frank hat geschrieben: ↑Mi 5. Okt 2022, 13:00
Was ich hier faszinierend finde ist, dass auch schon in der mittelalterlichen Mystik (und auch bei Luther, der diese Schrift ja herausgab) das Wissen darum war, dass nicht nur die "bösen" - sondern auch die "guten" Geister den Menschen "besetzen" können = und eine gute Entwicklung der menschlichen Seele (des Egos, Mein, Mich, Mir) von diesem guten Geist ausgeht.
Es wundert mich schon ... wenn man Mittelalter sagt, kommen die Assoziationen. dunkel, düster, abergläubisch ....
Aber in diesen Zeiten hat mal Döme gebaut und Innenstädte, die bis heute gepflegt werden.
Was in diesen Jahren gebaut wird, ist Technokratur. Städte ohne Seele.
Und offenbar war auch das Geistesleben jener Zeit auch ein ganz anderes und reicher.
Es ist wahr in einem Sinn, daß , das heißt mit Lügen und mit Falschheit und mit anderer Bosheit und Untugenden: das ist alles der böse Geist, wie wohl es doch auch in einem andern Sinn zu nehmen ist. Der nun besessen und ergriffen wäre von dem Geist Gottes, also, daß er nicht wüßte, was er thäte oder ließe und also seiner selbst nicht mächtig wäre, sondern der Wille und der Geist Gottes wäre seiner gewaltig und wirkte und thäte und ließe mit ihm und aus ihm, was und wie ers wollte: das wäre der Menschen Einer, von denen Sankt Paulus spricht: „die von Gottes Geist gerichtet und geführt werden, die sind Gottes Kinder und sind nicht unter dem Gesetz,“ und zu denen Christus sprach: „ihr seid’s nicht, die da reden, sondern der Geist eures Vaters redet in euch.“
So ist das, der von Gott betrunkene spricht und handelt aus der Liebe weil er anders nicht mehr kann.
Da ist eine Transformation geschehen! Da waren in allen Zeiten die Heiligen, die Katholiken kennen den Begriff noch.
Die Kirche mochte es wahrscheinlich nicht, wenn die Menschen die Heiligen achten anstatt die Pfaffen.
Auch heute gibt es den Konflikt, weniger bei der Kirche, mehr beim Staat. Der Staat, das System will den Führungsanspruch der Kirche ausfüllen.
Interessant das Paulus-Zitat
„die von Gottes Geist gerichtet und geführt werden, die sind Gottes Kinder und sind nicht unter dem Gesetz“
Im Blick auf diese Zeit. Denn heute wird angestrebt, alles unter das Gesetz zu bringen: Freie Meinung ist klar und deutlich nicht mehr erwünscht und wird vom Gesetz beschränkt.
"alle die Welt behaftet und besessen ist mit dem bösen Geiste" ... Es ist die Wahl eines jeden, folge ich der Welt und dem bösen Geist oder folge ich dem Himmel. Dem guten Geist zu folgen ist im Grunde sehr einfach, jeder kann es täglich tun, Liebe entwickeln. Sie auszudrücken und so handeln.
Und irgendwann meldet sich das Gesetz und sagt, das darfst du nicht. Schließlich haben wir Pandemie oder Krieg oder sonstige Bedrohungen, du musst also solidarisch in der Angst leben wie alle anderen.
Das vierte Stück ist, daß man es selbst angreife und mit Fleiß übe.
Manche Menschen sind faul, das ist normal.
Sich mit Fleiß um Heiligung bemühen ..? Ja, vieleicht nächstes Jahr, da habe ich wieder Urlaub.
Mystik ist nichts "für später". Das aufweckende Erkennen kann in jedem Moment geübt werden, wenn man auf den Bus wartet, oder in der Schlange steht. Besonders zuhause, eine tägliche stille Meditation.