Die Übermacht des Bösen

Rund um Bibel und Glaube
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Lena
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Re: Die Übermacht des Bösen

Beitrag von Lena »

Magdalena61 hat geschrieben: Di 19. Jan 2021, 03:29 Eure Langmut ist erstaunlich.
Die Hoffnung doch eines Tages eine Gesinnungsänderung zu sehen,
und die Vorstellung wie wunderbar der Mensch, ohne das Böse wäre,
lässt die Langmut lange leben.
Spice
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Re: Die Überlegenheit des Bösen

Beitrag von Spice »

Nobody2 hat geschrieben: Di 19. Jan 2021, 09:30
Spice hat geschrieben: Di 19. Jan 2021, 09:11 Wenn man sich selbst und damit andere Menschen und überhaupt die Welt in der Heiligung immer besser kennen lernt, sieht man, dass es keinen Teufel und Dämonen, wie sie noch heute von den naiv Gläubigen vorgestellt werden, gibt. Es ist also einfach Erkenntnis der Wahrheit.
Aber wie genau sieht diese Erkenntnis aus? Ich kann mir darunter nichts vorstellen. Ich verstehe nicht, wovon Du redest. Vielleicht möchtest Du das konkret erklären, so dass es verständlich und nachvollziehbar wird? Es würde mich interessieren. Andere bestimmt auch.
Wie die Erkenntnis aussieht, habe ich ja konkret gesagt: es gibt keinen Teufel oder Dämonen.
Aber Du meinst sicher den Prozess der Erkenntnis.
Nun, wenn man durch die Wiedergeburt von einer neuen Grundlage ausgeht, die die alte Grundlage - den "natürlichen", den "gefallenen" Menschen völlig aufzulösen vermag, ist es doch ganz selbstverständlich, dass man mit den Tiefen des "gefallenen" Menschen in Berührung kommt. Nichts anderes besagt Hebr. 4,12 :"Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens." Man erkennt also immer mehr, da man es "sieht", wie alles beschaffen ist und zusammenhängt, eben die Wahrheit.
Die Wahrheit wird ja sonst durch die Vorurteile, durch Buchstabenglaube, durch Vorlieben und Abneigungen, kurz alles das, was im Unterbewussten bleibt und trotzdem wirksam ist, verdunkelt, verzerrt, verfälscht, vernebelt.
Anthros
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Neuer Zeitgeist

Beitrag von Anthros »

lovetrail hat geschrieben: Di 19. Jan 2021, 08:32
Spice hat geschrieben: Di 19. Jan 2021, 08:29 Heute bemüht man sich eher um Integration der Komplexe, was zwar langwieriger aber zu verlässiger ist.
Genau das ist das Problem bei dieser New-Age-Sichtweise, wie sie zB auch von C.G Jung propagiert wurde. ("Schattenintegration").

Denn warum sollte man diese Dämonen auch noch integrieren? Soll man ihnen etwa eine gemütliche Stube bereiten und ihnen ausreichend Nahrung und Unterhaltung geben? Das sei ferne!
Auf solche Vorstellung kommt man, wenn zwischen Gut und Böse polarisiert wird. C.G. Jung ist einer von den Großen, die mit dem neuen Zeitgeist um die Wende zum 20. Jahrhundert gewirkt haben.
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Nobody2
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Re: Die Überlegenheit des Bösen

Beitrag von Nobody2 »

Spice hat geschrieben: Di 19. Jan 2021, 10:23 Die Wahrheit wird ja sonst durch die Vorurteile, durch Buchstabenglaube, durch Vorlieben und Abneigungen, kurz alles das, was im Unterbewussten bleibt und trotzdem wirksam ist, verdunkelt, verzerrt, verfälscht, vernebelt.
Du schliesst bei Deinem Erkenntnisweg die Existenz von Geistwesen aus, indem Du sie als etwas beurteilst, das ... nur im Unterbewusstsein existiert... etwas, das der Mensch sich quasi ausdenkt... durch Glaube... ? Es könnte so sein aber woher willst Du wissen, dass es so ist? Gibt es einen Grund, die Existenz von Geistwesen im Menschen auszuschliessen? Inwiefern lässt sich das mit Deiner Sicht nicht vereinbaren? Es wäre doch möglich, das beides wahr ist. Dass es diese Einbildungen gibt aber gleichzeitig auch Geistwesen. Oder was spricht dagegen? Vielleicht erscheinen uns diese Geister ja als ein Bestandteil unseres Unterbewusstseins?

