintergrund. Sie dienen lediglich verschiedenen Interessen, zB zu Regulation, Steuerung und Organisation von Völkern, Gemeinschaften und so weiter. Nichts von Gut oder Böse ist in den Gesetzen zu finden. Überhaupt nichts. Wenn Menschen das annehmen, sind sie einem Irrtum verfallen. Man braucht nur wenig Verstand und Informationen, um das zu begreifen.

Gesetze sind nichteinmal gerecht oder wollen der „Gerechtigkeit“ genüge tun. Viele erscheinen willkürlich und in der Praxis erweist sich vieles als das Gegenteil - ungerecht.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
Anthros
Beiträge: 3535
Registriert: Do 2. Jul 2020, 09:25

Re: weltlich

Beitrag von Anthros »

Nobody2 hat geschrieben: Do 7. Jan 2021, 10:29 Du scheinst Atheist zu sein.
Verbreitet ist es, unter "Christlichkeit" Infantilität zu verstehen. Wie das Kleinkind starke Sympathien und Antipathien hat und somit polarisiert, so der "Christ". Wie der Mensch erwachsen und unabhängig von dem wird, wovon das Kleinkind abhängig ist, so muss auch ein Verständnis über Christentum erwachsen, der Mensch frei und zur Selbstständigkeit reifer werden.


Nobody2 hat geschrieben: Do 7. Jan 2021, 10:32 Alle Religionen sind polarisierend.
Das meint man, hat man das Polarisieren noch nicht durchschaut. Man sieht dann alles aus dieser Sicht. Der Teufel ist nicht einfach der Gegenpol. Dazu habe ich im Thema "Kann der Teufel heilen" einen Beitrag auf Seite 3 vom 25. Dezember 2020 geschrieben. Er beschreibt unter dem Begriff der Tugenden das Prinzip zur Überwindung des Polarisierens:
Anthros hat geschrieben: Fr 25. Dez 2020, 11:58


Nobody2 hat geschrieben: Do 7. Jan 2021, 10:32 Und Rudolf Steiner halte ich für einen guten Menschen. Ein feiner Typ. Sicherlich könnte man das Thema anhand seiner Aussagen tiefergehend bearbeiten und ich bin vollkommen davon überzeugt, dass er es auf eine Art gemeint hat, die in keiner Weise unchristlich ist.
Anthroposophie lehrt den Weg vom Infantilen zum erwachsenen Christentum.
Benutzeravatar
Nobody2
Beiträge: 4350
Registriert: Mi 16. Dez 2020, 22:35

Re: "Es ist nie genug", sagt die Welt

Beitrag von Nobody2 »

Anthros hat geschrieben: Fr 25. Dez 2020, 11:58 Beispielsweise versteht sich der "Mut" als Tugend als Mitte zwischen den polaren Extremen von "Übermut" und "Leichtsinn".
Das ist einfach nur eine andere Skala, die sich mit der „Polarisierenden“ überschneidet. Beide Skalen habe ihre Gültigkeit und widersprechen einander nicht. Die Polarität besteht hier in der Extremität einer bestimmten Eigenheit.

Die polare Skala hingegen sieht auf der einen Seite den Mut und auf der anderen Seite die Angst. Der Mut macht stark, er drängt nach aussen, dynamisch, aktiv, die Angst schwächt, lähmt und zieht nach innen, statisch und passiv.

Aus der Angst kann man dann wieder eine eigene Skala ableiten... wie sähe das zB aus?
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
Benutzeravatar
Nobody2
Beiträge: 4350
Registriert: Mi 16. Dez 2020, 22:35

Re: weltlich

Beitrag von Nobody2 »

Anthros hat geschrieben: Do 7. Jan 2021, 11:05 Wie der Mensch erwachsen und unabhängig von dem wird, wovon das Kleinkind abhängig ist, so muss auch ein Verständnis über Christentum erwachsen, der Mensch frei und zur Selbstständigkeit reifer werden.
Sehe ich auch so.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
Antworten