Ich finde es vor allem toll, dass Du etwas davon gelesen und hier gepostet hast. Ich kannte das nicht und es überrascht mich. Sowas höre ich zum ersten Mal. Bei den anderen Neuoffenbarungen kann nicht die Rede davon sein, nicht, dass ich wüßte.
Es klingt erstmal abstoßend und falsch, aber ich habe eine andere Sicht davon. Angenommen, diese Erläuterung trifft wirklich zu - was ich erstmal anhand der originalen Lorber Schriften prüfen würde. Für mich würde es Sinn ergeben.
Ich glaube, dass alle Wesen, alle Geschöpfe aus Gottes Perspektive seine Kinder sind. Sie alle sind einmal aus ihm hervorgegangen als vollkommene Geschöpfe größter Schönheit und Herrlichkeit. Leider hat sich der vielleicht herrlichste von ihnen allen mit der Zeit von Gott abgewendet, wodurch er sich verfinsterte. Um sein eigenes Reich zu erhalten und herrschen zu können, zog er zahllose Seelen durch Täuschung und Verführung mit sich hinab in die Tiefe, wo er sie seitdem zu seiner eigenen Befriedigung gefangen hält.
Allerdings verbirgt sich unter zahllosen Schichten von Schmutz immer noch das göttliche Wesen, das einst in hellstem Licht erstrahlte. Und da Gott die Liebe ist, sehnt er sich stets nach allen seinen Kindern. Satan ist aus seiner Sicht auch nichts als ein Kind, das ihn leider verlassen hat, also auch nur ein verlorener Sohn. Das gilt auch für die gefallenen Engel.
Ich glaube nun, dass alle Wesen, die unter der Herrschaft von Gottes Widersacher stehen, von ihm gefangen und eingenommen sind. Je stärker, mächtiger und höher diese gefallenen Engel sind, je näher sie "Ihrem dunklen Vater" stehen, desto mehr sind sie auch mit ihm verbunden und stehen unter seinem Einfluss, dem sie kaum mehr entfliehen können - und natürlich aufgrund der Verbundenheit und des riesigen Einflusses aber auch der großen Macht, die sie dadurch erhalten (etc.) auch nicht entfliehen wollen sondern sich im Gegenteil daran festhalten, darin voll und ganz aufgehen und auch damit identifizieren.
Je schwieriger es nun für ein Wesen ist, der Gefangenschaft oder dem Einfluss des Bösen zu entkommen und zum Vater zurück zu kehren, desto leichter will Gott es ihm machen, damit es überhaupt eine Chance gibt, dass das, was eigentlich völlig unmöglich ist, doch noch geschehen kann. Es sollte diesen gefallenen Engeln nicht das Allergeringste im Weg stehen, wenn sie wieder zurück zum Vater wollen.
Wenn Jesus Opfertod für die ganze Menschheit gilt, warum kann sie dann nicht gleich für die ganze Schöpfung gelten? Würde das seinen Glanz nicht noch erhöhen?
Und was für ein Interesse hat Gott an Rache oder Vergeltung? Wenn der Sohn heimkehrt, wird er gewaschen und aufgenommen. All seine Sünden sind ihm vergeben. So ist Gott. Warum soll nun für die gefallenen Engel nicht gelten, was für uns Menschen gilt? Liebt Gott uns mehr als sie? Sind wir etwas Besseres als sie? Ich denke: Natürlich nicht. Denn vor Gott sind wir alle gleich, Brüder und Schwestern.
Davon abgesehen glaube ich, dass sehr viele Geistwesen verstorbene Menschen sind. Und dass darunter auch weit entwickelte negative Wesenheiten sind. Sollte das Wunder vorkommen, dass solche hochstehenden Gottheiten sich Gott zuwenden, Jesus anerkennen und anrufen, um Vergebung und Läuterung bitten, wäre das aus Sicht des Vaters denn nicht eine wunderbare Sache? Ich denke, er wäre mehr als erfreut darüber und würde alles sofort in die Wege leiten, damit sie gereinigt und erhoben werden. Vorausgesetzt natürlich, dass sie es ehrlich meinen und wirklich und wahrhaftig bereuen und vor allem von Herzen Gott nahe sein wollen. Und nur für diesen Fall wäre es doch schrecklich, wenn Gottes Gegenspieler das verhindern könnte mit der Begründung: Diese Engels-Seele hat hier unten unendlich viel gesündigt, sie hat unendlich viele Rechnungen offen, die beglichen werden müssen. Vorher kann ich sie nicht gehen lassen.
Also wenn es so wäre, wenn es stimmt, dass diese Engel auch hier unten gefangen sind, ob sie nun hier sein wollen oder nicht, nur falls sie herauskommen wollen würden, dass sie es nicht könnten, für diesen Fall würde es demnach Sinn machen, dass Jesus auch für sie gestorben ist.
Am Ende ist es immer die Gnade und Vergebung Gottes, die uns die Erlösung überhaupt möglich macht, den Sünder sind wir alle, ohne Ausnahme. Es gibt diese tolle Geschichte in der Bibel, wo sich einer, dem nur wenig Schulden erlassen wurden, beschwert, warum ihm nur so wenig und den anderen so viel. Wäre das nicht unfair? Aber nein, dem Herz ist die Schuld gleich. Das Herz liebt, vergibt, verzeiht, was auch immer im Weg steht, wird ausgeräumt. So ist nun mal die LIEBE.
Ok, das ist also, was ich glaube. Von daher sehe ich kein Problem in dem, was Lorber da wohl geschrieben haben soll. Für mich macht es Sinn. Ob es aber wirklich so ist, ist eine andere Frage und ich würde nicht sagen, dass ich das jetzt glaube sondern ich lasse es dahingestellt, denn ich muss ja nicht alles glauben. Und es spielt auch keine große Rolle.
So, ist das jetzt schlimm, was ich da geschrieben habe?
Einwände?