Aus meiner Sicht ist es merkwürdig und etwas abwegig, die Berichte in der Bibel als etwas geistiges, übertragenes, nicht reales zu verstehen. Zumal es wirklich eine überwältigende Fülle an Berichten, Hinweisen etc. auf die Existenz und das Wirken von Geistwesen gibt. Auch ausserhalb der Bibel. Auch in Form paranormaler Phänomene. Wie zB die Heilung schwerkranker Menschen in der Bibel.

Eine Frage an Dich: Angenommen, rein hypothetisch, Dämonen und Engel wären real, in Form von feinstofflichen Geistern, die sich unserer direkten Wahrnehmung entziehen und die sich vor uns verbergen. Was könnte Dich dazu bringen, an deren Existenz zu glauben?
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Oleander
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Re: Die Überlegenheit des Bösen

Beitrag von Oleander »

Nobody2 hat geschrieben: Di 19. Jan 2021, 10:56 Es wäre doch möglich, das beides wahr ist.
Durchaus...
Nur bedenke, dass es zu damaliger Zeit noch nicht viele wissenschafliche Entdeckungen im Bereich der Medizin (Neurologie/Psychiatrie) gab und man gewisse Verhaltensmuster einfach irgendwelchen Dämonen zu schrieb.
Diesen Glauben gibt es ja teilweise heute noch bei indigenen Völker
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Geistige Realitäten eigene Gesetzmäßigkeit

Beitrag von Anthros »

Nobody2 hat geschrieben: Di 19. Jan 2021, 10:56 Aus meiner Sicht ist es merkwürdig und etwas abwegig, die Berichte in der Bibel als etwas geistiges, übertragenes, nicht reales zu verstehen.
Das ist auch ein komplexes Thema. Es handelt sich eben um geistige Realitäten, deren Eigenart eine andere ist, als die des irdisch Realen. Dämonen tauchen dann als Bild auf, wenn die eigenen Empfindungen und Gedanken als die verdrängten Schatten, die "Kellerkinder", sich zu einem Bild formen. So ist's auch in unseren Traumbildern, die in Symbolbildern ein irdisch areales Geschehen in ihrer eigenen Gesetzmäßigkeit zusammenstellt. Mit solch einem Verständnis kann man die Sprache der Bibel als Bildsprache erkennen und sich ihrer Aussagekraft allmählich nähern.
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Re: Geistige Realitäten eigene Gesetzmäßigkeit

Beitrag von Anthros »

Hoppala, ist doppelt und schon gelöscht.
Zuletzt geändert von Anthros am Di 19. Jan 2021, 11:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Nobody2
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Re: Die Übermacht des Bösen

Beitrag von Nobody2 »

Was macht Euch nur so sicher, dass etwas auf eine völlig abwegige, dem Geschriebenen völlig widersprechende Art zu verstehen ist? Ich käme nie auf die Idee, es so zu verstehen. Die Evangelien, eigentlich der grösste Teil der Bibel besteht aus Berichten, Erzählungen von Ereignissen. Von Menschen, Orten, Beziehungen, Dramen, Kriegen und so weiter. Davon abgesehen gibt es natürlich die meist rätselhaften Prophezeiungen. Und Gleichnisse, die aber als solche benannt werden.

Wenn man die Erzählungen von Besessenheit und Austreibungen der bösen Geister - mit damit verbundenen Heilungen - als „Gleichnisse“ sieht - inmitten von offenbar realen Begebenheiten, die tatsächlich so stattgefunden haben sollen - wo zieht man dann die Grenzlinie zwischen Realität und Gleichnis? Müsste man dann nicht auch andere Dinge, die sich Wunder nennen, die es nach Ansicht dominierender Wissenschaftler nicht gibt, als Gleichnisse betrachten?

