Es steht aber auch nirgendwo, dass die Frau erst zu ihrem Mann laufen muss, um ihm die Frucht zu bringen. Hätte man schon erwähnen können, wenn das so vorgesehen ist. Stattdessen aber, dass der Mann bei ihr war. Die Frau wurde geschaffen, weil der Mann, im Gegensatz zu den Tieren, zunächst allein war. Er hat unter den Tieren keine Partnerin gefunden.Abischai hat geschrieben: ↑So 2. Mär 2025, 21:24 In dem Augenblick als das Weib dem Adam von der Frucht gab, da war er natürlich da, aber erst in diesem Augenblick. Kann ja auch sein, daß er die ganze Zeit da war, aber das steht dort eben nicht.
Und es wäre je nicht sinnvoll, sondern eher unsinnig, daß Adam die ganze Zeit tatenlos danebensteht und dann sagt: och, na dann gib mal was ab... Das wäre unsinnig.
Adam wurde von seinem Weib überredet, nicht von der Schlange: "...weil du auf die Stimme deines Weibes gehört und gegessen hast..."
Zum Weib erging die Frage: warum hast du das getan: "die Schlange betrog mich, daß ich aß"

Die Frau führt die Diskussion mit der Schlange, er nicht. Er hält sich raus und nimmt dann, was ihm von seiner Frau gegeben wird und isst. Sie stellt ja zumindest noch fest, dass ihr die Früchte gut gefallen. Da rastet eine Schlussfolgerung ein. Von ihm lese ich das nicht.
Vielen Dank für deinen interessanten Beitrag.
Wenn es das Böse im Paradies nicht gibt, was sollen sie erkennen? Dann hätte der Baum keinen Sinn. Gott hat ihn aber erschaffen wie auch die Schlange. Es gibt Tore, die geöffnet werden müssen, damit andere hindurch gehen können.Hiob hat geschrieben: ↑So 2. Mär 2025, 16:00 "Irdisch" steht dabei nicht für "böse", sondern für das, wo der Mensch unterscheiden lernen soll zwischen gut und böse ("Baum der Erkenntnis von gut und böse"). Insofern darf man getrost annehmen, dass Gott den Baum und die Schlange gefügt hat - als Schleuse zwischen dem Unendlichen und der Weltzeit. Denn im "Paradies", in dem es kein Böses geben kann, hätte der Mensch diese Unterscheidung nie lernen können. Die Vertreibung ist eine Entlassung in ein Notwendiges. NB: Der "Baum" und die Schlange sind streng genommen nicht Teil des Paradieses, sondern eine Pforte hinaus.
Das wusste ich noch nicht, danke für die Erklärung. Ich spreche kein Hebräisch und kann nur verschiedene Bibelübersetzungen vergleichen. Deswegen finde ich diese Geschichte so spannend: Es ergeben sich immer wieder neue Aspekte. Nein, weder die Schlange noch der Satan sind "das Böse".Larson hat geschrieben: ↑Mo 3. Mär 2025, 09:07 Adam machte es sich einfach: die Frau ist schuld, sie gab mir zu essen, also ziemlich gedankenlos.
Eva gibt immerhin zu, dass sie von der Schlange dazu irregeführt wurde.
Die Schlange war listiger als die anderen Tiere, sie dachte mehr nach.
List und Nackt:
1.Mo 2,25 Und sie waren beide nackt (adj, m, pl), der Mensch und seine Frau, und sie schämten sich nicht.
Nackt: עֲרוּמִּ֔ים (ᵕàrumijm). Ein interessantes Wort: עָרוֹם (ᵕarom), was von der Wortwurzel עָרַם (ᵕaram) herführt: listig, klug, um schlau zu sein, also jemand, der überlegt. Der Begriff ist an und für sich neutral:
Spr 27,12 Der Kluge עָר֤וּם (ᵕarum). sieht das Unglück und verbirgt sich; die Einfältigen gehen weiter und erleiden Strafe.
Die Schlange war עָר֔וּם (ᵕarum) listiger, schlau, vorsichtig. Mit selben Wortstamm wie „nackt“. Somit war die Schlange sicher nicht „DAS Böse“, also „Satan“.