Was ist mit den Heilungen? Mit der Auferweckung eines Verstorbenen? Mit der Auferstehung von Jesus? Mit der Geschichte, wo er über das Wasser läuft? Wo ein wenig Brot und Fisch sich tausendfach vervielfältigt? Oder der jungfräulichen Empfängnis? Sind das dann auch alles nur Gleichnisse?
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Re: Die Übermacht des Bösen

Beitrag von Anthros »

Nobody2 hat geschrieben: Di 19. Jan 2021, 11:34 Wenn man die Erzählungen von Besessenheit und Austreibungen der bösen Geister
Nun lass' dich doch auf die Gedanken einmal ein und lass' sie wirken. Wovon du in deiner Interpretation stets ausgehst, ist das Polarisieren. Sobald du es in dir erkannt und es als Übel erkannt hast, beginnst du danach zu suchen, wie die Bilder von Austreibungen richtig zu verstehen sind.
"Austreibung" kann manches bedeuten, auf der Ebene des Polarisierens heißt das stupide: Weg mit dir, in die Hölle mit dir du Satansbraten! - So kann "Austreibung" aber auch bedeuten, die Inhalte der verdrängten Schatten aus der Welt der Schatten auszutreiben und ins Bewusstsein zu bringen.
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Nobody2
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Re: Die Übermacht des Bösen

Beitrag von Nobody2 »

Anthros hat geschrieben: Di 19. Jan 2021, 11:44 Nun lass' dich doch auf die Gedanken einmal ein und lass' sie wirken. Wovon du in deiner Interpretation stets ausgehst, ist das Polarisieren. Sobald du es in dir erkannt und es als Übel erkannt hast, beginnst du danach zu suchen, wie die Bilder von Austreibungen richtig zu verstehen sind.
"Austreibung" kann manches bedeuten, auf der Ebene des Polarisierens heißt das stupide: Weg mit dir, in die Hölle mit dir du Satansbraten! - So kann "Austreibung" aber auch bedeuten, die Inhalte der verdrängten Schatten aus der Welt der Schatten auszutreiben und ins Bewusstsein zu bringen.
Mich interessiert immer nur die Wahrheit. Ich habe da kein Konzept, kein Schema, zB, dass ich auf meinem Erkenntnisweg das Polarisieren unbedingt vermeiden muss und will. Davon fühle ich mich gehemmt und eingeschränkt. Wenn es Geistwesen wirklich gibt, dann will ich das wissen, weil es für mich sehr wichtig ist und entscheidend dafür, wie ich die Welt sehe und mit ihr umgehe. Und es ist mir egal, ob das polarisierend ist oder nicht.

Es kann vieles bedeuten, aber ich will nur eines wissen, was es wirklich zu bedeuten hat.

Was sagst Du zu Menschen, die behaupten, dass sie mit Geistwesen verkehren, dass sie sie sehen können, hören können, mit ihnen reden können, dass sie mit ihnen interagieren und deren Handlungen sich konkret auf diese Welt auswirken? Zum Beispiel in Form paranormaler Phänomene.

War nicht Rudolf Steiner selbst ein solcher Mensch?

F. Rittelmeyer fasst die Steinersche Gottesvorstellung so zusammen:
"Wer die anthroposophische Geisteswissenschaft studiert, vernimmt vieles darüber, wie hinter allem, was wir Natur nennen, Geistiges lebt, nicht nur in dem Sinn, dass Gott mit seinem Willen und Sein fortwährend alles Dasein trägt und hält und leitet, sondern in dem Sinn, dass der eine Gott durch eine Fülle von geistigen Wesen auf allen Stufen und in allen Arten alle Reiche des Daseins durchwaltet und seinen Zielen zuführt" (Theologie und Anthroposophie, 1930, 81).
http://www.bibel-glaube.de/handbuch_ori ... elten.html

Es gab mal eine Zeit, wo ich mich ein wenig mit Anthroposophie beschäftigt habe. Das ist aber schon eine Weile her. Etwas mehr als 20 Jahre. In der Zeit habe ich, soweit ich mich erinnere, 7 Bücher von seinen Vorträgen gelesen. Ich weiss, dass das sehr wenig ist, aber es hat mich inspiriert und bis heute ist etwas davon in meiner Weltanschauung geblieben. Ich hielt Rudolf Steiner für einen Menschen, der hellsichtig war, der Einblicke in die geistigen, feinstofflichen Welten hatte, von wo her auch seine Informationen bezog. Wenn ich mich mit Dir unterhalte, kann ich den Steiner, den ich damals kennengelernt habe, aber überhaupt nicht erkennen. Bei Dir sehe ich vor allem Theorie, Philosophie, mentale Konstrukte etc... Steiner hielt ich für einen Praktiker. Gelebte Spiritualität. Irre ich mich da?

Im übrigen haben und hatten meine engsten Freunde eine starke Verbindung zu anthroposophischen Einrichtungen. Ich hatte damals intensiven Austausch dazu, der für mich auf jeden Fall bereichernd war. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass ich sehr viel von Steiner und der Anthoposophie halte.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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